Am Montag meldeten die Landesämter erneut über 11.000 Neuinfektionen. Wegen der steigenden Zahlen plant Angela Merkel angeblich einen „Lockdown light“.
27. Oktober 2020
Topmeldungen zum Coronavirus in Deutschland
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Erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen in Berlin (17.07 Uhr)
- Merkel will „Wellenbrecher-Shutdown“ beschließen (15.08 Uhr)
- Merkel warnt: „Noch vier Mal Verdopplung und das System ist am Ende“ (14.51 Uhr)
- Mehrere Bundesländer ziehen Stufen-Lockdown in Erwägung (13.50 Uhr)
- Kommen verschärfte Grenzkontrollen? Am Ende der Sitzung kündigt Seehofer Vorschlag an (10.30 Uhr)
Polizeieinsatz wegen Corona-Test: AfD-Landtagsabgeordneter liefert sich Handgemenge mit Ärztin
19.35 Uhr: Wieder Ärger um den bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Andreas Winhart. Der 37-Jährige geriet am Sonntag offenbar heftig mit einer Ärztin aneinander, die bei einem Hausbesuch einen Coronatest durchführen wollte. Das berichtet Merkur.de. Dabei ging es nicht um Winhart selbst, er soll aber eine Ärztin beleidigt und lautstark von „DNA“-Raub gesprochen haben.
Winhart weist die Vorwürfe zurück: „Es gab ein Wortgefecht. Die Ärztin ist rotzfrech aufgetreten, das hat sich hochgeschaukelt.“ Er soll laut eines Schriftverkehrs aus dem bayerischen Gesundheitsministerium auf das Dienstauto der Mediziner gehauen haben. Auch das bestreitet der AfD-Politiker, er habe nur „an die Scheibe gekloppt“.
Die Polizei musste anrücken. Das Präsidium in Rosenheim bestätigte den Fall – allerdings ohne Namen zu nennen.
Hessens Ministerpräsident Bouffier: „Wir werden einiges beschließen, was weh tut“
18.41 Uhr: Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) rechnet bei der Bund-Länder-Runde am Mittwoch zur Corona-Lage mit einer Verständigung auf tiefgreifende Maßnahmen. „Wir werden für Deutschland einiges beschließen, was weh tut und nicht schön ist“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen würden bei ihrem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „harte Entscheidungen“ treffen.
„Die Lage ist weit dramatischer, als viele glauben“, sagte Bouffier mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie. Konkret warnte er vor einer Überlastung der Krankenhäuser. „Bei uns laufen die Betten zu“, sagte der Ministerpräsident. „Schon heute gehen wir an die Grenzen.“
Vechta: Corona-Ausbruch in Schlachthof – 14 Menschen infiziert
18.28 Uhr: Erneut sind bei Reihentestungen in einem Schlachthof Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Wie der Landkreis Vechta am Dienstag mitteilte, wurden in einem Geflügelschlachthof in Steinfeld unter 150 Beschäftigten bei 14 Menschen Infektionen festgestellt. Das Gesundheitsamt des Landkreises sei in dem Betrieb gewesen und ermittele alle engen Kontaktpersonen der Infizierten. Weitere Maßnahmen würden geprüft.
Zuletzt waren in Schweine-Schlachthöfen in den Kreisen Cloppenburg und Emsland zahlreiche Beschäftigte positiv auf Covid-19 getestet worden.
Laschet: „Lage ist sehr sehr ernst“ – aber kein Lockdown
17.29 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich alarmiert über die Corona-Infektionslage geäußert. „Die Lage ist sehr sehr ernst“, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. „Die bisher geltenden Maßnahmen reichen nicht aus, den Trend zu stoppen.“
Nötig sei unter anderem ein strengeres Kontaktverbot. Ein Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen des gesamten öffentlichen Lebens müsse aber vermieden werden. Bildung und Wirtschaft sollten nicht eingeschränkt werden. „Der November wird der Monat der Entscheidung“, sagte Laschet.
