++ 72.000 Corona-Fälle bei Schülern ++
29. November 2021Laut der Kultusminister waren in der dritten Novemberwoche 72.000 Infektionen bei Schülern bekannt – knapp 30.000 mehr als in der Vorwoche. BioNTech forscht an einer Vakzin-Anpassung für die Omikron-Variante.
- BioNTech zieht Impfdosen-Lieferung vor
- Länder wollen schnell Kinderimpfungen
- G7 fordern „dringende Maßnahmen“ gegen Omikron-Variante
- Länder für Impfungen in Apotheken und in Zahnarztpraxen
- Kassenärztechef: Impfstoffmangel „unverzeihlich“
- 72.000 bekannte Corona-Fälle unter deutschen Schülern
- Inzidenz steigt auf 452,4
- WHO stuft globales Risiko durch Omikron als „sehr hoch“ ein
- Erste Omikron-Fälle auch in Kanada
- Südafrikas Gesundheitsminister warnt vor Panik
US-Behörde empfiehlt Booster für alle über 18-Jährigen
Die US-Seuchenbehörde CDC empfiehlt eine Auffrischungsimpfung für alle Geimpften, die 18 Jahre oder älter sind. Wer ursprünglich das Mittel von BioNTech/Pfizer oder Moderna erhalten habe, solle den Booster sechs Monate später verabreicht bekommen, heißt es in einer Mitteilung. Bei dem Vakzin von Johnson & Johnson solle der Zeitabstand dagegen nur zwei Monate betragen. Die Omikron-Variante zeige, wie wichtig Impfungen seien, erklärt CDC-Chefin Rochelle Walensky.
Großbritannien weitet Booster-Programm aus
Nach dem Auftreten der neuen Omikron-Variante weitet Großbritannien sein Programm für Auffrischungsimpfungen noch einmal aus. Sie nehme die überarbeiteten Empfehlungen eines wissenschaftlichen Beratergremiums in Gänze an, teilte die britische Regierung mit. Dazu zählt vor allem, dass allen Menschen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren eine Booster-Impfung angeboten werden solle. Bislang galt dies nur für Menschen ab 40 und besonders von dem Virus gefährdete Personen. Die Änderung bedeutet, dass etwa 13 Millionen Menschen zusätzlich eine Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen können.
Paar nach Flucht aus Quarantäne-Hotel in Klinik in Isolation
Nach seiner Flucht aus einem Quarantäne-Hotel in den Niederlanden steht ein Paar nun in einer Klinik unter Quarantäne. „Sie sind jetzt an einem Ort, wo sie isoliert sind, in einem Krankenhaus“, sagte ein Sprecher der Grenzpolizei am Amsterdamer Flughafen Schiphol. Die Zahl der positiv getesteten Südafrika-Rückkehrer, die mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus infiziert sind, erhöhte sich unterdessen auf 14.
Das flüchtige Paar, eine Portugiesin und ihr spanischer Freund, war am Sonntag von Grenzpolizisten in einem Flugzeug gefasst worden, das nach Spanien fliegen sollte. Die beiden waren zuvor aus einem Hotel geflohen, in dem positiv auf das Coronavirus getestete Reisende aus Südafrika untergebracht sind, bei denen zum Teil auch die neue Omikron-Variante festgestellt worden war.
Dahmen für gezielte Schließungen
Im Interview mit den tagesthemen sagt der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen, es sei deutlich, dass man mehr Maßnahmen brauche. Man komme wohl um gezielte Schließungen überall dort, wo die Fallzahlen eklatant hoch seien – das sei die überwiegende Zahl der Bundesländer -, nicht herum: „Dass wir Großveranstaltungen absagen, insbesondere dort, wo sie drin stattfinden, dass wir Clubs, Bars, Gastronomie schließen. Und auch, dass wir das, was wir an Regeln darüber hinaus gerade auf den Weg gebracht haben, viel konsequenter durchsetzen.“ Man sehe etwa in Bayern, dass eine Trendwende erkennbar werde. Eine solche sei in Ostdeutschland, insbesondere in Sachsen, nicht erkennbar. „Hier geht es auch darum, dass Regeln, die im Moment schon gelten, nicht nur auf dem Papier stehen, sondern in der Praxis auch durchgesetzt werden.“
Zur Frage nach einer möglichen Rückkehr der Bundesnotbremse und der epidemischen Lage sagte Dahmen, man habe in der Pandemie gelernt, dass Einheitlichkeit ein ganz wichtiges Kriterium sei. „Und es muss auch deutlich sein, dass, wenn eine Lage schlimm ist, dann auch verlässlich wirklich Maßnahmen ergriffen und umgesetzt werden. Ich kann nicht nachvollziehen, wie in Sachsen-Anhalt nicht grundsätzlich und flächendeckend 2G Plus angewendet wird. Wenn das über Regelungsrahmen der Länder allein nicht durchsetzbar ist, dann braucht es auch andere, durch den Bund auf den Weg gebrachte Regelungen, die das sicherstellen.“
Zum Thema Impfpflicht sagte Dahmen, in einem ersten Schritt müsse zunächst die einrichtungsspezifische Impfpflicht fürs Gesundheitswesen auf den Weg gebracht werden. „Und in einem nächsten Schritt, davon bin ich überzeugt, wenn wir mit anderen Instrumenten die Impfquote in diesem Land nicht gesteigert bekommen, kommen wir um eine allgemeine Impfpflicht nicht drumherum und werden die dann auch in einem Gesetzgebungsverfahren geordnet im Bundestag in einem nächsten Schritt beschließen.“
Auch in Thüringen Proteste
Auch in Thüringer Städten haben heute laut Polizei Hunderte Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Rund 650 Menschen nahmen nach Angaben eines Polizeisprechers in Erfurt an einem ungenehmigten „Corona-Spaziergang“ teil. Viele hatten Kerzen dabei, Mund-Nasen-Schutz trugen sie nicht. Thüringenweit war in den sozialen Netzwerken zum Protest gegen die Corona-Politik von Land und Bund aufgerufen worden. Außerhalb der Landeshauptstadt sei die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen überwiegend im zweistelligen Bereich geblieben, sagte der Polizeisprecher. Die Thüringer Corona-Notfallverordnung gestattet derzeit nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal 35 Teilnehmern.
Vorsichtige Hoffnung bei Virologe Streeck
Laut Hendrik Streeck, Chef der Virologie der Uniklink Bonn, gibt es vorsichtige Hoffnung, dass die Infektionszahlen nicht weiter so steigen wie bisher. „Wir sehen steigende Fallzahlen. Aber das Wachstum des Anstiegs wird langsamer über die Zeit. Vor allem, wenn man sich den R-Wert anschaut … also, wie viele Menschen ein infizierter Mensch ansteckt, sehen wir schon seit einigen Tagen einen dauerhaften Rückgang. Das ist ein sehr gutes Zeichen,“ sagte er dem RTL Nachtjournal. Der (R-Wert) sei jetzt das erste Mal wieder unter eins gerutscht, so dass man hoffen könne, dass die Infektionszahlen nicht mehr weiter anstiegen, sondern vielleicht ein Plateau erreicht werde.
Hunderte in Sachsen bei unerlaubten Protesten
Mehrere hundert Menschen haben am Abend laut Polizei in sächsischen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Sachsens Corona-Notfallverordnung gestattet derzeit nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal zehn Teilnehmern. Diese Zahl wurde in allen Fällen überschritten.
Rund 700 Menschen nahmen nach Angaben einer Polizeisprecherin in Freiberg an einem ungenehmigten „Corona-Spaziergang“ teil. Auch in Chemnitz und Zwickau liefen mehrere hundert Menschen im Protest gegen die Corona-Politik von Land und Bund durch die Stadt. Bis zu 300 Menschen seien zwischenzeitig auf den Straßen unterwegs gewesen, sagten die jeweiligen Polizeisprecher. Proteste gab es auch in Dresden, Neustadt in Sachsen, Pirna, Sebnitz, Riesa und Großenhain.
Corona auch Thema bei EU-Außenministertreffen in Barcelona
Die EU-Außenminister und andere Vertreter der Union haben sich bei einem Treffen mit den südlichen Nachbarn der Union in Barcelona mit der Corona-Pandemie befasst. „Die Verwundbarkeit von uns Europäern ist offenkundig. Wir müssen solche globalen Bewährungsproben auch global bekämpfen“, sagte der deutsche Europastaatsminister Michael Roth der Nachrichtenagentur dpa. Das setze voraus, dass Europa die Lage in den südlichen Nachbarregionen ins Blickfeld nehme. „Wir können nur dann unsere Bürgerinnen und Bürger schützen, wenn wir auch unsere Nachbarn schützen, wenn es dort genügend Impfstoffe und erfolgreiche Strategien im Kampf gegen die Pandemie gibt“, betonte Roth.
BioNTech zieht Lieferung von 2,9 Millionen Impfdosen vor
Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech zieht angesichts der großen Impf-Nachfrage die Lieferung von Millionen Impfdosen an Deutschland vor. In dieser Woche werde der Bund 5,8 Millionen Impfdosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Liefercharge von 2,9 Millionen Dosen auf diese Woche vorgezogen werde, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
Demnach reagiert BioNTech mit dem Schritt auf den hochschnellenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen. Im Laufe des Dezembers wolle BioNTech zwei Chargen liefern: nochmals 2,9 Millionen Dosen in der übernächsten Woche sowie 2,4 Millionen Dosen Kinder-Impfstoff kurz vor Weihnachten, hieß es in dem Bericht.
