RKI meldet 42.727 Neuinfektionen

RKI meldet 42.727 Neuinfektionen

21. November 2021 Aus Von mvp-web

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 372,7 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 362,2 gelegen, vor einer Woche bei 289 (Vormonat: 85,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 42.727 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 33.498 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 55 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.354.942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,34 an (Donnerstag: 5,30). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.626.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 99.062.

Biontech-Chef Sahin spricht von neun Monaten “sehr hohem” Schutz

Die Stiko rät sechs Monate nach der Zweit-Impfung gegen das Coronavirus zu einer Auffrischung. Dann nämlich nimmt der Schutz vor einer Erkrankung ab. Biontech-Chef Ugur Sahin geht nun aber von einem deutlichen längeren Schutz aus: „Kürzlich veröffentlichte Daten aus unserer Studie zeigen, dass der Impfschutz noch bis zum neunten Monat sehr hoch ist, sodass es bei Geimpften nur selten zu schweren Erkrankungen und einer Krankenhausbehandlung kommt.“

Sahin spricht sich in der „Bild am Sonntag“ auch für Auffrischungsimpfungen aus. „Ein Booster schützt zum einen den Geimpften sehr gut vor Erkrankung, er hilft aber auch, weitere Ansteckungsketten zu unterbrechen.“ Das könne uns über den anstehenden schwierigen Winter helfen.

Sahin sprach in dem Interview auch über mögliche weitere Impfungen in der Zukunft: „Wir haben aber noch keine Daten, ob und wann unter Umständen eine vierte Impfung sinnvoll wäre. Das hängt auch davon ab, ob es zu weiteren Virus-Varianten kommt. Wir arbeiten daran, schnell auf Escape-Varianten, die dem Immunschutz entgehen, reagieren zu können und weiterhin die Produktionsmenge zu erhöhen.“

Sahin: „Derzeit machen uns neue Virus-Varianten keine Sorgen und wir können mit unserem Impfstoff boostern, um wieder auf 95 Prozent Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung zu kommen.“

Drosten: „Wer das noch nicht kapiert hat …“

07.25 Uhr: Der Virologe Christian Drosten hat sich für ein möglichst rasches Schließen der Impflücke in Deutschland ausgesprochen. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, um die Pandemie zu überwinden, schrieb Drosten auf Twitter zur Position von SPD und FDP, die eine allgemeine Impfpflicht ausschließen. „Ein fast vollständiges Schließen der Impflücken ist durch nichts zu ersetzen“, betonte der Institutsdirektor an der Berliner Charité. „Wer das noch nicht kapiert hat, hat es noch nicht kapiert.“

Bereits zuvor hatte Drosten auf eine begrenzte Aussagekraft von Antigen-Schnelltests zum Erkennen einer Coronavirus-Infektion hingewiesen. „Vor Symptombeginn sind Schnelltests einfach nicht empfindlich genug. Daher meine Zweifel an 3G“, schrieb er mit Bezug auf Regeln, die Geimpften, Genesenen und Getesteten Zugang zu Einrichtungen oder Veranstaltungen gewähren.

Hinsichtlich des Einsatzes solcher Schnelltests bei Geimpften sagte er der „Bild“: „Es sieht nach meiner vorläufigen Einschätzung so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch den Antigen-Schnelltest nachzuweisen sind. Leider ist die Studienlage dazu aber noch nicht ausreichend.“