++ Afrika kann Impfziel 2022 erreichen ++

++ Afrika kann Impfziel 2022 erreichen ++

27. Januar 2022 Aus Von mvp-web

Da die Software zur Meldung der Corona-Fälle zu langsam läuft, hält das RKI Verbesserungen am System für nötig. Die verschärfte Corona-Pandemie bremst die ohnehin schwächelnde Erholung der Luftfahrt zusätzlich.


  • Corona-Fälle an Schulen innerhalb einer Woche deutlich gestiegen
  • Afrika kann 2022 sein 70-Prozent-Impfziel erreichen
  • Kandidatin für Grünen-Vorsitz Lang positiv auf Corona getestet
  • EMA lässt Covid-19 Medikament Paxlovid zu
  • RKI hält Verbesserung der Meldesoftware für erforderlich
  • Omikron bremst die Erholung der Luftfahrt kräftig
  • Krankenhäuser erwarten viele neue Corona-Patienten
  • Peking verschärft vor Olympischen Spielen Beschränkungen
  • Göring-Eckardt erwartet Aus für Genesenen-Sonderregel im Bundestag
  • RKI: 203.136 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1017,4

22:31 Uhr

Ende des Liveblogs

Für heute schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

22:28 Uhr

RKI will Fokus auf Krankheitslast legen

Angesichts der in die Höhe schnellenden Zahlen von Omikron-Neuinfektionen sieht das Robert Koch-Institut (RKI) nicht die Messung jeder Infektion, sondern immer mehr die Krankheitslast als wichtige Kenngröße an.

Für die aktuelle Lagebewertung stehe „nicht die Erfassung aller Infektionen durch SARS-CoV-2, sondern die Entwicklung der Anzahl und Schwere der Erkrankungen im Vordergrund“, wie aus dem RKI-Wochenbericht vom Donnerstagabend hervorgeht.

Auch wenn nicht mehr jeder Einzelfall im Meldesystem erfasst werde, ermöglichten ergänzend zurate gezogene Schätzwerte „eine zuverlässige Einschätzung der Gesamtentwicklung der epidemiologischen Situation“ in Deutschland, hieß es.

21:24 Uhr

Finnland will schneller lockern

Finnland will die bestehenden Corona-Beschränkungen schneller lockern. Die Änderungen sollen bereits zum 1. Februar in Kraft treten, wie Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin mitteilt. Ursprünglich waren die Lockerungen erst ab Mitte Februar geplant.

Es mehrten sich die Anzeichen dafür, dass der Höchststand bei den Infektionszahlen in der derzeitgen Omikron-Welle erreicht sei, begründet Marin den Sinneswandel.

20:35 Uhr

Weitere Corona-Fälle in Deutschem Handballteam nach EM-Rückkehr

Wie der Deutsche Handballbund am Donnerstagabend mitteilte, sind Torwarttrainer Mattias Andersson und Spieler Fabian Wiede, der wegen der großen Anzahl von Corona-Fällen überhaupt erst nachgereist war, betroffen. Wiede wird somit den Füchsen Berlin zunächst auch nicht zur Verfügung stehen.

Noch am Abreisetag hatte der Spieler Lukas Stutzke ebenfalls einen positiven Befund erhalten. Die Zahl der insgesamt positiv auf das Coronavirus getesteten Personen aus der deutschen Delegation stieg damit auf 18. Die deutsche Mannschaft hatte sich am Dienstagabend mit einem 30:29-Sieg aus dem EM-Turnier in der Slowakei und in Ungarn verabschiedet.

19:52 Uhr

Fast 400.000 Neuinfektionen in Frankreich

Die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich ist leicht gesunken, bleibt aber auf sehr hohem Niveau. Die Behörden registrieren 392.168 Neuinfektionen, nach 428.008 Fällen am Vortag. Dienstag waren es mehr als eine halbe Million Fälle.

In Krankenhäusern seien 268 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Insgesamt gibt es in Frankreich damit 102.612 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona.

19:15 Uhr

Bundestag beschließt Nachtragshaushalt

Die Bundesregierung bekommt Milliarden-Spielraum für Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung. Der Bundestag beschloss den umstrittenen, von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorlegten Nachtragshaushalt für 2021.

Damit werden nicht genutzte Kredite in Höhe von 60 Milliarden Euro in einem Sonderfonds so auf die hohe Kante gelegt, dass sie nicht verfallen, sondern in den kommenden Jahren genutzt werden können. Das Geld soll zweckgebunden in Klimaschutz und Transformation fließen.

Ursprünglich waren die Kredite zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gewährt worden – die Union ist daher auch der Meinung, dass der Nachtragshaushalt verfassungswidrig ist und hat eine Klage angestoßen.

18:28 Uhr

Corona-Fälle an Schulen innerhalb einer Woche deutlich gestiegen

Die Zahl der Corona-Infektionen an Schulen ist nach Daten der Kultusministerkonferenz (KMK) deutlich gestiegen. Wie am Donnerstag aus der wöchentlichen KMK-Statistik hervorging, waren in der vergangenen Woche deutschlandweit mehr als 147 000 Fälle unter Schülerinnen und Schülern bekannt. Mehr als 212 000 weitere waren in Quarantäne. In der Woche zuvor waren rund 73 000 Corona-Infektionen registriert worden, 111 000 befanden sich in häuslicher Quarantäne.

Auch bei der Zahl der infizierten Lehrkräfte zeigt die KMK-Statistik eine deutliche Zunahme: Wurden in der Woche bis zum 16. Januar noch etwas mehr als 5900 infizierte Lehrerinnen und Lehrer erfasst, waren es in der Kalenderwoche bis 27. Januar bereits 9551. Zum Vergleich: In der Woche vor Weihnachten lag die Zahl bei knapp 5300 infizierten Lehrkräften.

Die KMK legt wöchentlich Zahlen vor. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus mehr als 28 000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit etwa zehn Millionen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa elf Millionen Schülerinnen und Schüler und rund 40 000 Schulen und Berufsschulen.

17:54 Uhr

Kanadas Premierminister Trudeau in Quarantäne

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat sich nach Kontakt mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person in häusliche Quarantäne begeben. Trudeau twitterte, das Ergebnis seines Schnelltests sei negativ, er halte sich aber an die Regeln und isoliere sich für fünf Tage. Der Premierminister hat diese Woche virtuelle Kabinettssitzungen geleitet. In den ersten Monaten der Pandemie hatte Trudeau sich schon einmal isoliert, nachdem seine Frau positiv getestet worden war.

17:49 Uhr

Lauterbach: Impfpflicht für Pflegepersonal wird nicht verschoben

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt eine Verschiebung der Corona-Impfpflicht für Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen ab. „Das kommt für uns nicht infrage. Das Gesetz gilt“, sagte Lauterbach der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Bund wolle den Bundesländern beim Finden eines einheitlichen Vorgehens helfen.

„Was nicht geht, ist, dass die Impfpflicht in Pflegeheimen eines Landes gilt, ein paar Kilometer weiter aber nicht“, so Lauterbach. Der Bundestag hatte eine sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in medizinisch-pflegerischen Einrichtungen, etwa in Kliniken, Pflegeheimen oder Arzt- und Zahnarztpraxen beschlossen. Sie gilt ab dem 16. März.

Die Gefahr, dass Pflegeeinrichtungen nicht mehr arbeitsfähig sind, sieht der Minister laut eigenen Worten nicht: „Es wird natürlich so sein, dass der eine oder andere radikale Impfgegner, der in der Pflege arbeitet, dann aussteigt.“ In diesen Fällen stelle sich aber ohnehin die Frage, ob diese Person für den Beruf geeignet war. „Dass medizinisches Personal wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und sogar bereit ist, Patienten zu gefährden, kann nicht sein“, sagte Lauterbach.

17:40 Uhr

Vierte Corona-Welle und Lieferengpässe haben deutsche Konjunkturerholung abgewürgt

Das statistische Bundesamt geht in einer ersten Schätzung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im vierten Quartal 2021 zum Vorquartal um 0,5 Prozent bis 1,0 Prozent geschrumpft ist. Die vierte Corona-Welle sowie durch Lieferengpässe haben dafür gesorgt, dass sich die Konjunktur in Deutschland zum Ende des vergangenen Jahres nicht erholt hat.