Laschet hat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Wiedereinführung eines bundesweiten strengeren Kontaktverbots gefordert. „Wenn Infektionszahlen steigen, müssen Schutzvorkehrungen verstärkt werden.“ Es müsse am Mittwoch eine starke Antwort der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin geben.
Deutschland sei in einer Phase, in der „wir eine effektive Corona-Bremse brauchen, nicht halbherzig, sondern konsequent mit einer klaren zeitlichen Begrenzung“. Der größtmögliche Gesundheitsschutz müsse ohne einen zweiten Lockdown sichergestellt werden.
Die weit überwiegende Zahl der Infektionen entstehe bei privaten Kontakten, sagte Laschet. Er forderte die Bürger auf, alle privaten Feiern im November abzusagen.
Erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen in Berlin
17.07 Uhr: In Berlin hat die Gesundheitsverwaltung erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Im Vergleich zum Vortag infizierten sich demnach 1040 weitere Menschen mit dem Virus, wie die Senatsverwaltung am Dienstag mitteilte. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 137,2. Am Tag zuvor waren es 131,8.
Seit Beginn der Pandemie in Berlin wurden 28.063 Corona-Fälle gemeldet. 19.063 Menschen gelten inzwischen als genesen (365 mehr als am Vortag). 251 Infizierte starben, die Zahl veränderte sich im Vergleich zu Montag nicht. Der Anteil der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten wurde mit 9,8 Prozent angegeben. Am Tag zuvor lag er bei 9,2 Prozent.
Unter den Berliner Bezirken hat Neukölln nach wie vor die meisten Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen. Der Wert lag bei 250,7, gefolgt von Mitte mit 215,2, Friedrichshain-Kreuzberg mit 193,5 und Tempelhof-Schöneberg mit 160,1.
Sachsen-Anhalts Haseloff glaubt an „temporären Block eines Lockdowns“
16.20 Uhr: Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) rechnet bei der Schalte der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit weiteren Einschränkungen des täglichen Lebens in Deutschland. Haseloff sprach am Dienstag in Magdeburg von einem möglichen „temporären Block eines Lockdowns in Deutschland“ zur Eindämmung des Coronavirus. Im Raum stehe eine befristete Einschränkung für drei bis vier Wochen.
Welche Bereiche genau eingeschränkt werden sollen, wird demnach noch verhandelt. „Die Kanzlerin hat noch nichts gesagt“, sagte Haseloff. „Der Prozess läuft und es wird etwas kommen.“ Bereits am Montag habe es eine Schalte der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin gegeben, noch am Dienstagabend werde die Kanzlerin die Ministerpräsidenten erneut anrufen, um das Treffen am Mittwoch vorzubereiten. Ziel der Einschränkungen soll es laut Haseloff sein, die privaten Kontakte zunächst um etwa 75 Prozent zu reduzieren. Außerdem wollten Bund und Länder einen Ausnahmezustand zu Weihnachten verhindern.
„Wir brauchen ein Reaktionsschema, wir brauchen jetzt einen dämpfenden Faktor“, sagte Haseloff. Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland sagte der Chef der Magdeburger Kenia-Koalition, dass eine nationale Lösung wichtig sei. Die Länder müssten nun „solidarisch zusammenstehen“, auch Länder, die wie Sachsen-Anhalt bislang recht niedrige Infektionszahlen haben.
Neue Obergrenzen für Veranstaltungen in Berlin wegen Corona
16.12 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen gelten in Berlin bald niedrigere Obergrenzen für Veranstaltungen. Drinnen dürfen dann nur noch maximal 300 Menschen zu Tagungen, Messen oder Sportveranstaltungen zusammenkommen statt bisher 1000, draußen nur noch 500 statt bisher 5000 Menschen. Darauf verständigte sich der Senat am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur.
Hofreiter warnt vor Lage wie in Tschechien, Belgien und Frankreich
15.55 Uhr: Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anton Hofreiter, ist hochalarmiert über die Entwicklung der Pandemie in Deutschland. „Wenn wir nicht schnell und tiefgreifend handeln, kann es bei uns auch so weit kommen wie in Tschechien, in Belgien oder auch in Frankreich“, warnte er am Dienstag.