Deutschland hilft Lettland mit medizinischer Ausrüstung
Im Kampf gegen das Coronavirus hat das zuletzt stark von der jüngsten Pandemiewelle betroffene Lettland deutsche Hilfe erhalten. Nach Angaben des deutschen Botschafters Christian Heldt kam heute der letzte Teil der medizinischen Ausrüstung im Wert von 2,5 Millionen Euro in dem baltischen EU-Land an. Damit sollten die lettischen Gesundheitseinrichtungen in der Krise unterstützt werden, schrieb der Diplomat auf Twitter neben Bildern von der Übergabe an Gesundheitsminister Daniels Pavluts. Der lettische Minister wiederum dankte auf dem Kurznachrichtendienst für die „großzügige Unterstützung“ in diesen schwierigen Zeiten.
Frankfurt muss Impfangebot einschränken – „Stinksauer auf Berlin“
Die Stadt Frankfurt am Main muss nach eigenen Angaben ihr Impfangebot wegen fehlender Dosen einschränken. Ab Dienstag seien keine Impfungen mehr an der Hauptwache möglich und auch Sonderimpfaktionen müssten abgesagt werden, teilt sie mit. Grund sei, dass die vom Gesundheitsamt bestellten Impfungen vonseiten des Bundes einseitig reduziert worden seien. „Ganz Frankfurt ist stinksauer auf Berlin – und mir fehlen ehrlich gesagt die Worte“, erklärt Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).
Biden: Omikron wird auch in die USA kommen
US-Präsident Joe Biden hat angesichts der neuen Variante des Coronavirus vor übertriebener Angst gewarnt. Omikron sei „ein Grund zur Sorge, kein Grund zur Panik“, sagte er im Weißen Haus. Die Variante unterstreiche die Dringlichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, inklusive einer Auffrischungsimpfung, sagte Biden. Die Experten gingen davon aus, dass die bisherigen Impfungen in gewissem Maß auch bei der neuen Variante vor schweren Krankheitsverläufen schützten, sagte er.
Rostock: Rund 850 Menschen demonstrieren gegen Einschränkungen
In Rostock haben am Abend nach Angaben der Polizei zunächst rund 850 Menschen gegen die nach ihrer Ansicht zu strengen Regelungen im Umgang mit der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen protestiert. Ein Redner griff dabei unter anderem die 2G-, 2G-plus- und 3G-Regelungen sowie die Impfkampagne an, mit denen die Bundesregierung und die Landesregierungen ein weiteres Ausbreiten der Pandemie verhindern wollen.
Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz lag heute in Mecklenburg-Vorpommern den dritten Tag hintereinander über der Marke von 9 und damit im roten Bereich. Wegen der hohen Belastung der Kliniken mit Corona-Patienten treten damit von Mittwoch an weitere Einschränkungen in Kraft. So gelten dann Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte.
Erstmals Omikron-Infektion auch in Schweden bestätigt
Die Omikron-Variante ist erstmals auch in Schweden festgestellt worden. Das teilte die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten mit. Sie sei in einer etwas mehr als einer Woche alten Probe einer reisenden Person nachgewiesen worden, die sich kürzlich in Südafrika aufgehalten habe. Die Person stamme aus der südschwedischen Region Skåne. Es sei erwartet worden, dass die Variante auch in Schweden auftauchen werde.
Omikron erstmals auch in Spanien nachgewiesen
Erstmals ist auch in Spanien ein Fall der neuen Variante Omikron nachgewiesen worden. Das teilte das Labor für Mikrobiologie des Krankenhauses Gregorio Marañón in Madrid auf Twitter mit. Es handele sich um einen Patienten, der aus Südafrika eingereist sei. Ihm gehe es soweit gut, schrieb das Labor weiter.
Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ab Mittwoch in MV
In Mecklenburg-Vorpommern treten aufgrund der hohen Belastung der Kliniken mit Corona-Patienten am Mittwoch weitere Einschränkungen in Kraft. Dann gelten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Nur noch fünf ungeimpfte oder nicht genesene Personen aus zwei Haushalten dürften zusammenkommen, erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei am Montag. Kinder unter 14 Jahren zählten nicht mit.
Auf Weihnachtsmärkten gilt ab Mittwoch 2G plus – das heißt, nur noch Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Corona-Test haben Zugang. Läden dürfen nur noch von Geimpften und Genesenen betreten werden (2G), wobei Ausnahmen für Geschäfte des Grundbedarfs gelten. Dazu zählen den Angaben zufolge etwa Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Buchläden und Baumärkte.
Länder-Gesundheitsminister wollen schnell Kinderimpfungen
Die Gesundheitsminister der Länder drücken bei den Impfungen für Kinder aufs Tempo. Man begrüße es, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA nun einen Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zugelassen habe, sagte Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) nach einer Schaltkonferenz der Minister von Bund und Ländern in München. Nun werde die EU-Kommission aufgefordert, den Impfstoff schneller zur Verfügung zu stellen als am 20. Dezember.
Außerdem bitten sie die Ständige Impfkommission um eine „sehr zeitnahe“ Empfehlung für Kinderimpfungen. In allen Ländern sollen „unverzüglich“ Angebote für Kinderimpfungen, etwa besondere Impfstraßen, eingerichtet werden.
Bayerischen Omikron-Infizierten geht es laut Holetschek gut
Den drei in Bayern festgestellten Corona-Infizierten mit der neuen Omikron-Variante geht es nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) gut. „Mein jetziger Kenntnisstand ist, dass es ihnen soweit gut geht“, sagte Holetschek nach Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz in München. Alle drei Infizierte befänden sich weiter in Isolation.
WHO-Chef: Einigung auf internationalen Vertrag zur Pandemie-Vorbeugung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) drängt mit dramatischen Worten auf einen internationalen Vertrag zur Vorbeugung künftiger Pandemien. „All dies wird sich wiederholen, wenn Ihr, die Nationen der Welt, Euch nicht zusammenschließt und mit einer Stimme sagt: Nie wieder!“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mit Blick auf die Corona-Lage bei der Eröffnung einer Sondersitzung der Weltgesundheitsversammlung in Genf.
Das Auftreten der Omikron-Variante zeige derzeit, „dass Covid noch nicht fertig mit uns ist“. „Deshalb braucht die Welt diese neue Vereinbarung.“
Länder für Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen
Zur Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland sollen aus Sicht der Gesundheitsminister der Länder künftig auch Apotheken und Zahnärzte mit einbezogen werden. Der Bund sei gebeten, die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, sagte der Vorsitzende der Ressortchefs, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, in München nach einer Schaltkonferenz. Er verwies auf bestehende Regelungen, nach denen Apotheken in regionalen Modellprojekten bereits Grippeimpfungen machen können.
Bis zum Jahresende werden mehr als 20 Millionen Auffrischimpfungen länger zurückliegender Impfungen angestrebt. Holetschek machte mit Blick auf Apotheken und Zahnärzte deutlich, dass eine Regelung für sie nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne.
G7 zu Omikron: Zugang zu Impfstoffen von „strategischer Relevanz“
Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben die Bedeutung des Zugangs zu Impfstoffen im Kampf gegen die Variante Omikron hervorgehoben. Es sei von „strategischer Relevanz“, sicherzustellen, dass der Zugang zu Impfstoffen ermöglicht werde, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach einem von Großbritannien einberufenen Online-Treffen.
Das bedeute auch, die Zusagen für Impfstoffspenden voranzubringen. Zugleich betonten die Minister, dass die Impfkampagnen in Entwicklungsländern beschleunigt werden müssten. Dazu solle es Hilfestellungen geben. Konkrete Zusagen gab es aber keine.
17:18 Uhr
Vier weitere Omikron-Verdachtsfälle in Hessen
In Hessen gibt es vier weitere Verdachtsfälle der neu entdeckten Variante Omikron. Das bestätigte das hessische Sozialministerium. Woher die betroffenen Personen stammen und in welchem Gesundheitszustand sie sind, dazu konnte das Ministerium keine Angaben machen. Die Betroffenen befänden sich in Quarantäne, teilte die Behörde mit.
Booster-Impfungen für alle britischen Erwachsenen nach drei Monaten
Großbritannien will wegen der Verbreitung der Omikron-Variante allen Erwachsenen bereits drei Monate nach ihrer zweiten Corona-Impfung eine Booster-Dosis anbieten. Das teilte das zuständige Impfkomitee in London mit. Die Experten empfahlen Drittimpfungen für alle Erwachsenen mit einem Abstand von mindestens drei Monaten nach der zweiten Dosis. Dies werde den Schutz vor der Omikron-Variante erhöhen, da dieser ersten Erkenntnissen zufolge bei einem höheren Antikörper-Level besser sei, hieß es von den Experten.
Stiko appelliert an Ungeimpfte: Krankenhaus-Risiko deutlich erhöht
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre wissenschaftliche Begründung zu Auffrischimpfungen für alle Erwachsenen vorlegt und einen Impfaufruf an Ungeimpfte gerichtet. Die Zahl der Covid-19-Krankenhausaufnahmen sei bei ihnen je nach Alter und Region 5- bis 15fach höher als bei Geimpften, heißt es im Fazit. Die Zahl der noch nicht geimpften Erwachsenen in Deutschland wird darin mit rund 15 Millionen angegeben. Dies trage maßgeblich zur vierten Welle und zur hohen Zahl an Covid-19-Patienten in Krankenhäusern bei, schreibt das Gremium.