Die kommenden Monate dürften angesichts der um sich greifenden Omikron-Variante des Coronavirus ebenfalls nicht einfach werden. Ökonomen gehen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung auch im ersten Quartal 2022 schrumpfen wird und die Konjunktur erst im Frühjahr wieder richtig anspringen wird.

Die amtliche Daten zur Wirtschaftsentwicklung für das vierte Quartal 2021 gibt das Statische Bundesamt am Freitag bekannt

16:55 Uhr

Gesundheitsbehörde: Afrika kann 2022 sein 70-Prozent-Impfziel erreichen

Bis Jahresende könnten 70 Prozent der Bevölkerung des afrikanischen Kontinents geimpft sein, glaubt der Direktor der Afrika-Zentren für Seuchenbekämpfung und Prävention, John Nkengasong. Es sei ermutigend, dass in Ländern wie Nigeria die Impfquoten zuletzt deutlich angestiegen ist. Die Scheu vor der Immunisierung sei zurückgegangen, nachdem etwa gezielt Impfdosen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum vernichtet und die Verfügbarkeit von Vakzinen erhöht wurden.

Derzeit sind nur elf Prozent der rund 1,3 Milliarden Einwohner des afrikanischen Kontinents vollständig geimpft. Würden der aktuelle Trend beibehalten und die Impfungen auf dem gesamten Kontinent forciert, sei das Impfziel erreichbar, so Nkengasong. Laut Studien seien im Schnitt 80 Prozent der Menschen in den untersuchten Ländern offen für eine Impfung. Gebe es aber Unruhe rund um ein Vakzin, etwa weil eine Charge abgelaufen war, vergrößere dies die Zögerlichkeit bei den Menschen.

Den Afrika-Zentren für Seuchenbekämpfung und Prävention zufolge sind bisher etwa 580 Millionen Impfdosen auf den afrikanischen Kontinent geliefert worden, 64 Prozent davon wurden verabreicht.

16:20 Uhr

Vor zwei Jahren erster Corona-Fall in Deutschland

Am 27. Januar 2020 wurde der erste Corona-Fall in Deutschland offiziell bestätigt. Anja Martini, tagesschau-Wissenschaftsredakteurin hat mit Clemes Wendner über die vergangenen zwei Jahre Corona-Pandemie gesprochen. Er ist der Infektiologe, der den ersten Corona-Fall in Deutschland behandelt hat.

16:05 Uhr

Razzia gegen mutmaßliche Impfpassfälscherin

In Berlin haben Polizei und Staatsanwaltschaft Praxis- und Privaträume einer 77-jährigen Ärztin durchsucht. Bei der Razzia seien umfangreiche Beweismittel gefunden worden, darunter mutmaßlich gefälschte Chargenaufkleber für Impfpässe, teilte die Berliner Polizei mit. Die Frau wird laut Polizei verdächtigt, in einer Vielzahl von Fällen ungeimpften Personen falsche Impfnachweise ausgestellt zu haben.

Mit den falschen Impfpässen konnten sie diese Personen demnach digitale Impfzertifikate in Apotheken erschleichen. Dadurch hätten sie Zutritt zu Einrichtungen bekommen, für die die 2G-Regel gilt. Die Ärztin soll mindestens 180 Euro pro Impfnachweis erhalten haben. Laut Polizei wird gegen die Ärztin wegen des Verdachts des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse ermittelt. Auch Verbindungen der Medizinerin zur organisierten Kriminalität würden geprüft.

15:39 Uhr

EMA lässt Covid-19-Medikament Paxlovid zu

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung des Medikaments Paxlovid gegen Covid-19. Das Mittel des US-Herstellers Pfizer könne bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern, teilte die EMA mit.

Nach der Zulassung ist dies das erste Medikament gegen Covid, das oral eingenommen werden kann. Die Pille gilt als sehr effektiv. Die EU-Kommission muss der Zulassung noch zustimmen, das aber gilt als Formsache. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden bereits eine Million Packungen Paxlovid geordert.

15:16 Uhr

Kataloniens Behörden schaffen Nachweispflicht mit Covid-Pass ab

Wegen des durch die Omikron-Variante des Coronavirus ausgelösten Infektionsgeschehens müssen Besucher von Bars, Restaurants und Fitnessstudios in Katalonien ab Freitag keinen Impfnachweis mehr vorzeigen.

„Ein erheblicher Teil der Bevölkerung ist aufgrund von Omikron erneut anfällig für eine Infektion mit dem Coronavirus“, und zwar unabhängig von ihrem Impf- oder Genesenenstatus, erklärte die Regierung der Region im Nordosten Spaniens. Damit nutze auch der eigentlich obligatorische Nachweis eines Covid-Passes weniger als vorher.

Obwohl die Zahl der Infektionsfälle in Katalonien immer noch hoch ist, sind die Krankenhäuser nicht so überlastet wie befürchtet. Die Behörden hoben daher in den vergangenen Tagen einen Großteil ihrer Beschränkungen schrittweise wieder auf. Sie folgten damit auch dem Rat eines Expertengremiums. Einzig die Diskotheken bleiben weiterhin geschlossen.

14:42 Uhr

Litauen meldet mehr als 10.000 Neuinfektionen

Litauen hat den zweiten Tag in Folge einen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Mit 10.630 registrierten Fällen binnen 24 Stunden wurde dabei erstmals ein fünfstelliger Wert erfasst – 9490 waren es am Vortag.

Der 14-Tage-Inzidenzwert stieg damit nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Vilnius auf 2985 Infektionen pro 100.000 Einwohner – der höchste Wert in dem EU-Land mit knapp drei Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie.  Nach Behördenangaben gehe die große Mehrzahl der neuen Fälle auf die  besonders ansteckende Omikron-Variante zurück.

14:29 Uhr

EU: Booster vermeiden Hunderttausende Hospitalisierungen

Booster-Impfungen könnten der EU zufolge mehrere Hunderttausend Krankenhauseinlieferungen in Europa vermeiden. Mit der bis Anfang Januar erreichten Booster-Rate sei eine Reduzierung der Fälle in der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein um 500.000 bis 800.000 möglich, teilt die EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit.

Rund 70 Prozent der EU-Bürger sind bislang vollständig geimpft, davon hat die Hälfte zusätzlich einen Booster erhalten. Würden alle bereits Geimpften die dritte Impfung in Anspruch nehmen, könnte die Zahl der Hospitalisierungen noch niedriger ausfallen, sagt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

13:39 Uhr

Pandemie verändert das Vokabular

Vor zwei Jahren wurde der erste Corona-Fall in Deutschland gemeldet. Die Pandemie hat das Land – aber auch das Vokabular der Menschen verändert. Eine Auswahl.

Wie Corona die Sprache prägt

Stand: 27.01.2022 12:42 Uhr

Vor zwei Jahren wurde der erste Corona-Fall in Deutschland gemeldet. Die Pandemie hat das Land – aber auch das Vokabular der Menschen verändert. Eine Auswahl.

A wie App

Die Hoffnungen waren von Beginn an groß – und vielleicht war das auch das Problem. Weltweit förderten Staaten im ersten Pandemie-Jahr die Entwicklung von Tracing-Apps. Damit sollten Kontakte der Menschen verschlüsselt registriert und gespeichert werden – um im Falle einer Infektion diejenigen zu warnen, die möglicherweise infiziert wurden. Der Gedanke dahinter: Wenn nur genügend Menschen die App nutzen, können Infektionsketten durchbrochen – und die Pandemie gebremst werden.

In Deutschland wurde die Corona-Warn-App Mitte Juni 2020 erstmals eingesetzt. Bis heute wurde die App rund 40 Millionen Mal heruntergeladen. Inzwischen kann die App deutlich mehr als zu Beginn. Ein Kontakttagebuch wird angezeigt, Tests und Impfzertifikate können gespeichert werden. Zuletzt warnte die App so häufig wie noch nie. Zu oft? Virologen sehen die Warn-App weiterhin als sinnvoll an. Die Warnung dürfte viele Infektionen vermieden haben. Doch zur Erkenntnis gehört wohl auch: Eine Welle lässt sich damit kaum brechen.

