++ Impf-Nachfrage steigt wieder ++
8. November 2021Mit dem starken Anstieg der Zahl der Neuinfektionen steigt auch die Nachfrage nach Impfungen wieder. Die Regierung berät über eine Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Tests.
- Corona-Inzidenz steigt auf 201,1
- Ampel-Parteien wollen keine bundesweite 2G-Regel
- Sachsen verschärft Corona-Regeln
- Nachfrage nach Impfungen wächst wieder
- Beratungen über Wiedereinführung kostenloser Tests
- USA öffnen Grenzen für Geimpfte
„Erkrankung ist lebensgefährlich – auch für junge Menschen“
Michael Hallek von der Uniklinik Köln zeigte sich im WDR äußerst besorgt, dass zu viele junge Menschen noch nicht gegen Covid-19 geimpft sind. Eine Erkrankung könne auch für sie lebensgefährlich werden, warnte der Mediziner.
Russland beendet Lockdown
Nach neun Tagen endet in Russland die wegen den hohen Infektionszahlen verhängte Zwangspause. Berufstätige konnten heute wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Ob der knapp anderthalb Wochen dauernde Lockdown den gewünschten Erfolg gebracht hat, lässt der Kreml noch offen. Dessen Sprecher, Dmitri Peskow, sagte, es sei „zu früh, um eine Schlussfolgerung zu ziehen. Das wird sich in etwa einer Woche zeigen“.
Am Montag hatten die Gesundheitsbehörden landesweit rund 39.400 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet sowie fast 1200 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Dänemark führt wieder Corona-Maßnahmen ein
Fast zwei Monate lang galten für die Dänen keinerlei Auflagen – nun führt das Land wieder Corona-Einschränkungen ein. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kündigte an, die 3G-Regelung anzuordnen. Damit folge ihre Regierung dem Rat von Epidemiologen.
Kretschmer drängt weiter auf Bund-Länder-Treffen
Angesichts der stark steigenden Neuinfektionen pocht der sächsische Landeschef, Michael Kretschmer, im MDR auf eine Ministerpräsidentenkonferenz. „Uns läuft die Zeit davon“, warnte der CDU-Politiker:
„Wenn man zu spät handelt, bleibt nur ein knallharter Lockdown – und den wollen wir verhindern.“
Im Interview sprach sich der Ministerpräsident auch dafür aus, wieder kostenfreie Corona-Tests anzubieten und Klarheit in Bezug auf die Auffrischungsimpfungen zu schaffen.
Sachsen weist höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf
Unter allen Bundesländern verzeichnet Sachsen derzeit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Sie liegt derzeit bei 491,3. Beim Impfen hingegen zählt das Bundesland eher zu den Schlusslichtern. Das könnte sich aber bald ändern, wie Carsten Dieckmann berichtet.
Hohes Infektionsgeschehen in Ostdeutschland
DIVI fordert 2G in Corona-Hotspots
Christian Karagiannidis vom Verband der Intensivmediziner (DIVI) hat sich im ZDF dafür ausgesprochen, in allen sogenannten Hotspots mit hohen Inzidenzzahlen die 2G-Regelung einzuführen. Das würde für Ungeimpfte starke Einschränkungen mit sich bringen.
Die vierte Welle werde wohl erst im März oder April abebben, schätzte Karagiannidis. Im Vergleich zum vergangenen Winter müssten dieses Mal deutlich mehr jüngere Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden, die meisten davon seien nicht gegen Covid-19 geimpft.
Neue Studienergebnisse zu Corona-Antikörper-Präparat
Ein Antikörper-Cocktail verringert nach Angaben des US-Herstellers Regeneron neuen Studienergebnissen zufolge das Risiko einer Covid-19-Erkrankung deutlich. Zwischen zwei und acht Monaten nach Verabreichung einer Kombination der monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab – Handelsname Regn-CoV2 – sei das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um rund 80 Prozent gesunken, teilte Regeneron, Partner der Schweizer Firma Roche, in New York mit. Die entsprechende Phase-III-Studie ist allerdings noch nicht veröffentlicht oder unabhängig untersucht worden.
Das Präparat ist vor allem für nicht infizierte Menschen mit Risikofaktoren gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auf die Impfung nicht ausreichend anspricht. Zudem soll es zur Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen eingesetzt werden. In den USA gibt es für diese Fälle schon eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, ebenso in Europa. Auch die WHO empfiehlt den Cocktail zur Vorbeugung gegen schwere Verläufe bei Patienten mit milden Symptomen aber mit Risikofaktoren.
