Mehr als 5185 Neuinfektionen in Deutschland – Frankreich ruft wieder den Notstand aus

14. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Das Coronavirus hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. Städte reißen aktuell reihenweise die wichtige 50er-Marke. Auch die Neuinfektionen steigen immer weiter.

Topmeldungen zur Coronavirus-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein (19.20 Uhr)
  • Mehr als 7000 Corona-Neuinfektionen in Italien (19.13 Uhr)
  • Söder schlägt Corona-Alarm: „Kommen wieder voll in die Sprungkurve rein“ (17.07 Uhr)
  • Mindestens 20 Corona-Infizierte nach illegaler „Oktoberfest“-Party (16.15 Uhr)
  • SPD-Aufstand bei Ministerpräsidenten-Runde (16.00 Uhr)

Über 5000 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert sinkt auf 1,04

19.41 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 337.493 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Mittwoch lag die Zahl der Neuinfektionen damit bei 5185. Am stärksten ist der Anstieg bei den Neuinfektionen erneut in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden am Mittwoch 1164 neue Corona-Fälle gezählt. Einen besonders starken Anstieg gab es in Hessen mit 509 Neuinfektionen. Bremen meldete mit 108 neuen positiven Fällen gar den zweithöchsten Wert seit Ausbruch der Pandemie. Auch in Baden-Württemberg (+850) und Bayern (+588) fielen die Neuinfektionszahlen hoch aus.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 337.493, 9653 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 56.475 (+850), 1919 Todesfälle (+10)
  • Bayern: 74.624 (+588), 2692 Todesfälle (+5)
  • Berlin: 19.536 (+503), 236 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 5083 (+112), 177 Todesfälle (+1)
  • Bremen: 3272 (+108), 62 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 9287 (+135), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 22.819 (+509), 567 Todesfälle (+5)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1538 (+61), 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 23.888 (+441), 704 Todesfälle (+2)
  • Nordrhein-Westfalen: 82.355 (+1164), 1923 Todesfälle (+6)
  • Rheinland-Pfalz: 12.637 (+237), 260 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 4040 (+128), 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 8905 (+184), 249 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 3024 (+33), 69 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 5455 (+65), 163 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4555 (+67), 194 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 14.10., 19.36 Uhr): 337.493 (9653 Todesfälle)

Vortag (Stand 13.10., 20.07 Uhr): 332.308 (9624 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 281.900

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 45.940 (+2556)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 14.10.): 1,04 (Vortag: 1,18)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 602 (-16)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 323 (+4)

Bislang sind in Deutschland 9653 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Laut Robert Koch-Institut liegt die Zahl der Genesenen bei 281.900. Somit sind rund 45.940 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Der R-Wert fiel am Mittwoch erneut leicht, von 1,18 auf 1,04. Gesunken ist auch die Zahl der von Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten (-16 auf 602). Die Zahl der invasiv beatmeten Patienten stieg allerdings um 4 auf nun 323.

TOP-NEWS: Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein

19.20 Uhr: Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen wird in Frankreich der Gesundheitsnotstand von diesem Samstag an wieder eingeführt. Das teilte die Regierung am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung mit. Die Pandemie sei eine gesundheitliche Katastrophe, die aufgrund ihrer Art und Schwere die Gesundheit der Bevölkerung gefährde, hieß es. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich bietet einen rechtlichen Rahmen für Beschränkungen, zu denen auch Ausgangssperren gehören können.

Der Gesundheitsnotstand war Ende März für das ganze Land ausgerufen worden. Er wurde dann Anfang Mai bis zum 10. Juli verlängert. Die Mitte-Regierung hat mit dem Notstand die Möglichkeit, Beschlüsse schnell per Verordnung umzusetzen. Im Frühjahr galten in ganz Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen, die auch polizeilich überwacht wurden.