Es gehe nun schon seit Wochen, „dass die Entscheidungen von Bundesregierung und Ministerpräsidentenkonferenz der Entwicklung nicht hinterherkommen“. Hofreiter drängt: „Entscheidend ist, dass wir wieder vor die Kurve kommen, vor die Entwicklung und nicht weiter hinterherrennen.“
Merkel will „Wellenbrecher-Shutdown“ beschließen
15.08 Uhr: Nach Informationen von FOCUS Online will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Sitzung mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer am morgigen Mittwoch sehr weitgehende Einschränkungen beschließen. Der interne Name dafür ist „Wellenbrecher-Shutdown“.
Demnach sollen ab kommender Woche jegliche Einrichtungen, die dem Vergnügen dienen, vorerst geschlossen werden. Dazu gehören Restaurants und Kneipen, aber auch der Kulturbereich wie Museen oder Theater. Merkel wollte nach Informationen von FOCUS Online offenbar auch die Schulen schließen, konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen.
Merkel warnt: „Noch vier Mal Verdopplung und das System ist am Ende“
14.51 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll in einer Sitzung mit der Unionsfraktion am Dienstagmittag deutliche Worte zur Bedrohung durch die Corona-Pandemie gefunden haben. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Demnach soll Merkel erneut vorgerechnet haben, wie schnell die deutschen Krankenhäuser überfordert sein könnten.
Mittlerweile verdopple sich alle sieben bis acht Tage die Zahl der Neuinfizierten in Deutschland, bei den Intensivbetten gebe es alle zehn Tage eine Verdoppelung. „Noch vier Mal Verdopplung und das System ist am Ende“, soll Merkel gesagt haben. „Jeder Tag zählt!“, soll die Kanzlerin außerdem gewarnt haben. Denn die Lage in den Krankenhäusern spiegle die Zahl der Neuinfektionen 30 Tage zuvor wider.
Außerdem soll die Kanzlerin die Hauptstadt Berlin als Negativbeispiel genannt haben. Hier sei die Kontaktverfolgung infizierter Personen schon aufgegeben worden. Nun gelte es zu verhindern, dass sich die Lage zwischen dem 15. und 31. Dezember am schlimmsten darstellt, so Merkel laut „Bild“: „Wenn wir mehr tun, gewinnen wir Luft für die Feiertage.“
Köln verbietet Alkohol zum Karnevalstart
14.49 Uhr: Mit einem ganztägigen Alkoholverbot außerhalb von Gaststätten will Köln am 11.11. Karnevalstouristen abschrecken. Die Corona-Pandemie mache das Feiern zum traditionellen Start in die neue Karnevalssaison dieses Jahr unmöglich, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Dienstag.
„Deswegen werden wir neben den bereits bestehenden Kontaktbeschränkungen und Sperrzeiten zusätzlich am 11.11. ganztägig und auf dem gesamten Stadtgebiet ein Alkoholkonsumverbot und ein Alkoholverkaufsverbot außerhalb von Gaststätten erlassen“, kündigte die parteilose Politikerin an. Das Verbot beziehe sich auf Straßen, nicht auf Privatwohnungen, stellte ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage klar.
Reker appellierte in einer Pressekonferenz im Historischen Rathaus an alle Bürgerinnen und Bürger: „Wir alle müssen auf das Feiern am 11.11. verzichten. Diesmal wird nicht gefeiert, diesmal wird nicht gesungen, diesmal wird nicht geschunkelt, diesmal wird nicht getanzt. Diesmal gibt es keinen 11.11. Es ist in diesem Jahr nur ein Tag im Kalender wie jeder andere auch.“
In geradezu beschwörenden Formulierungen richtete sich Reker an die Öffentlichkeit: „Bleibt bitte alle zu Hause. Feiert auch zu Hause nicht.“ Das gleiche gelte für all diejenigen, die normalerweise aus anderen Regionen zum Feiern nach Köln reisten – sie sollten diesmal wegbleiben.
