++ Dahmen für „vorbereiteten Lockdown“ ++
21. Dezember 2021Der Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen hält es für erforderlich, bereits jetzt einen weitgehenden Lockdown vorzubereiten. Bayerns Ministerpräsident Söder fordert schnelle Entscheidungen zu möglichen Corona-Maßnahmen.
- Bund und Länder beschließen verschärfte Maßnahmen
- MV und Hamburg startet früher mit strengeren Auflagen
- Omikron-Variante dominiert in Dänemark
- Unionsgeführte Länder wollen Impfpflicht vorantreiben
- 27 Millionen haben Auffrischung bekommen
- Sieben-Tage-Inzidenz sinkt 306,4
- Novavax auch für Booster geeignet
- Söder fordert Klarheit zu Kontaktbeschränkungen
- Omikron dominierende Variante in den USA
Ende des heutigen Liveblogs
Hiermit schließen wir den Liveblog für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.
USA wollen Millionen an kostenfreien Tests anbieten
Ab Januar wollen die USA insgesamt 500 Millionen kostenlose Corona-Tests zur Verfügung stellen, die Bürgerinnen und Bürger zu Hause durchführen können. Das kündigte US-Präsident Joe Biden an. Zudem sollen etwa 1000 medizinisch ausgebildete Mitglieder der Streitkräfte in Krankenhäusern aushelfen.
Lauterbach überzeugt von Wirksamkeit der Beschlüsse
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt sich im Interview mit den tagesthemen überzeugt, dass die von Bund und Ländern beschlossenen strengeren Maßnahmen „sehr wirksam“ sein werden, wenn sie umgesetzt werden. Zum wiederholten Male warnte der SPD-Politiker vor einer „massiven Zunahme“ der Corona-Fälle durch die sich ausbreitende Omikron-Variante. „Die fünfte Welle rollt an mit Omikron“, betonte Lauterbach.
Doch es gehe auch darum, die derzeitige Welle „zu bremsen“. Das könne nur mithilfe einer „sehr aggressiven Booster-Kampagne“ gelingen. Noch stünden 30 Millionen Impfdosen für Auffrischungsimpfungen zur Verfügung.
Gleichzeitig betonte Lauterbach mit Blick auf die weitere Entwicklung des Pandemiegeschehens: „Wir schließen nichts aus.“ Sollten sich die Fallzahlen dementsprechend entwickeln, werde man auch über einen harten Lockdown diskutieren – „da gibt es keine roten Linien“.
Biden bezeichnet Impfen als „patriotische Pflicht“
US-Präsident Joe Biden hat abermals dazu aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Das sei eine „patriotische Pflicht“, betonte er. Wer nicht vollständig geimpft sei, habe guten Grund, besorgt zu sein und setze sich und seine Angehörigen dem Risiko aus, sich zu infizieren. Gerade die sich ausbreitende Omikron-Variante liefere Grund zu dieser Sorge.
Nigeria mahnt Bevölkerung zu Vorsicht
Nigerianische Gesundheitsbehörden haben die Bevölkerung des Landes zu erhöhter Vorsicht angesichts der stark steigenden Corona-Neuinfektionen aufgerufen. „Nigeria hat einen Anstieg um 500 Prozent bei den Corona-Fällen in den vergangenen zwei Wochen wegen der Delta- und der Omikron-Variante zu verzeichnen“, hieß es von den Behörden. Insgesamt verzeichnete das Land seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als 225.000 nachgewiesene Ansteckungen mit dem Virus.
Chicago setzt offenbar auf Impfnachweis im öffentlichen Raum
Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wird der Impfnachweis in der US-Metropole Chicago beim Besuch eines Restaurants, eines Sportstudios und in weiteren Innenräumen öffentlicher Einrichtungen Pflicht. Das kündigte demnach der Bürgermeister der Stadt, Lori Lightfoot, an. Die Regelung solle ab Jahresbeginn 2022 in Kraft treten.
MV startet früher mit schärferen Maßnahmen
In Mecklenburg-Vorpommern sollen die von Bund und Ländern vereinbarten Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene bereits ab dem 24. Dezember gelten. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich darauf geeinigt, dass diese Maßnahmen nach Weihnachten und „spätestens“ ab dem 28. Dezember in Kraft treten sollen. Weiterhin müssen zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern wohl ab dem 27. Dezember schließen. Ein neuer Krisenstab des Innenministeriums soll laut Schwesig den Katastrophenfall vorbereiten.
Zuvor hatte auch Hamburg angekündigt, dass schon ab Heiligabend strengere Corona-Auflagen gelten sollen.
„Werden Empfehlungen des Expertenrats 1:1 umsetzen“
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sieht in den von Bund und Ländern beschlossenen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen einen Weg, eine Überlastung des Gesundheitssystems möglichst zu vermeiden. Gleiches gelte für die kritische Infrastruktur. Mit den Beschlüssen würden die Empfehlungen des Corona-Expertenrats der Bundesregierung 1:1 umgesetzt, sagte sie im ARD extra zur Corona-Lage.
Wüst kritisiert Ende der epidemischen Lage
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern scharfe Kritik am Beschluss der Ampel-Parteien geübt, die epidemische Notlage nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. „Wann, wenn nicht jetzt, haben wir eine epidemische Lage nationaler Tragweite?“, sagte Wüst bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Berlins neuer Regierungschefin Franziska Giffey (SPD). „Insofern ist der Beschluss, dass sie nicht fortgilt, aus meiner Sicht ein klarer Fehler.“
Giffey verteidigte die Entscheidung. „Ich würde hier nicht von einem klaren Fehler sprechen“, entgegnete sie. Es seien viele neue Maßnahmen gegen die Pandemie getroffen worden, und über weitere Maßnahmen werde beim nächsten Spitzentreffen Anfang Januar beraten. Die vom Bundestag festgestellte epidemische Notlage ist ein Rechtsinstrument, auf deren Grundlage die Regierung viele Maßnahmen gegen die Pandemie erlassen konnte. Die Ampel-Parteien ließen sie Ende November auslaufen.
Baden-Württemberg und Sachsen unzufrieden
Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Sachsen halten die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie für unzureichend. Das haben sie in einer Protokollerklärung zu dem Beschluss der Bundesregierung und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten deutlich gemacht. „Sie gewährleisten keine ausreichende Handlungsfähigkeit, um schnell auf eine sich zuspitzende Lage, wie sie der wissenschaftliche Expertenrat in seiner Stellungnahme vom 19. Dezember 2021 prognostiziert, reagieren zu können“, heißt es darin. Beide Länder forderten den Bundesregierung und den Bundestag auf, schnellstmöglich die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit wieder der volle Maßnahmenkatalog des Paragrafen 28a, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes zur Verfügung stehe.
Baden-Württembergs von den Grünen geführte Landesregierung nannte es zudem dringend erforderlich, kurzfristig erneut die epidemische Lage von nationaler Tragweite festzustellen.
US-Bevölkerungswachstum wegen Pandemie gefallen
Das Bevölkerungswachstum in den USA ist wegen der Corona-Pandemie auf den niedrigsten Wert in der Geschichte der Vereinigten Staaten gesunken. In den zwölf Monaten ab dem 1. Juli 2020 wuchs die Bevölkerung nur um 0,13 Prozent, wie die US-Statistikbehörde Census mitteilte. Die Einwohnerzahl stieg demnach um knapp 393.000 Menschen auf 331,9 Millionen an. Es gab 148.000 mehr Geburten als Sterbefälle, zudem wanderten etwa 245.000 Menschen mehr ein als aus. Es sei das erste Mal in der Geschichte, dass das Wachstum nicht primär von Geburten, sondern vorrangig von Einwanderung getragen worden sei, erklärte die Behörde.
Das Bevölkerungswachstum in den USA gehe seit Jahren zurück, weil die Bevölkerung altere, Frauen weniger Kinder bekämen und es weniger Einwanderung gebe, erklärte Census-Expertin Kristie Wilder. „Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie hat diese Kombination zu einer historisch niedrigen Wachstumsrate geführt.“
Scholz dankbar für die Arbeit des RKI
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zur Corona-Bekämpfung nicht im Widerspruch zu den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. „Ich bin sehr dankbar für die Arbeit, die das RKI leistet“, sagte der SPD-Politiker. „Was wir jetzt haben, sind sofortige Kontaktbeschränkungen in Ergänzung zu denen, die wir schon haben“, so Scholz.
Länder setzen auf regelmäßige Impfstoff-Lieferungen
Die Bundesländer setzen auf regelmäßige Lieferungen an Corona-Impfstoff in den kommenden Wochen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei den Bund-Länder-Beratungen wöchentlich mindestens zehn Millionen Dosen in Aussicht gestellt, sagte Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. „Es ist wichtig, dass es hier eine Verlässlichkeit gibt.“
Scholz strebt Impfquote von mindestens 80 Prozent an
Die Bundesregierung strebt zeitnah eine Impfquote von mindestens 80 Prozent an. „Als nächstes Zwischenziel möchte ich eine Impfquote von mindestens 80 Prozent ansteuern. Und wenn wir das erreicht haben, müssen wir das nächste Ziel in den Blick nehmen“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Pandemie-Lage an. „Impfen, Impfen, Impfen bleibt unser Ziel“, so Scholz. Neben der Auffrischungsimpfung sei es nötig, dass sich möglichst viele Menschen im Land auch für eine Erst- und Zweitimpfung entschieden, sagte der Kanzler. 73,5 Prozent der Deutschen hätten inzwischen mindestens eine Impfung. Diese Quote müsse im nächsten Schritt auf mindestens 80 Prozent steigen, sagte Scholz. Das Risiko für nicht geimpfte Erwachsene, sich zu infizieren und schwer an Corona zu erkranken, steige mit der neuen Virusvariante noch einmal weiter. „Deshalb mein Appell: Lassen Sie sich impfen zu Ihrem eigenen Schutz, zum Schutz Ihrer Lieben und zum Schutz von uns allen.“
Wüst: Aufhebung der epidemischen Notlage war Fehler
Der Beschluss zum Auslaufen der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite war nach Einschätzung des Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst, ein klarer Fehler. Das sagte der CDU-Politiker nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, widersprach: „Ich würde nicht von klarem Fehler sprechen“, sagte die SPD-Politikerin. Die Beendigung sei in einer anderen Lage entschieden worden.
Scholz verteidigt Kontaktbeschränkungen als weitreichend
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen verteidigt. „Was wir jetzt haben, ist sofortige Kontaktbeschränkung“, sagte Scholz nach einer Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. „Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern um uns herum hat Deutschland weitreichende Kontaktbeschränkungen.“ Scholz sagte weiter: „Alles Mögliche ist sehr beschränkt.“
Scholz war gefragt worden, ob die Bundesregierung die jüngste Stellungnahme des Robert Koch-Instituts (RKI), das unter anderem sofortige Schließungen von Restaurants gefordert hatte, für Panikmache halte. Er sagte, die Regierung habe sich von der Stellungnahme ihres wissenschaftlichen Expertenrats leiten lassen. Der Expertenrat hatte weniger schnelle und umfassende Maßnahmen gefordert als das RKI.