TOP-NEWS: Mehr als 7000 Corona-Neuinfektionen in Italien

19.13 Uhr: Italiens Gesundheitsbehörden haben am Mittwoch mehr als 7000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt. Insgesamt kamen in dem Mittelmeerland innerhalb von 24 Stunden 7332 weitere Fälle hinzu. Das war der höchste offiziell gemessene Tagesanstieg seit Beginn der Pandemie. Allerdings werden inzwischen viel mehr Tests als am Anfang gemacht, so dass viele Experten von einem direkten Vergleich der Werte abraten. Am 21. März, in der Hochphase der Pandemie, waren knapp 6600 neue Fälle verzeichnet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom registrierte Italien mit seinen 60 Millionen Einwohnern am Mittwoch zudem 43 neue Covid-19-Tote.

Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen mit Sars-CoV-2 in dem Land auf 372.799 Fälle. Fast 36.300 Menschen starben an oder mit dem Virus.

Nachdem die täglichen Neuinfektionswerte im Sommer stark gesunken waren, gingen sie im Laufe des Oktobers plötzlich steil nach oben. Die Regierung hat wegen der beschleunigten Virus-Ausbreitung gerade mehrfach die Schutzmaßnahmen – darunter die Maskenpflicht – verschärft.

Teilnehmer genervt, SPD verärgert: Frust-Gipfel im Kanzleramt

18.27 Uhr: Bisher gibt es auf dem Corona-Gipfel im Kanzleramt noch wenig Fortschritt. Das Ringen könne sich noch viele Stunden hinziehen, berichten mehrere Journalisten übereinstimmend. Wie „ntv“ berichtet, hätten die Teilnehmer mehrere Stunden gebraucht, um über die ersten Punkte der Beschlussvorlage zu diskutieren – ohne große Fortschritte. Einige Teilnehmer seien inzwischen genervt von der festgefahrenen Situation im Kanzleramt.Nach zähem Ringen konnte man sich schließlich zumindest auf einer Sperrstunde in Corona-Hotspots bei eine, Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner eignen, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Kurz darauf folgte auch eine Einigung bei der Verschärfung der Maskenpflicht ab einem Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Auch bei privaten Feiern in Hotspots wurden die Maßnahmen verschärft.

TOP-NEWS: Söder mahnt gegenüber Länderchefs: „Kommen wieder voll in die Sprungkurve rein“

17.07 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mahnte seine Länderkollegen während der Ministerpräsidenten-Konferenz Teilnehmerangaben zufolge zu einem schnellen und einheitlichen Vorgehen: „Wenn es losgeht, dann geht es sehr schnell. Wir kommen wieder voll in die Sprungkurve rein“, sagte er. Die Frage sei daher nur, ob jetzt noch rechtzeitig gehandelt werde, „denn sonst sitzen wir in zehn Tagen eh wieder hier“. Er wünsche sich daher eine Systematik, die alle nachvollziehen und nach der alle handeln könnten. „Die Bevölkerung wird ihr Urteil sprechen. Politiker in anderen Ländern, die geschwankt sind und zu früh geöffnet haben, wurden fundamental abgestraft.“

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ergänzte: „Wir werden in drei Wochen ganz andere Diskussionen führen, müssen jetzt handeln.“ Auch Angela Merkel hat die Länder zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung im Kampf gegen das Coronavirus aufgefordert. „Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr“, sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern.

Ausbruch in Karlsruher Seniorenheim: Fünf Bewohner verstorben

16.40 Uhr: In einem Seniorenheim in Marxzell (Kreis Karlsruhe) sind inzwischen fünf Bewohner an oder mit COVID-19 gestorben. Das teilte das Landratsamt Karlsruhe am Mittwoch mit. Die Behörde rechnet mit weiteren Todesfällen. Bei Hochbetagten, die sich zur Pflege in ein Heim begeben müssten, sei das Immunsystem in der Regel geschwächt, so dass es leichter zu schweren Krankheitsverläufen kommen könne, hieß es. Derzeit seien 39 Bewohner und 15 Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert.

