12.183 Neuinfektionen in Deutschland – NRW meldet die meisten neuen Fälle

23. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Mit fast 12.000 Fällen melden die Bundesländer einen Rekord-Anstieg an Neuinfektionen.

Topmeldungen zum Coronavirus

  • Mehr als 12.000 Neuinfektionen in Deutschland – NRW meldet die meisten neuen Fälle (20.35 Uhr)
  • Kölner OB Reker warnt vor möglichem Lockdown: „Haben nicht mehr viele Möglichkeiten“ (14.38 Uhr)
  • Hamburger Senat beschränkt private Zusammenkünfte auf zehn Leute (14.47 Uhr)

Seit Pandemiebeginn: Mehr als eine Million Corona-Fälle in Frankreich

21.17 Uhr: In Frankreich sind seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie offiziellen Angaben zufolge mehr als eine Million Infektionen registriert worden. Bis Freitagabend gebe es insgesamt 1,04 Millionen bestätigte Fälle, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Für die Zahl der neu registrierten Fälle innerhalb von 24 Stunden wurde mit 42.032 ein Rekord vermeldet. In Frankreich leben rund 67 Millionen Menschen.

Ab Samstag wird dort im Kampf gegen das Coronavirus die nächtliche Ausgangssperre ausgeweitet und betrifft dann rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes. Sie gilt dann in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien.

Seit vergangenem Wochenende gilt in Frankreich erneut der Gesundheitsnotstand, mit dem die Regierung weitgehende Beschränkungen per Dekret durchsetzen kann. Bisher starben mehr als 34.500 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus.

Mehr als 12.000 Neuinfektionen in Deutschland – NRW meldet die meisten neuen Fälle

20.35 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 409.822 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Freitag wurden 12.183 neue Fälle gezählt. Besonders drastisch stiegen die Fallzahlen in NRW (+2740) und Bayern (+2079).

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 409.822, 9936 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 66.815 (+1747), 1966 Todesfälle (+9)
  • Bayern: 86.477 (+2079), 2734 Todesfälle (+7)
  • Berlin: 25.373 (+893), 248 Todesfälle (+3)
  • Brandenburg: 6368 (+224), 185 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 4144 (+124), 64 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 11.042 (+360), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 29.398 (+958), 600 Todesfälle (+7)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 2066 (+94), 21 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 28.767 (+987), 727 Todesfälle (+8)
  • Nordrhein-Westfalen: 100.243 (+2740), 1994 Todesfälle (+14)
  • Rheinland-Pfalz: 15.768 (+594), 268 Todesfälle (+1)
  • Saarland: 5289 (+224), 178 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 12.395 (+661), 272 Todesfälle (+1)
  • Sachsen-Anhalt: 3763 (+118), 73 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 6520 (+236), 164 Todesfälle
  • Thüringen: 5394 (+144), 201 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 23.10., 20.35 Uhr): 409.822 (9936 Todesfälle)

Vortag (Stand 22.10., 20.34 Uhr): 397.639 (9885 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 310.300

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 89.586

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 23.10.) 1,23 (Vortag: 1,11)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1121 (+91)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 478 (+19)

Seit Beginn der Pandemie sind 9936 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Laut Robert Koch-Institut sind 310.300 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 89.586 (+7932). Der R-Wert stieg am Freitag erneut, von 1,11 auf 1,23. Auch die Zahl der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, ist erneut gestiegen. Aktuell liegt sie bei 1121 (+91 im Vergleich zum Vortag). 478 davon werden invasiv beatmet.

Britische Forscher wollen Freiwillige absichtlich mit Corona infizieren

18.46 Uhr: Für das Projekt „UK Human Challenge Programme“ des Imperial College London werden derzeit in Großbritannien bis zu 90 Freiwillige im Alter von 18 bis 30 Jahren gesucht, die sich absichtlich mit dem Coronavirus infizieren lassen. Wie die „FAZ“ berichtet, werden dabei zunächst kleine Dosen verabreicht, die dann langsam gesteigert werden. Zwei bis drei Wochen lang müssen sich die Probanden während der Tests in einer speziellen Isolationsstation des Royal Free Hospital aufhalten. Als Entschädigung werden 4000 Pfund oder umgerechnet etwa 4400 Euro versprochen.

Ziel des Projekts sei es, die Suche nach einem wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu beschleunigen. Chris Chiu, Studienleiter am Imperial College, spricht von einer „einzigartige Chance“ für die Impfstoffentwicklung. Auch die britische Regierung unterstützt das Projekt und hat in dieser Woche etwas mehr als 33 Millionen Pfund dafür freigegeben.

Doch Versuche mit einer gezielten Ansteckung sind umstritten. Zwar werden sie bereits seit dem späten 18. Jahrhundert eingesetzt und spielten auch bei der Suche nach Impfungen gegen Grippe, Cholera und Malaria eine Rolle, doch es kam dabei mehrfach zu schweren Krankheitsverläufen oder sogar Todesfällen. Andere Pharmakonzerne, wie Astra-Zeneca, die ebenfalls an einem Impfstoff arbeiten, distanzieren sich aus diesem Grund von dem Vorhaben.

Studienleiter Chris Chiu betont jedoch, dass „die Sicherheit und Gesundheit der Probanden an oberster Stelle“ stehe. Aus diesem Grund werde darauf geachtet, dass nur absolut gesunde, junge Leute teilnehmen. Weiter arbeite man seit zehn Jahren bereits erfolgreich mit solchen „Human Challenge“-Versuchen, erklärt Chiu weiter.

Auch andere Wissenschaftler stehen dem Projekt offen gegenüber, sofern die Probanden ausreichend über die Risiken aufgeklärt werden. Im Gespräch mit der „FAZ“ sagt etwa der Kölner Verhaltensökonom Axel Ockenfels: „Der große Vorteil von Challenge Trials ist, dass sie die Entwicklung von Impfstoffen beschleunigen können. Dadurch könnten die enormen sozialen und ökonomischen Kosten der Pandemie reduziert und eine hohe Zahl von Infektionen und Todesfällen verhindert werden.“

Österreich meldet dritten Corona-Tagesrekord in Folge

17.57 Uhr: Österreich hat den dritten Tag in Folge einen Rekord an Corona-Neuinfektionen registriert. Am Freitag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2571 neue Fälle binnen 24 Stunden. Bereits am Donnerstag und am Mittwoch waren jeweils Höchststände seit Beginn der Pandemie erreicht worden. Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg auf 154,4 pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts zurzeit im bundesweiten Durchschnitt 60,3.

Besonders betroffen sind die Bundesländer Salzburg (238,5), Tirol (215,4) und Vorarlberg (206,7) sowie Wien (189,8). Auch das mit den österreichweit wenigsten Fällen von der deutschen Reisewarnung ausgenommene Bundesland Kärnten zählte am Freitag 69,1 Fälle pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich gelten nun laut der Gesundheitsbehörde Ages rund 26 000 Menschen als aktiv erkrankt. 1058 Covid-19-Patienten wurden am Freitag im Krankenhaus behandelt, 158 von ihnen intensivmedizinisch.