Habeck fordert von Ländern Ausschöpfen der bereits möglichen Maßnahmen
Der Grünen-Ko-Vorsitzende Robert Habeck hat die Bundesländer aufgefordert, das geltende Recht im Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen. „Die Lage ist bedrohlich“, sagte er dem „Spiegel“. „Um die vierte Welle zu verlangsamen, müssen alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen jetzt unmittelbar umgesetzt werden.“ Für notwendig hält Habeck „deutliche Kontaktbeschränkungen“. Zudem müssten größere Veranstaltungen in Innenräumen, Weihnachtsmärkte und Fußballspiele mit Zuschauern „jetzt untersagt“ werden.
G7-Gesundheitsminister fordern „dringende Maßnahmen“ gegen Omikron-Variante
Die G7-Staaten haben ein entschiedenes Vorgehen gegen die neu entdeckte Omikron-Variante gefordert. „Die Weltgemeinschaft ist mit der Bedrohung durch eine neue, nach einer ersten Einschätzung hochgradig übertragbare Variante von COVID-19 konfrontiert, die dringende Maßnahmen erfordert“, erklärten die Gesundheitsminister der führenden Industriestaaten nach einer Dringlichkeitssitzung.
In den kommenden Wochen wollen die Minister demnach „eng mit der WHO und internationalen Partnern zusammenarbeiten, um Informationen auszutauschen und Omikron zu überwachen“. Im Dezember wollen sie erneut beraten. Zu den G7 gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, die USA, Kanada und Japan.
Polen verbietet Flüge in sieben afrikanische Länder
Aus Sorge vor einer Ausbreitung der im südlichen Afrika entdeckten Variante Omikron verbietet Polen Flüge in sieben Länder der Region. Betroffen von dieser Regelung seien Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini und Lesotho, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski in Warschau. Reisende, die aus diesen Ländern nach Polen zurückkehren, müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben und können sich auch durch ein negatives Testergebnis nicht davon befreien.
Drei Omikron-Verdachtsfälle in Bayern nun bestätigt
Die drei Omikron-Verdachtsfälle in Bayern sind nun zweifelsfrei bestätigt. Auch eine Gesamtgenomsequenzierung habe die neue Corona-Variante nachgewiesen, teilte das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in München mit. Zuvor hatten spezifische PCR-Tests die Infektion der drei Betroffenen mit der Omikron-Variante belegt. LGL-Präsident Walter Jonas erklärte, die Behörden betrachteten die neue Variante mit großer Sorge. „Gerade jetzt ist es daher umso wichtiger, nach Möglichkeit auf Reisen in Virusvariantengebiete zu verzichten.“ Die drei Infizierten waren in der vergangenen Woche per Flugzeug nach Bayern gereist.
G7-Minister loben Südafrika im Umgang mit Omikron
Die G7-Gesundheitsminister loben das Vorgehen Südafrikas beim Auftreten der neuen Omikron-Mutante. Dass die Variante entdeckt und darüber international schnell informiert worden sei, sei vorbildlich, erklären die Minister der USA, Kanadas, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Japans.
Die G7 bekennen sich darin zur Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsbehörde WHO und anderen internationalen Partnern, um Informationen auszutauschen und Omikron zu beobachten.
Tschentscher erwartet Verschärfung der Corona-Maßnahmen
Hamburg muss sich auf schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einstellen. Am Dienstag werde der rot-grüne Senat über weitere Schritte beraten, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher. Die Infektionsdynamik müsse gebremst und vor allem Ungeimpfte vor Ansteckung geschützt werden. „Deshalb gehe ich davon aus, dass wir morgen die Lage erörtern und weitere Maßnahmen beschließen. Und ich erwarte auch, dass wir in ganz Deutschland solche weiteren Schritte gehen“, sagte der SPD-Politiker. Konkrete mögliche Masßnahmen nannte er nicht.
Berlins Gesundheitssenatorin fordert Lockdown für alle
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci fordert einen bundesweiten Lockdown, auch für Geimpfte: „Wir müssen das öffentliche Leben wieder runterschrauben, wir müssen die Kontakte, und zwar geimpfte und ungeimpfte reduzieren und deswegen reicht es nicht, wenn jedes Bundesland irgendwas macht“, sagt die SPD-Politikerin dem Nachrichtensender „Welt“. Nötig seien einheitliche Regeln für einen flächendeckenden Lockdown. Dabei müssten auch Geimpfte mit Einschränkungen rechnen. „Das öffentliche Leben muss reduziert werden auf ein Minimum.“
Virologe Schmidt-Chanasit warnt vor Spekulationen um Omikron-Variante
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante gewarnt. „Wir wissen bezüglich der Übertragbarkeit der Virus-Variante, der möglichen Schwere bei einer Erkrankung oder Impfdurchbrüchen noch zu wenig“, sagte der Forscher von der Universität Hamburg der Nachrichtenagentur dpa. Auch sei noch gar nicht klar, ob sich diese Variante durchsetzen werde. Erfreulich sei jedoch, dass sowohl einige Schnell- als auch die PCR-Tests die in Südafrika entdeckte Omikron-Variante detektieren können.
„Auch geht niemand davon aus, dass die vorhandenen Impfstoffe bei der neuen Variante gar nicht mehr helfen.“ Schmidt-Chanasit geht davon aus, dass aufgrund der intensiven Forschungsarbeit bereits in wenigen Wochen und nicht erst in Monaten eine bessere Beurteilung der Omikron-Variante möglich sein wird.
„Wir können von Südafrika nicht automatisch auf Deutschland schließen“, sagte Schmidt-Chanasit. Dort gebe es eine andere Bevölkerungsstruktur und auch ganz andere Grunderkrankungen. Auch Grenzschließungen sind aus seiner Sicht nicht zielführend. „Die Ausbreitung einer neuen Virus-Variante kann man nicht aufhalten sondern nur verlangsamen.“ Außerdem bestehe die Gefahr, dass auf diese Art isolierte Länder ihr Wissen über neue Virus-Varianten künftig für sich behalten könnten.
WHO warnt bei neuer Corona-Variante vor „sehr hohem Risiko“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Risiko der neuen Omikron-Variante des Coronavirus weltweit als „sehr hoch“ eingestuft. Ein starker Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende Folgen haben, warnte die WHO in Genf. In Südafrika rechnen Experten bereits mit explodierenden Fallzahlen und in Schottland wurden die ersten Omikron-Fälle registriert, die nicht direkt mit Auslandsreisen zusammenhängen. Die WHO wies auf die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin.
Hagenbeck öffnet Tierhäuser wieder – mit 2G-Regelung
Eineinhalb Jahre mussten die Tierhäuser bei Hagenbeck wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben – unter 2G-Bedingungen durften sie heute wieder öffnen. „Ob Orang-Utans, Kängurus oder Zwergziegen – Hagenbecks tierische Bewohner sind glücklich, endlich wieder Besucher beobachten zu können“, teilte der Tierpark mit. Die Fütterung der Tiere bleibe allerdings weiterhin untersagt. Mit dem Umstieg auf die 2G-Regelung dürfen seit heute ausschließlich genesene und geimpfte Besucher den Tierpark und das Tropen-Aquarium betreten. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von dieser Regel ausgenommen.
Günther: Kontakte von Ungeimpften weiter einschränken
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist dafür, Kontaktmöglichkeiten von Ungeimpften weiter einzuschränken. Die Forderung nach einem bundesweiten Lockdown unterstützt er nicht. „Ich finde, dass sich Ungeimpfte gar nicht treffen sollten in diesen Zeiten, um das Virus nicht weiterzuverbreiten“, sagte Günther in Kiel.
So habe etwa die Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gezeigt, dass von zehn Neuinfektionen acht bis neun auf Ungeimpfte zurückzuführen seien. Dies zeige schon, dass es umso besser sei, je weniger Ungeimpfte sich begegneten. Daher sei er sehr dafür, diese Bereiche noch weiter einzuschränken. Günther erneuerte zudem seine Forderung nach einer Impfpflicht.
Arzt in Südafrika: Omikron-Variante löst meist milden Verlauf aus
Von der neuen Omikron-Variante ausgelöste Krankheitsfälle verlaufen nach Beobachtungen eines südafrikanischen Arztes meist mit milden Symptomen. Der Hausarzt Unben Pillay sagte, in den vergangenen zehn Tagen sei es zu einem drastischen Anstieg der Zahl von Corona-Infektionen gekommen. Er praktiziert in der Provinz Gauteng, in der 81 Prozent der neuen Fälle gemeldet wurden.
Die Patienten litten an grippeähnlichen Symptomen, trockenem Husten, Fieber, nächtlichen Schweißausbrüchen und Schmerzen, sagte er. Die meisten würden zu Hause behandelt. Den geimpften Patienten gehe es deutlich besser als den ungeimpften, betonte Pillay.
Spahn dankt Südafrika für schnelle Omikron-Aufklärung
Gesundheitsminister Jens Spahn hat Südafrika für die schnelle Aufklärung über die Virus-Variante Omikron gedankt. „Diese vorbildliche Transparenz verdient unsere Unterstützung“, twittert er nach einer G7-Gesundheitsminister-Schalte. Darüber sei man sich einig gewesen. „So funktioniert globale Pandemiebekämpfung“, fügt er hinzu. Die G7-Gesundheitsminister vereinbaren, im Dezember erneut zu beraten.