Nach Bekanntwerden der ersten Infektionen gab es in dem Heim ein Besuchsverbot und einen Aufnahmestopp. Versäumnisse der Beschäftigten oder der Heimleitung seien nicht festgestellt worden, so die Behörde. Ein Grund für das schnelle Ausbreiten des Virus könnte gewesen sein, dass viele Infizierte symptomlos waren. Zuvor hatte der SWR über die weiteren Todesfälle berichtet. Insgesamt leben in dem Heim knapp 100 Senioren. In den vergangenen Wochen hatte es im Land immer wieder Corona-Ausbrüche in Senioren- und Pflegeheimen gegeben.

TOP-NEWS: Mindestens 20 Corona-Infizierte nach illegaler „Oktoberfest“-Party

16.15 Uhr: Nach einer illegalen Party mit bis zu 150 Gästen im niederbayerischen Bodenkirchen sind bereits 20 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handele sich dabei um Frauen und Männer zwischen 25 und 32 Jahren, teilte das Landratsamt Landshut am Mittwoch mit. Das Gesundheitsamt versuche, weitere Partygäste aufzuspüren und Infektionsketten zu unterbrechen.

Zu der als „Oktoberfest“ deklarierten Party in der Maschinenhalle eines Bauernhofes hatten drei Geschwister eingeladen. Zu Bier vom Fass und einer Live-Band feierten und tanzten am 3. Oktober mindestens 120, womöglich gar 150 Menschen, hieß es. Das Gesundheitsamt erfuhr erst an diesem Dienstag von dem Fest, konnte aber binnen eines Tages bereits 20 Infektionen bestätigen. „Bekannt ist derzeit, dass sich unter anderem eine Hausärztin aus der Region mit dem Covid-19-Virus infiziert hat – sie war von Teilnehmern an der nicht genehmigten Party in Bodenkirchen für Corona-Tests aufgesucht worden.“

Das Landratsamt hat ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die drei Veranstalter der Feier eingeleitet, die der Behörde zufolge zunächst Druck auf die Gäste ausgeübt hatten, um so einen „Mantel des Schweigens“ auszubreiten. Die Verantwortlichen rufen nun alle Beteiligten auf, sich unbedingt an das Gesundheitsamt zu wenden. Dies gelte auch für Teilnehmer, die auch aus dem Landkreis Mühldorf angereist waren.

TOP-NEWS: SPD-Aufstand bei Ministerpräsidenten-Runde

16.00 Uhr: Seit 14 Uhr läuft das Treffen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nun droht bereits mächtig Ärger in der Runde, es soll sogar einen Aufstand der SPD-Seite geben. Grund für die Wut der SPD-Länderchefs soll demnach sein, dass sich die unionsgeführten Länder am Vorabend bereits mit der Bundeskanzlerin beraten haben sollen, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf einen Teilnehmer der Sitzung.

Demnach solle die SPD den Entwurf der Bundesregierung erst kurz vor der Sitzung erhalten haben. Die Kanzlerin habe den SPD-Teilnehmern „vorher keinerlei Details zu den Vorschlägen der Beschlussvorlage gegeben.“ Über Umwege sollen sich zwar bereits einige Mitarbeiter der SPD-Ministerpräsidenten die Vorlage beschafft haben. Das Kanzleramt selbst soll diese allerdings erst um 10.45 Uhr verschickt haben.

Ein Beteiligter soll gegenüber der „Bild“ gesagt haben, dass die SPD eine Möglichkeit zur eigenen Beratung über die Vorlage fordere. Sogar eine Unterbrechung der Sitzung soll im Raum gestanden haben. Zu dieser kam es allerdings scheinbar nicht: Laut der „Bild“ haben sich die SPD-Teilnehmer kurz nach 16 Uhr dazu entschlossen, ohne Extra-Beratung in der Runde zu bleiben.