Ampel-Parteien einigen sich auf Maßnahmen-Katalog
Die Ampel-Fraktionen haben sich auf einen Gesetzentwurf zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr hinein verständigt. Zudem vereinbarten SPD, Grüne und FDP nach Angaben vom Montag, die Rückkehr von kostenlosen Corona-Tests sowie die Einführung einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz „auf den Weg“ zu bringen. In dem Gesetzentwurf, der am Montag der Nachrichtenagentur AFP vorlag und der am Donnerstag im Bundestag beraten werden soll, sind diese Maßnahmen aber noch nicht enthalten.
Die drei Fraktionen wollten „möglichst viele Menschen insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten schützen“, erklärte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese. Deswegen solle es wieder Gratis-Corona-Tests sowie eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz geben. Zudem wird es Wiese zufolge „zielgerichtete Zuschläge“ für Krankenhäuser geben, die Covid-Patientinnen und -Patienten versorgen. Schließlich soll es laut Wiese Rechtssicherheit für eine Testpflicht in bestimmten sensiblen Einrichtungen der Altenpflege geben. Zudem solle ein „Monitoring auch für die Booster-Impfungen“ geschaffen werden.
In Berlins Grundschulen gilt wieder Maskenpflicht
In der ersten bis sechsten Klasse gilt in Berliner Schulen wieder Maskenpflicht. Das hat Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) entschieden, wie die Bildungsverwaltung mitteilte. Außerdem soll es für Schülerinnen und Schüler vorerst weiterhin drei Corona-Tests wöchentlich in den Schulen geben. Das war ursprünglich nur für die beiden ersten Wochen nach den Herbstferien vorgesehen. Danach sollten es zwei pro Woche sein. Zur Maskenpflicht sagte Scheeres: „Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil ich weiß, wie sehr das Maskentragen Kinder belasten kann. Die Bestimmungen zum Infektionsschutz an Schulen werden permanent überprüft und auch im Hygienebeirat beraten.“
Boxer verlegen Meisterschaften
Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) hat seine Meisterschaften in das nächste Jahr verschoben. Das teilte der Verband am Montag mit. Das Championat sollte ursprünglich vom 7. bis zum 11. Dezember in Straubing stattfinden. Ausschlaggebend waren die gestiegenen Corona-Inzidenzwerte und die Krankenhausbelegung in Straubing und umliegenden Landkreisen. Die geforderte 2G-Regel für Veranstaltungen können Organisatoren und Boxverband zudem nicht einhalten. „Da der Zeitraum bis zu den Meisterschaften eine vollständige Impfung nicht mehr zulässt, wurde die Entscheidung getroffen, die Meisterschaften zu verlegen, um eine Teilnahme bisher Ungeimpfter nicht von vornherein auszuschließen“, heißt es in der Begründung. Für den Nachholtermin im Frühjahr 2022 gilt erneut die 2G-Regel.
Bremen lädt über 70-Jährige per Post zur Auffrisch-Impfung ein
Im Bundesland Bremen werden alle Älteren über 70 Jahre per Post zu Auffrischungsimpfungen gegen Corona eingeladen. „Die wissenschaftliche Lage ist ganz eindeutig: Der Impfschutz lässt nach der zweiten Impfung nach“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Besonders ältere Personen oder Personen mit Vorerkrankungen seien sechs Monate nach der zweiten Impfung wieder gefährdeter, auch einen schweren Krankheitsverlauf zu haben, wenn sie sich ansteckten. „Deswegen ermöglichen wir allen in Bremen eine Auffrischungsimpfung, wenn die zweite Impfung oder die Impfung mit Johnson&Johnson lange genug her ist“, so Bernhard.
STIKO weiter für Priorisierung beim „Boostern“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) bereitet derzeit eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen auch mit Blick auf Corona-Auffrischungsimpfungen vor. Eine Anpassung unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der aktuellen Corona-Lage solle „zeitnah“ erfolgen, schreibt die STIKO in einer Stellungnahme.
Bislang empfiehlt das Gremium eine sogenannte Booster-Impfung unter anderem Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegepersonal. Es sei aus immunologischen und infektionsepidemiologischen Gründen sinnvoll, darüberhinaus mittelfristig auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten, hieß es nun in der Stellungnahme. Dabei solle „soweit wie möglich nach absteigendem Lebensalter vorgegangen werden“.