Deutlich kritischer fällt die Bilanz der Luca-App aus. Die App, an der Rapper Smudo beteiligt ist, wird vor allem von Restaurants, Geschäften und Event-Veranstaltern eingesetzt, um Kontakte zu erfassen. Doch immer wieder wurden datenschutzrechtliche Bedenken laut, der Erfolg blieb kaum messbar. Zuletzt nutzte die Polizei im Mainz auch noch Daten bei Ermittlungen in einer Kneipe. Viele Bundesländer kündigten an, den Vertrag zu prüfen.

B wie Booster

Eigentlich kommt der Begriff aus der Raketentechnik. Er bezeichnet eine kleine Rakete, die den Schub verstärken soll. Beim Coronavirus soll der Booster – also die Auffrischungsimpfung – die schwindende Wirksamkeit der Impfung ausgleichen und den Schutz wieder erhöhen. Eigentlich ging man lange davon aus, dass eine dritte Impfung für die meisten gar nicht nötig sei. Mit Omikron änderte sich die Lage. Zunächst wurde sie nach einem halben Jahr Abstand empfohlen, inzwischen kann sie bereits nach drei Monaten gemacht werden. Tatsächlich erhöht der Booster die Zahl der Antikörper und frischt damit den Impfschutz auf. Inzwischen wird mancherorts schon der Booster nach dem Booster verabreicht – unter anderem in Israel.

D wie Delta

Der damalige US-Präsident Donald Trump sprach 2020 vom „China-Virus“. Als das Coronavirus weiter mutierte, war zunächst von der „indischen Variante“ die Rede, weil sie dort zuerst auftrat und sich verbreitete. Um diesen versteckten Rassismus, der sich in den Bezeichnungen verbarg, zu stoppen, verwendete die WHO ab Mai 2021 ausschließlich griechische Buchstaben für die Mutationen. Die „indische Variante“ hieß fortan Delta. Fünf von der WHO als „besorgniserregend“ eingestufte Virusvarianten des Corona-Wildtyps gibt es bislang: Alpha, Beta, Delta, Gamma and Omikron. Weitere Mutationen sind weniger bekannt, tragen aber ebenfalls griechische Buchstaben: Lambda zum Beispiel.

E wie Epidemische Lage

Der Rechtsbegriff der „Epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ wurde im März 2020 in das Infektionsschutzgesetz eingeführt und vom Bundestag zeitlich befristet festgestellt, um eine schnelle rechtliche Grundlage für Corona-Schutzmaßnahmen von Bund und Ländern zu schaffen. Ende November 2021 lief dieser epidemische Ausnahmezustand auf Betreiben der damals noch künftigen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP aus, das Infektionsschutzgesetz wurde entsprechend geändert.

Auch die Union war zunächst für das Auslaufen – inzwischen aber tobt der Streit. Von einem „völlig falschen Signal“ ist die Rede, denn die Pandemie sei ja mitnichten vorbei, so Unionspolitiker, allen voran Länderchefs. Die Ampel müsse die Notlage wieder beschließen, damit die Länder wieder eine Rechtsbasis für schärfere Corona-Maßnahmen hätten. Nur: Viele Maßnahmen sind auch ohne epidemische Notlage möglich. Für einen Lockdown oder eine Reihe anderer Beschränkungen gilt dies aber nicht. Einige Länder-Regierungen verhängten die epidemische Lage für ihr Bundesland, etwa Schleswig-Holstein.

F wie Freitesten

Eine klassische Pandemie-bedingte Wortschöpfung. Denn auch wenn Corona-Tests nicht die ganz große Freiheit bieten, so öffnen sie dennoch Türen – etwa aus der Isolation und der Quarantäne. Nach zehn, nach sieben, nach fünf Tagen, mit PCR- oder mit Antigentest, als Schulkind oder Beschäftigter in der kritischen Infrastruktur, geimpft, geboostert: Für wen gerade was gilt, ist – wie so häufig in dieser Pandemie – nicht immer leicht zu durchdringen, aber eines bleibt auf absehbare Zeit im Sprachgebrauch der Menschen: die Freitest-Möglichkeit.

G wie Gamechanger

Mancher vermeintliche Gamechanger in dieser Corona-Krise ist schon längst wieder in Vergessenheit geraten. Und auf manchen wartet man noch heute. Mal sind es die Medikamente wie Molnupiravir und Paxlovit oder der Wirkstoff Budesonid, die den Verlauf der Pandemie verändern sollten. Dann sind es die Schnelltests, die als mögliche Gamechanger bezeichnet werden, mal die Impfungen, zuletzt die Boosterimpfung. Selbst die Virus-Variante Delta wurde einst als Gamechanger bezeichnet, derzeit gilt Omikron als möglicher Gamechanger, weil die Mutation der Weg in eine endemische Lage sein könnte.

Meist ist mit diesem Begriff jede Menge Hoffnung verbunden. Und wenn es nicht ein möglicher Ausweg aus der Krise war, dann musste die Pandemie eben selbst als möglicher Gamechanger für das ganz Große herhalten: als Gamechanger hin zu mehr Nachhaltigkeit, zu mehr Entschleunigung, gegen den Trend zur Globalisierung – überhaupt als Gamechanger hin zu mehr Demut.

Banksy hat in dieser Pandemie ein Kunstwerk mit dem Titel „Game Changer“ geschaffen. Vergangenes Jahr wurde es für gut 20 Millionen Euro versteigert. Er hat das Bild den Beschäftigten in Pflege und Kliniken gewidmet – den wahren Gamechangern, die tatsächlich nie zu viel versprochen hatten.

H wie Hamsterkäufe

Ist noch genug Klopapier da? Und sollte es nicht vielleicht eine Packung Nudeln, Mehl oder Hefe mehr sein, zur Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten? Die leeren Regale im Supermarkt waren einige Wochen lang im Frühjahr 2020 ein Sinnbild der Pandemie, Menschen schleppten XXL-Packungen Toilettenpapier nach Hause – morgen schon könnte es ja ausverkauft sein. Wegen Lieferengpässen oder Lockdown. „Wir haben so viel Klopapier, wir können zehn Jahre kacken“, versuchte ein genervter niederländischer Regierungschef Mark Rutte in derber Sprache seinen Landsleuten die Angst vor akutem Mangel zu nehmen. Einige Supermärkte baten ihre Kunden, alle Artikel nur in „haushaltsüblichen Mengen“ zu kaufen.

Der Begriff „Hamstern“ geht auf die großen dehnbaren Backentaschen des possierlichen Tierchens zurück, die sich an der Innenseite ihrer Schnauze befinden. Es sind quasi ihre Einkaufsbeutel – damit sie nicht für jede Nuss zu ihrem Bau zurück müssen. Auch Hamster sind offenbar nicht vor Corona gefeit – in Hongkong wurden aus Sorge daher gerade Tausende getötet.

I wie Inzidenz

Eigentlich steht schon lang fest, dass die Sieben-Tage-Inzidenz allein nicht mehr ausschlaggebend für die Beurteilung der Pandemie-Lage sein soll. Und trotzdem wird sie bis heute veröffentlicht und zu Vergleichen herangezogen.

Geimpfte und Ungeimpfte Zahlen-Chaos bei Inzidenzberechnung

Haben Ungeimpfte ein 14 Mal höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken als Geimpfte, wie Inzidenzwerte suggerieren?

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist die Zahl der bei den Gesundheitsämter erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die Betrachtung über den Zeitraum von einer Woche soll Sondereffekte, wie sie zum Beispiel durch Feiertage oder die geringere Erfassungsquote an Wochenenden entstehen, mildern.

Die Zahl galt immer wieder als politischer Richtwert, um Maßnahmen zu verschärfen, hat aber im Vergleich zu anderen Faktoren wie der Hospitalisierungsrate an Bedeutung verloren – die jedoch ebenfalls Schwächen hat. Insbesondere mit den neuen Virusvarianten und den Impfungen hat sich die Aussagekraft der Sieben-Tage-Inzidenz relativiert.

Ein Beispiel: Am 22. März 2020, als die erste Corona-Welle Deutschland erreicht hatte und strenge Maßnahmen in Kraft traten, lag sie bei gut 30. Inzwischen steht sie bei mehr als 900 – und trotzdem gibt es Forderungen nach Lockerungen.