Katalonien verfügt Schließung von Bars und Restaurants

15.35 Uhr: Zur Eindämmung wieder stark steigender Corona-Infektionen hat die spanische Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisung gelte zunächst für 15 Tage und trete am Freitag in Kraft, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Mittwoch. Die Behörden reagierten damit auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb Wochen.

Der geschäftsführende katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès rief zudem auf, Wohnung möglichst nur noch aus dringendem Grund zu verlassen und soziale Kontakte einzuschränken. „Familienbesuche können auch ein wenig warten, wenn wir umfassende Ausgangsbeschränkungen vermeiden wollen“, sagte Aragonès.

Zugleich ordnete die Regionalregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens an. Einkaufszentren und größere Supermärkte müssen die Zahl der Kunden auf 30 Prozent ihrer normalen Kapazität beschränken. Für Fitnesszentren, Kinos und Theater gelte eine Beschränkung auf 50 Prozent. Spielplätze müssten ab 20.00 Uhr geschlossen werden. Zuvor war schon dringend angeraten worden, wo immer möglich zur Arbeit von Zuhause aus zurückzukehren.

Österreich, Schweiz, Kroatien und Slowenien melden Rekord-Anstiege

15.13 Uhr: In Österreich und der Schweiz ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf Rekordwerte gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Wiener Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1346 neue Fälle gezählt. In der Schweiz und Liechtenstein waren es 2823, etwa doppelt so viele wie am Vortag, wie das Bundesamt für Gesundheit berichtete.

Die meisten Neuinfektionen in Österreich meldete Wien mit 402. Im Land ist der Wert unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, in der Schweiz sogar fünf Mal so hoch. In der Schweiz waren es auf dem Höhepunkt der Pandemie am 23. März knapp 1500 Fälle gewesen.

Auch die EU-Länder Kroatien und Slowenien haben am Mittwoch jeweils Rekordwerte an neuen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. In den vergangenen 24 Stunden sei in Kroatien bei 748 Menschen Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, teilte der Krisenstab in der Hauptstadt Zagreb mit. Die bisher höchste Zahl von 542 Neuinfizierten war im 4,2-Millionen-Einwohner-Land am 8. Oktober registriert worden.

Im benachbarten Slowenien, einem Land mit 2,1 Millionen Einwohnern, meldeten die Behörden am Mittwoch 707 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Die bisher höchste Zahl war am 10. Oktober mit 411 neuen Fällen registriert worden. Seit Beginn der Pandemie im März wurde bei 9938 Menschen das Coronavirus nachgewiesen. 175 Patienten starben an den Folgen der Infektion, zwei von ihnen in den letzten 24 Stunden.

TOP-NEWS: Experte warnt vor Kontrollverlust und bringt Ausreiseverbote ins Spiel

15.09 Uhr: Der Leiter der Abteilung System Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig hat Bund und Länder eindringlich vor einem Kontrollverlust bei den Corona-Infektionen gewarnt. „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf, um das Schiff noch zu drehen“, sagte Michael Meyer-Hermann am Mittwoch nach Angaben von Teilnehmern zum Auftakt der Ministerpräsidentenkonferenz im Bundeskanzleramt in Berlin. Deutschland stehe an der Schwelle zu einem exponentiellen Wachstum.

Meyer-Hermann appellierte an die Länderchefs und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), an der Maskenpflicht festzuhalten, auch Bußgelder seien sehr wichtig, zitierten ihn Teilnehmer. Zugleich warnte er in der aktuellen Lage vor Diskussionen über Großveranstaltungen und eine Verkürzung der Quarantänezeit. Zur Verdeutlichung zeigte der Wissenschaftler eine Simulation, wie sich das Infektionsgeschehen entwickeln würde, sollte die Politik jetzt nicht gegensteuern.