Impfpflicht: Buschmann wirbt für Abstimmung ohne Fraktionszwang
Der designierte Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich dafür ausgesprochen, dass die Abgeordneten des Bundestags ohne Fraktionszwang über eine Corona-Impfpflicht entscheiden. „Bei solchen medizinethischen Themen hat es sich in der Vergangenheit bewährt, sie zur Gewissensfrage zu erklären“, sagte Buschmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das Parlament diskutiert dann anhand von Gruppenanträgen.“ Solche Gruppenanträge sind dem RND-Bericht zufolge bereits in Vorbereitung.
Parlamentsabgeordnete sind zwar grundsätzlich nur ihrem Gewissen verpflichtet, aber in der Regel wird von ihnen erwartet, dass sie sich bei Abstimmungen an der Mehrheit ihrer Fraktion orientieren. Bei grundlegenden ethischen Fragen – etwa bei der Sterbehilfe – wird diese sogenannte Fraktionsdisziplin jedoch regelmäßig aufgehoben.
Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante in Niedersachsen
In Niedersachsen gibt es einen ersten Verdachtsfall der Omikron-Variante. Nach einem Aufenthalt in Südafrika bestehe bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit dieser Variante infiziert sein könnte, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Derzeit befinde er sich in Isolation. Laboruntersuchungen beim Landesgesundheitsamt sollen nun im Laufe der Woche Klarheit bringen, ob sich der Verdacht bestätigt.
Nach einem Aufenthalt in Südafrika in der vergangenen Woche traten demnach bei dem Mann Erkältungssymptome auf. Sowohl ein Schnelltest als auch ein PCR-Test haben den Angaben zufolge eine Infektion mit SarsCov 2 bestätigt. Ob es sich dabei um die Omikron-Variante handelt, ermittelt das Landesgesundheitsamt nun mithilfe eines Sequenzierverfahrens, das eine genaue Bestimmung der Virus-DNA ermöglichen soll.
Verfassungsrechtler Heinig schlägt Impfpflicht-Ultimatum vor
Der Staats- und Kirchenrechtler Hans Michael Heinig schlägt ein Ultimatum zur Einführung einer Impfpflicht vor. Wenn eine epidemiologisch erforderliche Impfquote bis zu einer festgelegten Frist nicht erreicht werde, sollte eine Pflicht greifen, sagte der Professor für Öffentliches Recht an der Universität Göttingen dem Evangelischen Pressedienst. Zugleich müsse die Politik einen Aktionsplan beschließen, mit dem die bisherigen Schwächen der Impfkampagne gezielt beseitigt würden.
Die Frist für eine solche „konditionierte Impfpflicht“ könnte dem Vorschlag zufolge beispielsweise im März ablaufen. „Aus rechtsstaatlichen Gründen müsste ein Verfahren zur Bestimmung der Impfquote festgelegt werden, etwa ein Bundestagsbeschluss auf Grundlage eines Berichts des Robert Koch-Instituts“, sagte Heinig. Die zu erreichende Impfquote müsste nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bei etwa 90 Prozent liegen.
Kreise: Virtueller EU-Gipfel zur Corona-Pandemie erwogen
Die EU-Staats- und Regierungschefs erwägen EU-Kreisen zufolge wegen der Corona-Lage ein virtuelles Gipfeltreffen. Geplant seien die Beratungen für Ende dieser oder nächste Woche, sagte ein ranghoher EU-Vertreter in Brüssel. Europa wird derzeit in der vierten Welle der Pandemie weltweit zunehmend zum Hotspot. Eine Entscheidung über die Zusammenkunft werde noch im Lauf das Tages oder am Dienstag fallen. Dabei solle es um die allgemeine Pandemie-Lage gehen, aber auch um die Frage, wie Impfdosen für den sogenannten Booster verteilt werden sollen.
Zweitstärkste Impfwoche gegen Corona
Mit weit mehr als 3,1 Millionen Corona-Impfungen war die vergangene Woche in Deutschlands Arztpraxen die zweitstärkste Impfwoche aller Zeiten. Das teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung mit. Die Zahl von 3.161.348 Schutzimpfungen wurde demnach lediglich in der 23. Kalenderwoche im Juni dieses Jahres übertroffen, als die niedergelassenen Ärzte rund 3,38 Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft hatten. Die Hausarztpraxen übernehmen den Angaben zufolge mit 75 Prozent den Löwenanteil aller Impfungen.
Kassenärztechef: „Unverzeihlicher“ Impfstoffmangel
Kassenärztechef Andreas Gassen hat den derzeit herrschenden Impfstoffmangel scharf kritisiert. Eine Rekord-Zahl von 100.000 niedergelassenen Ärzten beteilige sich inzwischen an den Corona-Impfungen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Da ist es einfach nur frustrierend und unverzeihlich, dass es immer noch zu wenig Impfstoff gibt.“
So seien für die Woche ab dem 5. Dezember rund 4,7 Millionen Dosen Biontech bestellt worden, „aber nur 2,5 Millionen Dosen stehen zur Verfügung“, sagte Gassen. Dadurch müssten die Bestellungen gekürzt werden auf 24 bis 30 Dosen je Praxis. Hinzu kämen über 3,9 Millionen Booster-Dosen von Moderna.
Lübeck: Vier Männer nach illegaler Impfung unter Verdacht
Nach einer unzulässigen Impfaktion am Lübecker Flughafen am Wochenende prüft die Staatsanwaltschaft jetzt einen Anfangsverdacht wegen einer Straftat nach dem Arzneimittelgesetz. Den Angaben zufolge besteht der Verdacht, dass der Impfstoff nicht zugelassen ist. Die Vorwürfe richten sich gegen vier Männer im Alter von 81, 80, 74 und 61 Jahren, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, sagte.
Die Polizei und der Ordnungsdienst der Hansestadt Lübeck hatten am Samstag die Impfaktion am Flughafen beendet und Proben des Impfstoffs, genutzte Spritzen sowie Impflisten sichergestellt. Zu dem Zeitpunkt hätten sich etwa 150 Impfwillige im Flughafengebäude und weitere 80 vor dem Gebäude aufgehalten, sagte ein Polizeisprecher.
München weitet 2G-Regel auf Außengastronomie aus
Die Stadt München verschärft die Corona-Regeln für die Außengastronomie. Ab Mittwoch gelte auch hier die 2G-Regelung und damit die gleiche Vorgabe wie drinnen, teilte die Stadt mit. Zutritt haben dann nur noch Geimpfte und Genesene sowie Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren und 3 Monaten. Speisen und Getränke dürfen nur am Sitzplatz verzehrt werden. Und wer nicht sitze, müsse eine FFP2-Maske tragen. „Stehplätze gibt es nicht“, stellte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) klar. Die Stadt reagiert auf Vorkommnisse in den vergangenen Tagen, bei denen sich viele Menschen rund um einzelne Lokale versammelt hatten.
Wissenschaftlerin: Erste Omikron-Hinweise kamen aus Botswana
Erste Hinweise auf die neue Corona-Variante Omikron kamen nach Wissenschaftler-Angaben aus dem afrikanischen Staat Botswana. Bei einer Pressekonferenz des südafrikanischen Gesundheitsministeriums sagte die Wissenschaftlerin Anne von Gottberg vom Nationalen Institut für Ansteckende Krankheiten NICD.
„Botsuana hat als erstes eine der Sequenzen identifiziert.“ Die Wissenschaftler des Nachbarstaates hätten ihre Erkenntnisse dann in eine international zugängliche Datenbank eingetragen. „Aber es brauchte noch weitere Sequenzforschungen um zu erkennen, was da passiert“, erklärte von Gottberg.
72.000 bekannte Corona-Fälle unter deutschen Schülern
An den Schulen in Deutschland steigen die Corona-Zahlen. Nach Daten der Kultusministerkonferenz (KMK) waren in der Woche vom 15. bis 19. November 72.000 Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern bekannt. Das waren knapp 30.000 mehr als in der Woche davor. Darüber hinaus waren fast 126.000 von 10 Millionen Schülern in Quarantäne (Vorwoche rund 87.000).
Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus rund 28.000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit knapp zehn Millionen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa elf Millionen Schülerinnen und Schüler an rund 40.000 Schulen und Berufsschulen.
An knapp 1000 Schulen gab es demnach Einschränkungen im Präsenzbetrieb. 66 Schulen waren geschlossen. Die Statistik für die Woche vom 15. bis 19. November weist außerdem 5670 Corona-Fälle bei Lehrkräften aus (Vorwoche 3600) und zusätzlich rund 3400 Quarantäne-Fälle (Vorwoche: 2100). Zugrunde liegen hier Angaben zu etwa 880.000 Lehrkräften.
Dienstag Länder-Spitzenrunde mit Scholz und Merkel
Die Regierungschefs der Länder werden bereits am Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) über schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Nach Informationen der NAchrichtenagentur AFP handelt es sich dabei aber noch nicht um die geplante Ministerpräsidentenkonferenz. Bei den Beratungen, über die zunächst die „Welt“ berichtet hatte, dürfte es auch um das für Dienstag erwartete Urteil des Bundesverfassungsgericht zu Corona-Maßnahmen gehen.
Bis zu 8000 Bundeswehr-Soldaten für Einsatz bereit
Laut Verteidigungsministerium in Berlin stehen mittlerweile bis zu 8000 Bundeswehr-Soldaten in Deutschland bereit zum Corona-Einsatz. „Das Personal-Kontingent wurde aufgrund der dramatischen Lage-Entwicklung in der letzten Woche angepasst“, erklärt das Ministerium auf Twitter. Den Angaben zufolge helfen derzeit 398 Soldatinnen und Soldaten in Alten- und Pflegeheimen, 707 in Krankenhäusern und 2440 in den Gesundheitsämter.