Stadt Köln beschließt 2G-Regelung für Karnevalsauftakt
Die Stadt Köln hat für den Karnevalsauftakt am Elften im Elften und das kommende Wochenende eine 2G-Regelung beschlossen. Der Krisenstab der Stadt einigte sich in einer Sondersitzung darauf, dass an Karnevalsveranstaltungen in Kneipen und Gastronomie sowie in bestimmten Bereichen der Stadt nur Geimpfte und Genesene teilnehmen dürfen. Demnach stimmte das Land Nordrhein-Westfalen den beschlossenen Regelungen zu.
„Viele Jecken fiebern dem 11.11. entgegen – dafür habe ich natürlich großes Verständnis“, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Ebenso habe sie für die Gastronomen Verständnis, die auf Nummer sicher gehen wollen und den Elften im Elften ein weiteres Mal ausfallen lassen. „Am Ende muss jeder und jede für sich selbst entscheiden, wie man den 11.11. begehen will“, erklärte Reker. Seitens der Stadt, der Veranstalter und der Gastronomie würden „zahlreiche Maßnahmen“ ergriffen, um einen möglichst sicheren Sessionsauftakt zu ermöglichen.
Bayerische Staatsoper schließt für einige Tage
Wegen der hohen Anzahl an Corona-Infektionen stellt die Bayerische Staatsoper in München für einige Tage ihren Spielbetrieb ein. Staatsintendant Serge Dorny sagte, er hoffe, dass die Infektionsketten so unterbrochen werden könnten. Betroffen sind nach Auskunft eines Sprechers vor allem Musiker des Staatsorchesters. Bis einschließlich Freitag wurden deshalb alle Vorstellungen des Hauses abgesagt.
Am Wochenende, so die Hoffnung, kann die Oper dann wieder ihren Spielbetrieb aufnehmen. Ersatzlos ausfallen werden zwei Konzerte mit Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, eine Schulvorstellung des Kinderstücks „Der Mondbär“ sowie die Oper „Carmen“ am Mittwoch. Die Produktion „Die Vögel“ werde gänzlich aus dem Programm genommen, da momentan keine ausreichenden Proben stattfinden könnten, heißt es in der Mitteilung. Bereits gekaufte Tickets würden automatisch storniert. Einen kleinen Trost für Opernfans gibt es online: Noch bis einschließlich Mittwoch zeigt die Staatsoper auf ihrer Internetseite ein Video der Oper „Die Nase“ von Dmitri Schostakowitsch in einer Neuinszenierung von Kirill Serebrennikov.
Hessen verschärft Maßnahmen
Die hessische Landesregierung verschärft die Corona-Regeln für Menschen ohne Impfschutz und für Beschäftigte, die am Arbeitsplatz Kontakt zu externen Kunden haben. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss demnach zur Teilnahme an 3G-Veranstaltungen oder beim Betreten von vielen 3G-Einrichtungen in Zukunft einen aktuellen PCR-Test vorlegen. Ein Antigen-Schnelltest reiche dazu nicht mehr aus, erklärte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Die PCR-Testpflicht betrifft konkret die Innenbereiche bei Veranstaltungen, Messen und im Kulturbetrieb, in Freizeiteinrichtungen, Sport- und Gaststätten sowie Spielhallen.
Ampel-Parteien für 3G-Regelung am Arbeitsplatz
SPD, Grüne und FDP wollen angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz einführen. Demnach kämen nur noch Beschäftigte zu ihrem Arbeitsplatz, die nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder frisch getestet sind. Es gebe „einen Konsens, dass wir das vorantreiben wollen“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann. In Anbetracht der Lage sei dies ein „angemessenes Vorgehen“.
SPD für Rückkehr zu kostenlosen Bürgertests
Corona-Schnelltests sollen angesichts der sich zuspitzenden Infektionslage in Deutschland voraussichtlich wieder kostenlos werden. Es sei richtig, „dass wir die kostenlosen Bürgertests wieder einführen wollen“, sagte SPD-Chefin Saskia Esken in Berlin. Zudem müsse die 3G-Regel, nach der es Zugang etwa zu Veranstaltungen nur für Geimpfte, Genesene und Getestete gibt, noch besser kontrolliert werden. „Wir sind da in Deutschland sehr lax“, sagte Esken.
