RKI meldet 73.209 Neuinfektionen

RKI meldet 73.209 Neuinfektionen

2. Dezember 2021 Aus Von mvp-web

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland liegt derzeit bei 439,2 – nach 442,9 am Vortag. Das klingt zwar nach einem erneuten leichten Rückgang. Doch die Zahlen seien mit Vorsicht zu genießen, warnen Experten.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 439,2 an. Am Montag war mit 452,4 ein Höchstwert verzeichnet worden, am Dienstag und Mittwoch lag die Inzidenz jeweils bei 452,2 und 442,9.

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 73.209 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind etwa 2500 weniger als vor einer Woche. Zudem wurden 388 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Zahl der in Kliniken eingewiesenen Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI mit 5,61 an. Am Vortag hatte die Hospitalisierungsrate bei 5,73 gelegen.

Überforderte Gesundheitsämter und Labore

Auch wenn die Zahlen den Anschein erwecken, dass sich das Infektionsgeschehen rückläufig entwickelt, warnen Experten vor zu viel Optimismus. Die hohe Zahl der Fälle könne das Erfassungs- und Meldesystem überfordern und zu einer signifikanten Untererfassung führen, argumentieren sie. Es ist also unklar, ob etwa die Inzidenz im Moment den tatsächlichen Infektionstrend spiegelt.

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So arbeiten derzeit Testlabore und Gesundheitsämter teils am Limit und kommen beim Bearbeiten der positiven Corona-Nachweise nicht hinterher. „Ich gehe davon aus, dass die gemeldeten Zahlen nur ein Teil der positiven Nachweise sind“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der Nachrichtenagentur dpa.

Auch der Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) warnte davor, dass Labore in manchen Regionen „schlichtweg an den Grenzen des Leistbaren“ seien, was das Auswerten von Corona-Tests angeht. Dazu gehörten Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. „Die Gefahr besteht, dass bei einer Auslastung nahe oder regional oberhalb der Maximalgrenze schon bei kleineren Ausfällen von Personal oder Geräten die Befundlaufzeiten auf mehrere Tage steigen, was es unbedingt zu vermeiden gilt“, sagte Evangelos Kotsopoulos vom ALM-Vorstand.

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Noch mehr Soldaten sollen unterstützen

Um Gesundheitsämter, Krankenhäuser und Impfzentren in ihrer Arbeit zu unterstützen, stellt die Bundeswehr weitere Soldatinnen und Soldaten ab. Wie die Streitkräftebasis mitteilte, wird das verfügbare Kontingent angesichts der „volatilen Lage“ in der vierten Corona-Welle damit bis kommende Woche auf 12.000 Kräfte aufgestockt.

Derzeit ist die Bundeswehr den Angaben zufolge mit 5900 Soldatinnen und Soldaten in 14 Bundesländern vor Ort. Ein Drittel des bereitstehenden Gesamtkontingents von fortan 12.000 Soldaten könne binnen 48 bis 72 Stunden eingesetzt werden, hieß es. Für die restlichen 8000 Soldatinnen und Soldaten gelten demnach abgestufte Reaktionszeiten von sieben bis 14 Tagen.

Derzeit seien weitere 90 Anträge auf Amtshilfe mit 900 Soldatinnen und Soldaten in Vorbereitung, erklärte die Streitkräftebasis. Bei 360 von ihnen gehe es um den Einsatz in Gesundheitsämtern, bei 170 um die Arbeit in Impfzentren. Die Tendenz der Anfragen sei steigend.