Wüst verlangt Respekt für das Robert Koch-Institut
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat Respekt für die Arbeit des Robert Koch-Instituts (RKI) verlangt. Die Bundesregierung müsse auch künftig bei ihren Planungen den Expertenrat des RKI einbeziehen, sagte der CDU-Politiker nach der Krisenschalte der Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
Wenige Stunden vor der Spitzenrunde hatte das RKI in einer neuen Stellungnahme sofortige Maßnahmen wie die Schließung von Restaurants und eine Verlängerung der Weihnachtsferien für Schulen und Kitas gefordert. Die Empfehlungen stimmten mit den Auffassungen der Bundesregierung „in einigen Teilen“ nicht überein und gingen über die Empfehlungen des Expertenrats hinaus, sagte Wüst. Man müsse nicht jeden einzelnen Punkt der Auffassungen des RKI teilen. „Aber es ist aus meiner Sicht wichtig, dass dem RKI der Respekt entgegengebracht wird, den es verdient“, sagte Wüst. Denn das Bundesinstitut habe mit seiner Arbeit in den vergangenen Monaten der Pandemie „viele Menschenleben gerettet“.
Giffey: Können uns keine Impfpause erlauben
Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat auf die Bedeutung der Corona-Impfkampagne auch über die kommenden Feiertage verwiesen. „Wir können uns beim Impfen keine Pause erlauben“, sagte die SPD-Politikerin nach einer Schalte der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz. „Die Impfkampagne muss auch über die Feiertage laufen.“ Berlin etwa wolle diese Zeit nutzen. „Wir sind darauf angewiesen, dass dabei alle mithelfen“. Sie hoffe, dass Impfzentren, Ärzte, mobile Impfteams mitmachten, dass es weiterhin auch „kreative Impfangebote“ gebe, insbesondere für Kinder.
„Es ist wichtig, dass wir alle Kräfte noch einmal zusammennehmen, auch gerade jetzt in diesen Tagen, um das Impfen weiter voranzubringen, das Boostern voranzubringen“, sagte Berlin Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey, nach der Bund-Länder-Runde
Lettland verschärft Einreiseregeln für Deutsche
Lettland verschärft wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus seine Einreisebestimmungen. Das Land verlangt von Reisenden aus Deutschland und mehreren Ländern von 24. Dezember an einen PCR-Test, der höchstens 72 Stunden alt ist. Dies beschloss die Regierung in Riga. Die Regelung gilt sowohl für Geimpfte als auch Ungeimpfte und ist zunächst bis 11. Januar 2022 in Kraft. Weiter besteht auch eine Registrierungspflicht: Alle Reisende müssen bei Ankunft in Lettland ihre Daten hinterlegen.
Giffey mahnt verantwortungsbewusstes Handeln an
Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sieht es als „wichtiges Zeichen“, dass die Ministerpräsidentenkonferenz drei Tage vor Weihnachten noch einmal zusammengekommen sei. Es gehe jetzt darum, die Feiertage und Silvester verantwortungsbewusst zu gestalten, sagte die SPD.Politikerin nach der Bund-Länder-Runde. Angesichts der Lage könne sich das Land auch beim Impfen keine Pause gönnen.
Nächste MPK am 7. Januar
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Bundesländer wollen sich am 7. Januar zu neuen Beratungen über die Corona-Pandemie treffen. Bund und Länder bräuchten wegen der Omikron-Variante eine klare Strategie für die nächsten Wochen, dies solle bei dem Treffen zu Jahresbeginn festgelegt werden, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst nach der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) in Berlin. Die Bundesregierung habe zugesagt, zu dem Termin eine konkrete Planung vorzulegen.
Wüst: Vorbereitungen für Impfpflicht vorantreiben
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst, hat gefordert, die Vorbereitungen zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht voranzutreiben. „Dieses Thema fordert Tempo und Klarheit“, sagte der CDU-Politiker nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern. Das Auftreten der Omikron-Variante erhöhe die Dringlichkeit der für Februar 2022 in den Blick genommene Einführung einer allgemeinen Impflicht. Die Länder bitten die Bundesregierung demnach, die Vorbereitungen zügig voranzutreiben und kurzfristig einen Zeitplan vorzulegen.
Clubs und Diskotheken müssen schließen
Zur Eindämmung der sich rasch verbreitenden Corona-Virusvariante Omikron haben Bund und Länder schärfere Einschränkungen des privaten und auch öffentlichen Lebens beschlossen. Gelten sollen die Maßnahmen spätestens ab dem 28. Dezember, wie die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder entschieden haben. Es sei jetzt nicht die Zeit für große Partys an Silvester, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Schaltkonferenz. Daher müssen Clubs und Diskotheken bundesweit geschlossen werden, Tanzveranstaltungen sind verboten.
Weitere 30 Millionen Booster-Impfungen bis Ende Januar
Im Kampf gegen das Coronavirus peilen Bund und Länder bis Ende Januar weitere 30 Millionen Booster-Impfungen an. Damit wären dann drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dreimal geimpft, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten und -präsidentinnen. Man habe man beschlossen, die Impfkampagne auch während der Weihnachtstage und zwischen den Jahren „mit unverminderter Kraft“ fortzusetzen. Gleichzeitig rief er zu Vorsicht und Rücksicht bei Familientreffen zu Weihnachten auf. Der Kanzler warb für Sicherheitsabstände, das Tragen von Masken und für zusätzliche Impfungen – auch bei zweifach Geimpften.
Scholz bereitet Bevölkerung auf Infektionsanstieg vor
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Menschen in Deutschland auf einen starken Anstieg der Corona-Infektionen durch die neue Omikron-Variante vorbereitet. Omikron werde die Zahl der Infektionen massiv ansteigen lassen, sagte Scholz nach einer Ministerpräsidentenkonferenz von Bund und Ländern in Berlin. „Darauf müssen wir uns jetzt einstellen“, sagte Scholz. Omikron sei aggressiver und drohe den Impfschutz zu unterlaufen. Erst eine Auffrischimpfung gebe einigermaßen Schutz. Der Kanzler sagte, dass die vierte Corona-Welle wegen der im November beschlossenen Corona-Maßnahmen langsam zurückgehe. Doch nun zeige sich: „So schnell wie erhofft ist es nicht vorbei.“
„Wir alle sind mürbe und der Pandemie müde“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Spitzenrunde mit den Länderchefs und -chefinnen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Großveranstaltungen bald wieder ohne Zuschauer
Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie dürfen überregionale Großveranstaltungen spätestens ab dem 28. Dezember nur noch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer stattfinden. Das haben Bund und Länder in ihrer Schaltkonferenz beschlossen.
Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene
Zur Eindämmung der Corona-Virusvariante Omikron kommen spätestens ab dem 28. Dezember Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. Dann sind private Zusammenkünfte für sie nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt, wie Bund und Länder in einer Schaltkonferenz beschlossen haben. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen.
Scholz: „Corona macht keine Weihnachtspause“
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach der Spitzenrunde mit den Länderchefs und -chefinnen betont, dass jetzt gehandelt werden müsse. Es sei absehbar, dass Omikron „die Zahlen in den nächsten Wochen massiv ansteigen lassen“ werde, sagte Scholz. „Wir können und dürfen nicht die Augen verschließen vor dieser nächsten Welle.“ Scholz sagte: „Corona macht keine Weihnachtspause.“
WHO genehmigt Novavax-Impfstoff als Corona-Vakzin
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax eine Zulassung für dringende Fälle erteilt. Der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid wurde für Impfungen ab 18 Jahren empfohlen, wie eine WHO-Expertengruppe beschloss. Nach einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA hatte das Vakzin bereits eine bedingte Marktzulassung von der EU-Kommission erhalten.
Mit dem Novavax-Impfstoff steht nun ein proteinbasierter Corona-Impfstoff zur Verfügung – eine seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben. Nuvaxovid erwies sich nach Angaben der WHO in zwei größeren klinischen Studien in Großbritannien sowie in den USA und Mexiko als zu 90 Prozent effizient.
Ciesek über Omikron-Welle: „Jeder Tag zählt“
Die Infektionszahlen in Deutschland fallen. Doch weil sich die neue Omikron-Variante des Virus rasend schnell ausbreitet, sind schärfere Corona-Maßnahmen überfällig. Ein schwer aufzulösendes Paradoxon, sagte die Virologin Sandra Ciesek im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“. Denn: „Es zählt eigentlich jeder Tag.“
WHO Europa besorgt über Omikron-Ausbreitung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Omikron- Variante des Coronavirus auf einem bedingungslosen Vormarsch in Europa. Seit ihrer Identifikation vor nicht einmal vier Wochen sei die Virus-Variante in mindestens 38 der 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa entdeckt worden, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge nach einem Gespräch mit Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in Wien. Es gebe weiter viele offene Fragen zu Omikron, aber man wisse bereits heute, dass die Variante in Ländern wie Dänemark, Portugal und Großbritannien dominant werde oder schon jetzt dominant geworden sei. „Wir können einen weiteren Sturm kommen sehen“, sagte Kluge. Innerhalb der nächsten Wochen werde die neue Variante in weiteren Ländern der Region dominieren und das ohnehin angespannte Gesundheitswesen noch weiter an seine Belastungsgrenzen bringen, so Kluge.
Portugal schließt Clubs und Bars
In Portugal müssen Bars und Clubs ab dem 26. Dezember schließen. Ebenfalls wird dann ein Covid-Test benötigt, um Hotels zu betreten und an Hochzeiten teilzunehmen, gab die Regierung bekannt. Eine Homeoffice-Pficht besteht zudem ab Montag. An Silvester dürfen höchsten zehn Menschen zu Treffen unter freiem Himmel zusammenkommen.
RKI-Veröffentlichung wohl „nicht abgestimmt“ gewesen
In der Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise hat es Kritik an der Kommunikation des Robert Koch-Instituts (RKI) gegeben. Die Behörde hatte kurz vor den Beratungen wegen der Omikron-Gefahr sofortige maximale Kontaktbeschränkungen gefordert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll in der Schalte gesagt haben, dass es keine wissenschaftliche Zensur gebe, die Veröffentlichung sei aber gleichwohl „nicht abgestimmt“gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Anwesende. Das dürfe nicht passieren, soll Lauterbach demnach gesagt haben.
Broadway-Hits pausieren wegen Corona-Infektionen
Wegen neuer Corona-Fälle pausieren mitten in der umsatzstärksten Zeit des Jahres mehrere Musicals am New Yorker Broadway. So soll beispielsweise das Musical „Hamilton“ erst am 27. Dezember fortgesetzt werden; „Aladdin“ etwa hat erst wieder am 26. Dezember eine Vorstellung. Die Produktionen haben per Twitter mitgeteilt, dass es im Team der Musicals zu Impfdurchbrüchen gekommen sei. Das Team hinter „Jagged Little Pill“ mit Songs der kanadischen Sängerin Alanis Morissette kündigte an, aus einer am 17. Dezember begonnen Pause nicht mehr zurückzukehren und die Produktion komplett einzustellen. Mehr als ein Dutzend der rund 40 am Broadway gezeigten Musicals und Theaterstücke mussten bisher wegen einer starken Corona-Welle durch die Omikron-Variante Vorstellungen absagen. Eine komplette Schließung soll es aber nicht geben, hatte Charlotte St. Martin, Präsidentin des Branchenverbands Broadway League, dem „Hollywood Reporter“ gesagt.
Keine Verschärfungen vor Weihnachten in England
Der britische Premierminister Boris Johnson hat neue Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in England vor Weihnachten ausgeschlossen. Dafür reiche die Datenlage nicht aus, sagte er in einer Videobotschaft. Jedoch könnten weitere Einschnitte nach Weihnachten notwendig werden.