Der Co-Parteichef Norbert Walter-Borjans sagte, im Zweifel müsse der Staat auch rigidere Maßnahmen ergreifen. Es sei nicht nur eine Entscheidung für sich selbst, wenn man sich nicht gegen Corona impfen lasse. Eine hohe Quote Ungeimpfter berge eine höhere Gefahr weiterer Mutationen und von Impfdurchbrüchen. Walter-Borjans wollte sich aber ausdrücklich nicht dem Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, anschließen, der von einer „Tyrannei der Ungeimpften“ gesprochen hatte.
Esken sagte, mit der geplanten Bearbeitung des Infektionsschutzgesetzes werde eine neue rechtliche Grundlage für Corona-Maßnahmen gelegt und der Gesundheitsschutz auf eine starke Basis gestellt. Walter-Borjans zeigte sich zudem offen für eine mögliche Impfflicht für Pflegekräfte.
Weltweit mehr als 250 Millionen Infektionen
Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 250 Millionen gestiegen. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervor. Die Marke von 200 Millionen Infektionen war Anfang August erreicht worden. Mehr als fünf Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion wurden bislang weltweit gemeldet. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen von höheren Dunkelziffern aus.
Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO zählte zuletzt weltweit 248,5 Millionen bestätigte Infektionen. Die Zahl der weltweit verabreichten Corona-Impfdosen liegt laut WHO inzwischen bei rund sieben Milliarden.
Nachfrage nach Impfungen wächst wieder
Mit dem starken Anstieg der Corona-Zahlen wächst auch die Nachfrage nach Impfungen wieder. In Sachsen seien die 30 mobilen Impfteams an der Belastungsgrenze, erklärte das Deutsche Rote Kreuz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Statt der geplanten 3000 Impfungen seien am Samstag 4500 verabreicht worden. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Kapazität dieser Impfteams verdoppeln.
In Baden-Württemberg meldete die Kassenärztliche Vereinigung ebenfalls neues Interesse an Corona-Impfungen. Deren Zahl sei in den vergangenen vier Wochen kontinuierlich gestiegen. Lag sie den Angaben zufolge Anfang Oktober noch bei 85.000 Dosen in einer Woche, so stieg sie auf zuletzt 107.000. Davon waren in der vergangenen Woche rund 65.000 Erst- und Zweitimpfungen und 42.000 Mal Auffrischimpfungen.
Bundesweit sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mittlerweile 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das entspricht bei den Erstimpfungen einer Quote von 69,7 Prozent der Bevölkerung. Den vollständigen Impfschutz haben demnach 55,8 Millionen Menschen, also 67,1 Prozent der Bevölkerung. Rund 2,7 Millionen Menschen haben laut RKI schon eine Auffrischung erhalten.
Krankenhaus-Ampel in Bayern ab morgen auf Rot
Die Krankenhaus-Ampel des bayerischen Gesundheitsministeriums wird wegen der hohen Zahl an Corona-Patienten auf den Intensivstationen morgen auf Rot springen. Damit werden ab Dienstag bayernweit Zutritts- und Testregeln noch einmal deutlich verschärft, wie das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite mitteilte.
Unter anderem unterliegen damit Veranstaltungen, Kultur und Sportveranstaltungen der 2G-Regel und für die Gastronomie und körpernahe Dienstleistungen gilt 3G.
2G in Österreich: Verstärkte Kontrollen angekündigt
Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) will zur Überprüfung der landesweiten 2G-Pflicht in vielen Bereichen die Kontrollen durch die Polizei verstärken. Neben 4000 Beamten im Streifendienst sollen künftig 800 zusätzliche Polizeibeamte zum Einsatz kommen, sagte der Minister. Zudem warnte Nehammer vor gefälschten Impfzertifikaten, die über Soziale Medien gekauft werden könnten.
Österreichs konservativ-grüne Regierung hatte am Freitag angesichts rekordnaher Neuinfektionszahlen und einer rapide steigenden Kapazitätsauslastung der Intensivstationen eine landesweite 2G-Pflicht für viele Bereiche des öffentlichen Lebens beschlossen. Ab heute erhalten nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Restaurants, Cafes, Bars, Hotels, körpernahen Dienstleistern sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Auch beim Skifahren gilt die 2G-Regel. Am Arbeitsplatz bleibt hingegen weiterhin die 3G-Regel, bei der auch ein negativer Test akzeptiert wird.
Slowakei weitet Corona-Beschränkungen aus
Die Slowakei hat angesichts eines Rekordanstiegs bei den Corona-Neuinfektionen die Beschränkungen in der Pandemie ausgeweitet. In etwa der Hälfte des Landes wurden Hotels, Bars und Restaurants geschlossen. Die neuen Maßnahmen betreffen 36 der 79 Landkreise der Slowakei. Es wurde erwartet, dass die Regierung über zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie berät. Der Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky schloss sich Impf-Aufrufen von medizinischem Personal an, das Corona-Patienten behandelt.