Wie die „Bild“ berichtet, soll Meyer-Hermann außerdem ein Ausreiseverbot aus Risikogebieten als weitere Maßnahme vorgeschlagen haben. Laut dem Bericht soll der Vorschlag unter den Teilnehmern der Runde allerdings auf wenig positiven Zuspruch gestoßen sein. Diese Forderung habe „keiner ernst genommen“, soll einer der anwesenden Minister der „Bild“ gesagt haben.

Merkel und die Ministerpräsidenten waren am Mittwochnachmittag in Berlin zusammengekommen, um angesichts steigender Infektionszahlen über weiter Corona-Maßnahmen zu beraten. Es wird davon ausgegangen, dass die Verhandlungen sehr schwierig verlaufen. Die Bundesregierung schließt sogar nicht aus, dass die Beratungen am Ende zu keiner einheitlichen Linie führen.

TOP-NEWS: Alle Betten belegt: Notaufnahmen in niederländischen Krankenhäusern zeitweise geschlossen

14.41 Uhr: Durch die Verbreitung des Coronavirus ist die Gesundheitsversorgung in den Niederlanden gefährdet. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahmen von Krankenhäusern bereits zeitweilig geschlossen werden, wie der Leiter des Netzwerkes Akute medizinische Versorgung, Ernst Kuipers, am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mitteilte. Weil alle Betten belegt waren und zu wenig Personal zur Verfügung stand, mussten Erste-Hilfe-Abteilungen für mehrere Stunden schließen und Krankenwagen Patienten in andere Krankenhäuser oder Städte bringen.

In Krankenhäusern und auf Intensivstationen in den Niederlanden nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten indes schnell zu. Die Regierung verschärfte die Maßnahmen und verhängte einen „Teil-Lockdown“.

Trotz der neuen Corona-Maßnahmen rechnen die Krankenhäuser damit, dass bis November im günstigsten Fall 40 Prozent der regulären Versorgung gestrichen werden müsse. Sollten die Maßnahmen nicht greifen, wird im schlimmsten Fall mit einer Reduzierung von 75 Prozent gerechnet. „Dann bleibt neben der Covid-19-Pflege nur noch die Erste Hilfe übrig“, sagte Kuipers. Die Situation sei im Vergleich zur ersten Welle „düsterer“. Krankenhäuser strichen bereits Hunderte von Operationen und hätten zahlreiche Behandlungen abgesagt.

In der vergangenen Woche waren in den Niederlanden fast 44.000 Neuinfektionen registriert worden – 60 Prozent mehr als in der Vorwoche und 252 pro 100.000 Einwohner.

Mediziner warnt: In drei Großstädten könnten die Intensivbetten knapp werden

13.49 Uhr: Langsam, aber stetig steigt derweil die Zahl der Covid-19-Patienten, die in Intensivbetten behandelt werden müssen. 602 sind es aktuell. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärt nun Christian Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der „Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin“, dass insbesondere in drei Großstädten die Zahl der Intensivbetten noch knapp werden könnte. „Köln, Berlin und Hamburg sind traditionell stark belegt. Hier werden wir in den kommenden Wochen sehen, ob die Kapazitäten dort auch mal unter zehn Prozent gehen,“ so Karagiannidis.

In so einem Fall würde die Warnampel auf Gelb springen. Bei weniger als fünf Prozent springt sie auf Dunkelgelb, bei weniger als 2,5 Prozent auf Rot. In einem solchen Fall „geht fast nichts mehr“, so Karagiannidis weiter.

„Wir haben jeden Winter die Situation, dass die Intensivstationen voll sind. Die Wochen der Wahrheit kommen noch“, erklärt Karagiannidis weiter. „In Köln haben wir jeden Winter die Situation, dass es so gut wie keine freien Intensivbetten mehr gibt.“ Die Corona-Krise verschärfe diesen Umstand nun. Ohne Corona sei die Zahl der verfügbaren Intensivbetten auch „nie ein Thema in der Öffentlichkeit“, sagt Karagiannidis der „FAZ“ weiter. Die Ausnahme sei der Grippewinter 2017/18 gewesen.