MPK beschließt wohl Kontaktbeschränkungen
Für Geimpfte und Genesene werden private Zusammenkünfte ab dem 28. Dezember wohl nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Dies soll die laufende Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Bundeskanzler Olaf Scholz beschlossen haben, berichteten die Nachrichtenagenturen Reuters und dpa übereinstimmend unter Berufung auf mit den laufenden Beratungen vertraute Personen.
Island verschärft Corona-Beschränkungen
Angesichts von Höchstwerten bei Corona-Neuinfektionen verschärft auch Island seine Beschränkungen. Maximal 20 Personen statt wie bisher 50 dürfen sich noch versammeln, auch die Zwei-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, gab die isländische Regierung bekannt. Machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schnelltests, sind noch bis zu 200 Personen erlaubt. Restaurants und Kneipen sollten um 22.00 Uhr schließen. Fitnessstudios und Schwimmbäder dürfen nur noch 50 Prozent Auslastung erreichen. Gelten sollen die verschärften Maßnahmen ab Donnerstag und zunächst für drei Wochen.
USA: Schüler kehren nicht in den Unterricht zurück
Nach Monaten im Distanzunterricht arbeiten in fast allen US-Staaten die Schulen wieder regulär. Doch viele Schülerinnen und Schüler kehren nicht in die Klassenzimmer zurück. Viele Lehrkräfte und Eltern kämpfen gegen fehlende Motivation der Kinder und die verlorene Routine, berichtet Torsten Teichmann.
Spanien berät über neue Corona-Beschränkungen
Trotz hoher Impfraten könnten in Spanien bald Verschärfungen der Corona-Maßnahmen anstehen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez will im Rahmen einer Videokonferenz mit den führenden Köpfen der 17 spanischen Regionen über neue Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Hintergrund ist ein Anstieg der Corona-Fallzahlen und die rasche Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Virus. Innerhalb einer Woche wuchs der Anteil der Omikron-Variante an neuen Infektionen von fünf Prozent auf 47 Prozent an, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Katalonien bereitete sich bereits vor dem Treffen auf die Wiedereinführung strikter Beschränkungen vor. „Wir haben alle gehofft, diese Weihnachtsferien mit unseren Familien und geliebten Personen zu verbringen, aber leider sind wir nicht in der Situation“, erklärte der katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès. „Sie müssen nicht auf die Zahlen schauen. Jeder von uns kennt Menschen, die infiziert waren.“
Weihnachtsruhe in Niedersachsen nicht zu beanstanden
Die von der niedersächsischen Landesregierung angeordnete Weihnachts- und Neujahrsruhe ist nach Ansicht des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg nicht zu beanstanden. Die für den Zeitraum vom 24. Dezember bis zum 2. Januar angeordneten Schutzmaßnahmen seien angesichts des Corona-Infektionsgeschehens notwendig und angemessen, urteilte das Gericht. Laut Mitteilung des Gerichts hatte ein Anwalt die Prüfung mit einem Normenkontrolleilantrag veranlasst. Darin habe er argumentiert, dass die zehntägige Weihnachtsruhe willkürlich und ohne Anknüpfung an das tatsächliche Infektionsgeschehen erfolgt sei.
Hamburg: Eilantrag gegen 2G im Einzelhandel abgelehnt
In Hamburg bleibt die 2G-Regel im Einzelhandel bestehen. Das Verwaltungsgericht der Hansestadt lehnte den Eilantrag einer Einzelhandelskette dagegen ab. Es sah keinen Verstoß gegen die Berufsfreiheit. Das Gericht teile auch nicht die Zweifel des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts an der Erforderlichkeit einer solchen Regelung, hieß es. Das niedersächsische Gericht hatte in der vergangenen Woche die 2G-Regel in Geschäften in dem Bundesland außer Vollzug gesetzt. Das Hamburgische Gericht sah jedoch nicht, dass der Verordnungsgeber die Regel „auf einer unzureichenden Tatsachengrundlage getroffen hätte“. Wenn Ungeimpfte lediglich einen Test vorlegen müssten oder alle Kundinnen und Kunden eine FFP2-Maske trügen, sei dies nicht gleichermaßen geeignet zur Eindämmung des Coronavirus.
Schottische Regierung verschärft Corona-Maßnahmen
Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante verschärft die schottische Regionalregierung die Corona-Maßnahmen in dem britischen Landesteil. Vom zweiten Weihnachtsfeiertag an wird die Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen im Freien auf 500 begrenzt, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon mitteilte. In Innenräumen sollen sogar nur noch bis zu 200 Zuschauerinnen und Zuschauer erlaubt sein. „Wir wissen, dass die höhere Übertragbarkeit von Omikron bedeutet, dass große Veranstaltungen das Potenzial haben, sehr schnell Super-Spreader-Events zu werden“, sagte Sturgeon. In Schottland ist die Omikron-Variante bereits dominant. Schon in der vergangenen Woche rief Sturgeon die Menschen dazu auf, ihre sozialen Kontakte während der Festtage auf drei Haushalte zu beschränken.
Bayern: VGH lehnt Eilantrag gegen 2G-Plus ab
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat einen Eilantrag gegen die 2G-Plus-Regelung abgelehnt. Die Erfolgsaussichten der Normenkontrolle seien zwar als offen zu bewerten, die wirtschaftlichen Auswirkungen müssten aber bei einer Folgenabwägung hinter den Schutz von Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen zurücktreten, hieß es zur Begründung. Die Maßnahmen seien grundsätzlich zur Infektionsbekämpfung geeignet.
Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen vor
Die deutsche Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen zur Aufrechterhaltung von Lieferketten für die fünfte Coronawelle vor. Er könne sich vorstellen, dass der im März 2020 geschlossene „Pakt zur Versorgung Deutschlands“ kurzfristig neu aufgelegt werde, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), dem Fachdienst „Tagesspiegel Background“. „Wir müssen alle die Luft anhalten und hoffen, dass es nicht so eng wird wie befürchtet.“
Großraum Paris: Omikron wohl schon vorherrschend
Im Großraum Paris ist die Omikron-Variante nach Einschätzung eines Experten vermutlich schon vorherrschend. „Omikron verbreitet sich extrem schnell in Ile-de-France. Wir schätzen, dass sich in Paris und Umgebung die Omikron-Variante bereits als vorherrschend durchgesetzt hat“, sagte der Datenexperte Guillaume Rozier, der die Zahlen des französischen Gesundheitsministeriums auswertet, dem Sender FranceInfo.
Die französische Regierung plant eine außerordentliche Kabinettssitzung für Montag, um die Umwandlung des Gesundheitspasses in einen Impfpass noch früher als zunächst geplant auf den Weg zu bringen. Dies entspricht der deutschen 2G-Regel. Ein negativer Corona-Test soll künftig nicht mehr ausreichen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Bund und Länder beraten über Maßnahmen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder haben am Nachmittag ihre Beratungen über schärfere Corona-Maßnahmen aufgenommen. Im Zentrum steht die Frage, wie die Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante gebremst werden kann. In Vorgesprächen hatten sich Vertreter von Bund und Ländern auf einen Beschlussentwurf verständigt, der erstmals auch Kontaktbeschränkungen für Genesene und Geimpfte im privaten Bereich vorsieht. Die neuen Maßnahmen sollen demnach spätestens am 28. Dezember in Kraft treten.
Hannover: Viele Anmeldungen für Impfaktion im Stadion
Rund 1.800 Menschen haben sich bisher zu einer großen Impfaktion des Fußball-Clubs Hannover 96 und der christlichen Kirchen im Fußballstadion von Hannover angemeldet. Die Aktion soll an diesem Mittwoch (22. Dezember) von 15 bis 22 Uhr im VIP-Bereich der HDI-Arena laufen, wie der evangelische Stadtkirchenverband mitteilte. Die Veranstalter hatten ursprünglich ein großes Stadionsingen mit Weihnachtliedern geplant. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen hatten sie die Aktion jedoch in ein „Stadionimpfen“ umgewandelt.
Hilfsorganisationen rufen zu Weihnachtsspenden auf
Christliche Hilfsorganisationen rufen gemeinsam mit Friedensnobelpreisträgern dazu auf, bei der digitalen Weihnachtskollekte Geld für arme Menschen weltweit zu spenden. „Die Corona-Pandemie hat Hunger und Armut in den Ländern des globalen Südens massiv verschärft“, erklärten „Brot für die Welt“ und Adveniat am in Berlin und Essen. Viele Menschen in diesen Ländern könnten sich nicht impfen lassen und seien „mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen“.
Behrens lobt STIKO-Empfehlung zu Booster-Impfungen
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat die jüngste Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gelobt, Erwachsenen die Booster-Impfung früher als bisher zu verabreichen. „Ich begrüße die neueste Empfehlung der Stiko ausdrücklich“, sagte Behrens. Angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Erregers müsse das Tempo der Booster-Impfungen weiter steigen.
Omikron-Variante dominiert in Dänemark
Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Dänemark nach Angaben von Gesundheitsminister Magnus Heunicke mittlerweile die vorherrschende Variante. Das staatliche Gesundheitsinstitut SSI komme zu der Einschätzung, dass Omikron schon jetzt die dominierende Virus-Variante im Land sei und sich weiter ausbreite, schrieb Heunicke auf Twitter. Er ergänzte, man sehe eine Epidemie im Wachstum, heute sei eine Rekordzahl von 13.558 bestätigten Corona-Fällen dazugekommen.
Bis Montag hatte das SSI rund 23.000 Omikron-Fälle registriert, darunter 1270, die per Gesamtgenomsequenzierung bestätigt wurden, sowie knapp 21.800, die per Varianten-PCR-Test nachgewiesen wurden. Wie aus dem jüngsten SSI-Bericht zur Omikron-Ausbreitung vom Montag hervorgeht, machten Omikron-Fälle am 15. Dezember rund 44 Prozent aller Corona-Neuinfektionen aus. Für die Folgetage warteten die Wissenschaftler noch auf ausstehende Daten. Die Tendenz zeigte steil nach oben.
Stiftung Patientenschutz fordert strenge Maßnahmen noch vor Weihnachten
Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen mehren sich Forderungen nach strengen Corona-Einschränkungen noch vor den Feiertagen. „Was zu Silvester vernünftig sein soll, kann zu Heiligabend nicht falsch sein“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Nachrichtenagentur AFP. „Noch vor wenigen Wochen war Karl Lauterbach Chefmahner der Republik“, sagte Brysch – und „jetzt als Bundesgesundheitsminister die 180-Grad-Wende.“
Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen vor
Die deutsche Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen zur Aufrechterhaltung von Lieferketten für die fünfte Coronawelle vor. Er könne sich vorstellen, dass der im März 2020 geschlossene „Pakt zur Versorgung Deutschlands“ kurzfristig neu aufgelegt werde, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), dem Fachdienst „Tagesspiegel Background“. „Wir müssen alle die Luft anhalten und hoffen, dass es nicht so eng wird wie befürchtet.“
Experte: Omikron in Pariser Region vermutlich schon vorherrschend
Im Großraum Paris ist die Omikron-Variante nach Einschätzung eines Experten vermutlich schon vorherrschend. „Omikron verbreitet sich extrem schnell in Ile-de-France. Wir schätzen, dass sich in Paris und Umgebung die Omikron-Variante bereits als vorherrschend durchgesetzt hat“, sagte der Datenexperte Guillaume Rozier, der die Zahlen des französischen Gesundheitsministeriums auswertet, dem Sender FranceInfo.