Experten erwarten explodierende Corona-Zahlen in Südafrika
Die Omikron-Variante könnte nach Einschätzung von Experten in Südafrika zu einem explosionsartigen Anstieg der Neuinfektionen führen. „Ich rechne damit, dass wir bis zum Ende der Woche die Zahl von 10.000 Fällen pro Tag überschreiten“, sagte der Epidemiologe Salim Abdool Karim. „Wir können davon ausgehen, dass eine höhere Übertragbarkeit wahrscheinlich ist und wir daher schnell mehr Fälle bekommen werden.“
Am Sonntag hatten die Gesundheitsbehörden in Südafrika noch mehr als 2800 Infektionen gemeldet. In der Vorwoche waren es im Schnitt nur 500 pro Tag. In der Woche davor lag der Tagesdurchschnitt bei 275. Karim rechnet nun damit, dass die steigenden Fallzahlen „innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen Druck auf die Krankenhäuser ausüben werden.“
Sechs Fälle mit der Omikron-Variante in Schottland festgestellt
In Schottland sind sechs Fälle der Omikron-Variante nachgewiesen worden. In einigen Fällen bestehe kein Zusammenhang zu Reisen ins südliche Afrika, erklärte die Regionalregierung. Vier Fälle wurden den Angaben zufolge in der Grafschaft Lanarkshire und zwei weitere im Großraum Glasgow nachgewiesen. Die Gesundheitsbehörden verfolgen demnach die Kontakte aller sechs Betroffenen zurück, „um den Ursprung des Virus zu ermitteln“. Da bei einigen Fällen keine direkte Verbindung zu Reisen ins südliche Afrika bestehe, sei von ersten Übertragungen innerhalb Schottlands auszugehen, sagte der stellvertretende Regierungschef John Swinney der BBC.
BioNTech arbeitet an Impfstoff-Anpassung
Neben den laufenden Labortests zur Untersuchung der neuen Variante Omikron arbeitet der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech auch an der Entwicklung eines angepassten Impfstoffs – vorbeugend für den Fall, dass dieser notwendig werden könnte. „Um keine Zeit zu verlieren, gehen wir diese beiden Aufgaben parallel an, bis die Daten vorliegen und wir mehr Informationen darüber haben, ob der Impfstoff angepasst werden sollte oder nicht“, teilte eine BioNTech-Sprecherin der dpa mit.
BioNTech hatte am Freitag erklärt, dass sich die neue Variante deutlich von bisher beobachteten Varianten unterscheide, da sie zusätzliche Mutationen am Spike-Protein habe. Die Daten aus nun laufenden Labortests gäben demnächst Aufschluss, ob eine Anpassung des Impfstoffs erforderlich werde, wenn sich diese Variante international verbreite. Das Unternehmen rechnete spätestens bis Ende nächster Woche mit Erkenntnissen. Gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer habe man schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen, um im Fall einer sogenannten Escape-Variante des Virus den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern, erklärte BioNTech.
Australien setzt Grenzöffnung für Studenten und Fachkräfte aus
Australien setzt die geplante Öffnung seiner Grenze für Studenten und Fachkräfte aus dem Ausland wegen der neuen Omikron-Variante kurzfristig aus. Premierminister Scott Morrison teilte nach einer Krisensitzung mit, die für Mittwoch geplante Grenzöffnung werde um mindestens zwei Wochen verschoben. Es handele sich um eine „notwendige und vorübergehende Entscheidung“, die auf dem Rat von Gesundheitsexperten beruhe.
Nach einer 20-monatigen Grenzschließung aufgrund der Corona-Pandemie wollte Australien eigentlich ab dem 1. Dezember wieder Studenten und Fachkräfte aus dem Ausland einreisen lassen. Wegen der Grenzschließung herrscht in dem Land großer Fachkräftemangel. Inzwischen wurden in Australien aber fünf Infektionen mit der Omikron-Variante festgestellt.
Hamburger Kliniken sollen planbare Operationen absagen
Angesichts steigender Corona-Patienten-Zahlen sollen die Hamburger Krankenhäuser planbare Operationen absagen. Um auch weiterhin freie Kapazitäten auf den Intensivstationen zu sichern, seien die Krankenhäuser angewiesen worden, abhängig vom Belegungsdruck vor Ort geplante Behandlungen und Operationen ganz oder teilweise zurückzustellen, sagte die für Gesundheit zuständige Sozialsenatorin Melanie Leonhard der Nachrichtenagentur dpa.
Mit der Absage sogenannter elektiver Eingriffe solle sichergestellt werden, dass in Hamburg auch weiterhin jederzeit Notfälle intensivmedizinisch behandelt werden können. Gegenwärtig seien die Krankenhäuser bereits sehr ausgelastet, wenn auch noch nicht überlastet. „Es ist sehr bitter, dass wir diese Maßnahme nun wieder ergreifen müssen, insbesondere, weil durch verhältnismäßig strenge Maßnahmen in Hamburg das Pandemiegeschehen hier lange überschaubar war und auch weiterhin hinter dem Bundesdurschnitt zurückbleibt“, sagte Leonhard. „Nun sind wir dennoch wieder in einer sehr viel schwierigeren Lage. Das hat damit zu tun, dass durch saisonale Effekte erwartbar mehr Infektionen entstehen.“
British Airways fliegt wieder nach Südafrika
Die Fluggesellschaft British Airways nimmt nach einem zeitweisen Stopp wegen der Omikron-Variante ihre Flugverbindungen nach Südafrika wieder auf. Bereits heute sollten die ersten Flüge in das Land wieder abheben, wie ein Sprecher der Airline der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mitteilte. Flüge aus Südafrika sollen ab Mittwoch wieder starten.
Weiterer Omikron-Verdachtsfall in NRW
In Nordrhein-Westfalen gibt es einen weiteren Verdachtsfall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus. Nach Angaben des Kreises Kleve besteht bei einem Fall in Rees der Verdacht auf eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante. Die vollständig immunisierte Person sei mit ihrem Partner am 24. November in Frankfurt am Main aus Südafrika eingetroffen, teilte der Kreis Kleve mit. Am Folgetag seien dann Symptome einer Erkrankung aufgetreten. Ein PCR-Test fiel den Angaben zufolge positiv aus.
Verdacht auf Omikron-Infektionen in Frankreich
Die französischen Behörden warten im Zusammenhang mit der neuen Variante Omikron bei acht Verdachtsfällen auf Testergebnisse. Die Verdachtsfälle betrafen Menschen, die kürzlich von Reisen im Süden Afrikas zurückgekehrt waren. Erste Tests hatten Nachweise des Coronavirus bei den Betroffenen erbracht, um welche Virusvarianten es sich dabei handelte, war aber noch offen.
Es wurden genetische Tests durchgeführt, um darüber Klarheit zu erlangen. Das Gesundheitsministerium erklärte Sonntagnacht, es könne einige Tage dauern, bis Ergebnisse vorlägen. Sollten sich Verdachtsfälle bestätigen, wären es die ersten Omikron-Nachweise in Frankreich.
Grünen-Finanzminister: Länder müssen alle Instrumente erhalten
Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz fordert vom Bund schnelle neue Entscheidungen. Die Länder benötigten „wieder alle möglichen Instrumente, um die vierte Welle zu brechen“, sagt der Grünen-Politiker dem Nachrichtenportal „t-online“. „Es muss deshalb eine volle Länderöffnungsklausel im Infektionsschutzgesetz geben.“
Essener Omikron-Verdachtsfall hat milden Verlauf
Der Essener Verdachtsfall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus hat bisher einen milden Krankheitsverlauf. Die Person befinde sich in angeordneter, häuslicher Quarantäne. Die Kontakte würden über das Gesundheitsamt nachverfolgt, teilte die Stadt Essen mit.
Eine Bestätigung für das tatsächliche Vorliegen der Omikron-Variante gab es noch nicht. Das Ergebnis der Sequenzierung werde im Laufe des Dienstag erwartet, teilte die Stadt mit. Nachfrage zu Alter, Geschlecht und Einreiseweg der Person beantwortete die Stadt nicht.
NRW will Einschränkungen verschärfen
Nordrhein-Westfalen bereitet weitere Verschärfungen bei den Corona-Maßnahmen vor. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Regierungskreisen erfuhr, wird das Landeskabinett an diesem Dienstag über weitere kontaktreduzierende Maßnahmen beraten. Dabei soll es den Informationen zufolge insbesondere um Großveranstaltungen und weitere Orte mit besonderem Infektionsrisiko gehen.
Bayern und Sachsen wollen über Corona-Lage beraten
Die Kabinette von Bayern und Sachsen wollen an diesem Dienstag in einer virtuellen Sitzung gemeinsam über die aktuelle Corona-Lage beraten. Das teilte ein Regierungssprecher in München mit. Im Anschluss wollen die Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Michael Kretschmer (CDU) über die Ergebnisse der Beratungen informieren – in zeitgleichen Pressekonferenzen, bei denen der jeweils andere Regierungschef virtuell zugeschaltet ist.
Italien bereitet Impfstart für Kinder vor
Italien bereitet sich darauf vor, von Weihnachten an auch Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen Corona zu impfen. Das sagte der Vorsitzende des Covid-Gesundheitsrates, Franco Locatelli, dem TV-Sender Sky TG24. Noch in dieser Woche werde die Erlaubnis der nationalen Arzneimittelagentur Aifa erwartet, nachdem zuletzt die europäische Behörde EMA Grünes Licht für eine Zulassung gegeben hatte. Die Impfungen in Italien beginnen dann „am 23. Dezember, vielleicht einen Tag früher oder später“, sagte Locatelli.