K wie Kontaktbeschränkungen

„Das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren“, wiederholte die damalige Kanzlerin Angela Merkel im Oktober 2020 ihren Appell angesichts stark steigender Infektionszahlen. Denn schon früh in der Pandemie war klar: SARS-CoV2 verbreitet sich überall dort, wo Menschen zusammenkommen, vor allem in geschlossenen Räumen. Und so wurden Hausstände zur Richtgröße. Private Treffen sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden, entschied die Ministerpräsidentenkonferenz etwa im November 2020. Anfang 2021 war es dann ein Hausstand plus eine Person, Kinder eingerechnet. Man musste im weiteren Verlauf überhaupt viel rechnen und den Überblick behalten, zu Weihnachten etwa galten andere Maßnahmen als zu Silvester. Inzwischen muss auch der Impf- oder Genesenenstatus der Kontaktpersonen mitbedacht werden.

L wie Lockdown

Der Begriff ist in der Corona-Pandemie allgegenwärtig, dabei gab es in Deutschland streng genommen bislang keinen Lockdown, also allgemeine Ausgangssperren. Es gab Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen und ein Herunterfahren von weiten Teilen des öffentlichen Lebens. Das entspricht aber eher einem teilweisen Shutdown. Daher war zwischenzeitlich auch von einem Lockdown light die Rede. Der erste Corona-Lockdown in Deutschland trat am am 22. März 2020 in Kraft und endete nach sieben Wochen Anfang Mai. Kurz vor Weihnachten ging das Land erneut in einen verschärften Lockdown – einen „Wellenbrecher-Lockdown“, er dauerte bis Ende März 2020. Ein komplizierter Stufenplan als Exitstrategie wurde vereinbart. Und heute? Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante schließt niemand in der Politik einen erneuten Lockdown aus, wohl auch, weil das Virus gelehrt hat, niemals mehr irgendwas voreilig auszuschließen.

M wie  Masken

Sie sind für viele Menschen längst Alltag geworden. Wer heute das Haus verlässt, hat eines fast immer dabei: eine Maske. In den ersten Monaten der Pandemie war das noch ungewöhnlich. Die WHO sah keine Notwendigkeit, das RKI genausowenig – und von Gesundheitsminister Jens Spahn ist dieses Zitat via „Bild“ überliefert: „Mundschutz ist nicht notwendig, weil der Virus gar nicht über den Atem übertragbar ist.“ Die Einschätzung änderte sich schnell. In der ganzen Welt begann ein Bieterwettbewerb um die verfügbare Masken. Es gab die Betrüger, es gab die Profiteure und mancher Politiker stolperte über seine eigenen Maskengeschäfte.

Inzwischen ist sich die Welt der Wissenschaft ziemlich einig: Masken sind ein wichtiges Element in der Pandemiebekämpfung. Eine Studie des Max-Planck-Instituts kam im Dezember zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Wenn sich ein infizierter und ein gesunder ungeimpfter Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr mit einer FFP2-Maske auch nach 20 Minuten nur bei 0,1 Prozent. Ist die Person geimpft, sinkt das Ansteckungsrisiko sogar noch weiter, so die Forscher.

Die Konsequenz der Entwicklung: Zuletzt wurden die Maskenregeln vielerorts verschärft.

O wie Osterruhe

Nicht einmal 48 Stunden hielt der Beschluss zur Osterruhe, dann kippte die damalige Kanzlerin die zusätzlichen Ruhetage über Ostern. Die Idee war in einer zwölfstündigen Mammut-MPK am 22. März 2021 entstanden – und entpuppte sich als nicht zu Ende gedachter Schnellschuss. Vorgesehen war, dass der Donnerstag und Samstag Ruhetage ähnlich wie Sonn- oder Feiertage sein sollten. Am Gründonnerstag sollte das gesamte wirtschaftliche Leben ruhen, am Karsamstag lediglich der Lebensmittelhandel im engeren Sinn öffnen können. Nicht praktikabel, nicht durchsetzbar – kurz: ein Fehler. „Einzig und allein mein Fehler“, sagte Merkel in einem denkwürdigen zweiminütigen Auftritt zwei Tage später und bat alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung. Die Reaktionen? Wie so oft zweigeteilt: Respekt von den einen und harsche Kritik von anderen.

R wie Robert Koch-Institut

Früher, als man morgens noch nicht gespannt auf die neuesten Zahlen aus dem Institut wartete, als niemand für eine Pressekonferenz der Behörde am helllichten Tag am Fernseher oder Computer saß, da war das Robert Koch-Institut noch etwas für Menschen mit Nischeninteressen. Die Medien beschäftigten sich mit der Behörde nur wenige Male im Jahr. Wenn die neuesten Grippezahlen verkündet wurden zum Beispiel. Oder wenn Ehec, das Norovirus oder die Schweinegrippe für Schaudern sorgten. Den Leiter der Behörde kannte damals natürlich kaum jemand und das Wissen, wo der Bindestrich im Institutsnamen gesetzt wurde, war in den Redaktionen noch eines, das wenigen älteren Auserwählten vorbehalten war.

Mit der Pandemie gewann „die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention“ an enormer Bedeutung – und damit kam auch die Kritik. Manches lief in dieser Corona-Krise nicht gut. Zu Beginn kritisierten Medien die späte Reaktion auf die Corona-Ausbreitung, nicht jede Einschätzung (Maskenpflicht) erwies sich im Nachhinein als richtig. Die Zahlen aus dem Institut sind auch nach zwei Jahren Pandemie an bestimmten Tagen nicht vollständig. Mal wurden Impfungen zu spät gemeldet, mal Impfdurchbrüche nicht richtig berechnet.

Lothar Wieler, der Chef des Instituts blieb bei aller Kritik dennoch stets gelassen. „Wieler nimmt der Pandemie mit seinem stoischen Vortrag den apokalyptischen Stachel“, schrieb der „Spiegel“ einmal über ihn. Wie passend.

S wie Spaziergang

Während der Monate im Lockdown zog es vor allem viele Großstädter an die frische Luft. Es wurde ausgiebig flaniert, bevorzugt an den Wochenenden, man traf sich mit Freunden zum Spaziergang, inklusive Kaffee oder Glühwein to go. Inzwischen versuchen sogenannte Querdenker, Impfgegner und andere Kritiker der Corona-Schutzmaßnahmen den Begriff des Spaziergangs zu kapern. Diese selbst ernannten „Spaziergänger“ verabreden sich zumeist auf Telegram. Sie melden aber keine Demonstration an, weil sonst Auflagen gemacht werden können, etwa die Einhaltung von Abständen oder eine Maskenpflicht. Diese häufig sehr kleinteiligen Versammlungen an vielen verschiedenen Orten bundesweit stellen die Polizei zunehmend vor Probleme. Zumal sich zunehmend aggressive Extremisten unter die Demonstranten mischen.

V wie Verzeihung

Es war ein Satz, der relativ früh in der Pandemie gefallen ist. Und es gab später nicht wenige Momente, in denen er durchaus angebracht war. „Wir werden uns noch viel verzeihen müssen“, sagte Gesundheitsminister Spahn in einer Regierungsbefragung im Frühjahr 2020. Einige Monate später präzisierte er es in einem „Focus-Interview“: Damit meinte er natürlich nicht nur sich und Politiker, sondern schloss auch Journalisten und Virologen gleich mit ein. Tatsächlich wurde manche Einschätzung seit Beginn der Pandemie von wissenschaftlicher Erkenntnis überholt. Eine Variante wie Omikron erwartete nicht jeder zu diesem Zeitpunkt. Dass es mit drei Impfungen nicht getan sein könnte, hätte vor zwei Jahren wohl auch kaum einer gedacht. Und dass es nicht pandemietreibend ist, allein ein Buch auf einer Parkbank zu lesen, dürfte inzwischen auch Konsens sein.

W wie Wellenbrecher

Es ist so etwas wie der Gamechanger im Kleinen. Ein Wellenbrecher gilt als etwas weniger radikal, er soll die Wucht der Pandemie nur bremsen – und verspricht nicht gleich die große Wende. Wellenbrecher sind kurzfristig harte Maßnahmen, die dem Gesundheitssystem eine Pause verschaffen sollen. Immer wieder wurde damit auf Corona-Ausbrüche reagiert. Und immer wurde auch über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen diskutiert. Der Wellenbrecher schaffte es sogar zum Wort des Jahres 2021. Inzwischen wurde das Bild der Welle von der Omikron-„Wand“ abgelöst.