Siemens-Tochter bringt Corona-Schnelltest auf den Markt

12.57 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers einen Antigen-Schnelltest zum Nachweis des Coronavirus auf den Markt gebracht. Potenziell infizierte Menschen könnten mit dem Test innerhalb von 15 Minuten Gewissheit haben, teilte die Siemens-Tochter am Mittwoch in Erlangen mit. Der Test ist einem Sprecher zufolge bereits erhältlich. Spezialisiertes Laborpersonal oder -Instrumente seien für den CE-zertifizierten Test nicht nötig.

Damit sei der Test in allen Ländern zugelassen, die eine solche CE-Zertifizierung anerkennen – das ist im Wesentlichen der Europäische Wirtschaftsraum. Siemens Healthineers plant ferner eine Notfallzulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA. Danach wolle das Unternehmen schrittweise den Test in anderen Regionen der Welt anbieten, hieß es. An der Börse machte die Aktie von Siemens Healthineers nach der Ankündigung einen Sprung, sie liegt mit plus 2,78 Prozent an der dritten Stelle im MDax.

Bei dem Schnelltest muss ein Nasen-Rachen-Abstrich in eine Kanüle mit spezieller Flüssigkeit eingeführt werden. Dadurch werde die Flüssigkeit auf eine Test-Kassette aufgetragen, die wiederum nach 15 Minuten ein Ergebnis zeigt.

Jeder Dritte in NRW lebt im Corona-Risikogebiet

12.54 Uhr: In Nordrhein-Westfalen lebt inzwischen jeder Dritte in einem Corona-Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut überschritten am Mittwoch neun Großstädte und vier Kreise mit mehr als 5,6 Millionen Einwohnern die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Zusätzlich meldete die Städteregion Aachen mit gut 557 000 Einwohnern einen entsprechenden Warnwert von 57,6. Demnach leben fast 6,2 Millionen Menschen in Risikogebieten innerhalb des Landes NRW mit insgesamt knapp 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern.

Zu den Risikogebieten gehören die Millionenstadt Köln, die Landeshauptstadt Düsseldorf, Essen, Duisburg oder auch Herne mit dem am Mittwoch landesweit höchsten Wert von 95,2. Zu den seit Tagen betroffenen Kreisen Unna und Recklinghausen kamen neu die Kreise Mettmann und Olpe hinzu. Für das gesamte bevölkerungsreichste Bundesland wies das RKI einen Wert von 41,49 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche aus.

Kölner Polizei führt Maskenpflicht für Beamte ein

11.50 Uhr: Die Kölner Polizei hat wegen der hohen Corona-Zahlen in der Stadt eine Maskenpflicht für ihre Beamten eingeführt. Polizisten würden künftig auf der Straße Maske tragen und wenn sie zu zweit im Streifenwagen sitzen, sagte eine Sprecherin. In besonderen Einsatzlagen könne es sein, dass auf die Maske verzichtet werden müsse, zum Beispiel wenn keine Zeit mehr bleibe, sie aufzuziehen. Über die Maskenpflicht hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums sagte, es sei bisher nicht daran gedacht, eine solche Regelung landesweit für Corona-Hotspots einzuführen.

Epidemiologe warnt: „Zweite Welle wird uns wohl viel härter treffen als die erste“

11.15 Uhr: Deutschland steht vor einem heftigen Corona-Herbst. Das glaubt der Epidemiologe Klaus Stöhr. „Die zweite Welle wird uns wohl noch viel härter treffen als die erste“, sagt Stöhr in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Stöhr wirft der Bundesregierung vor, keine längerfristige Strategie zu haben: „Mir fehlte von Anfang an die langfristige Betrachtung.“ Der Experte kritisiert, dass die strikten Beschränkungen aus dem Frühjahr auch im Sommer aufrechterhalten worden seien. Damit habe Deutschland die Chance verpasst, eine höhere Immunität in der Bevölkerung aufzubauen.

