Corona: In einer Woche kommt 2G-Regel in MV landesweit

Corona: In einer Woche kommt 2G-Regel in MV landesweit

18. November 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 18.11.2021 20:46 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern wird voraussichtlich vom kommenden Donnerstag an im ganzen Land die 2G-Regel gelten. Das kündigte Ministerpräsidentin Schwesig nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern an.

Vom kommenden Donnerstag an wird in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich im ganzen Land die 2G-Regel in vielen Einrichtungen gelten. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Donnerstag an. Zuvor hatte der Bundestag die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht.Sie ist, sofern sie am Freitag vom Bundesrat gebilligt wird, Grundlage für schärfere Corona-Regeln, die bis Ende nächster Woche vom Land in Verordnungen gegossen werden sollen. Schwesig sagte, Mecklenburg-Vorpommern werde im Bundesrat dem Gesetz zustimmen.

Belegung der Krankenhäuser wird zum Maßstab

Konkret sollen sich die Länder an der Belegung der Krankenhäuser mit Corona-Patienten orientieren. Überschreitet der sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz den Wert 3,0, sollen sie flächendeckend den Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und der Gastronomie erlauben. In Mecklenburg-Vorpommern liegt der Wert über diesem Limit. Bei Überschreiten eines Werts von 6,0 sollen die Länder in bestimmten Einrichtungen auch für Geimpfte und Genesene zusätzlich Testnachweise oder andere Maßnahmen vorschreiben (2G plus). Ab einer Hospitalisierungs-Inzidenz von 9,0 soll der Landtag gegebenenfalls auch Kontaktbeschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger beschließen können. Schwesig hofft, dass es soweit nicht kommt. Allerdings sei die Lage ernst. Darum müsse geprüft werden, ob zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten eine Maskenpflicht angeordnet wird.

Schwesig: „Kommen an die Grenzen“

Die bundesweit vorgesehenen Corona-Maßnahmen schreiben auch für Mecklenburg-Vorpommern die 3G-Regel am Arbeitsplatz vor. Demnach müssen Betriebe kontrollieren, ob die Mitarbeiter geimpft, genesen oder getestet sind. Eine Impfpflicht soll es für die Mitarbeiter von stationären Pflege-Einrichtungen geben. Schwesig sagte, die Corona-Lage spitze sich wieder zu. Es seien noch zu viele Menschen ungeimpft. Wenn es so weitergehe, „kommen wir an die Grenze des Gesundheitssystems“, mahnte Schwesig. Man sei „an einem Punkt, wo wir nicht mehr nur werben können“. Dennoch appellierte sie an die Ungeimpften, sich impfen zu lassen, soweit es ihnen möglich ist, um die Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern und um Rücksicht auf die Geimpften zu nehmen. Auf einer Konferenz der Regierungsspitzen der Bundesländer am 9. Dezember soll entschieden werden, ob die neuen Regeln greifen.

Unternehmer sehen 3G-Regel im Betrieben kritisch

Der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Mecklenburg-Vorpommern, Sven Müller, mahnte, dass die Pflicht, täglich den Impf- und Test-Status der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kontrollieren, „eine hohe Gefahr an betrieblichen Unfrieden“ berge. Es drohe eine Stigmatisierung, wer geimpft sei und wer nicht, so Müller bei NDR MV Live.
Stefan Wiedmer vom Verkehrsverbund Warnow betonte bei NDR MV Live, der öffentliche Nahverkehr sei kein Pandemie-Treiber. Die 3G-Regel zu kontrollieren, wäre angesichts von 200.000 Fahrgästen am Tag, nur stichpunktartig möglich. Allerdings könne dies nicht vom Fahrpersonal übernommen werden. Unterstützung von Polizei und Ordnungsdiensten wären notwendig.