Coronavirus News: 3788 Neuinfektionen in Deutschland

12. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. Reihenweise reißen Städte die wichtige 50er-Marke – und die Neuinfektionen steigen immer weiter.

Topmeldungen zur Coronavirus-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Rheinland-Pfalz verzichtet vorerst auf Beherbergungsverbot (17.28 Uhr)
  • Erste Kreise und Städte überfordert bei Kontaktnachverfolgung (16.47 Uhr)
  • Nach mehreren Corona-Fällen: Rund 300 Berliner Polizisten in Quarantäne (16.11 Uhr)

Fast 3800 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der Intensivpatienten steigt stärker

20.42 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 327.482 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen damit bei 3788. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass Bayern am Sonntag sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern am gesamten Wochenende keine neuen Zahlen veröffentlicht haben. Am stärksten ist der Anstieg bei den Neuinfektionen erneut in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden am Montag 802 neue Corona-Fälle gezählt.

Bislang sind in Deutschland 9590 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Laut Robert Koch-Institut liegt die Zahl der Genesenen bei 276.900. Somit sind rund 41.000 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Der R-Wert fiel am Montag leicht, von 1,40 auf 1,29. Zugenommen hat hingegen die Zahl der von Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten (+43 auf 590). Am Sonntag lag der Anstieg hier noch bei 15.

Düsseldorf überschreitet Warnstufe

18.22 Uhr: Düsseldorf hat die wichtige Warnstufe von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Am Montag sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit.

Spahn rechnet mit Impfbeginn gegen Corona im ersten Quartal 2021

18.15 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet innerhalb des nächsten halben Jahres mit ersten Corona-Impfungen in Deutschland. „Stand jetzt würde ich davon ausgehen, Stand heute 12. 10., dass wir im ersten Quartal nächsten Jahres beginnen können“, sagte Spahn am Montag bei einer Videokonferenz des ifo-Instituts. Man setze auf mehrere Technologien und Hersteller. „Wenn alle Pferde ins Ziel kommen, werden wir viel zu viel Impfstoff haben“.

Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten bereits im September die Prognose abgegeben, dass Impfstoffe für erste Bevölkerungsgruppen in den ersten Monaten des nächsten Jahres, für die breite Masse der Bevölkerung allerdings vermutlich erst Mitte kommenden Jahres bereitstehen werden. Zunächst sollen Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege zum Zuge kommen. Spahn betonte am Montag erneut, dass es sich bei Impfungen gegen Corona um freiwillige Impfungen handeln werde.

Busfahrer fordert Schüler auf Masken abzulegen – jetzt wird gegen ihn ermittelt

17.51 Uhr: Die Polizei ermittelt gegen einen Busfahrer, der Schüler im Kreis Sömmerda in Thüringen aufgefordert hatte, ihren Mund-Nasen-Schutz abzulegen. Die Ermittlungen gegen den 38-Jährigen liefen wegen Nötigung, sagte eine Polizeisprecherin am Montag auf Anfrage. Der Mann hatte Ende September ein Video in einem Schulbus auf der Fahrt nach Kölleda gedreht und im Internet hochgeladen.

Darauf ist zu hören, wie er die Kinder aufforderte, ihre Masken abzulegen und so ein „bundesweites Zeichen“ zu setzen. Der Mann behauptete, dass zwei Kinder durch das Tragen einer Maske gestorben seien.

Die Diskussion um die Gefahr des Kindeswohles durch Tragen von Masken wurde durch mehrere Falschmeldungen in sozialen Netzwerken entfacht. Experten zufolge ist es aber ausgeschlossen, dass ein gesundes Kind allein durch den Gebrauch einer Alltagsmaske umkommt.

Über den Fall des Busfahrers hatte zuvor die „Thüringer Allgemeine“ berichtet. Die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda erklärte indes, dass sie sich von dem Fahrer wegen „einiger Ungereimtheiten“ getrennt habe. Es sei einfach unmöglich, wenn Erwachsene die Kinder in Zwiespalt brächten, teilte das Unternehmen mit. Der betreffende Fahrer sei erst im September eingestellt worden.

TOP-NEWS: Rheinland-Pfalz verzichtet vorerst auf Beherbergungsverbot

17.28 Uhr: Wegen des anhaltenden Streits um das Beherbergungsverbot verzichtet Rheinland-Pfalz vorerst auf die geplante Einführung dieser Regelung. Das Beherbergungsverbot werde nicht wie geplant am Dienstag in Kraft treten, weil die bundesweite Debatte „extrem virulent“ sei, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Montag in Mainz nach einem Treffen mit Kommunalverbänden.