Söder: Unsere Maßnahmen beginnen wohl zu wirken
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht anhand der Inzidenzen im Freistaat eine erste Wirkung der Corona-Maßnahmen. „Wenn sie heute die Inzidenz sehen, dann sehen Sie, dass sie in Deutschland steigt und in Bayern leicht sinkt. Und das ist ein Trend, der sich seit einigen Tagen ergibt“, sagte der CSU-Chef im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Daran erkenne man, „dass unsere Maßnahmen wohl beginnen zu wirken“. Bayern habe mit die strengsten Corona-Regeln und in Hotspots sogar einen „harten Lockdown“.
Lauterbach stellt Schließung von Bars und Clubs in Aussicht
Die Ampel-Koalition will nach den Worten des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach die Corona-Maßnahmen kurzfristig verschärfen. Es werde „noch in dieser Woche“ entsprechende Vorschläge geben, kündigte Lauterbach im Fernsehsender Phoenix an. Angesichts hoher Infektionszahlen ist nach Lauterbachs Einschätzung eine Schließung von Bars, Clubs und Diskotheken unumgänglich.
Darüber hinaus werde es wahrscheinlich eine verbindliche Maskenpflicht an Schulen geben sowie weitere Einschränkungen für Ungeimpfte. Hintergrund der Verschärfungen ist auch die neue Omikron-Variante des Virus, die nach Lauterbachs Worten „zur Unzeit“ kommt.
Philippinen starten gewaltige Impfkampagne
Mit einer gewaltigen Impfkampagne wollen die Philippinen die Ausbreitung des Coronavirus samt der Omikron-Variante eindämmen. Von heute an sollen binnen drei Tagen neun Millionen Menschen geimpft werden.
In der vergangenen Woche wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Schnitt rund 810.000 Dosen pro Tag gespritzt. Für die aktuelle Impfaktion müssten nun täglich rund drei Millionen Menschen geimpft werden. Zehntausende Helfer seien landesweit im Einsatz, um die Kampagne zu unterstützen.
Afrika: Mehr Verlässlichkeit bei Impfstoffspenden
Impfstoffspenden an Afrika werden internationalen Organisationen zufolge meist erst kurzfristig geliefert und sind außerdem oft nicht besonders lange haltbar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Impfallianz Gavi, die Afrikanische Union und andere Organisationen beklagten in einer veröffentlichten gemeinsamen Erklärung, dass zwar millionenfach Impfdosen gespendet und geliefert worden seien. Doch machten häufig die Kurzfristigkeit der Spenden und die geringe Haltbarkeit der Impfstoffe es den Ländern schwer, ihre Impfkampagnen zu planen.
Erschwerend komme hinzu, dass oftmals die für die Impfung notwendigen Utensilien nicht mitgeliefert würden, etwa Spritzen oder Verdünnungsmittel. Die Transportkosten würden ebenfalls nicht übernommen, was zu weiteren Verzögerungen führe. Diese Praxis müsse sich mit Beginn des Jahres 2022 ändern, heißt es in der Mitteilung.
Erster Omikron-Fall in Tschechien bestätigt
Der erste Fall der Corona-Variante Omikron in Tschechien hat sich nach weiteren Laboruntersuchungen definitiv bestätigt. Das sagte eine Sprecherin des Krankenhauses in Liberec nach Angaben der Agentur CTK. Die Klinik hatte zusätzlich noch das nationale Referenzlabor und Experten der Akademie der Wissenschaften hinzugezogen. Bei der Patientin handelt es sich um eine Frau, die von einer Reise nach Namibia mit Zwischenstopp in Südafrika zurückgekehrt war.
Virologen fordern Politik zum schnellen Handeln auf
Die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme ein konsequentes und schnelles Handeln der Politik. Um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante und der möglicherweise noch ansteckenderen Omikron-Variante zu verhindern, seien umfassende Kontaktbeschränkungen und die Erhöhung der Impfquote gegebenenfalls durch Einführung einer Impfpflicht sowie eine konsequente Auffrischungsimpfung nötig. Kinder und Jugendliche müssten besonders berücksichtigt, Schließungen von Schulen und Kitas aber möglichst vermieden werden.
Impfungen verhindern wohl schwere Erkrankungen bei Omikron
Die existierenden Impfstoffe können nach Einschätzung des führenden südafrikanischen Seuchenexperten Salim Abdool Karim mit einiger Wahrscheinlichkeit schwere Krankheitsverläufe nach Infektionen mit der neuen Virus-Variante Omikron verhindern.
Es sei allerdings noch zu früh um zu sagen, ob Omikron zu mehr schwereren Krankheitsbildern als ältere Varianten führen könne, sagt Karim auf einer Pressekonferenz. Es scheine aber, dass Omikron sich schneller verbreite und das wahrscheinlich mehr bereits Geimpfte von dem neuen Virus betroffen würden als von älteren Varianten.
Saarland: Massive Einschränkungen für Ungeimpfte
Die saarländische Landesregierung plant Verschärfungen der Corona-Maßnahmen. Das hat Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) heute in seiner Regierungserklärung angekündigt. Massive Beschränkungen soll es für Ungeimpfte geben.
„Die Fallzahlentwicklung ist dramatisch, wir befinden uns nach wie vor in einer epidemischen Lage“, so Hans im Rahmen einer Sondersitzung des saarländischen Landtags. Die neuen Regelungen sollen am Dienstag im Ministerrat beschlossen werden.
Ferienwohnungs-Verband will Impfgegner kündigen
Der Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern (Fewo) will Mitglieder, die öffentlich ihre Impfgegnerschaft propagieren, aus dem Verband ausschließen. „Wer Impfungen ablehnt und dies im Zusammenhang mit seiner Eigenschaft als Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses über unsere öffentlichen Kanäle propagiert, schadet den satzungsmäßigen Verbandszielen und wird ausgeschlossen“, teilte Fewo-Präsident Daniel Rousta mit.
Zudem forderte er die nächste Bundesregierung dazu auf, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. „Wer Impfgegner ist, provoziert den nächsten Lockdown. Und der Schaden trifft uns alle – auch diejenigen, die sich in jeder Situation der letzten knapp zwei Jahre solidarisch verhalten haben“, teilte Rouster weiter mit.
WHO will Pandemievertrag auf den Weg bringen
Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation wollen auf einer außerordentlichen Versammlung einen neuen Pandemievertrag auf den Weg bringen. Die Weltgesundheitsversammlung solle die Aufnahme von Verhandlungen über ein neues Abkommen gegen zukünftige pandemische Bedrohungen wie Covid-19 beschließen, teilte die WHO in Genf mit. Der Beschluss wird für Dienstag oder Mittwoch erwartet.
Virologe: Bis zum Wochenende 10.000 neue Fälle in Südafrika
Der südafrikanische Virologe Salim Abdool Karim erwartet in dem Kap-Staat bis zum Ende der Woche einen Anstieg der landesweiten Infektionen um rund 10.000 neue Fälle. Dennoch bestehe kein Grund zur Panik. Er erwartet auch für Dezember ein schnelles Ansteigen der Fallzahlen und mehr Druck auf die Krankenhäuser. Das Auftauchen der neue Omikron-Variante war nach seiner Ansicht kaum überraschend.
Die Variante sei relativ einfach nachzuweisen und es gebe kaum Anlass, bisherige Behandlungsmethoden zu ändern. Auch wenn es fraglich bleibe, ob bisherige Impfstoffe nun genügend Schutz böten, dürfte er weiterhin hoch sein. Die frühe Entdeckung der Variante durch südafrikanische Experte sei somit kein Grund zu Überreaktionen wie Grenzschließungen, sagte Karim.
Erster Omikron-Fall in Österreich bestätigt
In Österreich wurde bei einem Verdachtsfall aus Tirol die neuartige Virusvariante Omikron bestätigt. Nach einer Analyse der Experten deute alles darauf hin, dass es sich bei dem Reisenden, der aus Südafrika zurückgekommen war, um die neuartige Mutation Omikron handelt, teilt das Bundesland Tirol mit.
Stark-Watzinger: Schulschließungen nicht der richtige Weg
Die künftige Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sieht coronabedingte Schulschließungen zum jetzigen Zeitpunkt als falschen Weg. „Man muss erstmal alles andere tun, bevor man eine solche Maßnahme in Erwägung zieht“, sagte sie dem Fernsehsender ntv. Mit Blick auf die neue Corona-Virusvariante Omikron betonte sie zwar, dass man die Entwicklung noch nicht absehen könnte. „Stand heute“ seien Schulschließungen jedoch nicht angebracht.
EZB: Omikron erhöht wirtschaftliche Unsicherheit
Die neue Virus-Variante Omikron erhöht laut EZB-Vizechef Luis de Guindos die Unsicherheit mit Blick auf die Wirtschaftslage. Doch sollten die erhöhten Impfraten Europa dabei helfen, mit diesen Risiken zurechtzukommen, sagte er. Für die Geldpolitik sei es allerdings wichtig, sich alle Optionen offenzuhalten.
Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau sieht mit der neuen Virus-Variante keine allzu große Gefahr auf die Konjunktur zukommen. Es habe sich gezeigt, dass die auf einander folgenden Pandemie-Wellen der Wirtschaft immer weniger Schaden zugefügt hätten, sagte das EZB-Ratsmitglied auf einer Online-Konferenz.