Q wie Quarantäne

Auch das ist heute kein Expertenwissen mehr und selbst eine falsche Betonung passiert nur mehr in Ausnahmefällen: Das Wort Quarantäne geht auf die Zeiten der Pest zurück. Damals mussten Schiffe im Hafen vor Venedig 40 Tage (quaranta) lang warten, bis sie das Schiff verlassen durften. Ganz so schlimm wurde es in der Corona-Pandemie nicht. Derzeit beträgt die Quarantäne-Zeit in etwa zehn Tage, kann aber verkürzt oder sogar ganz vermieden werden.

Die Quarantäne-Zeiten änderten sich in der Vergangenheit immer wieder, waren oft von Bundesland zu Bundesland verschieden, machten zahlreiche Unterschiede und blieben nicht immer für alle nachvollziehbar. Zuletzt hat die Bundesregierung die Regeln anhand von Schautafeln zu erklären versucht. Die neuesten Anpassungen sind nur wenige Tage alt.


13:13 Uhr

Grünen-Vorsitzkandidatin Lang positiv auf Corona getestet

Vor dem Bundesparteitag hat sich die Kandidatin für den Grünen-Vorsitz, Ricarda Lang, mit dem Coronavirus infiziert. Das habe ein PCR-Test am Mittwochabend ergeben, schrieb Lang auf Twitter. „Zum Glück bin ich dreifach geimpft, mir geht es gut und ich verspüre keine Symptome.“

Ihre Bewerbungsrede für die Wahl zur neuen Grünen-Chefin beim Parteitag am Samstag werde sie digital halten. „Nach meiner ersten Rede im Bundestag fuhr ich gestern nach Hause für eine Videokonferenz und bekam am Abend per E-Mail das Ergebnis des PCR-Tests, den wir vor dem Parteitag am Wochenende standardmäßig zur Sicherheit durchgeführt haben“, schrieb Lang.

Im Bundestag hatte Lang während der Orientierungsdebatte zur Corona-Impfpflicht eine Rede gehalten. Sie habe sich jetzt zuhause isoliert und ihre Risikokontakte benachrichtigt, teilte sie mit.

Ihre Bewerbungsrede für die Wahl zur neuen Grünen-Chefin beim Parteitag am Samstag werde sie digital halten, teilte Ricarda Lang mit.

13:11 Uhr

Hongkong verkürzt Quarantäne für Einreisende auf 14 Tage

Hongkong reduziert die Quarantäne-Dauer bei Einreise um sieben auf 14 Tage. Die Änderung gelte ab dem 5. Februar, sagt Regierungschefin Carrie Lam. Diplomaten und die Finanzbranche hatten zuvor die Länge der Quarantäne kritisiert, sie schade dem Wettbewerb. Sie beuge sich nicht dem Druck Anderer, sagt Lam.

Es habe sich gezeigt, dass Omikron eine recht kurze Inkubationszeit habe. Bislang müssen Einreisende aus über 160 Ländern auf eigene Kosten 21 Tage in Hotel-Quarantäne. Für welche Länder die neue Regelung gilt, gibt Lam noch nicht bekannt.

13:01 Uhr

IG Metall verzeichnet erneut Rückgang der Mitgliederzahl

Die IG Metall hat im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang ihrer Mitgliederzahl verzeichnet. Ende 2021 hatte die Gewerkschaft noch rund 2,17 Millionen Mitglieder, im Vorjahresvergleich entsprach dies einem Minus von 2,1 Prozent, sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann.

Gründe seien eine durch die Corona-Pandemie erschwerte Ansprache der Belegschaften in den Betrieben so wie ein teilweiser Beschäftigungsabbau.  Demnach wurden im vergangenen Jahr in der Metall- und Elektroindustrie knapp 2,4 Prozent der Stellen abgebaut. Bereits im Vorjahr hatte die Gewerkschaft knapp 50.000 Mitglieder verloren.

Ende 2021 hatte die Gewerkschaft noch rund 2,17 Millionen Mitglieder, im Vorjahresvergleich entsprach dies einem Minus von 2,1 Prozent, teilte die Gewerkschaft mit.

13:01 Uhr

Zahl der Teilnehmer an Corona-Protesten nimmt zu

Am vergangenen Montag haben mehr Menschen Corona-Protesten teilgenommen als zwei Wochen zuvor. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte, versammelten sich am Montag dieser Woche nach Angaben aus den Ländern bundesweit insgesamt rund 350.000 Menschen, um gegen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung und eine mögliche Impfpflicht zu demonstrieren.

An Kundgebungen, die sich gegen diese Proteste richteten, beteiligten sich demnach am gleichen Tag rund 15 000 Demonstranten. Zum Vergleich: Laut Bundesinnenministerium hatten sich an Corona-Protesten am 10. Januar den Angaben der Länder zufolge bundesweit mehr als 260.000 Menschen beteiligt. Über den Zuwachs hatte zuerst das ARD-Magazin Kontraste berichtet.

12:37 Uhr

Hamburger Polizei verbietet erneut Corona-Demo

Die Hamburger Polizei hat eine für kommenden Samstag angemeldete Demonstration von 11 000 Corona-Maßnahmen-Gegnern verboten. Als Hauptgrund nannte ein Polizeisprecher den Infektionsschutz.

Der Anmelder, ein Verein, habe die Demo unter das Motto „Gegen die Maskenpflicht und sonstige Corona-Maßnahmen“ gestellt und deutlich gemacht, dass er den Demonstrationszug rund um die Binnenalster ohne Masken abhalten wolle. Er habe sich in Gesprächen auch nicht kooperationsbereit gezeigt, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.

12:26 Uhr

43 Millionen Menschen haben Booster-Impfung erhalten

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Mindestens 43 Millionen Menschen (51,7 Prozent) seien inzwischen geboostert, teilte das Robert Koch-Institut mit.

Das ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der besonders ansteckenden Virusvariante Omikron. In Deutschland sind am Mittwoch rund 458.000 Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden.

Mindestens 75,6 Prozent der Bevölkerung (62,9 Millionen Menschen) sind bislang einmal geimpft. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an. Das Ziel scheint zunehmend unrealistisch.

12:15 Uhr

DIW: Omikron bremst Wirtschaft aus

Deutschland steuert dem Berliner DIW zufolge inmitten der Omikron-Welle in eine Konjunkturflaute. Das signalisiert das Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das im Januar leicht nachgibt.

Nachdem es im vierten Quartal 2021 noch knapp über der 100-Punkte-Schwelle lag, ist es mit einem Indexstand von 99,5 Punkten für das erste Quartal 2022 nun darunter gefallen, wie die Forscher mitteilten.

Die Wirtschaftsleistung dürfte dem DIW zufolge bereits Ende 2021 etwas geschrumpft sein – Details dazu veröffentlicht das Statistische Bundesamt am Freitag.

12:10 Uhr

Verband: Derzeit kaum Personalausfall bei Luftfahrt

Trotz der Omikron-Welle gibt es in der Luftfahrtbranche einem Verband zufolge derzeit keine flächendeckenden Personal-Problemen aufgrund von Krankheitsausfällen. „Hier ist sicherlich nicht Alarmstimmung – Vorsicht ja“, sagt Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

Die Schutz- und Hygienemaßnahmen im Luftverkehr helfen demnach, dass die Abläufe auch vor dem Hintergrund der Corona-Variante Omikron möglichst unverändert fortgesetzt werden.

Vereinzelt hätten Transporte im Frachtgeschäft zurückgestellt werden müssen – nicht aber in hochsensiblen Bereichen. Insgesamt sei die Lage derzeit zwar herausfordernd, aber für die Unternehmen im Wesentlichen organisierbar.

12:07 Uhr

Nach Corona-Quarantäne bei Tönnies: NRW muss Entschädigung zahlen

Nach der coronabedingten Betriebsstilllegung und Quarantäne für zahlreiche Mitarbeiter beim Fleischverarbeiter Tönnies im Frühjahr 2020 muss das Land NRW in zwei Fällen Entschädigung zahlen. Das hat das Verwaltungsgericht Minden entschieden.