Die Slowakei mit ihren fast 5,5 Millionen Einwohnern gehört zu den Staaten der EU, die am schwersten von der Pandemie getroffen wurden. Seit Beginn wurden etwa gut 457.000 Ansteckungen und fast 13.000 Todesfälle registriert. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen erreichte in der vergangenen Woche drei Mal Rekordwerte. Die aus Gesundheitsexperten bestehende Beratergruppe der Regierung hat neue Beschränkungen vorgeschlagen, darunter etwa Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für Ungeimpfte.
Deutschland hat rund 18 Millionen Corona-Impfdosen abgegeben
Deutschland hat bislang an 22 Staaten Impfstoff gegen das Coronavirus abgegeben. Wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte, wurden 18 Millionen Impfstoffdosen an andere Staaten geliefert. In den nächsten Wochen würden „signifikante Abgaben“ von Dosen der Hersteller Johnson & Johnson und BioNTech überwiegend an Länder in Afrika erfolgen, ergänzte sie. Ziel ist es nach Angaben der Bundesregierung, dass Deutschland in diesem Jahr mindestens 100 Millionen, im nächsten 75 Millionen Impfstoffdosen an andere Länder abgibt.
Panne bei Impfzertifikaten in Russland
Nach dem Ende eines Teil-Lockdowns ist Russland mit einer Panne bei den QR-Codes der Corona-Impfzertifikate in die neue Woche gestartet. Viele Bürger beschwerten sich am Montag, dass ihre ursprünglich für ein Jahr nach einer Impfung gültigen Codes plötzlich nur noch eine Laufzeit von sechs Monate hatten. Viele Zertifikate konnten gar nicht mehr eingesetzt werden, weil sie bereits abgelaufen waren. Der Kreml sprach von einer „technischen Panne“ beim Online-Dienstleistungsportal Gosuslugi.ru.
Das für Digitalisierung zuständige Ministerium teilte mit, dass der Fehler schon behoben sei. Die QR-Codes sind als Impf- oder Genesungsnachweise teils Voraussetzung für die Teilnahme am öffentlichen Leben.
In Russland endete heute eine von Präsident Wladimir Putin landesweit angeordnete arbeitsfreie Woche, in der auch die meisten Geschäfte geschlossen waren. Damit sollten die hohen Infektionszahlen gesenkt werden.
Beratungen über Wiedereinführung kostenloser Tests
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) berät mit den Parteien der voraussichtlichen Ampel-Koalition über die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Bürgertests. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Die Entscheidung von Bund und Ländern im August für ein Ende der kostenfreien Tests ab Oktober sei damals richtig gewesen. Seitdem sei bei den Erstimpfungen ein Anstieg zu erkennen, sagte der Sprecher. „Der Minister sieht es auch so, dass es genauso richtig ist, sie in dieser vierten Welle vorübergehend wieder einzuführen und er ist zu einem möglichen Neustart der kostenlosen Bürgertests im konstruktiven Austausch mit den Ampel-Koalitionären.“
Auch die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht einer Wiedereinführung kostenloser Tests für alle offen gegenüber, wie ihr Sprecher Steffen Seibert sagte. Es müsse viel getestet werden. Wenn man von möglichst vielen Infektionen wisse und die Dunkelziffer möglichst klein halte, gebe das mittelfristig mehr Sicherheit. Deshalb begleite Merkel solche Überlegungen durchaus positiv.
Wieder Maskenpflicht für viele Grundschüler in Frankreich
Mit dem Ende der Herbstferien in Frankreich müssen Grundschüler in mehr als der Hälfte der Départements wieder Masken tragen. Die im Oktober teilweise aufgehobene Maskenpflicht gilt nun wieder in 61 der insgesamt 101 französischen Départements während des Unterrichts.
Als Schwellenwert für die Maskenpflicht an Grundschulen gilt eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Weitere Maßnahmen an den Schulen, etwa das Trennen von Klassen während der Pausen, sollen erst am kommenden Montag folgen.