Die französische Regierung plant eine außerordentliche Kabinettssitzung für Montag, um die Umwandlung des Gesundheitspasses in einen Impfpass noch früher als zunächst geplant auf den Weg zu bringen. Dies entspricht der deutschen 2G-Regel. Ein negativer Corona-Test soll künftig nicht mehr ausreichen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Scholz und Länderchefinnen und -chefs beraten über Maßnahmen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder haben am Nachmittag ihre Beratungen über schärfere Corona-Maßnahmen aufgenommen. Im Zentrum steht die Frage, wie die Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante gebremst werden kann. In Vorgesprächen hatten sich Vertreter von Bund und Ländern auf einen Beschlussentwurf verständigt, der erstmals auch Kontaktbeschränkungen für Genesene und Geimpfte im privaten Bereich vorsieht. Die neuen Maßnahmen sollen demnach spätestens am 28. Dezember in Kraft treten.
Rund 1.800 Menschen wollen sich im Fußball-Stadion impfen lassen
Rund 1.800 Menschen haben sich bisher zu einer großen Impfaktion des Fußball-Clubs Hannover 96 und der christlichen Kirchen im Fußballstadion von Hannover angemeldet. Die Aktion soll an diesem Mittwoch (22. Dezember) von 15 bis 22 Uhr im VIP-Bereich der HDI-Arena laufen, wie der evangelische Stadtkirchenverband mitteilte. Die Veranstalter hatten ursprünglich ein großes Stadionsingen mit Weihnachtliedern geplant. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen hatten sie die Aktion jedoch in ein „Stadionimpfen“ umgewandelt.
Hilfsorganisationen rufen zu Weihnachtsspenden auf
Christliche Hilfsorganisationen rufen gemeinsam mit Friedensnobelpreisträgern dazu auf, bei der digitalen Weihnachtskollekte Geld für arme Menschen weltweit zu spenden. „Die Corona-Pandemie hat Hunger und Armut in den Ländern des globalen Südens massiv verschärft“, erklärten „Brot für die Welt“ und Adveniat am in Berlin und Essen. Viele Menschen in diesen Ländern könnten sich nicht impfen lassen und seien „mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen“.
Behrens lobt neue STIKO-Empfehlung zu Booster-Impfungen
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat die jüngste Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gelobt, Erwachsenen die Booster-Impfung früher als bisher zu verabreichen. „Ich begrüße die neueste Empfehlung der Stiko ausdrücklich“, sagte Behrens. Angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Erregers müsse das Tempo der Booster-Impfungen weiter steigen.
Gesundheitsminister: Omikron-Variante dominiert in Dänemark
Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Dänemark nach Angaben von Gesundheitsminister Magnus Heunicke mittlerweile die vorherrschende Variante. Das staatliche Gesundheitsinstitut SSI komme zu der Einschätzung, dass Omikron schon jetzt die dominierende Virus-Variante im Land sei und sich weiter ausbreite, schrieb Heunicke auf Twitter. Er ergänzte, man sehe eine Epidemie im Wachstum, heute sei eine Rekordzahl von 13.558 bestätigten Corona-Fällen dazugekommen.
Bis Montag hatte das SSI rund 23.000 Omikron-Fälle registriert, darunter 1270, die per Gesamtgenomsequenzierung bestätigt wurden, sowie knapp 21.800, die per Varianten-PCR-Test nachgewiesen wurden. Wie aus dem jüngsten SSI-Bericht zur Omikron-Ausbreitung vom Montag hervorgeht, machten Omikron-Fälle am 15. Dezember rund 44 Prozent aller Corona-Neuinfektionen aus. Für die Folgetage warteten die Wissenschaftler noch auf ausstehende Daten. Die Tendenz zeigte steil nach oben.
Unionsregierte Länder machen Druck bei Impfpflicht
Angesichts der Omikron-Gefahr machen die unionsgeführten Bundesländer sowie das grün regierte Baden-Württemberg Druck auf die Bundesregierung, die allgemeine Impfpflicht voranzutreiben. Das Auftreten der Virusvariante Omikron erhöhe die „Dringlichkeit“ der für Februar 2022 in den Blick genommenen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, heißt es in einem Beschlussentwurf der sogenannten B-Länder für die Bund-Länder-Krisenberatungen heute.
Der Entwurf liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. Die Unionsländer bitten die Ampel-Bundesregierung darin, die Vorbereitungen zügig voranzutreiben und „kurzfristig einen Zeitplan vorzulegen“.
Britische Regierung legt Omikron-Hilfspaket für Unternehmen auf
Angesichts der rasanten Ausbreitung der Virusvariante Omikron in Großbritannien hat die Regierung ein Extra-Hilfspaket für betroffene Firmen in Höhe von einer Milliarde Pfund aufgelegt. Mit dem Geld (umgerechnet 1,2 Milliarden Euro) können Unternehmen in den besonders hart getroffenen Branchen Gastgewerbe und Unterhaltung Kredite bekommen; zudem übernimmt der Staat bei kleinen und mittleren Betrieben die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Antrag auf Hilfen aus dem neuen Hilfspaket können nach Regierungsangaben etwa 600.000 Firmen stellen. Sie erhalten demnach jeweils bis zu 6000 Pfund. Weitere 100 Millionen Pfund sollen die Kommunen an Betriebe in Not auszahlen können. 30 Millionen Pfund gehen in den Corona-Hilfsfonds für Kulturbetriebe.
Berliner Abgeordnetenhaus beschließt epidemische Lage
Als gesetzliche Grundlage für weitere Corona-Maßnahmen hat das Berliner Abgeordnetenhaus eine epidemische Lage beschlossen. Für einen entsprechenden Antrag des Senats stimmten die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und Linken sowie die CDU. Die AfD votierte dagegen, die FDP enthielt sich. Der Senat kann nun zum Beispiel neue Beschränkungen beschließen, falls die Infektionslage das erfordert. Die neue Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) hatte zuvor im Plenum deutlich gemacht, dass damit wegen der Omikron-Variante des Coronavirus durchaus zu rechnen ist – womöglich noch vor Weihnachten. „Omikron verändert fast alles, was wir über die Pandemie bisher gehört haben“, sagte sie.
Schaustellerbund enttäuscht über Weihnachtsmärkte
Der Präsident des Schaustellerbundes, Albert Ritter, hat eine vernichtende Bilanz der diesjährigen Weihnachtsmarktsaison gezogen. „Die Weihnachtsmärkte waren ein finanzielles Desaster. Die Einschränkungen waren einfach zu stark“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei der 2G-Reglung seien die Umsätze auf ein Drittel des Normalniveaus gefallen. 2G-Plus sei sogar einer Absage gleichgekommen: „Dann waren es nur noch fünf bis zehn Prozent des üblichen Umsatzes.“ Einen gänzlichen Umsatzausfall hätten die Schaustellerinnen und Schausteller in Bayern und Sachsen hinnehmen müssen. In den beiden Bundesländern und vereinzelt auch an anderen Orten fanden keine Weihnachtsmärkte statt.
Emirate melden höchste Corona-Zahlen seit Monaten
In den Vereinigten Arabischen Emirate haben sich binnen eines Tages so viele Menschen mit dem Coronavirus angesteckt wie seit Monaten nicht mehr. Der Golfstaat meldete 452 Neuinfektionen sowie zwei Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Einen solchen Anstieg hatte es seit Mitte September nicht gegeben. Noch vor mehr als einer Woche war die Infektionsrate auf Tiefststände von rund 50 Fällen pro Tag gesunken. Dies sorgte für das Gefühl, dass das Schlimmste in der Pandemie vorüber und eine Rückkehr zur Normalität möglich sei. Zwar besteht eine landesweite Maskenpflicht an öffentlichen Orten im Freien, doch wimmeln Bars und Restaurants in Dubai von maskenlosen Feiernden. Die meisten Luxushotels melden eine hohe Auslastung für die Feiertage im Dezember. Die riesigen Silverfeiern in der Stadt ziehen traditionell Tausende Touristen und Social-Media-Influencer an, die dem Winter in Europa entfliehen wollen.
Schweden verschärft Maßnahmen
Die beunruhigende Omikron-Lage sorgt dafür, dass die Corona-Maßnahmen auch in Schweden unmittelbar vor Weihnachten verschärft werden. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson stellte eine ganze Reihe neuer Beschränkungen vor. Darunter ist die Anforderung, dass in Restaurants und Kneipen nur noch sitzende Gäste bedient werden und ein Meter Abstand zwischen den einzelnen Gesellschaften gilt. Dies beinhalte in der Praxis, dass es keine Nachtclubfeiern zu Silvester geben werde, sagte Andersson. Alle, die dies könnten, sollten zudem von zu Hause aus arbeiten. Bei Zusammenkünften und öffentlichen Veranstaltungen in Innenräumen dürfen nur dann mehr als 20 Personen dabei sein, wenn es sich um sitzende Besucher handelt. Bei mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ein Impfnachweis erforderlich. „Wir müssen jetzt eine gemeinsame Verantwortung übernehmen“, sagte Andersson.
Wüst fordert hohen „Schutzwall“ gegen Omikron
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Hendrik Wüst (CDU), hat an Bund und Länder appelliert, einen möglichst hohen Schutzwall gegen die drohende fünfte Corona-Welle zu bauen. Die Hinweise des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Expertenrats der Bundesregierung würden „ausgesprochen ernst“ genommen, twitterte der Nnordrhein-westfälische Ministerpräsident zu Beginn der Bund-Länder-Krisenberatungen. „Omikron verlangt Entschlossenheit und politische Führung“, schrieb Wüst. „Bund und Länder müssen in einer gemeinsamen Strategie den Schutzwall vor der 5. Welle so hoch wie möglich bauen.“
Notwendigkeit für Anspassung von Impfstoffen unklar
Ob eine Anpassung der Impfstoffe an die neue Omikron-Variante des Coronavirus nötig ist, ist nach Einschätzung der europäischen Arzneimittelagentur EMA offen. Das sagte EMA-Chefin Emer Cook auf einer Pressekonferenz. Die Behörde benötige mehr Daten über die Wirksamkeit der Vakzine, die Übertragbarkeit der Variante und die Schwere der Krankheit, die sie verursacht. Cook sagte, sie hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass sich die Welt noch in einer Pandemie befinden würde, als die Behörde grünes Licht für den Covid-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gab – dem damals ersten in EU.
Italien: Krankenschwester nach Fake-Impfungen festgenommen
Ermittler auf der italienischen Insel Sizilien haben drei Menschen im Zusammenhang mit vorgetäuschten Corona-Impfungen festgenommen. Unter ihnen sei eine Krankenschwester, die in einem Impfzentrum gearbeitet habe und dort mehr als acht Impfungen gegen Covid-19 simuliert habe, teilte die Staatsanwaltschaft in Palermo mit. Die Frau soll für die Fake-Immunisierung Geld genommen haben. Danach hätten die vermeintlich Geimpften das digitale Impfzertifikat erhalten, das in Italien unter anderem nötig ist, um zur Arbeit oder ins Kino gehen zu können oder auch um im Innenraum von Restaurants essen zu dürfen.
Corona-Zahlen an Schulen weiter gesunken
An den Schulen in Deutschland sind die Corona-Zahlen zunächst weiter gesunken. Wie aus Daten der Kultusministerkonferenz (KMK) hervorgeht, waren in der vergangenen Woche 86.000 Corona-Infektionen bei Schülerinnen und Schülern bekannt (Vorwoche: 96.000). Zurückgegangen auf 111.000 ist auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die darüber hinaus in Quarantäne waren (Vorwoche: 131.000). An rund 1400 Schulen gab es nach KMK-Angaben in der vergangenen Woche Einschränkungen im Präsenzbetrieb (Vorwoche: 1500). Geschlossen waren 38 Schulen (Vorwoche: 53). Die Statistik weist außerdem 5300 Corona-Fälle bei Lehrkräften aus (Vorwoche: 6700).