Südafrika protestiert gegen Einreiseverbote
Südafrika kritisiert die in mehreren europäischen Ländern erlassenen Einreiseverbote für Reisende aus Ländern im Süden Afrikas. Diese Maßnahmen seien keine Hilfe, sagt Gesundheitsminister Joe Phaahla auf einer Pressekonferenz. Er habe der US-Regierung erklärt, damit würden die Dinge schwieriger gemacht.
Er kündigt eine Erklärung der Länder im südlichen Afrika auf der Weltgesundheitsversammlung an, in der die Einreiseverbote verurteilt werden. Die Weltgesundheitsversammlung ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Tourismus: Voraussichtlich 1,8 Billionen Euro Verlust
Die Pandemie setzt der Tourismuswirtschaft weltweit weiter heftig zu. Die Einnahmeverluste werden sich in diesem Jahr auf schätzungsweise zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro) belaufen und damit ähnlich hoch wie 2020, teilte die Welttourismusorganisation (UNWTO) mit. Die Erholung werde „langsam“ sein und „anfällig“.
Saarland: Hans fordert schnelles Bund-Länder-Treffen
Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich der Forderung nach einem schnelleren Spitzentreffen zur Coronalage zwischen Bund und Ländern angeschlossen. Es müsse schon vor dem bislang geplanten Datum am 9. Dezember eine Ministerpräsidentenkonferenz „mit Expertenaustausch“ geben, sagte Hans im Saarbrücker Landtag. Die aktuelle Lage sei eine „extreme Herausforderung“, ergänzte Hans mit Blick auf die neu aufgetauchte Variante Omikron. Fast alle Experten seien sich darin einig.
Caritas: Impflicht ja, aber nicht nur für Pflegekräfte
Der Deutsche Caritasverband befürwortet im Grundsatz eine Impflicht für medizinisches und pflegerisches Personal, um besonders von Covid-19 Gefährdete zu schützen. Es könne jedoch nicht sein, dass nur die Pflege in den Blick genommen werde. „Es geht ganz grundsätzlich um den Schutz vulnerabler Gruppen und darum, die Infektionswelle zu brechen“, sagte Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Es sei es äußerst wichtig, dass Pflegekräfte nicht das Gefühl hätten, die Impfpflicht richte sich nur an sie, während sich „größere Teile der Bevölkerung“ weiterhin nicht impfen ließen und so „in großem Maße“ zu den exponentiell steigenden Infektionsraten beitrügen, sagte Welskop-Deffaa.
Südafrikas Gesundheitsminister warnt vor Panik
Der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaahla hat vor einer Panik wegen der neuen Corona-Variante Omikron gewarnt. Dafür gebe es keinen Grund, sagte er auf einer Pressekonferenz. Wissenschaftler versuchten festzustellen, ob die neue Variante des Coronavirus ansteckender als die bekannten sei und welche Vakzine einen schweren Krankheitsverlauf verhindern könnten. Es werde alles unternommen, damit das Gesundheitssystem auf Omikron vorbereitet sei.
Omikron-Fälle in Schottland bei Nicht-Reisenden
In Schottland sind nach Behördenangaben sechs Infektionen mit der neuen Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden. In einigen Fällen habe es sich nicht um Reisende gehandelt. Das Gesundheitsministerium will nachverfolgen, zu wem die Betroffenen Kontakt hatten, um herauszufinden, woher das Virus kam.
Krankenhausgesellschaft: Laufen in Katastrophen-Medizin hinein
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, warnt vor harten Triage-Entscheidungen in Krankenhäusern. Mit Blick auf die zahlreichen Covid-Patienten auf den Intensivstationen sagte er im Deutschlandfunk: „Das findet jetzt auch aktuell statt, um sich auf noch schwierigere Lagen vorzubereiten. Wir laufen langsam, aber sicher in eine Art Katastrophen-Medizin hinein.“
Schon jetzt würden Intensiv-Patienten früher „als medizinisch vertretbar“ auf Normalstationen verlegt werden, erklärte Gaß. „Man weiß: Wir können nicht mehr allen Patienten die bestmögliche Behandlung ermöglichen, (…) die wir im Regelfall zur Verfügung haben.“ Das sei schon eine Art von Triage.
China sieht sich als „uneinnehmbare Festung“
Vor dem Hintergrund der sich weltweit verbreitenden neuen Coronavirus-Variante Omikron sieht China sich in seiner strikten Null-Covid-Strategie bekräftigt. China sei eine „uneinnehmbare Festung“ für das Virus, kommentierte am Montag die parteinahe Staatszeitung „Global Times“. Der Null-Corona-Ansatz des Landes sei zwar im Westen auf viel Kritik gestoßen. Doch die neue „Angriffswelle“ von Omikron zeige, dass China am besten dafür gerüstet sei, eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
Weniger Unterstützungsunterschriften bei Wahl im Saarland nötig
Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie brauchen die Parteien zur Landtagswahl im Saarland am 27. März weniger Unterstützungsunterschriften. Wie die Landeswahlleitung mitteilte, betrifft dies zum einen Kandidaturen für ein Direktmandat. Die entsprechenden Kreiswahlvorschläge von Parteien, die im Bundestag oder im Landtag seit der letzten Wahl nicht ununterbrochen vertreten waren, benötigen statt 300 nur noch 200 Unterschriften. Gleiches gilt für Wählergruppen, die im Landtag seit der letzten Wahl nicht ununterbrochen vertreten waren.
Neuer Corona-Krisenstab soll rasch starten
Der von der künftigen Ampel-Regierung geplante Corona-Krisenstab soll bereits „zu Beginn dieser Woche“ starten. Das kündigte SPD-Chefin Saskia Esken im br an. Es müsse jetzt alles getan werden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten, sagte Esken.
Künftige Bildungsministerin gegen frühere Weihnachtsferien
Die designierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat ein Vorziehen der Weihnachtsferien wegen der Corona-Lage abgelehnt. Forderungen dieser Art seien „immer sehr plakativ und sehr einfach“, sagte sie in der Sendung „Frühstart“ der Sender RTL und ntv. Durch andere Bekämpfungsmaßnahmen wie Masken, Hygieneregeln, Impfen und Auffrischungsimpfungen könne verhindert werden, „dass eben solche Maßnahmen getroffen werden müssen“.
Ehepaar aus niederländischem Quarantäne-Hotel geflohen
In den Niederlanden ist ein Ehepaar aus einem Quarantäne-Hotel für positiv auf Corona getestete Reisende aus Südafrika geflohen. Die Grenzpolizei am Amsterdamer Flughafen Schiphol nahm den Mann aus Spanien und die Frau aus Portugal am Sonntagabend in einem Flugzeug fest, das nach Spanien starten sollte.
Die Polizei erstattete Anzeige wegen Verletzung der gesetzlichen Quarantänepflicht. Über ein Strafverfahren wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit müsse nun die Staatsanwaltschaft entscheiden, sagte der Sprecher. Auf dem Amsterdamer Flughafen waren am Freitag bei 61 von 624 Passagieren, die aus Südafrika eingereist waren, Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Betroffenen wurden in das Quarantäne-Hotel gebracht. Am Sonntag teilte der staatliche Gesundheitsdienst RIVM mit, dass mindestens 13 der 61 positiv getesteten Personen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infiziert seien. Ob auch das geflohene Ehepaar mit dieser wahrscheinlich hoch ansteckenden Variante infiziert ist, war zunächst unklar.
Leopoldina-Vizepräsident Schlögl fordert sofortige Kontaktreduktion
Der Vizepräsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina, Robert Schlögl, fordert eine sofortige Kontaktreduzierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das müsse so schnell wie möglich passieren, damit man Zeit gewinne, um mehr Menschen zu impfen, sagte Schlögl im rbb. Er sprach sich zudem für eine sofortige Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen aus. Selbst wenn man jetzt alle impfen würde, brauche es noch mindestens bis Weihnachten, ehe das wirke, sagte Schlögl. „Jeder Tag, den wir hier vertun, ist ein Tag, der schwere Gesundheitsschäden und Tote fordert.“
WHO sieht Omikron als „sehr hohes“ globales Risiko
Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft das von der neuen Omikron-Variante ausgehende weltweite Risiko als insgesamt „sehr hoch“ ein. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren globalen Ausbreitung sei groß. Es sei mit steigenden Covid-19-Fallzahlen zu rechnen. Die WHO ruft ihre 194 Mitgliedstaaten dazu auf, sicherzustellen, dass Pläne zur Eindämmung in Kraft seien, um das Gesundheitssystem aufrecht zu halten.
Medizinrechtler hält Impfpflicht für durchsetzbar
Das Grundgesetz gibt nach Auffassung des Strafrechtlers Gunnar Duttge Impfverweigerern nicht das Recht, andere Menschen durch uneinsichtiges Verhalten zu gefährden. „Dass das Grundgesetz eine Impfpflicht nicht zulasse, ist ein weit verbreiteter Irrtum“, sagte der Leiter der Abteilung für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „In Wirklichkeit kann der Staat unter Wahrung des Ordnungsrahmens der Grundrechte sehr viel machen.“ Die Angst vieler Politiker vor ablehnenden Urteilen aus Karlsruhe sei übertrieben, sagte Duttge.