Die Rückmeldungen etwa von den Hoteliers seien „verheerend“. „Solange diese Debatte nicht zu Ende geführt ist, werden wir diese Regelung auch nicht anwenden“, betonte Dreyer, die eine bundeseinheitliche Maßnahme für die beste Lösung hielte. Sie werde das Thema am Mittwoch in die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einbringen.

In den meisten Bundesländern gilt die Regel, dass Menschen aus Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 binnen einer Woche nur in einem Hotel beherbergt werden können, wenn sie einen aktuellen Corona-Test mit negativem Ergebnis vorweisen können. Dies wird vielfach als unverhältnismäßig kritisiert, zudem wird die Inanspruchnahme von Testkapazitäten moniert.

Bei den Beratungen mit Merkel will sich Dreyer außerdem für eine weitere Begrenzung bei privaten Feiern einsetzen. Die Ursache der vielerorts steigenden Corona-Zahlen seien in der Regel bei privaten Feiern zu suchen. Daher wäre es „ein echtes Signal“, wenn die Teilnehmerzahlen bei Privatfeiern nochmals reduziert würden – auf 25 oder weniger, sagte Dreyer.

TOP-NEWS: Erste Kreise und Städte überfordert bei Kontaktnachverfolgung

16.47 Uhr: Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Das Papier ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. „Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt“ steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind.

Unterstützungsbedarf meldeten demnach der schleswig-holsteinische Landkreis Pinneberg an, das Land Berlin, der Lahn-Dill-Kreis und der Kreis Offenbach in Hessen sowie der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. In allen Fällen gab es demnach Engpässe bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, in Berlin zusätzlich unter anderem auch bei der Betreuung und Überwachung von Menschen in Quarantäne und der Entnahme von Abstrichen für Tests. Als Reaktion sollte das Robert-Koch-Institut Mitarbeiter in Berliner Behörden entsenden, der Lahn-Dill-Kreis leitete die Suche nach zusätzlichen Mitarbeitern ein.

Nach mehreren Corona-Fällen: Rund 300 Berliner Polizisten in Quarantäne

16.11 Uhr: Nach Bekanntwerden mehrerer Corona-Infektionen bei der Berliner Polizei befinden sich 299 Beamte in Quarantäne. Das teilte die Gewerkschaft der Polizei Berlin am Montag auf Twitter mit. 28 Beamte haben sich nach Polizeiangaben infiziert, weitere 271 befinden sich in Quarantäne.

Innenministerium schließt neue Corona-Grenzkontrollen nicht aus

15.20 Uhr: Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen in Deutschlands Nachbarländern schließt das Bundesinnenministerium auch erneute Grenzkontrollen nicht aus – möchte sie aber vermeiden. Man beobachte in angrenzenden Ländern teils eine „sehr starke Steigerung“ der Fälle, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Dies fließe ein in Überlegungen zu Quarantäne-Regelungen und zum Testregime. Er betonte aber: „Wir versuchen, mit diesen Maßnahmen das Notwendige sicherzustellen ohne über andere Maßnahmen an den Grenzen nachdenken zu müssen.“

Zu Beginn der Pandemie hatten die Bundesrepublik und andere europäische Länder vorübergehend Kontrollen und andere Beschränkungen an den Binnengrenzen eingeführt. Dadurch war es mitunter zu langen Staus gekommen, der Warenverkehr war unterbrochen. Auch Arbeitnehmer hatten Probleme. Eigentlich gibt es im Schengenraum, dem 26 europäische Länder angehören, keine stationären Grenzkontrollen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte seither mehrfach, dass er erneute Grenzkontrollen zu Nachbarländern vermeiden wolle.

Ab Mittwoch: München führt Alkoholverbot ein

13.49 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen in München schränkt die Stadtverwaltung nun den Alkoholkonsum ein. Ab Mittwoch darf in Wirtshäusern und anderen Gaststätten nach 22.00 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, wie das Rathaus nach einer Krisensitzung der Stadtspitze am Montag mitteilte. Am nächsten Wochenende gilt an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.

Die Landeshauptstadt hat laut Robert Koch-Institut den als kritisch geltenden Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner überschritten, ebenso der Landkreis Fürstenfeldbruck im Westen Münchens, der Landkreis Regen im Bayerischen Wald sowie Memmingen und Rosenheim. Im Landkreis Fürstenfeldbruck müssen alle Schüler ab der fünften Klasse nun wieder Masken im Unterricht tragen. Das hatte das Landratsamt in einer Allgemeinverfügung angeordnete, die seit Samstag gilt.