Es waren die ersten Fälle dieser Art, die vor Gericht entschieden wurden. Mehr als 4500 juristisch ähnliche Fälle lägen noch beim Verwaltungsgericht Minden, sagte eine Gerichtssprecherin. Mehr als 3000 sind es nach Auskunft eines Sprechers etwa beim Verwaltungsgericht in Münster.

Es gehe bei den jetzt entschiedenen Fällen um zwei Subunternehmen, die mit eigenen Mitarbeitern auf Tönniesgelände gearbeitet haben, sagte die Mindener Sprecherin. Tönnies selbst sei nicht direkt involviert.

Die beiden Mitarbeiter sind im Juni und Juli jeweils mehrere Wochen auf Anordnung des Kreises in Quarantäne gegangen.

12:01 Uhr

RKI hält Verbesserung der Meldesoftware für erforderlich

Bei der von Gesundheitsämtern genutzten Software zur Meldung von Corona-Fällen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Verbesserungen erforderlich. Dabei geht es „neben der Behebung von aktuellen Problemen in der Software auch um Verbesserungen der Benutzerführung, damit Vorgänge einfacher und schneller bearbeitet werden können“, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit.

Darüber hinaus gehe es „um technische Ertüchtigungen, damit die großen Datenmengen insgesamt bewältigt werden können“. Das RKI sei in engem Austausch mit den Gesundheitsämtern und unterstützte entsprechend. Mitarbeiter in etlichen Gesundheitsämtern hatten sich in den vergangenen Wochen darüber beschwert, dass die vom RKI bereitgestellte Software SurvNet zum Teil so langsam auf Eingaben reagiere, so dass die Software oft unbrauchbar sei.

Außerdem stürze die Software häufig ab. Das SurvNet-System wird von vielen der rund 400 Gesundheitsämtern verwendet, um ihre Daten an 16 Landesgesundheitsämter zu übermitteln. Dort werden die Daten noch einmal aufbereitet, bevor sie dann an das RKI gehen.

11:36 Uhr

Belgiens Bischöfe verschieben Besuch im Vatikan

Belgiens katholischen Bischöfe verschieben coronabedingt ihren für Anfang Februar geplanten Ad-limina-Besuch im Vatikan. Man halte eine Durchführung der Reise samt der vielen geplanten Termine in Rom angesichts der Omikron-Welle für „unverantwortlich“, teilte die Belgische Bischofskonferenz über das Portal CathoBel mit. Der Vatikan habe der Bitte um Verschiebung bereits zugestimmt. Ein neuer Termin werde zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Auch die österreichischen und niederländischen Bischöfe hatten zuletzt ihre Besuche im Vatikan wegen Corona verschoben.

11:25 Uhr

Rekord: Mehr als 57.000 Corona-Neuinfektionen in Polen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden kamen 57.659 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Im selben Zeitraum starben 262 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Nach einer Anweisung des Bildungsministeriums stellten alle Schulen des Landes auf Fernunterricht für Schüler ab der 5. Klasse um. Diese Regelung soll für einen Monat gelten. Auch führt Polen nun die Möglichkeit zu kostenlosen Corona-Tests ein. Ab sofort gebe es landesweit 64 Apotheken, wo sich Bürger testen lassen könnten, teilte Minister Adam Niedzielski mit.

11:06 Uhr

Gouverneurin hilft wegen Lehrermangels an Schule aus

Wegen eines Corona-bedingten massiven Lehrermangels im US-Bundesstaat New Mexico ist dessen Gouverneurin Michelle Lujan Grisham persönlich als Aushilfskraft an einer Schule eingesprungen. „Es war vielleicht einer der besten Tage in meiner ganzen Karriere“, sagte Grisham nach ihrem ersten Tag als Lehrkraft. Der Umgang mit den Schulkindern sei „leichter gewesen als mit dem Kabinett“, scherzte sie. Dennoch sei ihr das Unterrichten schwerer gefallen, als sie es erwartet habe.

11:03 Uhr

Omikron bremst die Erholung der Luftfahrt kräftig

Die verschärfte Corona-Pandemie bremst die ohnehin schwächelnde Erholung der Luftfahrt zusätzlich. Die Omikron-Welle sorge für deutlich weniger Flugbetrieb im Januar und Februar, erklärte der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). „Für diesen Zeitraum haben die Fluggesellschaften nachfragebedingt nochmals kurzfristig Kapazitäten um rund 30 Prozentpunkte gegenüber dem Planungsstand September 2021 streichen müssen.“

Aktuell liege das Sitzplatzangebot an den deutschen Flughäfen für Januar bis Mai bei 69 Prozent des Niveaus im gleichen Zeitraum 2019 und damit vor der Pandemie-Krise. Zum Vergleich: Hier hatten die Airlines noch Ende des Sommers mit fast 90 Prozent geplant.

10:14 Uhr

Personalengpass durch Corona macht Lufthansa Cargo zu schaffen

Steigende Infektionszahlen in der Corona-Pandemie haben sich bei der Lufthansa-Frachttochter Lufthansa Cargo in Frankfurt bemerkbar gemacht. „Trotz umfangreicher Präventionsmaßnahmen spüren wir das erhöhte Infektionsgeschehen nun auch deutlich“, erklärte das Unternehmen. Dies führe zu einer außergewöhnlichen Verringerung des Personalbestands, was den Betrieb am Fracht-Drehkreuz Frankfurt derzeit störe. Der Flugplan sei nicht betroffen.

Aber aus den USA, Kanada und Europa könne derzeit keine lose Fracht – also Sendungen mit unterschiedlichen Bestimmungsorten in einem Container – umsortiert werden. Besonders eilige Fracht wie Organspenden oder temperaturgeführte Sendungen seien nicht betroffen.

09:31 Uhr

Kombinierer-Coach vor Olympia: Belastend und mulmiges Gefühl

Für Kombinierer-Bundestrainer Hermann Weinbuch ist die Corona-Situation vor den Olympischen Winterspielen in Peking auch privat eine große Herausforderung. „Ich habe Kinder. Ich weiß gar nicht, ob ich sie umarmen oder in die Schule schicken darf. Soll ich von zuhause weg und ins Hotel ziehen, dass da keine Ansteckung passiert? Das ist eine sehr hohe Belastung die vergangenen Wochen“, sagte der 61-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Dies werde „in den kommenden Tagen schwierig“.

09:23 Uhr

Easyjet erwartet starkes Sommergeschäft

Der britische Billigflieger Easyjet stellt sich trotz der derzeitigen Omikron-Welle auf ein glänzendes Sommergeschäft ein. Die neue Variante des Coronavirus habe die Ticketbuchungen im Dezember gebremst und werde dies wohl auch noch im laufenden Quartal tun, teilte der Ryanair-Rivale in Luton bei London mit. „Wir sehen einen starken Sommer vor uns, mit einer aufgestauten Nachfrage“, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Für die Hauptreisezeit von Juli bis September will er daher fast so viele Flüge anbieten wie im Vorkrisen-Sommer 2019.

09:14 Uhr

Neil Young lässt Musik von Spotify entfernen

Die Musik des Sängers und Songwriters Neil Young verschwindet von Spotify. Der Musikstreamingdienst entferne die Lieder des 76-Jährigen, da dieser nicht will, dass seine Musik auf der gleichen Plattform zu hören ist wie die Podcasts des Comedian Joe Rogan, teilten Spotify und Young mit.

Young wirft Rogan vor, Falschinformationen über Corona-Impfungen zu verbreiten. Der Musiker hatte Anfang der Woche einen Brief an seinen Manager und seine Plattenfirma Warner Music Group veröffentlicht, in dem er forderte, dass seine Stücke, darunter Hits wie „Heart of Gold“ und „Rocking in the Free World“ deswegen nicht mehr auf Spotify zu hören sein sollen. „Sie können Rogan haben oder Young. Nicht beide“, hatte das „Wall Street Journal“ aus dem Schreiben zitiert.

08:45 Uhr

Krankenhaus verweigert Ungeimpftem Herztransplantation

Ein Krankenhaus in der US-Metropole Boston hat Medienberichten zufolge einem nicht gegen das Coronavirus geimpften Patienten eine Herztransplantation verweigert. Der Vater des 31-jährigen Patienten, David Ferguson, sagte den Sendern CNN und ABC, sein Sohn sei von der Liste der Kandidaten für eine Herztransplantation gestrichen worden, weil er sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wolle.

