Lauterbach in Schwerin: „Es kommt auf die nächsten zehn Tage an“

Lauterbach in Schwerin: „Es kommt auf die nächsten zehn Tage an“

17. Januar 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 17.01.2022 18:34 Uhr

Bei seinem Besuch in Schwerin sprach sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus.

Er wolle außerdem in sieben bis zehn Tagen beurteilen, ob weitere Corona-Schutzmaßnahmen notwendig sind, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu verlangsamen.

„Die Welle ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer einzuschätzen, aber das ist noch lange kein Grund für Entwarnung“, sagte Lauterbach in Schwerin. Der Verlauf der kommenden Woche werde ausschlaggebend für die Entscheidung sein, ob strengere Maßnahmen notwendig seien, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu verlangsamen. Wie diese allerdings konkret aussehen könnten, ließ Lauterbach offen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gab außerdem bekannt, dass der Totimpfstoff der Firma Novavax, auf den viele Menschen warten, am 21. Februar auf den Markt kommt.

Lauterbach: Allgemeine Impfpflicht notwendig mit Blick auf den Herbst

Lauterbach betonte in Schwerin erneut, dass er für eine allgemeine Impfpflicht ist. Allerdings nicht mit Blick auf die aktuelle Omikron-Welle, sondern vielmehr in Bezug auf den Herbst. Er warnte vor einer sogenannten rekombinanten Variante. „Was machen wir im Herbst, wenn wir keine Impfpflicht haben und dann eine weitere Welle kommt, mit einer Variante, die so ansteckend ist wie Omikron und so gefährlich wie Delta?“, gab der Gesundheitsminister zu bedenken. Die Impfung könnte dann verhindern, dass die Intensivkapazitäten überlasten und dass über einen weiteren Lockdown diskutiert wird. Schwesig hofft auf schnelle und konkrete Vorschläge dafür aus dem Bundestag. „Für mich ist klar, dass die Impfpflicht sich nicht auf Kinder beziehen kann“, sagte sie.

Lob für Schwesigs Kurs

Den verhältnismäßig strengen Kurs von Mecklenburg-Vorpommern in der Corona-Pandemie bewertete Lauterbach als „vorsichtig und vorbildlich“. Gerade wegen des hohen Altersdurchschnitts des Landes sei das Vorgehen berechtigt, findet er. Am Vormittag hatte Lauterbach das Schweriner Impfzentrum besucht und dort auch selbst mehrere Menschen geimpft.