Mehrere Bundesländer ziehen stufenweise Lockdown in Erwägung
13.50 Uhr: Laut einem „Spiegel“-Bericht planen die von der SPD geführten Bundesländer (Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Hamburg) und Thüringen einen Notfallplan, der das „schrittweise Herunterfahren des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens“ beinhaltet. Dieser sei Teil eines Beschlussvorschlags, der derzeit diskutiert wird. Dieser Lockdown in mehreren Schritten solle kommen, wenn die anderen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie nicht die erhoffte Wirkung zeigen.
Dementsprechend wird zum Beispiel diskutiert, bis Ende November in Privatwohnungen nur noch Zusammenkünfte von Personen aus zwei Haushalten oder mit maximal zwei Haushalts-fernen Personen zuzulassen. Kinder bis 12 Jahre seien davon ausgenommen. Bei familiären Anlässen wie Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen sei im Entwurf von maximal 15 Personen die Rede.
Sollten die genannten Maßnahmen nicht reichen, sieht der Entwurf laut „Spiegel“ eine sogenannte „Schließungs-Reihe“ vor, die in zeitlicher Reihenfolge greifen solle:
Zunächst ist die Halbierung der geltenden Höchstgrenzen für Veranstaltungen vorgesehen. Es folgt die weitere Schließung von Theatern, Museen, Messen und Veranstaltungen. Dann folgen weitere Einschränkungen der Gastronomie, im Extremfall könnte nur noch Außer-Haus-Verkauf erlaubt werden. Genannt wird dann die Aussetzung des Vereinssports und das Verbot von körpernahen Dienstleistungen, also Friseure und Massagen.
Es folgen die Schließung von Fitnessstudios, Schwimmbädern und Saunen, sowie die Schließung gewerblicher Unterkünfte und schlussendlich die Schließung des Einzelhandels für nicht notwendige Güter des täglichen Bedarfs.
Völlig unklar ist bislang, ob der Entwurf eine Mehrheit unter allen Ministerpräsidenten findet. Am Mittwoch ab 13 Uhr diskutiert Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs erneut über das weitere Vorgehen.
Schleswig-Holstein erwägt harte Kontaktbeschränkungen
13.48 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen will Schleswig-Holstein generell harte Kontaktbeschränkungen ergreifen. Die Zahl 10 werde die Obergrenze für alle Bereiche auch im Freien in den nächsten drei Wochen sein, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag in Kiel. Dies gelte auch für den Sport, so dass maximal 10 Personen in getrennten Kohorten noch trainieren dürfen. Der Spielbetrieb im Amateurfußball müsse pausieren. Diese Maßnahmen sollen am Freitag in einer Landesverordnung beschlossen werden.
Die Kontaktbeschränkungen würden unabhängig von den Ergebnissen gelten, die am Mittwoch bei der Video-Schalte der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen werden, betonte Günther. Zugleich kündigte er an, dass die Maskenpflicht im Schulunterricht ab Klasse 5 um drei Wochen verlängert wird. Sie war nach den Herbstferien am 19. Oktober in Schleswig-Holstein zunächst für 14 Tage eingeführt werden.
Zudem wird die Maskenpflicht auch auf die Grundschulen, also die Klassen 1 bis 4 ausgeweitet. Dies gelte aber nur in Regionen, in denen der Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten werde, erläuterte der Regierungschef. In Schleswig-Holstein sollen Veranstaltungen in den nächsten drei Wochen maximal mit 100 Personen stattfinden dürfen. Schleswig-Holstein habe rechnerisch noch etwa zwölf Tage Vorsprung vor der durchschnittlichen Corona-Entwicklung in ganz Deutschland, sagte Günther. Man wolle verhindern, in zwölf Tagen so schwierig dazustehen wie andere Bundesländer. Es gelte, Schulen und Kitas offenzuhalten.