Eine Sprecherin des Krankenhauses sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Corona-Impfung sei in der Klinik eine der „Voraussetzungen“ für Organ-Transplantationen. Hinzu kämen weitere Anforderungen an die betroffenen Patienten. Es müsse sichergestellt werden, dass ein Patient nach der Organtransplantation gute Überlebenschancen habe, weil sein Immunsystem dann „drastisch unterdrückt“ sei.

08:43 Uhr

Corona-Sterberisiko unter populistischen Regierungen höher

In Ländern mit populistischen Regierungen ist das Corona-Sterberisiko einer Studie zufolge deutlich höher als anderswo. Die Übersterblichkeit sei dort im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie in nicht-populistisch regierten Ländern, geht aus dem unter Mitwirkung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) entstandenen Forschungspapier hervor. „Die Zahlen sind eindeutig: Populisten sind in der Corona-Pandemie die klar schlechteren Krisenmanager und für viele vermeidbare Tote in den von ihnen regierten Ländern verantwortlich“, sagte IfW-Experte Michael Bayerlein, der zu Populismus forscht.

08:02 Uhr

Knobloch: „Keine Verschwörungstheorie ohne Antisemitismus“

Corona-Proteste und Verschwörungstheoretiker haben dem Antisemitismus in Deutschland nach Ansicht der früheren Präsidentin des Zentralrates der Juden, Charlotte Knoblich, Auftrieb gegeben. Auf Corona-Demos beispielsweise würden Namen von Juden genannt, „die an allem schuld sein sollen, von George Soros bis zu den Rothschilds“, sagte Knobloch der „Passauer Neuen Presse“. Man wisse seit langem, „keine Verschwörungstheorie ohne Antisemitismus“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München.

In Corona-Leugner-Kreisen könne man inzwischen „weithin ungestraft judenfeindliche Sprüche öffentlich äußern“. Bei Protesten würden Judensterne mit dem Schriftzug „Ungeimpft“ öffentlich getragen. „Das alles ist nicht harmlos. Es handelt sich um Hetze der übelsten Art“, sagte Knobloch.

07:57 Uhr

Krankenhäuser erwarten viele neue Corona-Patienten

Die Krankenhäuser stellen sich angesichts der emporschnellenden Corona-Infektionszahlen auf zahlreiche neue Patienten ein. Die aktuelle Zahl von 200.000 Neuinfizierten innerhalb eines Tages werde sich erst in sieben bis zehn Tagen in den Kliniken auswirken, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. „Das heißt, wir werden auch in den kommenden Tagen und wahrscheinlich Wochen eine hohe Dynamik neuer Zugänge in die Krankenhäuser erleben“, sagte er.

Hinzu komme, dass Personal wegen eigener Ansteckungen ausfalle. „Das belastet die Krankenhäuser.“ Wegen der Personalausfälle habe bereits in der vergangenen Woche die Hälfte der Krankenhäuser Einschränkungen bei der Belegung gemeldet. „Es ist im Moment aber nicht so, dass die Versorgung gefährdet wäre“, sagte Gaß.

07:50 Uhr

Vierte Impfung: Israel weitet Kreis der Berechtigten aus

Israel hat den Kreis der Berechtigten für eine vierte Corona-Impfdosis ausgeweitet. Wie das Gesundheitsministerium bekannt gab, können in der neuen Phase der Impfkampagne auch alle immungeschwächten Menschen ab 18 Jahren eine vierte Impfstoffdosis erhalten. Dasselbe gilt für Menschen, die durch ihren Beruf einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind.

Bislang war die vierte Impfstoffdosis nur für ältere und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen verfügbar. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben mehr als 600.000 von insgesamt 9,4 Millionen Einwohnern bereits eine vierte Corona-Impfstoffdosis erhalten.

07:23 Uhr

Erstmals mehr als 50.000 Neuinfektionen in Tschechien

Tschechien meldet erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen und damit den dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Das Gesundheitsministerium registriert in dem Land mit rund 10,7 Millionen Einwohnern binnen 24 Stunden 54.685 neue Ansteckungen.

07:09 Uhr

Immunologe Watzl kritisiert „Blindflug“ bei Genesenen

Der Immunologe Carsten Watzl hat sich dafür ausgesprochen, Geimpfte und Genesene gleichzustellen. Dass Geimpfte länger als immun gelten als Menschen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, sei „nicht nachvollziehbar“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Nachrichtenagentur dpa.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte Mitte Januar unter Berufung auf eine Festlegung des Robert Koch-Instituts (RKI) bekannt gegeben, dass Genesene nur noch drei Monate als geschützt gelten. Zuvor waren es sechs Monate.

Der Immunologe glaubt nicht, dass sich die Situation durch Omikron entscheidend verändert hat. „Studien zeigen zwar, dass viele Antikörper von Genesenen die Omikron-Variante nicht mehr so gut erkennen können, und diese Personen damit kaum noch einen Schutz vor der Infektion haben“, sagt der Immunologe. „Aber diese Veränderung gilt ebenso für Geimpfte. Wenn man den Genesenen-Status verkürzt, muss man das eigentlich auch für die Impfzertifikate tun.“

07:07 Uhr

Caritas-Präsidentin gegen Altersgrenze 18 bei Impfpflicht

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hält eine Corona-Impfpflicht für Menschen ab 18 Jahren nicht für sinnvoll. Entweder sollte man sich an der Impfstoffzulassung ab fünf Jahren orientieren oder an der am meisten gefährdeten Gruppe ab 50 Jahren. „Mir fällt kein Argument ein, das für 18 spricht“, sagte Welskop-Deffaa der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

06:27 Uhr

Corona-Impfung und weiblicher Zyklus

Eine Corona-Impfung kann zwar Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben, die Schwankungen sind aber gering und vorübergehend. Zu diesem Schluss kommt ein Überblicksartikel in der Fachzeitschrift BMJ. Die Reproduktionsmedizinerin Victoria Male vom Imperial College London hat sich dafür unter anderem Studien aus den USA und Norwegen angesehen. „Die Ergebnisse beider Studien geben Sicherheit“, fasst Male zusammen: „Veränderungen bei der Menstruation kommen nach der Impfung vor, aber sie sind gering im Vergleich zur natürlichen Schwankung und gehen schnell wieder weg.“

06:26 Uhr

Eishockey-Kapitän: Bedenken wegen Corona-Regeln übertrieben

Der Kapitän des deutschen Eishockey-Olympia-Teams, Moritz Müller, hält Bedenken angesichts der strikten Corona-Regeln in China vor den Winterspielen für überzogen. Gleichzeitig äußerte der Silbermedaillengewinner von 2018 auch Furcht vor möglichen falschen positiven Corona-Tests. „Mein Verständnis ist aber so, dass es nicht alleine in den Händen der chinesischen Organisatoren liegt, sondern dass es auch noch eine Nachtestung des IOC gibt. Ich glaube auch, dass insgesamt viele Augen darauf gerichtet sind“, sagte Müller im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ein.

Nach Kritik im Vorfeld der Spiele hatten die Olympia-Organisatoren zuletzt die strikten Testregeln etwas gelockert. Demnach gilt während der Winterspiele ein Test als positiv, wenn der umstrittene CT-Wert unter 35 liegt. Je niedriger dieser Wert ist, umso ansteckender gilt eine Person. In Deutschland liegt ein positiver Befund erst bei einem CT-Wert von unter 30 vor. In China ist dieser Wert eigentlich auf 40 festgelegt.

06:24 Uhr

Covid immer seltener Einlieferungsgrund bei positiven Krankenhauspatienten

Im Zuge der Omikron-Welle liegen immer häufiger Bürger in Krankenhäusern, die aufgrund einer positiven Testung zwar offiziell als Covid-Patienten gemeldet sind, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt werden. Die „Bild“-Zeitung berichtete, dass etwa im Saarland in den vergangenen zwei Wochen nur jeder vierte offiziell gemeldete Corona-Patient tatsächlich wegen Covid im Krankenhaus lag. Im Dezember war es demnach noch jeder zweite.