Söder: Auch Apotheker und Pflegekräften sollen impfen
Auch Apotheker und Pflegekräfte sollten sich nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an der Impfkampagne beteiligen. Dafür müssten auf Bundesebene schnell die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, sagt der CSU-Chef im ZDF. Söder fordert eine baldige Ministerpräsidentenkonferenz. „Warum zehn Tage warten?“, sagt er und fordert etwa auch eine bundesweite Umsetzung von 2G-Plus-Regeln. Die SPD müsse zudem schnell sagen, wer neue Gesundheitsministerin oder neuer Gesundheitsminister werde.
Experten sehen zunehmende Angriffe durch Impfgegner
Betroffene und Experten berichten von einer deutlichen Zunahme von Angriffen auf Ärzte und Pflegepersonal durch Impfgegner, Corona-Leugner und andere Kritiker der Schutzmaßnahmen. Auch Fragen nach dem Impfstatus führten regelmäßig zu Protesten. Laut „Welt“ berichtet neben den direkt Betroffenen auch das Bundeskriminalamt (BKA) über eine Zunahme von Gewalt und körperlichen Übergriffen.
Das BKA schätzt demnach Impfgegner und Corona-Leugner als „relevantes Risiko“ für mit der Impfung betrautes medizinisches Personal ein. Für dieses „besteht die Gefahr zumindest verbaler Anfeindungen bis hin zu Straftaten wie etwa Körperverletzung“, so die Behörde.
Leopoldina-Wissenschaftlerin: Kein Verständnis für Zögern der Politik
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina kritisiert das Ausbleiben neuer Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung. Man habe kein Verständnis für das Zögern der Politik, sagt die Medizinerin Jutta Gärtner im ZDF. Um die vierte Welle der Pandemie zu bremsen, seien Maßnahmen nötig und zwar sofort.
Sie warnt vor einem drohenden Kollaps der Krankenhäuser. „Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen.“ Zudem müsse mehr geimpft werden. Für die sogenannte Herdenimmunität müssten weit mehr als 85 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Derzeit seien erst knapp 70 Prozent der Deutschen vor dem Virus geschützt. Die Direktorin für Kinder- und Jugendmedizin an der Universität Göttingen empfiehlt auch Kinder und Jugendliche zu impfen.
Grünen-Gesundheitsexperte fordert Stopp planbarer OPs
Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen hat der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen einen Stopp von planbaren medizinischen Eingriffen in allen Bundesländern gefordert. „In den Ländern, wo noch planbare Operationen stattfinden, muss jetzt das Regelprogramm gestoppt werden, um Kapazitäten zu schaffen für Patienten aus den Regionen, in denen das System bereits an der Grenze ist“, sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen jetzt überall umstellen auf Notbetrieb.“
Es sei offensichtlich, dass die Infektionsdynamik ungebremst dazu führe, dass die Belastung im Gesundheitswesen und die Zahl der erkrankten und sterbenden Menschen viel zu schnell zunehme, sagte Dahmen. Er forderte die Verantwortlichen deshalb dazu auf, die rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen: „Dort, wo weitergehende Maßnahmen möglich sind, müssen sie jetzt durchgesetzt werden“, betonte Dahmen, der selbst Arzt ist.
WHO kritisiert Einreiseverbote für Menschen aus Afrika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, auf die neue Coronavirus-Variante Omikron nicht mit Einreiseverboten für Menschen aus dem südlichen Afrika zu reagieren. Die WHO-Direktorin für Afrika, Matshidiso Moeti, rief alle Länder auf, sich an wissenschaftliche und internationale Gesundheitsvorschriften zu halten, um Einreiseverbote zu vermeiden.
„Reisebeschränkungen mögen eine Rolle bei einer leichten Verringerung der Ausbreitung von Covid-19 spielen, aber sie legen auch eine schwere Bürde auf Leben und Lebensunterhalt“, sagte Moeti in einer Erklärung. „Wenn Auflagen umgesetzt werden, sollten sie nicht unnötig invasiv oder in die Privatsphäre eingreifend sein, und sie sollten wissenschaftlich begründet sein, den Internationalen Gesundheitsvorschriften folgen.“
Gedenkstätte Buchenwald berichtet von Hass-Mails wegen 2G-Regel
Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald berichtet von Hass-Mails, Hetze und „unerträglicher Relativierung der NS-Verbrechen“ als Reaktion auf strengere Corona-Schutzmaßnahmen. Auch am Telefon würden Mitarbeiter beschimpft, seit für die Ausstellung und die Besucherinfo die 2G-Regel gilt, nach der nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben.
„Die Aggressivität, die uns entgegenschlägt, zeugt von einer erschreckenden Verrohung“, schreibt Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, in einer aktuellen Erklärung: „Am widerlichsten ist aber, dass die Corona-Schutzmaßnahmen mit den NS-Verbrechen gleichgesetzt sowie Ungeimpfte als ’neue Juden‘ und Gedenkstättenmitarbeiter:innen als Nazis, Faschisten und neue Dr. Mengeles beschimpft werden.“
Japan verbietet wegen Omikron Ausländern die Einreise
Japan lässt wegen der neuen Omikron-Variante keine Ausländerinnen und Ausländer mehr ins Land. Das Einreiseverbot tritt am Dienstag in Kraft, teilte Ministerpräsident Fumio Kishida mit. Damit werden auch die Grenzkontrollen wieder hergestellt, die erst in diesem Monat für Geschäftsreisende, ausländische Studierende und Arbeitnehmer gelockert worden waren. Über das Wochenende hatte Japan bereits Maßnahmen für Reisende aus Südafrika und acht anderen Ländern verfügt. So müssen sie sich in eine zehntägige Quarantäne in eine von den Behörden zugewiesenen Einrichtung begeben.
Städtetag fordert Beteiligung an Krisenstab
Der Deutsche Städtetag hat eine Beteiligung der Kommunen am geplanten ständigen Corona-Krisenstab im Kanzleramt verlangt. „Der neue Corona-Krisenstab muss sofort starten und die Städte gehören mit an den Tisch“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit der neuen Virusvariante Omikron spitze sich die Situation zu. Zügige Entscheidungen seien notwendig. „Die Expertise der Städte ist dafür unentbehrlich, denn dort wird die Arbeit gemacht und die Corona-Maßnahmen vor Ort umgesetzt.“
Lewe betonte: „Die Zeit von Bund-Länder-Gipfeln zu Corona sollte jetzt vorbei sein.“ Auf die Einrichtung eines ständigen Bund-Länder-Krisenstabs hatten sich die künftigen Regierungspartner verständigt.
Singapur und Malaysia lockern Reisebeschränkungen
Singapur und Malaysia haben nach fast zwei Jahren die Corona-Reisebeschränkungen an ihrer gemeinsamen Landgrenze gelockert. Seit Montag dürfen unter anderem geimpfte Staatsbürger beider Länder wieder über die Grenze, ohne danach in Quarantäne zu müssen. Die Grenze zwischen beiden Staaten gilt als eine der verkehrsreichsten Landgrenzen der Welt. Auch Beschränkungen im Luftverkehr wurden gelockert.
RKI registriert 29.364 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 452,4
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen und hat einen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 452,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 446,7 gelegen, vor einer Woche bei 386,5 (Vormonat: 64,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 29.364 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 30.643 Ansteckungen gewesen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 73 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.791.060 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,97 an (Donnerstag: 5,79). Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Er spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.
Erster Omikron-Verdachtsfall in der Schweiz
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nun möglicherweise auch in der Schweiz aufgetaucht. Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit handle es sich um eine Person, die vor einer Woche aus Südafrika zurückgekehrt sei, berichtete die Agentur SDA am Sonntagabend. Genaueres werde in den nächsten Tagen von einer genetischen Untersuchung erwartet.
CDU-Generalsekretär Ziemiak kritisiert Scholz für Corona-Management
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak wirft dem voraussichtlich künftigen Kanzler Olaf Scholz (SPD) einen zu laschen Umgang mit der Corona-Lage vor. „Olaf Scholz muss die Situation endlich so ernst nehmen, wie es Angela Merkel bisher getan hat. Das sehe ich derzeit nicht“, sagt Ziemiak der Zeitung „Rheinischen Post“. „Die Ampel tut bei Corona nicht genug. Die Maßnahmen reichen nicht und es war falsch, die epidemische Lage auslaufen zu lassen.“ Für Ungeimpfte müsse es künftig heißen: Kein Kino, kein Restaurant, kein Theater. „Wir haben zu viel Rücksicht auf Ungeimpfte genommen.“
CSU-Generalsekretär Blume fordert „Vollbremsung“
CSU-Generalsekretär Markus Blume fordert von den Ampel-Parteien weitgehende Maßnahmen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle. „Wir brauchen eine Vollbremsung nicht nur im Süden oder Osten, sondern in ganz Deutschland“, sagte Blume im Politik-Talk bei Bild-TV. Benötigt werde rasch eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz, „um eine Bundesnotbremse zu verankern“. Seiner Aussage nach sei eine 70-prozentige Kontaktreduzierung notwendig, um die Welle zu brechen. In Bayern habe man dafür regionale Lockdowns als Möglichkeit geschaffen.
Zwei Omikron-Fälle auch in Kanada entdeckt
Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus sind nun auch in Kanada entdeckt worden. Die Gesundheitsbehörde der Provinz Ontario teilte am Sonntag mit, dass in Ottawa bei zwei Infizierten die Mutante festgestellt worden sei. Beide Personen, die aus Nigeria eingereist waren, seien inzwischen in Quarantäne. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunächst im Süden Afrikas entdeckte Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass Omikron die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Mutante hat, steht allerdings noch nicht fest.