Kontakt zu Infiziertem: Greifswalds Oberbürgermeister in Quarantäne
12.30 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern muss ein weiterer Verwaltungschef einer Stadt in Quarantäne. Der Oberbürgermeister von Greifswald, Stefan Fassbinder (Grüne), habe Kontakt zu einer Person gehabt, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, teilte die Stadt am Dienstag mit. Es gehe Fassbinder gut und er arbeite von zu Hause. Ein erster Test sei negativ gewesen. Er sei über die Corona-Warnapp über den Kontakt informiert worden.
In Anklam südlich von Greifswald ist Bürgermeister Michael Galander (parteilos) vor mehreren Tagen positiv getestet worden und derzeit nicht arbeitsfähig, wie es im Rathaus hieß. In dem Zuge begab sich auch der Oberbürgermeister von Neubrandenburg, Silvio Witt (parteilos) in Quarantäne, weil er Kontakt mit Galander gehabt hatte. Witts erster Test sei aber auch negativ gewesen, hieß es.
Kommen verschärfte Grenzkontrollen? Am Ende der Sitzung kündigt Seehofer Vorschlag an
10.30 Uhr: Nach Informationen von FOCUS Online möchte auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) für das Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten weitere Verschärfungen einspeisen. In der gestrigen Sitzung des so genannten Corona-Kabinetts habe er zum Ende angekündigt, er hätte da noch einen Vorschlag, berichten Teilnehmer der Runde. Merkel habe ihm gesagt, sie sei „den ganzen Tag“ über erreichbar. Es wird erwartet, dass Seehofer verschärfte Grenzkontrollen auch für die Schiene und die Straße anpeilt. Ähnlich den Regeln, wie sie bisher schon für den Flugverkehr gelten.
Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass die Bundesregierung tatsächlich morgen darauf drängen wird, Verschärfungen für das Gastronomie- und Hotelgewerbe durchzusetzen. Auch die Tatsache, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dieser Branche weitere Hilfen in Aussicht gestellt hat, gilt als Indiz.
RKI: In NRW nur noch ein Kreis unter Warnwert 50
09.16 Uhr: In NRW liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nur noch ein Kreis unter der Warnschwelle von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Der Kreis Soest verzeichnete demnach am Dienstagmorgen den Wert von 40,8. Die Kreise Paderborn (50,7) und Euskirchen (71,3) rissen im Gegensatz zum Montag nun die 50er-Schwelle. Landesweit lag die sogenannte Inzidenz am Dienstagmorgen (Stand: 0.00 Uhr) bei 116,8. An der Spitze lag Solingen mit rund 206 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in der vergangenen Woche.
Corona-Ausbruch in Schongauer Klinik – Virus legt Krankenhaus lahm
09.03 Uhr: Wie der „Bayerische Rundfunk“ berichtet, sind in einem Krankenhaus in Schongau 32 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alles habe mit einer Routineuntersuchung am vergangenen Donnerstag begonnen, bis Freitagabend seien 430 Tests durchgeführt worden. Nach Angaben einer Sprecherin seien alle Infizierten symptomfrei. Insgesamt würden rund 600 Personen in der Klinik arbeiten. Die Notaufnahme im Schongauer Krankenhaus werde weiter betrieben, es gebe allerdings einen Aufnahmestopp für Neupatienten.
Auch die Geburtsstation sei laut dem Bericht des „BR“ aktuell geschlossen. Bis heute sollen auch die Testergebnisse der rund 90 Patienten, die in der Klinik behandelt werden, vorliegen. Man gehe jedoch nicht davon aus, dass sie sich beim Personal mit Sars-Cov-2 infiziert hätten.
RKI-Zahlen: 11.409 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
08.48 Uhr: Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Dienstagmorgen 11 409 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 6868 gelegen. Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle überstieg am Wochenende die Marke von 10 000.
Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Hinweis: Die vom RKI angegebenen Zahlen weichen von den von uns erhobenen Zahlen der Gesundheitsämter wegen Meldeverzögerungen ab.