In Bremen hatten laut „Bild“-Zeitung vergangene Woche nur 40 Prozent der Corona-Patienten den Einweisungsgrund Covid, bei 60 Prozent wurde Corona nebenbei festgestellt. Auch hier waren die Anteile vor der Omikron-Welle höher: Im Dezember waren 68 Prozent wegen Corona im Krankenhaus, 32 Prozent aus anderen Gründen. In Rheinland-Pfalz lagen in den vergangenen zwei Wochen 44 Prozent der offiziell gemeldeten Corona-Patienten wegen des Virus dort, 56 Prozent aus anderem Grund.

06:22 Uhr

Argentinien muss bei WM-Qualifikation auf Nationalcoach verzichten

Wegen eines positiven Corona-Tests muss die argentinische Nationalmannschaft beim nächsten Spiel in der WM-Qualifikation auf ihren Nationaltrainer Lionel Scaloni verzichten. „Ich möchte klarstellen, dass es mir gut geht. Ich bin genesen, aber der PCR-Test ist immer noch positiv“, sagte der Coach. „Das ist das Problem. Ich bin eigentlich in einem Zustand, um bei dem Spiel dabei zu sein, aber sie lassen mich so nicht nach Chile einreisen.“

Bei der Partie am Donnerstag in Calama in Chile fehlt außerdem Kapitän Lionel Messi. Der Starstürmer hatte sich Ende vergangenen Jahres beim Heimaturlaub in Argentinien mit dem Coronavirus infiziert. Die Genesung dauerte länger als erwartet und der 34-Jährige verpasste mehrere Spiele seines Vereins. Argentinien ist genauso wie Brasilien für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Ende des Jahres bereits qualifiziert.

06:19 Uhr

Fast ein Viertel mehr Impfzertifikate als Impfungen dokumentiert

In Deutschland wurden seit Beginn der Impfkampagne vor 13 Monaten 42,6 Millionen mehr digitale Impfzertifikate ausgestellt als Corona-Impfdosen verabreicht. Bis zum vergangenen Freitag wurden 204,7 Millionen digitale Zertifikate über erfolgte Corona-Impfungen ausgegeben, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mitteilte.

Allerdings wurden dem Ministerium zufolge bis zu diesem Montag „nur“ 162,1 Millionen Dosen für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen gespritzt, also 42,6 Millionen weniger.

Das Ministerium sieht dem Bericht zufolge in der Differenz weder einen Hinweis auf Fake-Impfpässe noch auf millionenfach nicht gemeldete Impfungen. Ein Ministeriumssprecher nannte auf NOZ-Nachfrage „verschiedene Gründe“. Zum einen seien „insbesondere zu Beginn der Anwendung viele Zertifikate automatisch durch Impfzentren erstellt und an die geimpften Personen geschickt“ worden, während die betroffenen Personen oftmals bereits ein Zertifikat in einer Apotheke ausgestellt bekommen hätten. Des Weiteren könnten Zertifikate „auch mehrfach ausgestellt werden, wenn beispielsweise eine Person ihr Zertifikat verliert“.

06:17 Uhr

Ärztevertreter warnen vor Personalengpässen wegen Omikron-Welle

Ärztevertreter befürchten Lücken in der medizinischen Versorgung, weil zunehmend auch Personal sich mit dem Coronavirus infiziert. „Je stärker die Inzidenzen steigen, desto mehr Praxen werden auch vorübergehend krankheitsbedingt schließen müssen“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Omikron-Infektionswelle mache auch vor Hausärztinnen und Hausärzten und ihren Praxisteams nicht Halt. Schon jetzt arbeiteten die Praxen „am Limit“. Bei weiter steigenden Infektionszahlen werde sich die Lage zuspitzen.

Auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, warnte vor Personalengpässen. „Die Quarantäne wird zum Problem werden in den kommenden Wochen“, sagte Gassen den Funke-Zeitungen. „Wenn im Krankenhaus die halbe Belegschaft zu Hause bleiben muss, weil sie in Quarantäne ist, ist auch ein normales Aufkommen schon schwer zu bewältigen. Dasselbe gilt für die Praxen – auch Ärzte und medizinische Fachangestellte können sich infizieren und in Quarantäne müssen, auch da wird das Personal knapp werden.“

06:15 Uhr

Göring-Eckardt erwartet Aus für Genesenen-Sonderregel im Bundestag

Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt geht davon aus, dass der Bundestag die Corona-Sonderregelung beim Genesenenstatus wieder ändert. Für die Bürger ist dieser auf drei Monate verkürzt worden, im Parlament gilt durch eine Allgemeinverfügung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Frist von sechs Monaten. „Das war keine gute Idee und deswegen wird sie auch geändert. Da bin ich ganz sicher“, sagte Göring-Eckardt in der ARD-Sendung Maischberger. Die Woche.

Dass die Sonderregelung viele Menschen aufgeregt habe, „das habe ich gut verstanden“, sagte die Parlamentsvizepräsidentin. „Die (Bundestags-) Präsidentin hat das entschieden und hat das entschieden nach Regelungen, die in Berlin gelten“, sagte Göring-Eckardt. Im Land Berlin gilt bei Veranstaltungen weiter die 2G-plus-Regel mit sechs Monaten für Genesene.

06:13 Uhr

Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff

Der Hersteller Moderna hat seine erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Insgesamt 600 Freiwillige – teils mit zwei oder bereits drei Injektionen – würden daran an 24 Standorten in den USA teilnehmen, teilte Moderna mit. Die Beständigkeit der Antikörper mit der normalen Booster-Impfung stimme zwar zuversichtlich, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. „In Anbetracht der langfristigen Bedrohung durch die sogenannte Immunflucht von Omikron treiben wir unseren Omikron-spezifischen Impfstoffkandidaten dennoch weiter voran.“

05:46 Uhr

Peking verschärft vor Olympischen Spielen Beschränkungen

China schränkt den Bewegungsradius der Menschen in weiten Teilen der Hauptstadt Peking trotz sinkender Fallzahlen weiter ein. Nach Angaben der Regierung soll damit das Virus-Risiko wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele gesenkt werden. Der Pekinger Bezirk Fengtai teilt mit, dass die Bewohner ihre Wohnungen nur aus wesentlichen Gründen verlassen dürfen und sich täglich einem Corona-Test unterziehen müssen.

Die Olympischen Dörfer an allen drei Haupt-Standorten der Winterspiele im Pekinger Stadtzentrum, in Yanqing und in Zhangjiakou werden heute offiziell eröffnet.

04:51 Uhr

62.000 französische Impfpässe gefälscht – Verdächtige festgenommen

Fahnder in Frankreich haben ein Netzwerk von Betrügern ausgehoben, das 62.000 gefälschte Impfnachweise erstellt haben soll. Die Ermittlungen einer Pariser Spezialeinheit für Cyberkriminalität hätten zur Festnahme von fünf Personen im Raum Poitiers und Lyon geführt, berichtete der Sender France Info am Abend unter Verweis auf die Polizei. Drei 22 bis 29 Jahre alte Verdächtige sollen die Daten von 35 Ärzten gehackt haben, um damit falsche Nachweise für Corona-Impfungen zu erstellen. Diese sollen sie direkt und über Mittelsmänner weiterverkauft haben. Der Betrug war nach Hinweisen unter anderem einer Krankenkasse aufgeflogen, die in der Dokumentation auf Tausende angebliche Impfungen durch eine einzelne Krankenschwester gestoßen war, die an der Impfkampagne aber gar nicht beteiligt war.

04:40 Uhr

RKI meldet 203.136 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1017,4

Das Robert-Koch-Institut meldet mit 203.136 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Das sind 69.600 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 133.536 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1017,4 von 940,6 am Vortag. 188 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 117.314. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 9,23 Millionen Corona-Infektionen registriert aus.

04:40 Uhr

England hebt die meisten Beschränkungen auf

England hat in der Nacht die meisten Corona-Restriktionen aufgehoben. So gilt die Maskenpflicht in Innenräumen nicht mehr, auch muss der Gesundheitspass nicht mehr in Clubs und bei bestimmten Großveranstaltungen vorgezeigt werden. Die Empfehlung der Regierung zur Arbeit im Homeoffice gilt ebenfalls nicht mehr. Trotz des nach wie vor hohen Niveaus der Infektionszahlen begrüßen viele Engländer die Entscheidung des unter Druck stehenden Premierministers Boris Johnson.