Stöhr, bis 2007 Leiter des globalen Influenza-Programms der WHO und danach verantwortlich für die Impfstoffentwicklung des Pharmakonzerns Novartis, bemängelt, dass die Maßnahmen der Regierung nicht von vornherein auf das Management einer Pandemie ausgerichtet wurden. Als das Virus in China nicht zu eliminieren gewesen sei, hätte man sofort von einer bevorstehenden Pandemie ausgehen müssen. Man hätte „die Bekämpfungsmaßnahmen darauf ausrichten müssen, dass das Virus nicht zu eliminieren ist und man damit leben muss“.

Stöhr glaubt auch nicht an eine Beendigung der Corona-Pandemie durch  eine Impfung. Impfstoffe seien zwar mit höchster Priorität voranzutreiben, so der Experte, aber ihr Einfluss auf die Pandemie werde überschätzt. Bis zum Sommer 2021 werde man auch in Deutschland höchstens alte Menschen und einige Risikogruppen impfen können. Für die große Mehrheit der Weltbevölkerung würden Impfstoffe zu spät verfügbar sein, prophezeit der Epidemiologe. Erst die natürliche Immunität durch die sich ausbreitende Infektion werde das Virus schließlich stoppen: „Diese Pandemie wird nicht durch Impfstoffe beendet, sondern durch das Virus selbst.“

Corona-Gipfel: Merkel berät sich mit Länderchefs zu Beschränkungen

10.45 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über das insgesamt richtige Maß weiterer Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs kommen für ein Vor-Ort-Treffen nach Berlin.

Frankreichs Coronavirus-Karte färbt sich immer tiefer rot

06.53 Uhr: Frankreichs Corona-Karte färbt sich immer tiefer rot: In Paris und einer Reihe anderer Großstädte gilt angesichts der massiv steigenden Infektionszahlen bereits die höchste Warnstufe.

In Tiefrot (auf Französisch „rouge écarlate“, Scharlachrot) sind die Corona-Hotspots auf der Karte des französischen Gesundheitsministeriums markiert. Dazu gehören mit der Hauptstadt Paris inzwischen neun Ballungsräume und ein Überseegebiet. Der Großraum Marseille, zu dem auch Aix-en-Provence zählt, ist ebenso betroffen wie die Großstädte Lyon, Grenoble, Saint-Etienne, Lille, Toulouse und Montpellier. Dazu gehört auch die Inselgruppe Guadeloupe in der Karibik.

Mit der höchsten Warnstufe gehen strikte Schutzmaßnahmen einher: Unter anderem müssen Bars, Cafés und Fitnessclubs sowie Schwimmbäder schließen, Restaurants dürfen nur unter Auflagen offen bleiben.

Corona-Masken in Japan nun auch in Getränkeautomaten

Mittwoch, 14. Oktober, 06.53 Uhr: Abends aus dem Haus gegangen und Maske vergessen? In Japan kein Problem. Nicht nur in Japans überall präsenten 24-Stunden-Supermärkten gibt es Masken und Desinfektionsmittel zu kaufen. Ab diesem Monat bietet der Getränkekonzern DyDo angesichts der andauernden Coronavirus-Pandemie Gesichtsmasken sowie Feuchttücher zum Desinfizieren auch in Getränkeautomaten an, wie eine Unternehmenssprecherin in Osaka der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mitteilte.

Geplant sei, rund 3000 Getränkeautomaten im Land mit den Masken und Tüchern auszurüsten – einsortiert neben den üblichen Getränken wie Tee und Kaffee. Die Gesichtsmasken werden im Zweierpack und Desinfektionstücher zu je zehn per Tüte angeboten.