++ Mehr als 200.000 neue Fälle in Frankreich ++
29. Dezember 2021Frankreich meldet erneut einen Höchstwert an Neuinfektionen – erstmals sind es mehr als 200.000. In Griechenland sollen für Anfang Januar vorgesehene neue Maßnahmen bereits ab morgen gelten.
- Massiver Anstieg an Neuinfektionen weltweit
- Deutlich mehr Omikron-Fälle in Deutschland
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 205,5
- Schulze: Deutschland will 75 Millionen Impfdosen spenden
- Lauterbach: Ungenaue Daten erschweren Omikron-Auswertung
- Mehr als 200.000 neue Fälle in Frankreich
Maskenpflicht auf den Straßen von Paris
Auf den Straßen von Paris gilt ab dem 31. Dezember eine Maskenpflicht. Grund sei der starke Anstieg von Corona-Neuinfektionen, teilen die lokalen Behörden mit. Bei einem Verstoß gegen die neue Richtlinie werde eine Strafe von 135 Euro fällig. In Frankreich besteht bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln.
WHO hat Verständnis für Verkürzung der Quarantäne
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt Verständnis für die Verkürzung der Corona-Quarantäne durch einige Staaten. Dies sei ein „Kompromiss“ zwischen der Kontrolle des Infektionsgeschehens und wirtschaftlichen Überlegungen, sagte der WHO-Notfall-Beauftragte Michael Ryan.
Zwar werde es durch die Verkürzung der Quarantänezeit „eine kleine Anzahl von Fällen geben, in denen die Betroffenen erkranken und das Virus möglicherweise übertragen, weil sie früher aus der Quarantäne entlassen wurden“, sagte Ryan. Dies werde jedoch nur „eine relativ kleine Zahl“ ausmachen. Folglich sei eine Verkürzung ein Kompromiss zwischen der Wissenschaft und dem Versuch, eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen.
Bislang haben drei Staaten die Isolationsdauer für positiv auf das Coronavirus Getestete verkürzt. Am Mittwoch kündigte die spanische Regierung an, die Quarantäne für Infizierte von zehn auf sieben Tage herabzusetzen. Zuvor hatten bereits die USA die Quarantänezeit für symptomfrei Infizierte von zehn auf fünf Tage halbiert. Argentinien verkürzte die Dauer der Quarantäne von vollständig geimpften Infizierten von zehn auf sieben Tage.
Spanien reduziert Auslastung von Sportstadien
Aufgrund der rapide steigenden Infektionszahlen gilt in Spanien für alle Fußballstadien der ersten und zweiten Liga künftig eine maximale Auslastung von 75 Prozent. Das beschlossen die Gesundheitsexperten der Zentral- und Regional-Regierungen. Für geschlossene Arenen wurde eine Obergrenze von 50 Prozent der normalen Zuschauerkapazität festgelegt. Das betrifft unter anderem die Basketball-, Handball- und Hallenfußball-Ligen.
Diese Beschränkungen sollen zunächst bis Ende Januar gelten. Bei allen Sportveranstaltungen gilt auch im Freien eine strenge Maskenpflicht, der Verzehr von Lebensmitteln und das Rauchen ist während der Spiele verboten.
Trotz einer hohen Impfquote von rund 80 Prozent nimmt die Zahl der Neuinfektionen in Spanien seit Wochen rapide zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei einem Rekordwert von 850, nachdem Mitte Oktober noch ein Tiefststand von rund 18 erreicht worden war.
Quarantäne-Befreiung für Geboosterte?
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hält eine Befreiung für dreifach Geimpfte für denkbar. Gegenüber dem Nachrichtenportal Watson sagte er mit Blick auf die Ausbreitung der Omikron-Variante: „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein – auch und gerade mit Blick auf die kritische Infrastruktur. Wenn sich viele Menschen anstecken und in Quarantäne müssen, besteht die Gefahr, dass wir Probleme bei der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur bekommen.“ Denkbar wäre dafür aus seiner Sicht eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen.
In Belgien darf der Kulturbereich wieder öffnen
In Belgien dürfen Kinos, Konzerthallen und andere Kulturstätten wieder öffnen. Das Corona-Kabinett habe eine entsprechende Gesetzesänderung beschlossen, teilte die belgische Regierung mit. Der Staatsrat hatte tags zuvor einem Eilantrag Kulturschaffender gegen strengere Corona-Maßnahmen stattgegeben und zunächst die Schließung von Theatern aufgehoben.
Nun können auch andere Kultureinrichtungen ab Donnerstag wieder öffnen. Es sind maximal 200 Zuschauer erlaubt, das Tragen von Masken ist verpflichtend und ein Impfpass oder negativer Test muss meist vorgelegt werden. Somit kehrt Belgien im Kulturbereich zum Stand vor dem 22. Dezember zurück. Andere strengere Corona-Maßnahmen – etwa im Sport – bleiben bestehen.
Mehr als 183.000 neugemeldete Fälle in Großbritannien
Ebenso wie Frankreich meldet auch Großbritannien mit 183.037 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Rekord. Die Zahl der neuen verzeichneten Todesfälle liegt bei 57.
Bund: Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche möglich
Der Bund hat für mehr Klarheit bei sogenannten Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren gesorgt. Diese hätten „unabhängig von den Empfehlungen“ der Ständigen Impfkommission (STIKO) grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrischimpfungen, heißt es in einem Schreiben, das Gesundheitsminister Karl Lauterbach unter anderem an die Bundesländer geschickt hat.
Für sie komme dabei der BioNTech-Impfstoff in Frage. Moderna soll demnach erst ab 30 Jahren verabreicht werden. Im Falle von Impfschäden bei Kindern und Jugendlichen garantiere der Bund einen Versorgungsanspruch, sofern ein für diese Personengruppe zugelassener mRNA-Impfstoff wie etwa BioNTech verwendet werde.
Die Berliner Gesundheitssenatorin, Ulrike Gote (Grüne), kündigte daraufhin an, dass in der Hauptstadt seit heute auch für zwölf- bis 18-Jährige bereits drei Monate nach der letzten Impfung eine Auffrischimpfung möglich sein soll.
Anzeige wegen irrtümlicher Moderna-Impfung einer Zehnjährigen in Frankreich
Wegen der irrtümlichen Impfung einer Zehnjährigen in Frankreich mit dem Moderna-Vakzin hat der Vater rechtliche Schritte eingeleitet. Der Staatsanwalt von Coutances in Nordfrankreich, Cyril Lacombe, bestätigte, dass der Mann Anzeige erstattet habe. Dem Mädchen war am 22. Dezember im Impfzentrum von Avranches eine halbe Dosis Moderna anstelle des vorgesehenen Kinderimpfstoffs von BioNTech/Pfizer verabreicht worden. Die Gesundheitsbehörde versicherte, dem Mädchen gehe es gut. Die Eltern seien über die möglichen Nebenwirkungen der Impfung informiert worden, unter anderem die „sehr seltenen Fälle“ von Herzentzündungen.
Brot für die Welt rechnet mit mehr Hungernden wegen Corona
Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt rechnet damit, dass die Corona-Pandemie weltweit 120 Millionen Menschen in den Hunger treibt. „Das ist eine dramatische und eine fürchterliche Zahl“, sagte die Präsidentin der Organisation, Dagmar Pruin, dem Kölner Online-Portal domradio.de.
In manchen Ländern sei die Schulspeisung die einzige regelmäßige Mahlzeit für Kinder und der Lohn von Arbeitenden reiche nur für einen Tag. Wenn dann aber wegen eines Lockdowns kein Geld mehr hereinkomme und die Kinder nicht in die Schule gingen, seien die Folgen „tatsächlich dramatisch“, so Pruin.
Fauci: Omikron offenbar weniger schwerwiegend als Delta
Dem US-Regierungsberater Anthony Fauci zufolge deutet alles darauf hin, dass der Verlauf bei Omikron weniger schwerwiegend ist als bei Delta. Den ersten Daten zufolge dürfte die neue Variante auch weniger häufig zu Einweisungen ins Krankenhaus führen, sagte er. Über eine vierte Impfung solle erst geredet werden, wenn klar sei, wie lang der Schutz durch die Auffrischungsimpfungen anhalte.
Spanien verkürzt Corona-Isolation auf sieben Tage
Spanien verkürzt die verordnete Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion ohne Symptome von zehn auf sieben Tage. Das wurde bei einem Treffen der Gesundheitsexperten der Zentral- und der Regionalregierungen beschlossen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte.
Diese Verkürzung gelte auch für nicht geimpfte Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung, etwa für die Kontaktpersonen eines Infizierten, hieß es. Geimpfte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen sich in Spanien nicht isolieren. Die Reduzierung war von mehreren der 17 Regionalregierungen – darunter von Madrid, Andalusien und den Balearen – gefordert worden. Damit will man Beeinträchtigungen der Grundversorgung zum Beispiel in den Krankenhäusern oder im öffentlichen Verkehr verhindern.
Wegen der rasant zunehmenden Zahl der Infektionsfälle melden sich auch in Spanien immer mehr Arbeitnehmer krank, um nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus in Selbstisolation zu gehen. Die Entscheidung habe auch unter anderem mit den Erkenntnissen zu tun, wonach die neue Virusvariante Omikron zwar ansteckender sei, aber offenbar einen eher milden Krankheitsverlauf habe, berichteten der staatliche Fernsehsender „RTVE“ und andere spanische Medien unter Berufung auf Teilnehmer des Treffens.
WHO: Akute Phase der Pandemie könnte 2022 enden
Die akute Phase der Pandemie könnten dem Experten Mike Ryan von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge im kommenden Jahr vorüber sein. „Wir können die Phase der Hospitalisierungen und des Todes zu einem Ende bringen“, sagte er. Die WHO setzt auch auf weitere Fortschritte beim Einsatz von Medikamenten bei der Therapie gegen Covid-19 im nächsten Jahr.
Es sei zudem wichtig, dass bis zur Jahresmitte in jedem Land mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dann sei es möglich, dass die Pandemie zumindest mit ihren schweren Verläufen auslaufe. Tedros appellierte erneut eindringlich an alle Staaten, nicht egoistisch zu sein, sondern bei einer gerechten Verteilung des Impfstoffs zu helfen.
Die aktuelle Corona-Welle durch die Omikron-Variante bezeichnete die WHO als besorgniserregend. Zusammen mit der Delta-Variante könne es zu einem „Tsunami von Fällen“ kommen, sagte Tedros. „Dies setzt das erschöpfte Gesundheitspersonal und die Gesundheitssysteme, die am Rande des Zusammenbruchs stehen, immens unter Druck und wird es auch weiterhin tun.“
Analyse: Zahl der Silvesterunfälle in Corona-Pandemie stark gesunken
Die Anzahl der Silvesterunfälle ist während des ersten Jahreswechsels in der Corona-Pandemie nach Kassen-Berechnungen um etwa 40 Prozent gesunken. Laut Angaben der Barmer Krankenkasse vom Mittwoch wurden an Silvester 2020 bundesweit rund 3800 Fälle registriert, im Jahr zuvor waren es noch 6200 gewesen. In die Analyse gingen Unfälle im Zeitraum vom 29. Dezember bis 2. Januar ein, deren Folgen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Dazu gehören etwa Alkoholvergiftungen, Gehirnerschütterungen, Knalltraumata, Augen- und Handverletzungen sowie Verbrennungen. Am häufigsten seien alkoholisierte Patienten behandelt worden, hieß es. Die Barmer bezog sich auf eine Hochrechnung.
Braunschweig ordnet Maskenpflicht für „Spaziergänge“ an
Die Stadt Braunschweig ordnet eine FFP2-Maskenpflicht bei den Versammlungen der sogenannten Montagsspaziergänger an. Dazu werde am Donnerstag eine Allgemeinverfügung erlassen, die schon für die bereits angekündigte Versammlung von Kritikern der Corona-Maßnahmen am 3. Januar gelte, teilte die Stadt mit. Die Stadt lege darin fest, dass bei allen Versammlungen grundsätzlich eine FFP2-Maske zu tragen ist – unabhängig davon, ob diese ordnungsgemäß angezeigt wurden. Zudem solle auf die Abstandspflicht hingewiesen werden.
Die Stadt und die Polizeidirektion in Braunschweig hätten sich auf dieses Vorgehen verständigt, damit die Polizei eine klare Handhabe dafür habe, Ordnungswidrigkeitenverfahren einzuleiten und Bußgelder zu veranlassen. „Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut, und wir respektieren die kritische Auseinandersetzung mit all den politischen Entscheidungen, die im Rahmen der Pandemiebekämpfung getroffen wurden“, sagte Oberbürgermeister Thorsten Kornblum. Es sei jedoch nicht hinnehmbar, dass das Versammlungsrecht systematisch umgangen werde und Versammlungen nicht angezeigt würden, um für den Infektionsschutz unbedingt nötige Sicherheits- und Hygieneregeln nicht zu befolgen.
2G-Regel gilt nicht für Bekleidungsgeschäfte in Bayern
Bekleidungsgeschäfte in Bayern dienen genauso wie Buchhandlungen oder Blumenläden der „Deckung des täglichen Bedarfs“ und unterliegen somit nicht der 2G-Regel. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden. Der Beschluss ist rechtskräftig.
Die Staatsregierung hatte Anfang Dezember verfügt, dass im bayerischen Einzelhandel nur noch Geimpfte und Genesene Zugang haben. Ausgenommen sind Ladengeschäfte „zur Deckung des täglichen Bedarfs“. Bekleidungsgeschäfte werden in der Verordnung nicht als Ausnahme aufgeführt. Nach dem Urteil der Richter sind aber auch sie von der 2G-Regel ausgenommen, „weil deren Bedeutung für die Allgemeinheit nicht hinter die von Schuhen, Büchern, Schnittblumen oder Gartengeräten zurücktrete und der Bedarf an Kleidung täglich eintreten könne“.
Der Verwaltungsgerichtshof lehnte deshalb den Eilantrag eines Bekleidungsunternehmens gegen die 2G-Regel als unzulässig ab: Bekleidungsgeschäfte fielen ohnehin nicht unter die Beschränkung. Vor Weihnachten hatten die Richter schon klargestellt, dass auch Spielzeugläden davon ausgenommen seien. Wie wichtig und dringlich ein täglicher Bedarf sein müsse, damit das Geschäft nicht der 2G-Vorschrift unterliegt, sei weder dem Verordnungstext noch der Begründung zu entnehmen.
Tschechien plant Corona-Tests auch für Geboosterte
Die tschechische Regierung plant im Kampf gegen die Omikron-Variante verpflichtende Tests für alle Angestellten. Die Vorschrift solle auch für Menschen gelten, deren Impfschutz bereits mit einer dritten Spritze aufgefrischt worden sei, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Denkbar sei ein Test alle drei bis fünf Tage. Die Vorschrift solle am 17. Januar in Kraft treten. Einzelheiten würden noch mit den Arbeitgebern ausgehandelt.
Die Regierung hat bereits für alle Schulkinder, Lehrkräfte und sonstigen Angestellten im Bildungssektor zwei Corona-Tests pro Woche vorgeschrieben. Das sollte ab Januar gelten.
Corona-Regelbrecher in China öffentlich gedemütigt
Mindestens vier mutmaßliche Regelbrecher der strengen Corona-Maßnahmen in China sind in einer Stadt im Süden des Landes öffentlich zur Schau gestellt worden. Wie Staatsmedien berichteten, wurden die Beschuldigten in weißen Schutzanzügen vor einer großen Menschenmenge in der Stadt Jingxi in der autonomen Region Guangxi vorgeführt. Den Personen wird vorgeworfen, illegalen Migranten beim Grenzübertritt aus dem nahe gelegenen Vietnam geholfen zu haben.
Seit Ausbruch der Pandemie sind Chinas Landesgrenzen aufgrund der Angst vor importierten Corona-Fällen praktisch geschlossen. Auf sozialen Medien kursierten Kurzvideos, auf denen die Verdächtigen Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen, während sie von jeweils zwei Sicherheitskräften durch belebte Straßen geführt werden. Die Parade wird von Dutzenden Polizisten bewacht, einige von ihnen sind bewaffnet.
Auf Chinas sozialen Medien erhalten die drastischen Maßnahmen der Behörden teilweise Zuspruch. „Solche Leute haben es verdient. Was wäre, wenn die das Virus ins Land brächten?“, schreibt ein Nutzer auf der Online-Plattform Weibo. Die Szenen erinnern stark an die öffentlichen Demütigungen, wie sie während der Kulturrevolution (1966-76) unter Mao Tsetung üblich waren. Die chinesische Regierung hatte das Zurschaustellen von Kriminellen im Jahr 2010 vollständig verboten, doch in den letzten Monaten ist die Praxis im Zuge der strengen Corona-Maßnahmen wiederholt aufgetaucht.
Lauterbach prüft offenbar kürzere Quarantäne
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach prüft einem Medienbericht zufolge eine Verkürzung der Quarantänedauer bei Kontakt mit Infizierten. Hintergrund sei die Sorge, die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante könne Teile der kritischen Infrastruktur lahmlegen, wenn zu viele Menschen nach Kontakt mit Infizierten für längere Zeit in Quarantäne müssen, schreibt der „Spiegel“. Große Sorge herrscht vor allem vor weiteren Personalengpässen im Gesundheitssystem. Gefährdet sein könnten auch Polizei, Feuerwehr oder Teile der Wirtschaft.
Derzeit empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren beziehungsweise in Quarantäne begeben sollen. Das schließt auch Geimpfte und Genesene ein.
Frankreich erhöht Druck auf Ungeimpfte
Angesichts eines rasanten Anstiegs von Coronavirus-Infektionen durch die Omikron-Variante hält die französische Regierung am Druck auf ungeimpfte Menschen fest. Gesundheitsminister Olivier Véran verteidigte in einer Parlamentsanhörung den Plan, künftig nur noch Personen mit vollständigem Impfschutz den Zugang zu Restaurants, Kinos, Theatern, Museen und Sportarenen zu erlauben. Der Nachweis dafür wird dann auch für die Benutzung von Fernzügen und Inlandsflügen verlangt; ein negativer Test nicht mehr akzeptiert. Bis Mitte Januar soll das in Kraft sein
WHO für 2022 vorsichtig optimistisch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) blickt mit vorsichtigem Optimismus auf die voraussichtliche Corona-Lage im nächsten Jahr. Es sei unter anderem wichtig, dass bis zur Jahresmitte in jedem Land mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dann sei es möglich, dass die Pandemie zumindest mit ihren schweren Verläufen auslaufe. „Wir können die Phase der Hospitalisierungen und des Todes zu einem Ende bringen“, sagte WHO-Experte Mike Ryan. Die WHO setzt auch auf weitere Fortschritte beim Einsatz von Medikamenten bei der Therapie gegen Covid-19 im nächsten Jahr.
Fälle in der Schweiz steigen auf Rekordstand
In der Schweiz ist die Anzahl neuer Covid-Ansteckungen auf einen Höchststand geklettert. Das Gesundheitsamt meldet im Vergleich zum Vortag 17.634 neue laborbestätigte Fälle. Weitere 25 Menschen starben an der Erkrankung. Die Schweiz, die rund zehn Mal weniger Einwohner hat als Deutschland, weist eine der niedrigsten Impfraten Westeuropas auf. Gleichzeitig sind die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie vergleichsweise locker.
Epidemiologe Zeeb: Aktuelle Corona-Zahlen zu niedrig
Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie zweifelt an der Richtigkeit der Angaben zu den aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland. „Die Zahlen jetzt sind sicher zu niedrig angegeben“, sagte Zeeb dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Zeeb bemängelte den Meldeverzug über die Feiertage. „Ein Problem, das wir auch im vergangenen Jahr zu dieser Zeit hatten.“
Seiner Ansicht nach ergeben sich daraus auch falsche Angaben zur Ausbreitung der Omikron-Variante im Bundesgebiet. „Die Anzahl der angegebenen Omikron-Fälle entspricht nicht der Realität, da wir nicht umfassend genomsequenzieren“, sagte er.
Neuer Höchstwert bei Neuinfektionen in Dänemark
In Dänemark ist die Zahl der Neuinfektionen auf einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn gestiegen. Wie die dänische Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden 23.228 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert. Der bisherige Höchstwert war am Montag mit 16.164 neuen Fällen erreicht worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei mehr als 1700, das ist der weltweit höchste Wert vor Malta, Irland, Island und Großbritannien. In Dänemark ist die Omikron-Variante schon seit über einer Woche die vorherrschende Coronavirus-Variante.
Herrmann: Impfgegner teils mit „erheblichem Fanatismus“
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht bei den Gegnern von Impfungen und Corona-Maßnahmen teilweise einen „erheblichen Fanatismus“. Dass einige ihre Kinder einspannten oder sich in Einzelfällen sogar bewaffneten, sei „etwas, was uns Sorge bereitet“, sagte Herrmann. Es gebe Verbindungen zum Rechtsextremismus, „wo man bekanntermaßen auch mit Gewalttaten rechnen muss“. Er sehe aber keine terroristische Qualität.
Oberverwaltungsgericht bestätigt Böller-Verkaufsverbot
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hat das Verkaufsverbot für Silvester-Feuerwerk bestätigt. Das Gericht habe eine entsprechende Beschwerde von Pyrotechnikherstellern, Händlern sowie eines Käufers zurückgewiesen, teilte das Oberverwaltungsgericht mit (OVG 6 S 59/21, 60/21 u. 61/21). Zuvor hatte bereits das Verwaltungsgericht Berlin entsprechende Anträge abgelehnt. Die Beschlüsse sind nach Angaben des OVG unanfechtbar.
Der Bundesverband Pyrotechnik bedauerte die Entscheidung und erwägt nach eigenen Angaben, das Verfahren in der Hauptsache fortzuführen und ein Urteil per Feststellungsklage zu erstreiten. Das Oberverwaltungsgericht stütze seinen Beschluss auf eine vage Interessenabwägung, hieß es.
Kritik an Durchsagen der Polizei Koblenz
Die Grünen-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz kritisiert die Polizei in Koblenz wegen Lautsprecherdurchsagen während eines Einsatzes beim „Spaziergang“ gegen die Corona-Maßnahmen am vergangenen Montag. Aus Videomaterial, das dem SWR vorliegt, geht unter anderem hervor, dass ein Beamter per Durchsage Teilnehmende aufforderte, „sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen und provozieren“ zu lassen. Laut einem weiteren Video, das im Internet kursiert, heißt es in einer weiteren Durchsage: „Wir, die Polizei, bedanken uns für den kooperativen und friedlichen Ihrerseits gezeigten Protest und die Teilnahme an diesem Spaziergang. Wir wünschen Ihnen einen schönen Weg nach Hause.“ Der „Spaziergang“, an dem rund 1200 Personen teilnahmen, war zuvor nicht angemeldet worden.
Der innenpolitische Sprecher der Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag, Carl-Bernhard von Heusinger, sagte dazu dem SWR: „Gerade vor dem Hintergrund, dass es sich hier um eine unangemeldete Versammlung handelte, musste sich die Polizei zumindest neutral verhalten. Das ist hier offensichtlich nicht passiert.“
Lauterbach: Inzidenz zwei bis drei Mal höher als angegeben
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen liegt nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zwei bis drei Mal höher als in den derzeitigen Statistiken ausgewiesen. Wegen der Feiertage gebe es momentan eine „deutliche Untererfassung“ der Corona-Infektionen, sagte Lauterbach. „Die gegenwärtig ausgewiesene Inzidenz unterschätzt die Gefahr, in der wir uns befinden“, warnte der Minister.
Polizei ermittelt gegen Beamte nach Protest in Bautzen
Nach einem eskalierten Corona-Protest am Montag in Bautzen ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt in den eigenen Reihen. Das Verfahren sei umgehend eingeleitet worden, nachdem im Internet ein Videoausschnitt aufgetaucht sei, das zwei Polizisten zeige, die Teilnehmern eines Protests in den Rücken träten, teilte die Polizemit. Jetzt müssten Aufnahmezeit und -ort des Videos geprüft werden, um herauszufinden, welche Einheit zu diesem Zeitpunkt im Einsatz gewesen sei.
„Unabhängig von den Umständen ist so ein Verhalten natürlich inakzeptabel. Dafür stehen wir nicht, und das entspricht auch nicht den Leitlinien, mit denen wir im Einsatz arbeiten“, sagte ein Sprecher der Polizei. Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen war es am Montagabend in Bautzen zu Ausschreitungen gekommen.
Mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich
In Frankreich hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 200.000 binnen 24 Stunden überschritten. Innerhalb eines Tages seien rund 208.000 neue Fälle registriert worden, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran vor der Nationalversammlung. Erst am Dienstag war mit fast 180.000 Neuinfektionen ein Tageshöchstwert erreicht worden.
Steigende Zahl von Protesten stellt Polizei vor Probleme
Die steigende Zahl kleiner und offenbar spontaner Kundgebungen von Gegnern der Corona-Politik stellt die Polizei vor Probleme. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sprach von einem momentan „sehr dislozierten Protestgeschehen auch in kleineren Orten mit plötzlich entstehenden Veranstaltungen, die nicht vorher angemeldet“ seien. Dies mache die Aufgabe für die Polizei „etwas schwieriger“.
„Disloziert“ bedeutet, dass sich Kundgebungen auf mehrere Orte verteilen. Zudem würden die Proteste „in Teilen radikaler, auch gewalttätiger“, sagte der Ministeriumssprecher. Insgesamt äußere sich der Corona-Protest nun auf andere Art als noch vor wenigen Monaten, als „wir eher größere Demonstrationen mit vielen Teilnehmern eher in den größeren Städten gesehen haben“, sagte er.
Reporter berichten auf Twitter von Übergriffen bei Demos
Unter dem Hashtag #AusgebranntePresse teilen Journalisten und Medienschaffende derzeit auf Twitter ihre negativen Erfahrungen bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen. So berichten Reporterinnen und Reporter etwa von Bedrohungen, Angriffen oder Aufrufen zu Gewalt gegen die eigene Person über den Messengerdienst Telegram. Der Deutsche Journalisten-Verband und andere fordern einen besseren Schutz für Journalisten.
Athen zieht dringende Maßnahmen vor
Die Regierung in Athen hat angesichts einer rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zahlreiche Corona-Maßnahmen vorgezogen, die bisher für den 3. Januar 2022 geplant waren. Wie der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris im Staatsrundfunk sagte, gelten die Maßnahmen ab 06.00 Uhr am Donnerstagmorgen.
Demnach müssen alle Tavernen, Bars und Kneipen um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen, sondern nur am Tisch bedient werden. Musik wurde in diesen Lokalen verboten. Einzige Ausnahme: In der Silvesternacht dürfen Tavernen und Clubs bis 02.00 Uhr aufbleiben, solange alle anderen Einschränkungen eingehalten werden. In allen öffentlichen Räumen bleibe die Pflicht, eine FFP-2-Maske zu tragen, hieß es.
Niederlande warnen vor Einkaufsfahrten nach Deutschland
Der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge hat seine Landsleute aufgerufen, angesichts der Corona-Pandemie vorerst nicht mehr zum Einkaufen nach Deutschland oder Belgien zu fahren. „Wenn es in den Niederlanden unvernünftig ist, durch die Einkaufsstraßen zu gehen, dann ist es das auch in Antwerpen oder Aachen“, sagte De Jonge nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP. „Ich rufe Sie dringend auf: Bleiben Sie zu Hause.“
In den Niederlanden ist noch bis mindestens zum 14. Januar ein Lockdown in Kraft, mit dem die Verbreitung der stark ansteckenden Omikron-Variante gebremst werden soll. Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen sind geschlossen.
Versorgungsprobleme in Xi’an wegen Lockdown
Nach einer Woche im Lockdown gibt es in der chinesischen Stadt Xi’an Versorgungsprobleme. Personalausfälle und „Schwierigkeiten bei Logistik und Verteilung“ hätten zu Problemen bei der Versorgung abgeriegelter Wohnanlagen geführt, räumten Behördenvertreter ein. Am Dienstag hatten Bewohner in Online-Netzwerken über Lebensmittelknappheit geklagt und um Hilfe gebeten. Einige Menschen durften nach eigenen Angaben ihre Wohnungen nicht verlassen, obwohl ihre Lebensmittelvorräte knapp wurden.
Der Beamte Chen Jianfeng sagte nun vor Journalisten, die Stadtverwaltung habe Unternehmen beauftragt, bei der Verteilung von Lebensmitteln in der 13-Millionen-Einwohner-Stadt mitzuhelfen. Beamte sollen zudem den Groß- und Einzelhandel beaufsichtigen.
Spanien will keine sofortigen Einschränkungen wegen Omikron
Die spanische Regierung lehnt sofortige landesweite Restriktionen wegen der Omikron-Variante ab. Omikron verbreite sich zwar schneller, führe im Allgemeinen aber zu nur leichten Symptomen und belaste das Krankenhaussystem des Landes daher weniger als frühere Corona-Wellen, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Außerdem habe Spanien eine Impfrate von mehr als 80 Prozent. „Wir sind in einer völlig anderen Situation“, sagte er. „Wir sind besser und stärker vorbereitet, die Omikron-Variante anzugehen.“
Sánchez kündigte an, Regionalpräsidenten und die nationalen Gesundheitsbehörden würden einen Vorschlag diskutieren, die Quarantäne für Menschen zu verkürzen, die zwar positiv getestet wurden, aber keine Covid-19-Symptome zeigen. Es werde erwogen, die Quarantänezeit in solchen Fällen von zehn auf fünf Tage zu halbieren.
Britische Apotheken beklagen Test-Mangel
Wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron in Großbritannien gehen den Apotheken die kostenlosen Schnelltests aus. Der Mangel sei ein riesiges Problem, zumal die Nachfrage gewaltig sei, sagte die Chefin des Branchenverbandes Association of Independent Multiple Pharmacies, Leyla Hannbeck, dem Sender BBC Radio 4. Viele Menschen könnten keine Tests erhalten. Täglich werden derzeit 900.000 Tests zur Verfügung gestellt. Diese Menge reiche bei weitem nicht aus, sagte Hannbeck.
Grund für die enorme Nachfrage seien die aktuellen Richtlinien der Regierung. Demnach sollen alle Menschen, die Kontakt mit Infizierten hatten, sich eine Woche lang täglich auf das Virus testen. Hinzu komme die Sorge vor einer Ansteckung geliebter Menschen, sagte Hannbeck. „Die Leute handeln verantwortungsbewusst, indem sie sich testen lassen, da wir nun in der Weihnachtszeit sind und Neujahr vor der Tür steht, und alle mit Familie und Freunden beisammen sein wollen.“
Prominenter Impfgegner in Niederlanden an Corona gestorben
Einer der prominentesten Impfgegner der Niederlande ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler Robin Fransman erlag der Krankheit in einer Klinik, meldeten der öffentlich-rechtliche Sender NOS sowie mehrere weitere Medien übereinstimmend.
Den Berichten zufolge war der 53-Jährige aus Überzeugung nicht geimpft und äußerte sich in sozialen Medien kritisch über den Corona-Impfstoff. Er hatte seine Infektion am 3. Dezember auf Twitter so bekanntgegeben: „Corona positiv. Es wurde auch mal Zeit.“ Fransman, der beruflich im Finanzsektor tätig war, hatte die Initiative „Herstel-NL“ (etwa: „Erholung-Niederlande“) gegründet. Deren Mitglieder wenden sich gegen harte Corona-Schutzmaßnahmen.
Südkorea verlängert wegen Omikron Einreisebeschränkungen
Vor dem Hintergrund der Omikron-Variante verlängert Südkorea seine Einreisebeschränkungen um weitere vier Wochen. Die Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention teilte mit, Besucher aus elf afrikanischen Ländern könnten weiterhin nicht einreisen. Alle anderen Einreisenden müssten eine zehntägige Quarantäne einhalten. Die Maßnahmen gelten vorläufig bis zum 3. Februar. Südkorea registrierte nach Angaben der Behörden 109 Neuinfektionen mit der Omikron-Variante innerhalb eines Tages. Das war der höchste Wert seit dem ersten bestätigten Auftreten der Mutation im Land am 1. Dezember.
Studie: Omikron wird Gastronomie und Handel hart treffen
Die Verschärfung der Corona-Maßnahmen zur Bekämpfung der Omikron-Variante drohen nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vor allem im Gastgewerbe und im stationären Einzelhandel tiefe Spuren zu hinterlassen. Im stationären Einzelhandel gingen rund sechs Milliarden Euro pro Monat an Umsatz verloren, prognostizierten die Forscher laut einer vorgelegten Mitteilung. Teils wandere das Geschäft in den Onlinehandel ab. Auch in der Gastronomie seien erhebliche Einbußen zu erwarten. „Wenn es für die Gastronomie so schlimm kommen sollte wie Anfang 2021, könnten sich auch hier die Umsatzverluste auf über zehn Milliarden Euro gegenüber einem normalen Jahr summieren“, warnten die Konjunkturexperten.
Das Corona-Virus hat die deutsche Wirtschaft laut IW bereits stark beschädigt. Bisher sind nach den Berechnungen des Instituts rund 335 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren gegangen
Omikron führt zu massivem Anstieg der weltweiten Infektionszahlen
Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus hat zu einem massiven Anstieg der weltweiten Infektionszahlen geführt. Weltweit wurden vom 22. bis 28. Dezember mehr als 6,5 Millionen Infektionen nachgewiesen – der höchste Wochenwert seit Pandemie-Beginn, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben berichtet.
Die meisten Neuinfektionen werden derzeit in Europa verzeichnet, wo in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 3,5 Millionen Fälle registriert wurden. Das waren durchschnittlich mehr als 510.000 Fälle pro Tag – ebenfalls ein neuer Höchststand. In früheren Infektionswellen waren in Europa nie mehr als 300.000 Fälle pro Tag registriert worden.
Pistorius: „Corona-Spaziergänger“ wollen Versammlungsrecht aushebeln
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat die sogenannten „Spaziergänge“ gegen die Corona-Maßnahmen erneut scharf kritisiert. Der vermeintlich unpolitische Begriff des Spaziergangs solle offenbar „verschleiern, dass das Versammlungsrecht ausgehebelt werden soll“, sagte Pistorius dem Evangelischen Pressedienst. Am Montag hatten sich nach Angaben des Ministeriums an 117 Orten in Niedersachsen insgesamt rund 13.000 Menschen versammelt, um gegen die Maßnahmen zu Eindämmung der Corona-Pandemie zu protestieren. Lediglich 14 Versammlungen seien bei den Behörden angemeldet worden.
Erneut hätten insbesondere rechte und rechtsextremistische politische Gruppierungen oder sogenannte Reichsbürger versucht, die Proteste zu vereinnahmen, sagte ein Ministeriumssprecher. Vereinzelt sei zudem erneut versucht worden, polizeiliche Maßnahmen zu erschweren, indem Kinder und Kinderwagen in die vorderen Bereichen der Aufzüge geschoben wurden.
RKI: Inzwischen mehr als 13.000 Omikron-Fälle
Die Zahl der Corona-Infektionen, die nachweislich auf die Omikron-Variante zurückgehen, steigt laut dem Robert Koch-Institut (RKI) weiter an. Inzwischen seien insgesamt 13.129 solcher Fälle bekannt. Seit gestern verzeichnete das Institut einen Anstieg der Omikron-Infektionen um 26 Prozent.
Die Zahl bezieht sich auf Fälle im November und Dezember, die meisten Nachweise stammen mit 7632 aus der vergangenen Woche. In der Vorwoche waren es demnach 3040.
Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI 159 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Vier Menschen starben bisher im Zusammenhang mit der Variante.
Johnson verteidigt lockere Corona-Auflagen
Die Neuinfektionen in Großbritannien steigen, die Krankenhausaufenthalte nehmen zu – Experten führen das vor allem auf die Omikron-Variante zurück. Premierminister Boris Johnson verteidigt jedoch die Entscheidung seiner Regierung, im Landesteil England auf weitere Verschärfungen der Corona-Maßnahmen zu verzichten.
Die große Zahl an Booster-Impfungen sorge für deutlich mildere Verläufe der Infektionen, sagte Johnson. „Das erlaubt uns, Neujahr so behutsam zu feiern, wie wir es tun“, so der Premier.
Sinkende Impfbereitschaft in Österreich
In Österreich gehen de Impfungen gegen das Coronavirus immer stärker zurück. Behörden zufolge haben sich aktuellen zahlen zufolge binnen einer Woche etwa 36.000 Menschen impfen lassen, wobei Booster-Impfungen den Großteil ausmachen. Nur zehn Prozent entfallen demnach auf Erstimpfungen. Noch vor einem Monat hatten sich im Durchschnitt 110.000 Bürgerinnen und Bürger pro Woche impfen lassen.
Angesichts dieser Tendenz schließt Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer eine mögliche Impfprämie nicht aus. Alles, was dazu beitrage, mehr Menschen zum Impfen zu bringen, bevor die Impfpflicht in Kraft trete, sei „ein positives Signal“, sagte er der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Impfung gewährt Zugang in luftige Höhen
Im Ulmer Münster sollen bei einer Impfaktion bis heute Nachmittag etwa 1000 Menschen geimpft werden. Im Gegenzug gibt es ein Freiticket für für die Besteigung des Münsterturms.
Omikron – wie gut ist Deutschland gewappnet?
Durch die Omikron-Variante fürchten Experten einen massiven Anstieg der Corona-Infektionen – und damit auch Auswirkungen auf die kritische Infrastruktur. Ist Deutschland darauf gut genug vorbereitet?
Bundesregierung hofft auf klareres Bild zum Infektionsgeschehen
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Datenlage zum Infektionsgeschehen in Deutschland Anfang es kommenden Jahres bessert. Über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren gehen Experten von einer nur eingeschränkten Meldekapazität der Gesundheitsämter aus.
„Die Zahlen werden sich zu Beginn des Jahres wieder normalisieren, es wird zu Nachmeldungen kommen“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Derzeit verzeichnet das Robert Koch-Institut sinkende Infektionszahlen. Laut Gesundheitsministerium habe sich auch die Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen etwas entspannt.
Neuer Höchstwert in den USA
Im Zuge des Vormarsches der neuen Corona-Variante Omikron ist der Sieben-Tage-Durchschnitt bei den Infektionszahlen in den USA auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Er liegt nun bei 258.312, wie aus einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten hervorgeht. Der bisherige Höchststand lag bei 250.141 und war am 8. Januar registriert worden. Die hochansteckende Omikron-Mutante ist inzwischen die dominierende Corona-Variante in den USA und machte dort zuletzt rund 60 Prozent der Infektionsfälle aus.
Impfkampagne kommt wieder auf Touren
Die Impfkampagne gewinnt nach den Weihnachtstagen wieder deutlich an Fahrt. Gestern wurden in Deutschland 608.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Am Montag waren bundesweit rund 535.000 Menschen geimpft worden. Vom 24. bis zum 26. Dezember waren die Zahlen kurzzeitig deutlich zurückgegangen.
Damit sind nun mindestens 59,0 Millionen Menschen zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 71 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 31 Millionen Menschen (37,3 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Nicht geimpft sind laut RKI aktuell 21,6 Millionen Menschen in Deutschland, darunter 4,0 Millionen Kindern im Alter bis vier Jahren, für die bisher kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.
Sorgen wegen Neujahrsfeiern in Thailand
Nach einem ersten sogenannten Superspreader-Ereignis mit der neuen Corona-Variante Omikron befürchten die Behörden in Thailand einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen. An Heiligabend sei es in der nordöstlichen Provinz Kalasin zu einem großen Omikron-Ausbruch gekommen, teilt ein führender Vertreter der Gesundheitsbehörden mit. Er werde mit einem Paar in Verbindung gebracht, das aus Belgien angereist sei und Bars, Konzerte und Märkte besucht habe. Aus diesem Cluster heraus habe es Hunderte Ansteckungen gegeben, die sich auf elf andere Provinzen ausgebreitet hätten. Angesichts dieses Vorfalls werde die Bevölkerung bei den anstehenden Neujahrsfeiern zu Vorsicht aufgerufen.
Thüringer Bildungsminister: Bund soll Distanzunterricht ermöglichen
Thüringens Bildungsminister Helmut Holter hat sich für eine Änderung des Bundesinfektionsschutzgesetzes ausgesprochen, um an Schulen auch flächendeckend Distanzunterricht zu ermöglichen. Er erwarte, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) noch vor der nächsten Schalte der Regierungschefs von Bund und Ländern am 7. Januar verständigt und neue Empfehlungen formuliert, sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur. Er sei der Überzeugung, dass der Bildungsbereich auf die Omikron-Variante des Coronavirus reagieren müsse.
Am Ende laufen wir ja Gefahr, dass die Schulen leer sind, weil Kinder und Erwachsene an den Schulen nicht mehr da sind, weil sie entweder leider erkrankt sind, infiziert sind und sich in Quarantäne befinden.
Holter hatte vor den Weihnachtsferien für sein Bundesland angekündigt, dass die Schulen in Thüringen im Januar zunächst flächendeckend im Distanzunterricht starten. Nun ruderte sein Ministerium zurück, weil das Bundesinfektionsschutzgesetz einen solchen flächendeckenden Distanzunterricht derzeit nicht vorsieht. Stattdessen sollen die Thüringer Schulen die Infektionslage nun selbst bewerten und entscheiden, ob sie in den Distanzunterricht wechseln.
Infektionszahlen in Australien explodieren
In Australien geht die Zahl der Neuinfektionen wegen der Omikron-Variante durch die Decke. Im Staat New South Wales mit der Metropole Sydney wurden am Mittwoch mit mehr als 11.000 Neuinfektionen fast doppelt so viele wie am Tag zuvor festgestellt. Der Staat Victoria meldete die Rekordzahl von 3700 neuen Fällen binnen 24 Stunden. Auch andere Staaten und Territorien Australiens registrierten steigende Zahlen. Im Staat Queensland wurden 80 Prozent der Fälle auf die Omikron-Mutation zurückgeführt.
Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte eine Krisensitzung für Donnerstag an. Dabei wolle man festlegen, welche Tests in welcher Situation eingesetzt werden. Omikron werde das Land weiter unter Druck setzen.
Verband sieht viele Schausteller vor dem Ruin
Nach knapp zwei Jahren Pandemie sieht der deutsche Schausteller-Verband viele Schausteller und Markthändler vor dem Ruin. Viele seien „nach zwei Jahren ohne Märkte und Volksfeste am Ende“, sagte der Vizechef des Verbands, Andreas Pfeffer, der „Bild“-Zeitung. Betroffen seien demnach rund 5300 Schausteller mit Fahrgeschäften und 20.000 Markthändler.
CDU-Politikerin Gitta Connemann forderte eine Notfallhilfe von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Sie erklärte, es gehe nicht nur um die Zukunft von Betrieben, „sondern um ein Kulturgut, das weltweit einmalig ist: unsere Volksfeste“. Zuletzt hatten sich auch der Schaustellerbund und der katholische Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus für staatliche Unterstützung ausgesprochen.
Impfpflicht: Designierter FDP-Generalsekretär lässt Entscheidung offen
Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat seine Entscheidung zu einer möglichen Corona-Impfpflicht offengelassen. „Es wird Gruppenanträge dazu geben, und ich persönlich werde abwarten und werde mir sehr genau diese Gruppenanträge anschauen und hinterher zu einer Entscheidung kommen“, sagte er im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Djir-Sarai räumte allerdings ein, dass er anders als noch im Sommer kein genereller Gegner einer Impfpflicht mehr sei. „Heute sehen wir weiter, im Sommer wusste ich noch nichts von der Omikron-Variante. Die Dramatik der Situation, so wie wir sie jetzt haben, war aus meiner Sicht im Sommer nicht erkennbar.“
Mexiko: Kreuzfahrtschiffe mit Corona-Patienten dürfen anlegen
Mexiko lässt Kreuzfahrtschiffe mit Corona-Patienten an Bord in seinen Häfen anlegen. Die mexikanische Regierung teilte mit, eine entsprechende Erlaubnis werde erteilt. Zuvor hatten zwei Häfen im Land Passagiere nicht an Land gehen lassen, weil auf ihren Schiffen Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden waren. Das Gesundheitsministerium in Mexiko-Stadt teilte mit, Passagiere und Besatzungsmitglieder, die keine Symptome zeigen, könnten normal an Land gehen. Diejenigen mit Symptomen oder einem positiven Coronatest würden unter Quarantäne gestellt oder medizinisch versorgt.
Mexiko ist eines der wenigen Länder der Welt, das keine Reisebeschränkungen, keine verpflichtenden Coronatests und keine Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken für Besucher verhängte. Die Regierung argumentiert, solche Maßnahmen seien kontraproduktiv für die Wirtschaft, deren Einnahmen aus dem Tourismus etwa 8,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen.
Israel hebt Reiseverbot nach Deutschland wieder auf
Israel hat ein Reiseverbot nach Deutschland und in andere Länder wieder aufgehoben. Das sogenannte Corona-Kabinett billigte in der Nacht eine entsprechende Expertenempfehlung. Das Verbot, das auch für eine ganze Reihe anderer „roter“ Länder galt, war vor gut einer Woche ausgesprochen worden, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu verhindern. Inzwischen sind die Reisebeschränkungen jedoch nach Expertenansicht nicht mehr hilfreich, weil sich Omikron inzwischen bereits auch innerhalb Israels stark ausbreitet.
Auch zahlreiche afrikanische Länder sowie Italien, Irland, Belgien, Norwegen und Schweden wurden wieder von der roten Liste genommen. Für andere Länder, darunter auch die USA, bleibt das Verbot jedoch vorerst in Kraft.
Städtetag: Impfstoff-Versorgung dauerhaft sicherstellen
Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder aufgefordert, genügend Impfstoff-Reserven und Impf-Kapazitäten für weitere Infektionswellen sicherzustellen. „Die Menschen werden auch im neuen Jahr 2022 Auffrischungsimpfungen benötigen, davon gehen wir fest aus. Einen Mangel an Impfstoff und fehlende Impfkapazitäten darf es im dritten Corona-Jahr aber nicht mehr geben“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Erfahrungen diesen Winters hätten zudem gezeigt, dass die niedergelassenen Ärzte den Ansturm von Impfwilligen alleine nicht schafften.
USA: Höchstwerte bei Neuinfektionen
In den USA steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide an. Für Montag gab die Gesundheitsbehörde CDC mehr als 440.000 neue Fälle an einem Tag an – der höchste gemeldete Tageswert seit Beginn der Pandemie. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Zahl wahrscheinlich aufgrund der Feiertage verfälscht ist, da es nach Weihnachten noch zu Nachmeldungen gekommen sein dürfte. Die Daten variieren auch deutlich – die „New York Times“ etwa meldete für den Tag sogar mehr als 500.000 Neuinfektionen in den USA.
Bundesstaaten wie New York, New Jersey, Illinois und Maryland sowie die Hauptstadt Washington hatten in den vergangenen Tagen täglich Rekordwerte bei den Corona-Neuansteckungen verzeichnet – die Kurve zeigt dabei steil, teils fast senkrecht nach oben.
Länder verschulden sich bislang mit fast 60 Milliarden
Die 16 Bundesländer haben in der Corona-Krise bislang fast 60 Milliarden Euro neue Schulden angehäuft. Dies ist trotz der hohen Summe deutlich weniger als in der ersten Phase der Pandemie befürchtet. Die von den Länderparlamenten abgesegneten Kreditermächtigungen gehen darüber weit hinaus, wurden aber bislang von kaum einer Landesregierung ausgeschöpft. Das hat eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa unter den Finanzministerien und -behörden der 16 Länder ergeben. Mindestens drei Bundesländer – Niedersachsen, Thüringen, und Baden-Württemberg – wollen bereits im kommenden Jahr mit der Abzahlung der Corona-Schulden beginnen.
Tatsächlich aufgenommen haben die Länder 2020 und 2021 neue Kredite in Höhe von 57,6 Milliarden Euro. Da das Jahr noch nicht vorüber ist, wollten nicht alle Länder Wasserstandsmeldungen abgeben, so Niedersachsen und Thüringen. Klar ist jedoch, dass die in den 16 Ländern 2020 insgesamt genehmigte Summe von über 100 Milliarden bis Ende dieses Jahres nicht annähernd ausgeschöpft sein wird.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 205,5
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 40.043 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 5616 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 45.659 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 205,5 von 215,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 414 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 111.219. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als sieben Millionen Corona-Tests positiv aus. Das RKI wies darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.
WHO sieht weiterhin „sehr hohes“ Risiko durch Omikron
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von der Omikron-Variante des Coronavirus ausgehende Risiko nach wie vor als „sehr hoch“ ein. „Das Gesamtrisiko durch die besorgniserregende neue Omikron-Variante bleibt sehr hoch“, warnte die WHO. „Zuverlässige Beweise zeigen, dass die Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen besitzt“. In einer Reihe von Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien sei ein „schneller Anstieg der Inzidenz“ zu beobachten, erklärte die WHO weiter. Dieser Anstieg sei „wahrscheinlich“ auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der gestiegenen Übertragbarkeit der Variante zurückzuführen.
NRW verspricht Karnevalsvereinen Hilfen
Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Karnevalsvereinen nach der pandemiebedingten Absage von Sitzungen und großen Umzügen Hilfen in Aussicht gestellt. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, habe das Land mit den Rheinischen Karnevals-Korporationen Gespräche geführt. Diesen gehören rund 570 Karnevalsvereine an. Sie befürchten, durch die Absagen auf hohen Kosten etwa für abgeschlossene Mietverträge sitzen zu bleiben.
Verbandspräsident Hans Mayer soll bei Gesprächen auf unbürokratische Finanzhilfen gepocht und vor einem Vereinssterben gewarnt haben, nachdem nun bereits die zweite Session in Folge ausfallen müsse. Der Düsseldorfer Staatskanzleichef Nathanael Liminski habe demnach erklärt, die CDU/FDP-Landesregierung setze sich beim Bund für eine Verbesserung der entsprechenden Bundesprogramme im Sonderfonds Kultur und bei den Überbrückungshilfen ein. Diese werde das Land durch eigene Landesfördermittel flankieren.
US-Behörde: Antigen-Tests erkennen Omikron vermutlich schlechter
Antigen-Tests erkennen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante laut US-Gesundheitsbehörden vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. „Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen“, erklärte die US-Arzneimittelbehörde FDA. Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt. Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten, die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Die FDA erklärte weiter, dass die Verwendung von Antigen-Tests weiterhin empfohlen wird – die Menschen sollten allerdings die offiziellen Anweisungen beachten. Wenn eine Person mit einem Schnelltest negativ getestet wurde, aber aufgrund von Symptomen oder ihrer Nähe zu Infizierten wahrscheinlich an Covid erkrankt ist, wird ihr dennoch empfohlen, einen PCR-Test zu machen – der „Goldstandard“ beim Erkennen von Corona-Infektionen.
Transportbranche fürchtet Einbußen durch Omikron
Die Transport- und Logistikbranche befürchtet schwere Einbußen durch die erwartete Omikron-Infektionswelle. „Wenn durch Omikron tatsächlich große Teile der Bevölkerung infiziert werden, dann wird es große Probleme geben, die Versorgungsketten aufrecht zu erhalten“, sagte Dirk Engelhardt, Aufsichtsrat und Vorstandssprecher des Logistikverbandes BGL, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er hält deshalb einen „Transportpakt“ mit der Bundesregierung für notwendig: Die Politik müsse gegebenenfalls Prioritäten festlegen, was vordringlich transportiert werden soll. „Solche Notfallpläne benötigen wir, um ein Chaos wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zu verhindern.“
Schulze: Deutschland will 75 Millionen Impfdosen spenden
Die neue Bundesregierung will im nächsten Jahr mindestens 75 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden, ohne dabei die eigene Impfkampagne einzuschränken. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das für 2021 gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei zwar erreicht worden. „Aber dabei dürfen wie nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen.“ Sie stimme mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überein, dass dies nicht zur Lasten der impfwilligen Bürger in Deutschland gehe, sagte Schulze. „Wir sind uns einig, dass wir beides hinbekommen werden: Die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die der ärmeren Staaten.“ Die Auswirkungen der Pandemie in diesen Ländern seien „wirklich brutal“.
Forderungen auch aus der eigenen Partei nach einer Aufhebung des Patentschutzes für die Impfstoff-Hersteller lehnte Schulze ab. „Ich wäre offen dafür, wenn es uns jetzt helfen würde. Aber der Herstellungsprozess moderner Impfstoffe ist technisch so anspruchsvoll und komplex, dass die Aussetzung gar nichts brächte.“
Polizeigewerkschaft: Corona-Demos belasten Beamte
Die Gewerkschaft der Polizei befürchtet für Beamte im Dauereinsatz psychische Beeinträchtigungen durch die andauernden Corona-Demonstrationen und sogenannten Spaziergänge. „Die vielen Corona-Proteste sorgen für eine riesige Belastung für die Einsatzkräfte“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Oliver Malchow, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).
Gerade Bereitschaftspolizisten würden von einem Einsatzgebiet ins nächste fahren – häufig sogar in einem anderen Bundesland. Da es bei diesen Protestzügen immer mehr gewalttätige Verläufe mit hoher Aggressivität auch gegen Einsatzkräfte der Polizei gebe, seien diese Einsätze äußerst belastend, betonte Malchow. „Die Führungskräfte sind intensiv bemüht, die Belastung ihrer Mitarbeiter abzubauen, aber das wird immer schwieriger.“ Malchow hatte in einem weiteren Interview bereits beklagt, dass durch die Einsätze bei den Demos andere polizeiliche Aufgaben vernachlässigt würden, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung.
Lauterbach: Ungenaue Daten erschweren Omikron-Auswertung
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Einschätzung der Pandemielage in Deutschland derzeit durch ungenaue Daten erschwert. Gerade die Dynamik der neuen Coronavirus-Variante Omikron sei „in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet wegen der Testausfälle und Meldeverzögerungen“, sagte Lauterbach der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Ich beschaffe mir gerade mit dem RKI und zahlreichen Datenquellen aus ganz Deutschland ein Gesamtbild zur Lage.“
Wegen der Feiertage kommt es auch in diesem Jahr laut Robert-Koch-Institut (RKI) unter anderem bei der Weitergabe von Daten zu Verzögerungen. Außerdem wird weniger getestet. Der Zeitung zufolge will Lauterbach die Gesundheitsämter dazu bringen, schnell die Kapazitäten für Tests und Kontaktnachverfolgungen wieder hochzufahren.