NRW alleine meldet 4370 neue Corona-Fälle – Nächster Rekord-Anstieg in Österreich

24. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Alleine NRW meldet mehr als 4000 neue Fälle am Samstag. Österreich meldet derweil den nächsten Rekord-Anstieg.

Topmeldungen zum Coronavirus

  • Österreich meldet vierten Rekord-Anstieg (13.25 Uhr)
  • Merkel wendet sich mit „ungewöhnlichem Podacst“ an die Deutschen (10.56 Uhr)
  • Neuer Rekordwert bei Coronavirus-Neuinfektionen in den USA (07.02 Uhr)
  • Mehr als 12.000 Neuinfektionen in Deutschland – NRW meldet die meisten neuen Fälle (20.35 Uhr)

Polizei löst illegale Raverparty unter Düsseldorfer Autobahnbrücke auf

14.08 Uhr: Das Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf hat eine illegale Raverparty unter einer Autobahnbrücke an der A44 aufgelöst. Es seien mehrere Pavillons und eine Musikanlage sowie ein Lagerfeuer vor Ort gewesen, teilte ein Sprecherin mit.

Gegen 23.00 Uhr war am Freitagabend eine Beschwerde wegen Lärmbelästigung bei der Polizei eingegangen. Als das Ordnungsamt an der Brücke nahe der Messe eintraf, waren die meisten Teilnehmer der Party schon geflüchtet. Leidiglich vier Personen blieben zurück. Gegen diese wird nun wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung ermittelt. Wie viele Leute als Gäste auf der Party waren, ist laut Sprecherin unklar. Zuvor hatten mehrere Medien über die illegale Party berichtet.

Trauriger Rekord: NRW meldet alleine 4370 neue Corona-Fälle – 14 Tote

13.36 Uhr: Nordrhein-Westfalen meldet am Samstag alleine 4370 neue Corona-Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl in dem Bundesland auf 104.613. Am Freitag hatte NRW die Marke von 100.000 Infektionen als erstes Bundesland in Deutschland überschritten. Die heutige Zahl liegt deutlich über dem bisherigen Rekord von 2740. Den hatte NRW erst am Freitag aufgestellt. Die Inzidenz für das gesamte Bundesland stieg auf 87,5 und damit um 13 Prozent gegenüber dem Vortag.

14 Tote wurden am Samstag für Nordrhein-Westfalen registriert. Die Gesamtzahl der Toten in Deutschland war vom RKI am Samstagmorgen mit mehr als 10.000 ausgewiesen. In NRW alleine sind es nun mehr als 2000 – nämlich 2008. Trauriger „Spitzenreiter“ bei den Toten ist allerdings Bayern mit 2734.

Österreich meldet vierten Rekord-Anstieg

13.25 Uhr: In Salzburg drohen die Gesundheitsämter die Kontrolle über die Nachverfolgung der Kontakte zu verlieren. „Der Zuwachs an Fällen ist kaum mehr abzuarbeiten“, warnt ein Sprecher des Landes gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Die Situation sei „sehr angespannt“. Zur Unterstützung der Ämter sollen deshalb in den nächsten zwei Wochen rund 60 Mitarbeiter der Landesregierung herangezogen werden.

Derweil meldet das Land den nächsten Rekord-Anstieg bei den Neuinfektionen: In den vergangenen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter 3614 neue Fälle – der vierte Tagesrekord in Folge. Die Zahl ist der nächste Sprung: Erst am Tag zuvor war die Marke von 2500 Neuinfektionen am Tag erreicht worden. Bereits am Donnerstag und am Mittwoch waren jeweils Höchststände seit Beginn der Pandemie gemeldet worden. Die meisten Neuinfizierten meldete Wien mit 777. Auch die Bundesländer Tirol und Voralberg sind stark von der zweiten Welle betroffen

Staatssekretär Jäger mit Coronavirus infiziert – Treffen mit Spahn

11.41 Uhr: Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Martin Jäger, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Jäger hatte sich am Montagmittag mit dem inzwischen ebenfalls mit dem Virus infizierten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) getroffen. Ein Sprecher Spahns sagte dazu am Samstag: „Ob und wie die jeweiligen Infektionen mit dem Treffen zusammenhängen, ist unklar.“

Der Sprecher erklärte weiter: „Nachdem am Mittwoch alle Kontaktpersonen des Ministers informiert worden waren, hatte sich Staatssekretär Jäger direkt testen lassen und in die häusliche Quarantäne begeben.“ Bei Spahn hätten sich nach wie vor ausschließlich Erkältungssymptome entwickelt.

Merkel wendet sich mit „ungewöhnlichem Podacst“ an die Deutschen

10.56 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor dem Hintergrund deutlich steigender Corona-Infektionszahlen erneut an die Bürger appelliert, durch weniger Kontakte bei der Eindämmung der Pandemie mitzuhelfen. Regierungssprecher Seibert kündigte die neueste Ausgabe als „ungewöhnlichen Podcast“ an.

„Wir sind nicht machtlos gegen das Virus, unser Verhalten entscheidet, wie stark und wie schnell es sich ausbreitet. Und das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren. Viel weniger Menschen treffen“, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast.

Vor einer Woche hatte die Kanzlerin an dieser Stelle in einem dramatischen Appell die Bürger zur Mithilfe aufgefordert. Die Videobotschaft hatte viele Reaktionen hervorgerufen. Eine Woche später habe sich die Pandemielage noch weiter zugespitzt, sagte Merkel. „Für mich gilt das, was ich Ihnen letzte Woche gesagt habe, noch Wort für Wort (…) Und so folgt jetzt noch einmal der Podcast vom vergangenen Samstag“, so die Kanzlerin, bevor erneut die Ansprache von vergangener Woche abgespielt wird.

Darin hatte Merkel dazu aufgerufen, Kontakte außerhalb der eigenen Familie deutlich zu verringern und darum gebeten, auf Reisen und Feiern, die „nicht wirklich zwingend notwendig“ sind, zu verzichten. „Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.“

Polizei-Chef schlägt Alarm: „Wenn wir ausfallen, geht das Licht aus“

10.43 Uhr: Der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an die Mitarbeiter seiner Behörde appelliert, sich im privaten Bereich besser vor Ansteckung zu schützen. In einer Videobotschaft an die Polizeibeamten sagte er am Freitag, aktuell seien 136 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. 1574 Bundespolizisten befinden sich nach seinen Worten derzeit vorsorglich in Quarantäne.

„Wenn wir ausfallen, geht das Licht aus“, mahnte Romann. Deshalb hätten alle Mitarbeiter der Bundespolizei die Pflicht, sich gesund zu erhalten, „das gilt auch im privaten Bereich“. Dort seien die Risiken höher als im Dienst. „Vermeidet Infektion, auch wegen möglicher Langzeitfolgen“, appellierte er an die Beamten. Zum Schluss gab er ihnen noch einen scherzhaften Rat mit: „Essen Sie jeden Tag drei Knoblauchzehen, das hilft zwar nicht unmittelbar gegen das Virus, sorgt aber dafür, dass Euch niemand zu nahe kommt.“

Neuer Corona-Höchstwert in Belgien: 15.400 Infektionen an einem Tag

10.41 Uhr: Belgien meldet mit 15.432 Corona-Infektionen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert. Die Zahl sei für vorigen Dienstag (20. Oktober) registriert worden, meldete die Nachrichtenagentur Belga am Samstag unter Berufung auf das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano. Der vorherige Tages-Höchstwert lag bei 12.969 (18. Oktober).

Belgien hat nur 11,5 Millionen Einwohner und registriert trotzdem höhere Zahlen bei Neuinfektionen als Deutschland mit rund 83 Millionen Menschen. Die EU-Seuchenbehörde ECDC meldete am Freitag für Belgien pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen rund 1020 Neuinfektionen, für Deutschland mit rund 107 etwa ein Zehntel.

Der Trend zeigt nach Angaben von Belga immer noch steil nach oben: Im Durchschnitt registrierte Sciensano in den sieben Tagen vom 14. bis 20. Oktober 11.201 neue Ansteckungen, 56 Prozent mehr als in der Woche davor. Die Zahlen für die Tage danach sind noch nicht konsolidiert.

Polens Präsident Duda positiv auf Coronavirus getestet

09.14 Uhr: Der polnische Präsident Andrzej Duda ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Präsidentensprecher Blazej Spychalski am Samstagmorgen auf Twitter mit. Der 48 Jahr alte Präsident fühle sich gut, betonte Spychalski. „Wir sind in ständigem Kontakt mit dem Gesundheitsdienst“, schrieb der Sprecher weiter.

Polen hatte am Freitag mit 13 600 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchststand gemeldet. Von Samstag an sollen neue Verschärfungen der Maßnahmen die Verbreitung des Virus eindämmen.

RKI meldet Rekord-Anstieg nach Daten-Panne – Mehr als 10.000 Tote in Deutschland

07.36 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen 14.714 neue Corona-Infektionen gemeldet, so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Da es allerdings am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen gekommen war, könnten in der jüngsten Zahl der Neuinfektionen entsprechende Nachmeldungen enthalten sein. Auch am Samstagmorgen gab es zeitweise Unstimmigkeiten bei den angegebenen Zahlen.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überschritt am Samstag die Marke von 10.000.

Durch einen Ausfall eines Webservers waren am Donnerstagnachmittag laut RKI Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI knapp drei Stunden lang gestört gewesen. Anschließend habe der Server aber wieder funktioniert. Die fehlenden Daten sollten am Freitag automatisch im Laufe des Tages übermittelt worden sein und somit in der Publikation vom Samstagmorgen erscheinen. Die Größe der Datenlücke war zunächst nicht bekannt. Betroffen von der Panne waren zum Beispiel Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen.

Zudem sind die jetzigen Werte nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.