Modellierer zu Omikron: Sehen relativ starke Wand kommen
Der Modellierer Thorsten Lehr sieht mit der Omikron-Variante des Coronavirus eine Wand auf Deutschland zukommen. Dem Fernsehsender ntv sagte der Professor für Klinische Pharmazie der Universität des Saarlandes: „Wir gehen in unseren Berechnungen davon aus, dass wir jetzt in den nächsten Tagen wirklich wieder einen Anstieg von den Fallzahlen sehen werden. Es wird erst langsam gehen, aber dann deutlich schneller zunehmen.“ Anfang des Jahres könnten die Inzidenzen um die 1000 liegen. Ob das wirklich eintrete, hänge davon ab, wie die Bevölkerung sich verhalte, und welche Maßnahmen ergriffen würden. „Aber da sehen wir wirklich eine relativ starke Wand auf uns zukommen“, sagte Lehr.
Hamburg verschärft Corona-Maßnahmen ab Heiligabend
Wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante verschärft Hamburg die Corona-Eindämmungsmaßnahmen bereits ab Heiligabend. Der Senat der Hansestadt beschloss unter anderem, dass sich bei privaten Zusammenkünfte maximal zehn Geimpfte und Genesene treffen dürfen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Für Ungeimpfte gibt es bereits strengere Beschränkungen – diese gelten laut Staatskanzlei für alle Treffen, „sobald eine ungeimpfte Person teilnimmt“. Außerdem werden Tanzveranstaltungen untersagt.
Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 23 Uhr, nur in der Silvesternacht können Gaststätten bis 01.00 Uhr besucht werden. Überregionale Großveranstaltungen dürfen den Angaben zufolge nur noch ohne Publikum abgehalten werden. Vom 31. Dezember um 15.00 Uhr bis zum 1. Januar um 09.00 Uhr dürfen auf öffentlichem Grund keine Feuerwerkskörper und Böller gezündet werden. Für den gleichen Zeitraum wird zudem ein sogenanntes Ansammlungsverbot verhängt – im öffentlichen Raum dürfen dann maximal zehn Menschen zusammenstehen.
RKI empfiehlt für Gottesdienste strengere Regeln
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat wegen der Omikron-Variante des Coronavirus auch für Gottesdienste strengere Regelungen empfohlen. Demnach sollen in Kirchen, Synagogen und Moscheen nur Menschen Zugang haben, die geimpft oder genesen sind und die einen zusätzlichen Test mitbringen (2G-Plus-Regel), hieß es in einer RKI-Empfehlung. Die Testung könne entfallen, wenn die Besucherinnen und Besucher schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten.
Spiegel warnt vor Kontaktbeschränkungen für Kinder
Kurz vor Beginn der Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Pandemie hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel vor zusätzlichen Einschränkungen für Kinder und Jugendliche gewarnt. „Über neue Einschränkungen für Kinder und Jugendliche dürfen wir nicht zuerst, sondern erst zuletzt sprechen, wenn dies unvermeidbar ist“, die Grünen-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. Wenn über „dringend notwendige strikte Kontaktbeschränkungen“ gesprochen werde, dann müsse es „um den Alltag von Erwachsenen gehen: um das Arbeitsleben, um Freizeit und private Kontakte“, so Spiegel. Es sei richtig, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren von privaten Kontaktbeschränkungen auszunehmen. „Gerade jetzt brauchen Kinder und Jugendliche Weihnachten im engen Kreis ihrer Familien ganz besonders, um wieder Kraft zu tanken“, sagte die Familienministerin. Kinder hätten in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren „besonders gelitten“.
Omikron in Dänemark häufigste Corona-Variante
Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich zur vorherrschenden Mutante in Dänemark entwickelt. Das gab Gesundheitsminister Magnus Heunicke unter Berufung auf Daten der Behörde für Infektionskrankheiten bekannt.
Patientenschützer kritisieren Corona-Kommunikation
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat angesichts der Bund-Länder-Beratungen über weitere Corona-Maßnahmen eine teils widersprüchliche Kommunikation kritisiert. Vorstand Eugen Brysch sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Was zu Silvester vernünftig sein soll, kann zu Heiligabend nicht falsch sein.“ Daher stelle sich die Frage nach dem Sinn, schärfere Maßnahmen erst nach Weihnachten einzuführen. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sei noch vor wenigen Wochen „Chefmahner der Republik“ gewesen, so Brysch, und mache jetzt als Bundesgesundheitsminister eine „180-Grad-Wende“.
USA: 500 Millionen US-Dollar für Kampf gegen Pandemie
Die US-Regierung stellt den Vereinten Nationen (UN) für den weltweiten Kampf zur Eindämmung der Corona-Pandemie zusätzlich rund 500 Millionen US-Dollar (450 Millionen Euro) zur Verfügung. Etwa 280 Millionen US-Dollar sollen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen, 170 Millionen US-Dollar an das Kinderhilfswerk UNICEF und 55 Millionen US-Dollar an kleinere UN-Organisationen, wie das US-Außenministerium mitteilte. „Mit dem Bekanntwerden der Omikron-Variante und anhaltenden Herausforderungen wie dem gerechten Zugang zu lebensrettender Versorgung und Impfungen befindet sich die Welt in unserem Kampf gegen das Virus an einem entscheidenden Punkt“, erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Nach eigenen Angaben trägt die US-Regierung über verschiedene Programme und Organisationen rund 19,6 Milliarden US-Dollar zum globalen Kampf gegen die Pandemie bei, unter anderem für Impfstoffe, Impfungen und zur Ausstattung von Krankenhäusern.
STIKO empfiehlt Booster-Impfungen nach drei Monaten
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt wegen der Omikron-Variante des Coronavirus Auffrischimpfungen nun bereits nach mindestens drei statt wie bislang nach sechs Monaten. Das gelte ab sofort, teilte das Gremium mit.
Sturm auf Hof des Parlaments in Bukarest
Aus Protest gegen geplante Corona-Maßnahmen haben Dutzende Rechtsradikale in der rumänischen Hauptstadt Bukarest das Wachpersonal des Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Dabei seien auch Fahrzeuge beschädigt worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax. Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Ministerpräsident Nicolae Ciuca rief seinen Innenminister Lucian Bode auf, dafür zu sorgen, die staatlichen Institutionen zu schützen. Unterdessen marschierten Tausende Demonstranten auf den Regierungssitz zu. Zu dem Protest hatte die extrem rechte Oppositionspartei AUR aufgerufen, die gegen Vorsichtsmaßnahmen und gegen das Impfen wirbt. Anlass waren Beratungen im Parlament über die geplante Einführung von 3G-Regeln für den Zutritt zu bestimmten Orten.
Iranischer Botschafter im Jemen wohl an Corona gestorben
Der iranische Botschafter im Jemen ist nach einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens an den Folgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Nur wenige Tage zuvor war Hassan Irloo unerwartet von seiner Mission im Land abberufen worden. Wie staatliche iranische Medien berichteten, hatte sich Irloo im Jemen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Behörden wurde er zur dringenden medizinischen Behandlung in den Iran ausgeflogen.
Forderungen nach Impfregister werden lauter
Vor dem Hintergrund des Drängens auf mehr Impfungen werden auch die Forderungen nach einem nationalen Impfregister lauter. „Ein zentrales Impfregister ist die einzige Möglichkeit, wie wir wirklich gesicherte Zahlen über das Impfgeschehen in Deutschland gewinnen können“, erklärte die SPD-Gesundheitsexpertin Martina Stamm-Fibich. „Das Durcheinander um die Erfassung der Impfquote in Deutschland muss ein Ende haben“, sagte sie. Sie verwies dabei auch auf die Pläne für eine allgemeine Impfpflicht. „Wenn wir über eine allgemeine Corona-Impfpflicht diskutieren wollen, dann müssen wir auch so ehrlich sein und sagen, dass wir diese ohne eine valide Datenbasis überhaupt nicht einführen und umsetzen können“, so die SPD-Politikerin.
Unterstützt wird die Forderung nach einem Impfregister aus den Reihen der Apothekerinnen und Apotheker. „Bevor man sich politisch zum Thema Impfpflicht einig wird, brauchen wir ein zentrales Impfregister“, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, der „Rheinischen Post“. Auch er kritisierte die bislang unbefriedigende Datenlage zu Impfungen.
Söder irritiert über Bundesregierung und RKI
Unmittelbar vor der neuen Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder „höchst irritiert“ über die Kommunikation von Bundesregierung und Robert Koch-Institut (RKI) geäußert. Es sei „extrem unglücklich“, wenn es quasi im Stundenrhythmus neue Botschaften gebe, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München. Er reagierte damit auf eine aktuelle Mitteilung des RKI, das aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland „maximale Kontaktbeschränkungen“ empfiehlt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte dagegen einen Lockdown zu Weihnachten am Wochenende noch ausgeschlossen. All dies mache einen etwas unkoordinierten Eindruck, sagte Söder und kritisierte: „Wenn sich das Ministerium und die wichtigste Behörde widersprechen, hinterlässt das mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen.“ Weiter sagte der CSU-Politiker: „Wir wundern uns etwas, was der Bund macht.“
Faeser bringt Böller-Verbot für Silvester auf den Weg
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat das Böller-Verbot zu Silvester auf den Weg gebracht. Die SPD-Politikerin unterzeichnete nach der Zustimmung des Bundesrats die entsprechende Verordnung, womit der Verkauf von Pyrotechnik zum Jahreswechsel untersagt wird. Die Vorschrift soll am Freitag in Kraft treten. Normalerweise ist der Verkauf vom 29. bis 31. Januar zulässig. Dies entfällt nun für das laufende Jahr, ebenso wie bereits 2020. Untersagt ist die „Überlassung“ der Pyrotechnik, das Verbot gilt also auch für den Online-Handel, selbst wenn Artikel bereits vor Inkrafttreten der Verordnung bestellt wurden. „Ziel der Regelung ist es, Verletzungen beim Abbrennen von Feuerwerk in der Silvesternacht zu verhindern, um die aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin stark beanspruchten Krankenhäuser und Notfallambulanzen zu entlasten“, teilte das Innenministerium mit.
Ramelow erwartet durch Novavax mehr Impfungen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hofft, dass nach der Zulassung von des Corona-Impfstoffs von Novavax in Ostdeutschland die Impfzurückhaltung sinkt. Bisher nicht geimpfte Bürgerinnen und Bürger könnten sich jetzt entscheiden, „ob sie sich wirklich gemein machen wollen mit Gewalt und Einschüchterungen und ob sie echte Alternativen haben möchten zu den bisherigen Impfstoffen“, sagte der Linken-Politiker. „Wer wirklich ein anderes Impfmittel wollte, bekommt mit Novavax endlich ein neues Angebot.“ Ramelow appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. Er reagierte damit auf die EU-Zulassung des Impfstoffs des US-Herstellers Novavax.
Omikron im Münchner Abwasser schon länger nachweisbar
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist schon seit zwei Wochen im Münchner Abwasser nachweisbar – und damit wohl verbreiteter als bislang gedacht. Bei der Untersuchung des Abwassers sei die Variante ab dem 7. Dezember nachgewiesen worden, teilte das Münchner Uni-Klinikum als Ergebnis des regelmäßigen Monitorings mit, das seit April 2020 erst ein- und inzwischen zweimal wöchentlich Proben aus der Münchner Kanalisation analysiert. Bei den jüngsten Ergebnissen wurden Abwasserproben aus vier Standorten in München und aus einer Kläranlage bis zum 10. Dezember analysiert. Die Forschenden stellten Spuren der Variante in fünf von sechs Proben fest. „Dies weist darauf hin, dass die Verbreitung dieser Virusvariante in München schon in der Kalenderwoche 49 größer war als bislang angenommen“, so Projektleiter Andreas Wieser vom Tropeninstitut. Die Sequenzen von Stämmen der Delta-Variante waren aber weiterhin dominierend.
Söder: Notlage muss schnell wiederhergestellt werden
Angesichts der großen Gefahr durch Omikron hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dringend die Wiederherstellung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite durch den Bund gefordert. Es brauche hier keine regionalen Maßnahmen, sondern einen national einheitlichen Rahmen, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München, kurz vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise. Nur die Wiederherstellung der epidemischen Notlage gebe die Möglichkeit, im Zweifel rasch nötige Schritte beschließen zu können. „Alles andere ist so ein Rumgeeiere.“ Der bisher vorliegende Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Runde decke „die Dimension einer möglichen Herausforderung nur bedingt ab“, so Söder.
EU-Impfausweis ohne Booster neun Monate gültig
Der Corona-Impfpass der Europäischen Union soll ohne Booster neun Monate gültig sein. Diese Regelung ist nach Beschluss der EU-Kommission für die 27 Mitgliedsstaaten ab dem 1. Februar verbindlich, wie ein EU-Beamter mitteilte. Nach einer Auffrischimpfung werde die Gültigkeit bislang unbegrenzt verlängert, da es noch keine ausreichenden Informationen über die Dauer des Schutzes durch die Booster gebe. Die Regelung ersetzt eine unverbindliche Empfehlung der der Behörde vom November und gilt nur für Reisen in der EU. Bei einer Verschärfung der Lage können die Staaten aber zusätzliche Auflagen wie eine Test- oder Quarantäne-Pflicht verlangen. Die Gültigkeitsdauer des Passes für den Zugang zu Veranstaltungen oder Indoor-Aktivitäten können sie selbst festlegen.
Erkennen Corona-Tests die neue Omikron-Variante?
Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder vor dem Sport: Corona-Tests gehören für viele Menschen in Baden-Württemberg mittlerweile zum Alltag. Laut Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha sollten sich die Menschen vor möglichst jedem Besuch auf Corona testen lassen. Doch wie verlässlich sind die Tests beim Erkennen der neuen Omikron-Variante des Virus?
USA und Deutschland: Knesset billigt Reiseverbot
Das israelische Parlament hat ein Verbot für Reisen nach Deutschland sowie in die USA und acht weitere Länder gebilligt. Wie eine Sprecherin mitteilte, bewilligte der zuständige parlamentarische Ausschuss eine Empfehlung des Gesundheitsministeriums, die Länder auf die Rote Liste an Reisezielen zu setzen. Untersagt werden israelischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern damit auch Reisen nach Belgien, Kanada, Ungarn, Marokko, Portugal sowie in die Türkei und die Schweiz. Insgesamt stehen inzwischen mehr als 50 Staaten auf der Roten Liste der israelischen Regierung, darunter auch Großbritannien, Frankreich und Spanien. Mit den strikten Reiseverboten will Israel eine starke Ausbreitung der Omikron-Variante im eigenen Land unterbinden.
Kretschmann fordert weitere Kontaktbeschränkungen
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat angesichts der sehr ansteckenden Omikron-Variante schnell schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gefordert. Das Impfen sei wichtig, reiche aber nicht aus. Private Kontakte müssten reduziert werden, sagte der Grünen-Politiker kurz vor der Bund-Länder-Schalte zur Pandemie. Kretschmann forderte auch die erneute Ausrufung der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite durch den Bundestag. „Was muss noch passieren, damit die ausgerufen wird?“, so Kretschmann. Die Länder bräuchten den ganzen Instrumentenkasten im Kampf gegen das Virus. Das ewige Nachjustieren werde der Gesamtlage nicht gerecht. Auch einen Lockdown könne man nicht ausschließen.
Frankfurter Flughafen auf Omikron vorbereitet
Der Frankfurter Flughafen sieht sich gerüstet für eine neue starke Corona-Welle. Auch für die Beschäftigten seien umfangreiche Hygiene-Konzepte in Kraft, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Man habe zahlreiche Maßnahmen getroffen, um den Betrieb des größten deutschen Flughafens auch bei einer größeren Erkrankungswelle durch die neue Corona-Variante Omikron sicherzustellen. Fraport trenne etwa die einzelnen Schichten der betriebsnotwendigen Flughafenfeuerwehr voneinander, damit bei einem Ausbruch nicht gleich die gesamte Mannschaft in Quarantäne muss, so die Sprecherin. Auf den Wachen herrsche auch die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken. Es gebe aber keine pauschalen Antworten oder starre Konzepte.
Ein Airbus der Lufthansa am Frankfurter Flughafen: Auch die Airline zeigte sich überzeugt, dass man flexibel auf externe Störungen des Betriebs reagieren könne. Die Lufthansa habe in der Corona-Krise ihre bestehenden Notfallkonzepte verfeinert und flexibler gestaltet. „Wir haben immer Reserven im Hintergrund“, sagte ein Unternehmenssprecher.
Universitätskliniken fürchten Triage bei Krebspatienten
Die Krebszentren haben mit Blick auf die vollen Intensivstationen eindringlich vor den negativen Folgen für Patientinnen und Patienten mit schweren onkologischen Erkrankungen gewarnt. Schon jetzt hätten zwei Drittel der befragten Kliniken keine Kapazitäten mehr, um weitere Krebspatienten aufzunehmen, wie aus einer Erhebung der Corona Task Force des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft hervorgeht. Im Dezember wurden 18 große universitäre Krebszentren in Deutschland befragt. Der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Michael Baumann sagte, bei steigenden Corona-Fallzahlen müsse man mit einem erneuten Anstieg an Patienten rechnen, die intensivmedizinisch betreut werden müssten. Die Intensivstationen könnten aber schlichtweg niemanden mehr aufnehmen. Das gelte sowohl für Corona-Patienten als auch für Menschen mit anderen schweren Erkrankungen. „Tritt dies ein, wird die Triage zum Klinikalltag“, sagte der Mediziner.
Der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Thomas Seufferlein, sagte, man müsse sich darüber im Klaren sein, dass überfüllte Intensivstationen wegen Covid-19 zu einer ungewollten Priorisierung der zu behandelnden Patientinnen und Patienten – und damit zu einer stillen Triage – führten. „Wir müssen die Zahl der Neuinfektionen unbedingt verringern, um alle schwerkranken Patienten adäquat versorgen zu können.“
Freiberg wehrt sich gegen Vereinnahmung durch Proteste
Mit einer Kampagne „#WirliebenFreiberg“ will sich die sächsische Stadt gegen die Vereinnahmung durch Corona-Proteste stärker zur Wehr setzen. „Es kann nicht sein, dass eine ganze Stadt wegen einer Minderheit in Verruf gerät“, erklärte Oberbürgermeister Sven Krüger. „Denn das Ausmaß ist entsetzlich: Freiberger Produkte werden jetzt schon gemieden, Urlaubsreisen zu uns in Größenordnung storniert.“ Dem müsse gemeinsam etwas entgegengesetzt werden.
Die Universitätsstadt gehörte in den vergangenen Wochen zu den Brennpunkten der Proteste von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Politik in Sachsen. Angeheizt werden diese vermeintlichen Spaziergänge, mit denen vielerorts die Corona-Regeln unterlaufen werden, von den rechtsextremen „Freien Sachsen“. Auch am Montag versuchten nach Angaben der Polizei wieder mehrere Hundert Menschen in der Stadt einen illegalen Aufzug zu veranstalten.
RKI für „maximale Kontaktbeschränkungen“ ab sofort
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland „maximale Kontaktbeschränkungen“ empfohlen. Diese sollten „sofort beginnen“ und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI auf Twitter schrieb.
Forscher: Corona schädigt auch Gefäße im Herzen
Covid-19-Infektionen können jüngsten Forschungen zufolge wohl auch im Herzen schwere Gefäßschäden verursachen. Ein interdisziplinäres Team der Universität Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover konnte nach eigenen Angaben wesentliche Veränderungen im Herzmuskelgewebe von Menschen nachweisen, die an Covid-19 gestorben sind. Bislang wurde vor allem die Schädigung von Lungengewebe durch die Krankheit erforscht.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Göttingen und Hannover bildeten das Herzgewebe durch eine spezielle Röntgenstrahlung mit hoher Auflösung ab und stellten sie dreidimensional dar. In den untersuchten schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 beobachteten sie starke Veränderungen auf der Ebene feinster Gefäße, der sogenannten Kapillaren, im Herzmuskelgewebe. Im Vergleich zum gesunden Herzen habe sich hier ein durch Neubildung und Aufspaltung der Gefäße ein „chaotisch umgebautes Netzwerk voller Abspaltungen, Verzweigungen und Schlaufen“ gezeigt, hieß es.
Indien: Klage gegen Inszenierung Modis in Impfkampagne
Weil er sich über die Inszenierung des indischen Premierministers Narendra Modi als Gesicht der nationalen Corona-Impfkampagne ärgerte, ist ein Mann im südindischen Bundesstaat Kerala vor Gericht gezogen – und nun selbst zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Peter Myaliparampil habe die Zeit der Richter verschwendet, hieß es im Urteil des Hohen Gerichts von Kerala. Er müsse deshalb 100.000 Rupien (etwa 1170 Euro) Strafe zahlen. Myaliparampil hatte sich insbesondere an einem Bild Modis auf seinem Corona-Impfnachweis gestört. Vor Gericht argumentierte er, dass er seine Impfung selbst bezahlt habe und das Antlitz Modis auf seinem Impfnachweis „keinem Zweck“ diene. Vielmehr habe er den Eindruck, dass Modi die Corona-Impfungen für eine „Medienkampagne“ zu seinen eigenen Gunsten nutze.
Das Gericht sah nun Myaliparampils Klage selbst als politisch motiviert an. Wenn es dem Kläger schwerfalle, das Bild des Premierministers zu betrachten, „kann er seine Augen zum unteren Ende des Impfnachweises bewegen“, hieß es in dem Urteil.
Thailand verschärft wieder die Einreiseregeln
Die Regierung in Thailand hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Einreiseregeln zumindest vorübergehend wieder verschärft. Das quarantänefreie „Test&Go“-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten müssen, werde ab sofort für zwei Wochen ausgesetzt, sagte Ministerpräsident Prayut Chan-o-chan nach einer Dringlichkeitssitzung der Regierung. Neue Registrierungen würden vorerst nicht mehr angenommen, hieß es. Wer trotzdem kommen wolle, müsse sieben oder zehn Tage in Quarantäne – je nach Herkunftsland und Impfstatus. Die Lage soll nach den Feiertagen am 4. Januar neu bewertet werden.
Eilantrag gegen Beschränkungen für Ungeimpfte abgelehnt
Die in Baden-Württemberg geltenden Beschränkungen für Ungeimpfte bleiben bestehen. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim lehnte einen Eilantrag gegen die entsprechenden Regelungen in der Corona-Verordnung des Landes ab, wie er mitteilte. Geklagt hatte eine Frau, die nicht gegen Corona geimpft ist. Sie argumentierte unter anderem, dass die Regeln gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstießen und auch ungeeignet seien, weil Geimpfte ebenfalls erkranken und das Virus übertragen könnten. Das Gericht stellte dagegen fest, dass derzeit nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Gefahr, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei vollständig Geimpften um 90 Prozent geringer sei als bei Ungeimpften.
Vorbereitungen auf neue Welle bei Behörden und Versorgern
Angesichts einer durch die Omikron-Variante drohenden fünften Corona-Welle haben Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur damit begonnen, ihre Notfallpläne zu reaktivieren. „Wir stellen sicher, dass genügend Verstärkungskräfte aus anderen Bereichen zur Verfügung bereitstehen für unser Lagezentrum“, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum beim BBK unterstützt bei der bundesweiten Verlegung intensivpflichtiger Covid-19-Patienten, wenn es regionale Engpässe in den Krankenhäusern gibt.
Der Chef des Krisenstabes beim Energieversorger Envia M, Thomas Scheer, sagte dem MDR, man habe gleich zu Beginn der Pandemie Notfallszenarien durchgespielt. Nun sei man dabei, diese Notfallpläne wieder zu aktivieren.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hatte zuvor mitgeteilt, seine Mitgliedsunternehmen „sehen derzeit durch die Omikron-Variante kein erhöhtes Risiko für die Versorgungssicherheit“. Die bewährten Notfall- und Pandemiepläne kämen weiterhin zum Einsatz.
Politikwissenschaftler kritisiert politische Versäumnisse
Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat Kritik an Versäumnissen der Regierenden in Bund und Ländern geäußert. „Deutschland hätte sich eine weitere Corona-Weihnacht ersparen können“, sagte er dem Portal „t-online.de“. Münkler wies darauf hin, dass „schon im Juli die ersten Modellierer davor gewarnt haben, dass sich eine vierte Welle aufbaut“. Vor allem die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder hätten jedoch „nur von heute auf morgen“ gedacht, so Münkler. „In einer Pandemie ist das keine besonders gute Strategie.“
DIVI-Präsident: Beschäftigte psychisch am Limit
Auf die hohe psychische Belastung der Beschäftigten auf Intensivstationen hat der Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, hingewiesen. „Die Auslastung ist weiterhin sehr hoch, die Arbeitsbelastung noch höher, die psychologische Belastung der Teams geht schon teilweise sehr an das Menschenmögliche“, sagte Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar sei die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten zuletzt wieder etwas gesunken, dies liege aber auch daran, dass „sehr viele Patienten versterben“, sagte Marx. Allein in der vergangenen Woche seien auf den Intensivstationen mehr als 1000 Menschen wegen Corona gestorben; seit Anfang November sogar mehr als 5100. „Das ist für die Teams sehr schwer zu ertragen“, sagte der DIVI-Präsident.
Unionsfraktion fordert Ausweitung von Corona-Hilfen
Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat wegen zu erwartender Verschärfungen der Corona-Auflagen eine Ausweitung der Wirtschaftshilfen gefordert. „Es ist absehbar, dass die Corona-Schutzmaßnahmen angesichts der drohenden Omikron-Welle weiter verschärft werden“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Julia Klöckner, der Nachrichtenagentur dpa. „In diesem Fall drohen vielen Unternehmen noch stärkere Umsatzeinbrüche, die existenz- und arbeitsplatzbedrohend sind“, so die CDU-Politikerin. „Daher muss die Ministerpräsidentenkonferenz nicht nur die notwendigen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschließen, sondern auch die Corona-Hilfen in den Blick nehmen.“ Insbesondere stark betroffene Unternehmen mit hohen Umsatzeinbußen müssten von der Bundesregierung mehr Unterstützung erhalten, sagte Klöckner.
US-Regierung will Test- und Impfkapazitäten ausweiten
Die US-Regierung will die Test- und Impfkapazitäten ausweiten. Wie ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses ankündigte, sollen 500 Millionen Corona-Tests kostenlos zur Verfügung gestellt und die Impfkapazitäten ausgeweitet werden. Falls dies angesichts der steigenden Infektionszahlen nötig werden sollte, könne auch medizinisches Personal des US-Militärs mobilisiert werden. „Wir haben die Werkzeuge, um durch diese Welle zu kommen“, sagte der Regierungsvertreter. Er bekräftigte, dass die US-Regierung keine neuen Beschränkungen wie Lockdown-Maßnahmen plant. Wenn die Menschen „geimpft sind und die Vorsichtsmaßnahmen befolgen, die wir alle gut kennen, insbesondere das Tragen von Masken auf Reisen“, könnten sie auch unbesorgt Weihnachten feiern.
Mehr als 27 Millionen haben Auffrischung bekommen
In Deutschland haben inzwischen mindestens 27,1 Millionen Menschen eine Corona-Auffrischungsimpfung bekommen. Das geht aus den Zahlen des Impf-Dashboards des Gesundheitsministeriums hervor. Mindestens 58,5 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmal-Impfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Auf dem Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen seien, „da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann“. Das Robert Koch-Institut gehe davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liege.
Im Schnitt sind den Zahlen zufolge in den vergangenen sieben Tagen 1,1 Millionen Impfungen pro Tag verabreicht worden. Am Montag waren es 872.000, der Großteil davon Auffrischungsimpfungen (717.000). Die bisher meisten Impfungen an einem Tag gab es den Angaben zufolge am vergangenen Mittwoch mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen. Im November war das Ziel formuliert worden, bis zum Jahresende 30 Millionen Impfungen zu schaffen.
Spiegel für Testpflicht für Kitas
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat sich für mehr Corona-Tests an Schulen und Kitas ausgesprochen. Damit diese weiter offen bleiben könnten, „braucht es ein gutes Testkonzept“, sagte Spiegel den Sendern RTL und ntv. Die Grünen-Politikerin brachte auch eine Testpflicht in Kitas ins Gespräch. „Wir müssen alles daran setzen um Kinder in dieser Pandemie bestmöglich zu schützen“, betonte die Ministerin. Dabei dürften aber Schul- und Kitaschließungen nur der allerletzte Weg sein. Bevor dies geschehe, seien Einschränkungen in anderen Bereichen sinnvoller. Allerdings müsse auch nach Wegen gesucht werden, „wie wir die Situation in den Kitas verbessern können – zum Schutz der Kinder“.
Wüst vor Beratungen: „Wir sollten heute gar nichts ausschließen“
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich vor den Bund-Länder-Beratungen für einen klaren Plan in den kommenden Wochen ausgesprochen. Auf die Frage, ob ein erneuter Lockdown kommen könnte, sagte Wüst bei „Bild live“: „Ich warne dringend davor, jetzt Dinge auszuschließen. (…) Wir sollten heute gar nichts ausschließen.“ Weiter sagte Wüst: „Wir sollten uns jetzt vorbereiten, wir sollten einen Plan entwickeln für die kommenden Wochen, damit wir gut durch diese Zeit kommen.“
Rechtlich sei es aktuell zwar nicht möglich, Schulen oder Restaurants zu schließen. Das habe die neue Mehrheit im Bundestag durch Beendigung der pandemischen Notlage ausgeschlossen. „Ob das ausreichend ist, was wir heute haben, werden wir diskutieren.“ Zu einer neuen Infektionswelle durch die Omikron-Variante sagte Wüst: „Die Experten beschreiben die fünfte Welle, die jetzt auf uns zukommt, als sehr, sehr gefährlich. Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, damit wir auch unsere kritische Infrastruktur beispielsweise aufrechterhalten. Niemand kann heute sagen, wann das vorbei sein wird oder zu welchen Maßnahmen wir noch gezwungen sein werden.“
Bundesratspräsident Ramelow ruft zu Solidarität auf
Bundesratspräsident Bodo Ramelow hat zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. Das Verbindende, nicht das Trennende müsse in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns gestellt werden. „Solidarität und Zusammenhalt sind in diesen Zeiten umso wichtiger, um vor uns liegende Herausforderungen zu meistern und gemeinsam stärker zu werden“, sagte der Linken-Politiker. „2021 hat gezeigt, dass uns das Virus nicht auseinanderbringen darf.“ Thüringen, dessen Ministerpräsident Ramelow ist, hat von November 2021 bis Ende Oktober 2022 die Bundesratspräsidentschaft inne.
Montgomery wirft Politik Halbherzigkeit vor
Vor den Beratungen von Bund und Ländern hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Politik zu mehr Konsequenz im Kampf gegen die Pandemie aufgerufen und sich gegen die Verhängung eines „Lockdown lights“ gewandt. „Ein Lockdown light dient nur der Besänftigung des eigenen schlechten Gewissens und der Betäubung der Bevölkerung“, sagte Montgomery der „Augsburger Allgemeinen“. „Die Politik macht immer wieder dieselben Fehler“, beklagte Montgomery. Zwar sei nicht immer ein bundesweiter Lockdown angemessen; auch harte regionale Einschränkungen könnten sinnvoll sein. „Aber, wo dann Lockdown draufsteht, muss auch Lockdown drin sein. Halbherzigkeit hatten wir nun wirklich genug.“
Massentests in chinesischer Millionenmetropole Xi’an
Die chinesische Stadt Xi’an hat damit begonnen, Millionen Einwohner auf Corona zu testen. Nach der Entdeckung von 42 neuen Infektionsfällen ordneten die Behörden einen Massentest an. Schulen und große Freizeiteinrichtungen müssen vorerst geschlossen bleiben. Seit dem Beginn des Corona-Ausbruchs vor knapp zwei Wochen wurden in Xi’an mit seinen 13 Millionen Einwohnern insgesamt 91 Infektionsfälle verzeichnet. Obwohl die Zahl der Fälle in China im Vergleich zu anderen Ländern verschwindend gering ist, gehen die Behörden rigoros gegen neue Ausbrüche vor. Üblich sind Massentests, Quarantäneanordnungen und regionale Lockdowns. Derzeit kämpft die Volksrepublik gegen Infektionsherde in mehreren Städten, darunter wichtige Industriemetropolen im Osten und Süden des Landes. Die Behörden wollen das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking starten.
FDP-Gesundheitsexperte Ullmann fordert Tests auch für Geboosterte
FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann fordert, die Testbefreiung nach einer Booster-Impfung zurückzunehmen. „Man hat einen Impfschutz von ungefähr 75 Prozent nach einer Boosterung. Da kann man trotzdem noch Menschen weiter anstecken“, sagte Ullmann im SWR. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten vor einer Woche beschlossen, dass Menschen mit einer Booster-Impfung dort, wo 2G-Plus gilt, von einer Testpflicht befreit werden sollen. Mit einem Test für Geboosterte sei eine „weitere Schranke der Sicherheit“ eingebaut. Ullmann stellte aber klar, dass das seine persönliche Meinung und nicht die Haltung der FDP sei.
Gleichzeitig verteidigte Ullmann die Pläne der Ampel-Koalition, Kontakte weiter zu beschränken. Einen generellen Lockdown, wie ihn Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gefordert hatte, lehnte Ullmann aber ab: „Davon halte ich im Augenblick wenig“. Ähnliche Maßnahmen vor einem Jahr seien kaum effektiv gewesen: „Denn die Infektionen finden ja im Privaten statt. Und dann fanden natürlich auch viele Partys in Innenräumen statt, die diese Wellen, die wir im letzten Jahr im Winter hatten, nicht gebrochen haben. Deswegen wäre ich da eher zurückhaltend.“
Dahmen: Brauchen einen vorbereiteten Lockdown
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält es für erforderlich, bereits jetzt einen weitgehenden Lockdown vorzubereiten. Dies sei wichtig, um solche Maßnahmen dann je nach Lage-Entwicklung und der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus schnell und „ohne neue lange Beratungen“ umsetzen zu können, sagte Dahmen im ARD-Morgenmagazin. Der Grünen-Politiker äußerte sich im Vorfeld von Spitzenberatungen von Bund und Ländern.
Bei einem weitergehenden Lockdown müsse man auch in Erwägung ziehen, dass normale Geschäfte nicht mehr offen bleiben könnten, sondern nur Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs, so Dahmen. Es sei wichtig, jetzt „konsequent vorausschauend zu handeln“, damit dann der Lage entsprechend reagiert werden könne.
Dann könne es auch durchaus sein, dann man die epidemische Lage von nationaler Tragweite „wieder beschließen müsste“. Dahmen verwies dabei auf die bereits massiv verschärfte Lage in anderen Ländern aufgrund der Omikron-Variante. Dies sei „eine zusätzliche gravierende Gefahr“.
Neuseeland zieht dritte Corona-Impfung vor
Neuseeland hat neue Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus angekündigt. Der Abstand zwischen der zweiten Corona-Schutzimpfung und der Booster-Impfung wird von sechs auf vier Monate verkürzt. Außerdem wird die allmähliche Wiederöffnung der Grenze verschoben. Durch die Verkürzung des Abstands zwischen der zweiten und dritten Impfung hätten im Februar 82 Prozent der geimpften Neuseeländer Anspruch auf einen Booster. Die Pläne, Reisenden aus Australien ab dem 17. Januar eine Selbstisolierung zu ermöglichen, anstatt eine kontrollierte Isolation zu durchlaufen, wurden auf Ende Februar verschoben.
Söder: Brauchen Klarheit über Kontaktbeschränkungen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor der Bund-Länder-Runde zu neuen Corona-Auflagen dafür geworben, die epidemische Lage weiter zu verlängern. Es sei ein „Kardinalfehler“ gewesen, diese auslaufen zu lassen, sagte der CSU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Es fehle damit vor allem die Flexibilität, um schnell und regional auf hohe Inzidenzen zu reagieren. Zudem brauche man möglichst bald mehr Informationen darüber, ob genügend Impfstoff für die Auffrischungsimpfungen vorhanden sei.
Söder rief die Bundesregierung zu einem klaren Kurs in der Diskussion um mögliche Kontaktbeschränkungen auf: „Es schafft Unsicherheit, wenn einerseits gesagt wird: Weihnachten ist alles ok, aber Silvester geht quasi die Welt unter. Wir müssen heute einfach Klarheit schaffen, Planungssicherheit geben und den Menschen auch Vertrauen geben.“ Abgesehen davon solle die Frage, wie es mit den Schulen im Januar weitergehe stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, so Söder.
Pandemiebeauftragter: Kontakteinschränkungen wohl nötig
Der Pandemiebeauftragte des Klinikums Fürth sorgt sich angesichts der Omikron-Variante um die Situation in den Kliniken. „Wir befürchten einen deutlichen Anstieg der Patientenzahlen, gleichzeitig einen Ausfall des Personals auf der anderen Seite bei sowieso schon stark belastetem Personal“, sagte Wagner im BR. An einer deutlichen Einschränkung der Kontakte werde man nicht vorbei kommen, „weil diese Variante so infektiös ist. Und das A und O wird sein, möglichst viele Menschen vom Impfen zu überzeugen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass das die einzige Chance ist, aus dieser Pandemie überhaupt mal rauszukommen.“
Brasilien lässt nur noch Geimpfte und Genesene ins Land
Brasilien lässt ab sofort nur noch geimpfte und von einer Corona-Infektion genesene Menschen ins Land. Darüber hinaus ist ein negativer Test vorzulegen. Demnach muss der Impfnachweis etwa vor dem Einsteigen bei der zuständigen Fluggesellschaft vorgezeigt werden. Damit folgt die Regierung, die eine solche Einreisebedingung zunächst abgelehnt hatte, einer Entscheidung des Obersten Gerichts in Brasília. Die Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa hatte die Maßnahme ebenfalls empfohlen.
Australiens Regierung schließt weitere Lockdowns aus
Trotz der weltweiten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus schließt die australische Regierung künftige Lockdowns kategorisch aus. Die Bürger müssten dem Virus „mit gesundem Menschenverstand und Verantwortungsbewusstsein“ entgegnen, sagte Premierminister Scott Morrison. „Wir werden das Leben der Menschen nicht mehr stilllegen“, versprach er. Das werde er auch den Regionalregierungen ans Herz legen, die letztendlich die Entscheidungsgewalt hätten. Es werde auch in Zukunft neue Varianten des Coronavirus geben, sagte Morrison. Deshalb müssten Maßnahmen ergriffen werden, mit denen die 25 Millionen Bewohner des Landes im Alltag leben könnten.
Zur Eindämmung der Pandemie waren in Australien strenge Regeln eingeführt und regional auch extrem lange Lockdowns verhängt worden. Im Oktober wurde im Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne nach 262 Tagen einer der längsten Lockdowns der Welt beendet.
Bildungsministerin gegen flächendeckende Schulschließungen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will neue flächendeckende Schulschließungen unbedingt vermeiden. „Kinder und Jugendliche haben schon bisher eine große Last in der Corona-Pandemie getragen. Sie brauchen beste Bildung. Die Lernrückstände dürfen nicht noch zunehmen“, sagte die FDP-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. „Solange wir noch ins Fußballstadion gehen können, darf keine Schule schließen“, so Stark-Watzinger.
Zirkusbranche schlägt Alarm
Angesichts zahlreicher Zirkus-Absagen zur Weihnachtszeit ruft die Branche in der Pandemie um Hilfe. Viele hätten auf die Weihnachtszirkusse gehofft, betont der Verband deutscher Circusunternehmen. „Der Dezember ist für Schausteller und Zirkusse inzwischen eigentlich ein Hauptverdienst-Monat“, sagte Vorstandsvorsitzender Ralf Huppertz der Nachrichtenagentur dpa. „Beim Weihnachtszirkus machen Sie manchmal in zehn Tagen den Umsatz, den Sie sonst in fünf Monaten machen.“
Die staatlichen Hilfen seien bisher gut, betonte Huppertz wie auch andere in der Branche. Jetzt müsse sich der Staat aber zusätzlich etwas ausdenken. Wegen der hohen Corona-Auflagen rechne sich in der Regel das Geschäft nicht, sagte Huppertz. Das wohl prominenteste Opfer: Der weltberühmte Circus Krone musste das zweite Jahr in Folge sein Weihnachtsprogramm auf Eis legen. „Finanziell ist das eine Katastrophe“, sagte Zirkuschef Martin Lacey. „Nun müssen wir überlegen, wie es überhaupt weitergeht.“
Immunologen – Novavax auch für Booster geeignet
Nach Ansicht von Immunologen eignet sich der neu in der Europäischen Union (EU) zugelassene Impfstoff des US-Herstellers Novavax auch für Booster-Impfungen. „Alles was bislang bekannt ist, deutet darauf hin, dass Novavax wahrscheinlich ein sehr guter Impfstoff ist“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“. „Bei den Booster-Impfungen ist Novavax laut einer britischen Studie nicht ganz so effektiv wie die mRNA-Impfstoffe, aber deutlich besser als Vektorimpfstoffe wie AstraZeneca oder Johnson & Johnson.“
Buschmann: Bußgeld bei Verstoß gegen Impfpflicht denkbar
Justizminister Marco Buschmann will Verstöße gegen eine mögliche allgemeine Impfpflicht mit einkommensgestaffelten Bußgeldern ahnden. „Niemand soll gegen seinen Willen mittels physischen Zwangs geimpft werden“, sagt der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Denkbar wäre es stattdessen, einen Verstoß gegen die Impfnachweispflicht als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld zu ahnden. Bei der Bemessung könnte die finanzielle Lage im Einzelfall Berücksichtigung finden. Zugleich ruft Buschmann dazu auf, weiter auf Überzeugung und Aufklärung zu setzen.
RKI meldet 23.428 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt 306,4
Das Robert-Koch-Institut meldet binnen 24 Stunden 23.428 Corona-Neuinfektionen. Das sind 7395 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 30.823 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 306,4 von 316,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 462 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 108.814. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 6,8 Millionen Corona-Infektionen registriert.
Britische Expertin: Reisebeschränkungen gegen Omikron nicht wirksam
Eine der führenden britischen Corona-Expertinnen hat die Beschränkungen, die Deutschland im Kampf gegen Omikron für Reisende aus Großbritannien verhängt hat, als wirkungslos kritisiert. „Es ist zu spät. Wenn Deutschland das vor drei Wochen getan hätte, fein“, sagte Christina Pagel der Deutschen Presse-Agentur. Die Omikron-Variante habe sich aber längst auch in Deutschland verbreitet. Bei der rasend schnellen Übertragbarkeit machten Reisebeschränkungen keinen signifikanten Unterschied mehr. Großbritannien gilt seit Anfang der Woche für Deutschland als Virusvariantengebiet, was die Einreise von der Insel drastisch beschränkt. Rückkehrer müssen – egal ob geimpft oder nicht – für 14 Tage in Quarantäne. Damit suggeriere man nur, etwas gegen die Ausbreitung der Variante zu tun, ohne wirklich zu handeln, kritisierte Pagel.
73 Prozent von Neuinfektionen in den USA durch Omikron verursacht
Die Omikron-Variante ist inzwischen die dominierende Coronavirus-Variante in den USA. Sie mache 73 Prozent der Neuinfektionen der vergangenen Woche aus, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Ihren Zahlen war zu entnehmen, dass sich der Anteil von Omikron an den Infektionen in einer Woche um knapp das Sechsfache erhöht hat. Das passe zum Anstieg, der in anderen Ländern erlebt worden sei, sagte die CDC-Direktorin Rochelle Walensky. „Diese Zahlen sind krass, aber sie sind nicht überraschend.“
Der US-Bundesstaat Texas meldet derweil einem Medienbericht zufolge den ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante. Das berichtet der Sender ABC unter Berufung auf Gesundheitsbeamte von Harris County. Es wird angenommen, dass es das erste bestätigte Todesopfer der Virusvariante in den USA ist, heißt es in dem Bericht.
Biden hatte Corona-Kontaktfall an Bord der Air Force One
US-Präsident Joe Biden hat Kontakt zu einem später positiv auf das Coronavirus getesteten Teammitglied des Weißen Hauses gehabt. Es handle sich um jemanden aus der mittleren Stabsebene, teilte das Weiße Haus am Abend (Ortszeit) mit. Die Person habe am Montagmorgen ein positives Testergebnis erhalten und nicht regelmäßig Kontakt zu Biden, am Freitag aber etwa 30 Minuten in seiner Nähe an Bord der Air Force One verbracht. Die Symptome seien erst am Sonntag aufgetreten, so Sprecherin Jen Psaki. Mit 79 Jahren gehört Biden schon rein altersmäßig zu einer Risikogruppe. Er sei zuletzt am Sonntag und am Montag negativ auf das Coronavirus getestet worden, so Psaki. Ein neuer Test sei für Mittwoch geplant. Biden werde an seinem Programm für die kommenden Tage festhalten und sich nicht isolieren, da er vollständig geimpft sei. Biden hat für heute unter anderem eine Ansprache zu Omikron geplant.