Merkel für mehr Klarheit bei Hospitalisierungsrate
Bundeskanzlerin Angela Merkel wünscht sich nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert mehr Klarheit, ab welchem Wert der Hospitalisierungsrate zusätzliche Corona-Maßnahmen ergriffen werden sollen. Seibert verwies darauf, dass man in einer „sehr dynamischen Lage“ sei und sich die Hospitalisierungsrate in einzelnen Bundesländern wie Thüringen wieder dem Höchstwert des vorigen Winters nähere. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner in einer Woche in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Israel erlaubt Touristengruppen Einreise ohne Booster-Impfung
Israel will Touristengruppen künftig die Einreise auch ohne eine dritte Impfung gegen das Coronavirus erlauben. Dies teilte eine Sprecherin des zuständigen Ministeriums mit. Demnach beschloss das sogenannte Corona-Kabinett, dass Israel-Urlauber von Dienstag an unter bestimmten Auflagen in Gruppen einreisen dürfen, wenn sie doppelt geimpft sind – auch wenn schon mehr als sechs Monate seit der zweiten Impfung vergangen sind.
Seit dem 1. November galt für Israel-Touristen, dass bis zur Ausreise aus dem Land nicht mehr als sechs Monate seit der zweiten Spritze vergangen sein dürfen – es sei denn, es gab eine sogenannte Booster-Impfung zur Auffrischung.
Künftig können Gruppen von fünf bis 40 Touristen nun mit einer Genehmigung des Ministeriums einreisen. Sie müssen allerdings mit Corona-Vakzinen geimpft sein, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannt sind. In Israel muss die Gruppe als geschlossene „Kapsel“ reisen – mit besonderen Beschränkungen an Orten, an denen es ein hohes Infektionsrisiko gibt.
Japan meldet erstmals seit 15 Monaten keinen Covid-Toten
Am Sonntag hat Japan keinen an Covid verstorbenen Patienten registriert – es ist der erste Tag ohne Corona-Toten seit 15 Monaten. Das teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt in Japan rapide. Etwa 74 Prozent der Bevölkerung sind durchgeimpft.
Mit der positiven Entwicklung lockert die japanische Regierung weitere Corona-Regeln, etwa Einreisebestimmungen für ausländische Studentinnen und Studenten sowie Geschäftsreisende.
Lang: Ampel-Parteien wollen keine bundesweite 2G-Regel
Die Ampel-Parteien wollen wieder mehr Corona-Tests, aber keine bundesweite 2G-Regel. Eine solche sei im jetzigen Gesetzentwurf der drei Parteien nicht vorgesehen, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, den Sendern RTL/ntv. 2G mache dort Sinn, wo die Inzidenzen hoch seien. Dadurch werde „der Druck erhöht auf die, die sich unsolidarischerweise immer noch nicht impfen lassen“. Lang plädierte dafür, am Arbeitsplatz verpflichtend 3G einzuführen. Sie sprach sich zudem dafür aus, Corona-Schnelltests wieder allen Bürgern kostenlos anzubieten – also auch Ungeimpften.
Altmaier: Aufhebung der epidemischen Lage wäre Fehler
Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die von SPD, Grünen und FDP geplante Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite als schweren Fehler bezeichnet. Altmaier schrieb auf Twitter, die Ampel-Koalition habe eine faire Chance verdient, insbesondere für mehr Klimaschutz und Wachstum. „Die Aufhebung der pandemischen Lage wäre derzeit aber ein schwerer Fehler & das völlig falsche Signal. Es wäre ein Zeichen von Größe, das zu ändern.“
Göring-Eckardt: „Lockdown nicht mehr möglich“
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat die geplante Entscheidung von SPD, Grünen und FDP verteidigt, die epidemische Lage von nationaler Bedeutung rechtlich zu beenden. Im ARD-Morgenmagazin erklärte die Politikerin, künftige Maßnahmen müssten einer gerichtlichen Überprüfung standhalten. Die alte Regelung habe die unterschiedliche Entwicklung in den Ländern und die hohe Impfquote nicht ausreichend berücksichtigt. Zur geplanten neuen Gesetzesregelung sagte die Politikerin: „Wir nehmen Instrumente in die Hand, die nötig sind und die man dann auch anwenden kann. Natürlich kann man auch Schulen schließen, wenn das nötig ist, natürlich kann man auch sagen, bestimmte Einrichtungen sind zu. Man kann auch andere Beschränkungen machen. Einen kompletten Lockdown wird man in dieser Situation mit so vielen doch Geimpften, also für die Geimpften, rechtlich nicht machen können.“
Göring-Eckardt sprach sich zudem für einen weiteren Ausbau der Impfkampagne aus. „Das alles Entscheidende wird sein, dass wir die zehn bis 15 Prozent zusätzlich beim Impfen hinbekommen.“ Es stelle sich etwa die Frage, wie Menschen automatisch eine Einladung zum Impfen bekämen – über Apotheken, Praxen oder mobile Impfteams.