Behörde schickt zwei Fußballmanschaften in „Generalquarantäne“ – Kontaktverfolgung scheiterte
08.42 Uhr: Nach einem Fußballspiel in Gutach im Breisgau hat das Gesundheitsamt Spieler, Betreuer und Trainer von zwei Mannschaften vorsorglich in Quarantäne geschickt. Drei Tage nach dem Fußballspiel am 10. Oktober zwischen dem SC Gutach-Bleibach und der SG Simonswald/Obersimonswald II habe es erste Meldungen über Coronasymptome bei Spielern gegeben, erklärte Michael Baumer, Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit beim SC Gutach-Bleibach am Dienstag. Das Gesundheitsamt Emmedingen habe in der Woche nach dem Spiel versucht, die Kontakte zu ermitteln. Dies sei aber nicht gelungen. Am 17. Oktober sei dann eine „General-Quarantäne“ für alle verordnet worden. Zuerst hatte die „Badische Zeitung“ berichtet.
Wenn Corona-Zahlen weiter steigen: CDU-Politiker Strobl fordert einwöchigen Lockdown
06.06 Uhr: Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert bei einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage einen gut einwöchigen Lockdown in Deutschland. „Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, dann müssen wir Maßnahmen in den Blick nehmen, etwa, dass wir auch einmal für eine Woche alles dicht machen, dass von Freitag bis Sonntag die Woche drauf gar nichts mehr geht“, sagte der baden-württembergische Innenminister dem Nachrichtenportal „ThePioneer“ (Dienstag). Auf die Frage, ob die Schließung auch Schulen, Kitas und Geschäfte betreffen würde, sagte Strobl: „Alles heißt alles.“ Das bedeute auch Einschränkungen im Grenzverkehr.
Damit könne man das Infektionsgeschehen zum Stillstand bringen, argumentierte Strobl. Der Vorteil dieser „sehr, sehr harten“ Lösung wäre die zeitliche Begrenzung. Der CDU-Politiker betonte aber auch, dann wären ein Weihnachtsgeschäft und eine gemeinsame Weihnachtszeit mit der Familie wieder möglich.
Corona-Fälle bei den UN: Treffen im New Yorker Hauptquartier abgesagt
05.10 Uhr: Mindestens fünf Corona-Infektionen legen das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York vorläufig lahm. Wegen der positiv auf das Virus getesteten Mitarbeiter eines Mitgliedsstaates seien für Dienstag alle persönlichen Treffen diverser Gremien auf dem Gelände am East River abgesagt worden. Das geht aus einem internen Brief des Präsidenten der UN-Vollversammlung, Volkan Bozkir, vom Montag hervor. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Sitzungen würden solange ausgesetzt, bis die Kontaktverfolgung abgeschlossen sei.
Diplomatenkreisen zufolge handelt es sich um einen Ausbruch in der UN-Vertretung Nigers. Das afrikanische Land ist Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, in dem auch Deutschland sitzt. Die letzte Sitzung am Montag hatte das mächtigste UN-Gremium allerdings ohnehin planmäßig digital abgehalten. Erst am Dienstag sollte es wieder zu einer Präsenzveranstaltung zusammenkommen.
Fast zwei Drittel der Deutschen rechnen mit einem Lockdown
04.05 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen rechnen damit, dass es wegen der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen wieder zu Schließungen von Geschäften, Restaurants oder Schulen kommen wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 63 Prozent, dass sie einen solchen Lockdown erwarten. Nur 23 Prozent glauben nicht daran, 13 Prozent machten keine Angaben.
Unter einem Lockdown versteht man weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Zur Bekämpfung der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder beschlossen, Schulen und Kitas zu schließen sowie Kultur- und Sporteinrichtungen für die Öffentlichkeit zu sperren. Die meisten Gaststätten, Läden und Dienstleister durften keine Kundschaft empfangen, Zusammenkünfte etwa in Kirchen oder Sportvereinen waren verboten. Ansammlungen von mehr als zwei Personen unterschiedlicher Haushalte waren über Wochen nicht zulässig.
Im Gegensatz zu den flächendeckenden Maßnahmen des Frühjahrs gibt es jetzt zur Eindämmung der zweiten Corona-Welle vor allem Gegenmaßnahmen in den sogenannten Hotspots, also Städten und Regionen mit hohen Infektionszahlen. Dazu gehören eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie.