Schule in MV startet im Januar mit Präsenzunterricht
29. Dezember 2021Trotz weiter steigender Coronazahlen und fortschreitender Omikron-Fälle wird die Schule nach dem Jahreswechsel wie geplant im Präsenzunterricht starten, das bestätigte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Mittwoch gegenüber NDR 1 Radio MV.
Lediglich bei Veränderung der Lage werde man entsprechend reagieren. „Wir stehen in ständigem Austausch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und natürlich auch mit dem Krisenstab um Minister Pegel“, so Oldenburg
Präsenzunterricht hat weiter höchste Priorität
Laut Oldenburg entspricht dieses Vorgehen dem Beschluss der Kultusministerkonferenz. „Bei uns ist die Lage so, dass wir nach derzeitigem Stand am Montag ganz regulär mit dem Präsenzunterricht beginnen. Gesundheitsschutz und Präsenzunterricht haben bei uns Priorität“, betont Oldenburg. Das sei wichtig, um das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe gewährleisten zu können.
Schulstart mit Corona-Test und Reiseerklärung
Oldenburg erklärte weiterhin, dass am Montag alle Schülerinnen und Schüler entweder in der Schule oder zu Hause getestet werden. Außerdem seien nun drei statt zwei Corona-Tests pro Woche vorgesehen. Hinzu kommt, dass am Montag auch wieder die Reiseerklärung abgegeben werden muss, in der erklärt wird, ob sich das Kind in den Ferien in einem Hochrisikogebiet aufgehalten hat und symptomfrei ist.
Das sagen Eltern- und Schülervertreter sowie Landeselternrat
Paula Szumotalski, Sprecherin des Landesschülerrates sagt, dass die Schüler sich auf den Schulstart am Montag freuen. Vor allem für die Abschlussklassen sei es wichtig, Präsenzunterricht zu haben. Außerdem würden sich die Schüler durch die bisherigen Maßnahmen und die Ausweitung der Tests einigermaßen sicher fühlen. Trotzdem hat der Schülerrat weitere Forderungen: „Das heißt, dass man sich täglich testet, um vor allem die Fälle auch frühzeitig zu erkennen. In den Grundschulen könnte man zum Beispiel die PCR-Lollitests einführen. Da man so einfach auch ein bisschen Druck von den Kindern nimmt und auch mehr Sicherheit gewährt.“ Falls es wegen Omikron zu Schulschließungen kommt, fordere man zudem, dass dann regional entschieden wird und nicht flächendeckend.
Genau das ist auch die Forderung des Landeselternrates. Schulen und die entsprechenden Landkreise oder Städte sollen mit ihren Gesundheitsämtern in die Entscheidung eingebunden werden, so der Vorsitzende des Landeselternrates, Kay Czerwinski, im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Schulen sollen je nach Möglichkeit und Fallstärke zwischen Wechsel-, Distanz- und Präsenzunterricht wählen können.
So positionieren sich die Lehrer
Michaela Skott, freie Pressereferentin der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürwortet ebenfalls die Einzelentscheidungen auf regionaler Ebene, aber: „Das Problem daran wird sein, dass die Gesundheitsämter übelastet sind. Die Schulen sind auf die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern angewiesen. Die sind jedoch innerhalb der Pandemie völlig überlastet. Wir hoffen, dass die Schulen dann trotzdem handeln können. Und je nachdem wie die Lage vor Ort ist, man als Schulleitung auch sagen kann, wir müssen diese Schulklasse nach Hause schicken, weil wir einfach keine Lehrkraft haben. Was machen wir, wenn eine halbe Klasse infiziert zu Hause ist oder eine ganze Klasse in Quarantäne muss. Das kann man punktuell an den Schulen vor Ort sicherlich gut lösen.“
Die GEW hätte sich zudem gewünscht, dass die Schüler in der ersten Januar-Woche zu Hause bleiben, damit die Lehrer die Pläne der Landesregierung umsetzen können. Doch nun warten alle ab, wie der Schulplan „Omikron“, den Bildungsministerin Oldenburg am Montag verkünden will, aussieht.