Söder bekräftigt Forderung nach schärferen Regeln
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat angesichts des neuen Tageshöchstwertes bei der Corona-Inzidenz erneut ein entschlosseneres Handeln im Kampf gegen die Pandemie gefordert. Es müsse mehr getan werden, „als ein bisschen Testpflicht in Altenheimen“, sagt der CSU-Chef im Deutschlandfunk. Nötig seien grundlegende Gespräche von Bund und Ländern. Söder fordert eine bundesweite 2G-Regelung sowie 3G am Arbeitsplatz und eine Veränderung des Datenschutzes, um schneller und präziser ein Lagebild zu haben. Außerdem müssten Impfzentren reaktiviert werden und Tests wieder kostenlos angeboten werden. Das gelte auch für Antikörper-Test, damit jeder seine aktuelle Situation abfragen könne, um dann – vom Alter unabhängig – gegebenenfalls eine Drittimpfung zu erhalten.
Neuseeland: Auckland beendet strikten Lockdown
In Neuseelands größter Stadt Auckland wird der strikte Corona-Lockdown nach zwölf Wochen gelockert. Ab Mittwoch dürfen Geschäfte und öffentliche Einrichtungen wie Museen, Zoos und Bibliotheken wieder öffnen, auch Treffen von bis zu 25 Menschen im Freien sind dann wieder erlaubt, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ankündigte. Die Einschränkungen waren Mitte August aufgrund von einer einzigen entdeckten Corona-Infektion verhängt worden.
Die Behörden meldeten 190 Neuinfektionen in dem Pazifikstaat – die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. In Auckland werde wahrscheinlich Ende des Monates eine Impfquote von 90 Prozent erreicht. Dann könnten weitere Lockerungen in Kraft treten, betonte Ardern. Neuseeland gilt als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus. Es verfolgte lange eine sogenannte Null-Covid-Strategie. Zuletzt musste Ardern aber eingestehen, dass diese mit der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante kaum noch realisierbar ist. Bislang wurden etwa 7300 Infektionsfälle bestätigt, 32 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Medizinrechtler: Impfpflicht unter Umständen verfassungskonform
Der Medizinrechtler Josef Franz Lindner hält eine Corona-Impfpflicht verfassungsrechtlich möglicherweise nicht nur für zulässig, sondern auch für geboten. Im Interview mit dem BR sagte der Professor für öffentliches Recht an der Universität Augsburg: „Der Staat hat eine Schutzpflicht, jedem ein Intensivbett zur Verfügung zu stellen, der eines braucht. Wenn das nicht mehr gewährleistet ist, ist das Interesse dessen, sich nicht impfen lassen zu wollen, nachrangig. Die Schutzpflicht des Staates geht vor und er kann eine Impfpflicht einführen.“
Lindner hält es für nötig, solch einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte genau zu begründen. „Man muss natürlich bei jeder einzelnen Maßnahme überlegen, ist sie geeignet, erforderlich und verhältnismäßig und zumutbar. Das muss man sauber argumentativ herausarbeiten. Die Schutzpflichten des Staates und die Rechtsgüter, die auf dem Spiel stehen, sind schon gewichtig. Wenn es auf den Intensivstationen einen Kollaps gibt, dann ist das der größte anzunehmende Unfall, den man im Gesundheitswesen erleben kann.“
Sachsen verschärft Corona-Regeln
Sachsen reagiert mit einer deutlichen Verschärfung der Corona-Regeln auf die rasant gestiegenen Infektionszahlen im Land. Von heute an haben nur noch Geimpfte oder Genesene Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Dazu zählen die Innengastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder Fußballstadien. In Bussen, Bahnen und Taxis sind nun FFP2-Masken Pflicht. Für Schüler reicht aber ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz.
Mediziner: Zahl an Intensivpatienten könnte sich verdoppeln
Mediziner befürchten eine Verdopplung der Corona-Patienten auf Intensivstationen. Schon jetzt müssten mit knapp 2500 Fällen genauso viele Corona-Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der „Augsburger Allgemeinen“. In den kommenden Wochen werde sich die Zahl voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so steigen wie bisher. „Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden“, warnte Karagiannidis.
Bundesweite Inzidenz steigt auf 201,1
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf mehr als 200 angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erhöhte sich der Wert auf 201,1. Am Vortag hatte er bei 191,5 gelegen, vor einer Woche bei 154,8. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an. Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 15.513 Coronavirus-Neuinfektionen sowie 33 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.782.546, die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 96.558.
FDP fordert Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests
Auch die FDP fordert die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Tests. „Die Abschaffung der kostenlosen Bürgertests war ein Fehler“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Ihre Wiedereinführung wäre ein Beitrag, um Infektionsketten schneller zu unterbrechen.“
Vor gut einem Monat waren die kostenlosen Corona-Bürgertests abgeschafft worden, um Impfunwillige zu einer Impfung zu motivieren. Da dies keinen Effekt hatte, mehren sich die Forderungen nach einer Wiedereinführung der kostenlosen Tests. Zuletzt hatten sich unter anderen die Bundesärztekammer, Grünen-Chef Robert Habeck, der Deutsche Städtetag und der Handelsverband dafür ausgesprochen.
Geimpfte Ausländer dürfen wieder in die USA einreisen
Mehr als eineinhalb Jahre nach Verhängung einer weitreichenden Einreisesperre dürfen geimpfte Europäer ab heute wieder in die USA fliegen. Reisende müssen vor Abflug nachweisen, dass sie vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Sie müssen außerdem am Flughafen einen höchstens drei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen und ihre Daten für eine mögliche Kontaktnachverfolgung hinterlassen.
Die US-Regierung hatten im März 2020 unter Präsident Donald Trump angesichts der Corona-Pandemie Einreisesperren für Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland verhängt. Trumps Nachfolger Joe Biden hielt an diesen sogenannten Travel Bans fest, was in Deutschland und anderen EU-Staaten zunehmend auf Kritik stieß. Im September kündigte das Weiße Haus dann an, die Grenzen im November wieder für geimpfte Reisende zu öffnen. Damit enden jetzt auch US-Corona-Einreiseverbote für China, Indien, Brasilien, Südafrika und den Iran.
Kassenärzte-Chef: Jeder Nicht-Geimpfte wird sich im Winter infizieren
Im Herbst und Winter werden sich nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, so gut wie alle Nicht-Geimpften mit Corona infizieren. „Wir werden erleben, dass sich in den nächsten Monaten aller Voraussicht nach jeder, der nicht geimpft wird, infizieren wird“, sagte Gassen dem Sender Bild TV. Andere Maßnahmen als Impfen böten vor dem Coronavirus keinen Schutz. „Es ist eine trügerische Sicherheit, wenn die Leute meinen, weil sie nicht zum Karneval gehen oder noch in der U-Bahn eine Maske tragen, sind sie davor geschützt, sich mit Corona zu infizieren“, sagte Gassen. „Wir werden erst Ruhe im Sinne einer epidemischen Lage haben, wenn tatsächlich der Großteil der Bevölkerung geimpft oder genesen ist“, sagte der KBV-Chef. Die Quote der Nicht-Geimpften gab Gassen mit 30 Prozent an.
Lehrerverband warnt vor Kontrollverlust an Schulen
Der Deutsche Lehrerverband warnt angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor einem Kontrollverlust über das Pandemie-Geschehen an den Schulen. „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag): „Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten.“ Die Gefahr, die Kontrolle darüber zu verlieren, sei immens. Meidinger plädierte dafür, weiter an der Maskenpflicht festzuhalten: „Ich halte es für höchst bedenklich, wenn Bundesländer sich entgegen der Empfehlung des Robert Koch-Instituts von der Maskenpflicht an Schulen verabschieden, obwohl die Infektionen bei Schulkindern durch die Decke gehen.“ Studien zeigten, dass die Maskenpflicht die Schulen sicherer mache. Die Verantwortlichen in den Ländern dürften die eigenen politischen Wünsche nicht über die wissenschaftliche Expertise stellen, mahnte der Verbandspräsident.
Ampel-Parteien stellen Corona-Gesetzentwurf vor
SPD, Grüne und FDP wollen heute einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Pandemie vorstellen. „Am Montag werden wir dem Parlament einen Gesetzentwurf zur angemessenen und entschlossenen Bekämpfung von Corona vorlegen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, der „Welt“ einem Vorabbericht zufolge. Der Entwurf solle in dieser Woche im Bundestag beraten werden und noch vor dem geplanten Auslaufen der epidemischen Notlage am 25. November in Kraft treten.