Spieltag 21: Hansa Rostock überrollt Dynamo Dresden und beendet Negativ-Serie 4 : 1

Spieltag 21: Hansa Rostock überrollt Dynamo Dresden und beendet Negativ-Serie 4 : 1

6. Februar 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 06.02.2022 15:22 Uhr

Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat das prestigeträchtige Traditionsduell bei Dynamo Dresden fulminant mit 4:1 (4:0) gewonnen. Der FCH war hellwach und traf innerhalb der ersten 18 Minuten viermal.

von Martin Schneider

Diese Anfangsphase wird in die Vereinsgeschichte des FC Hansa Rostock eingehen. 39 lange Jahre konnten die Mecklenburger zuvor nicht in Dresden gewinnen. Am Sonntag brauchte es drei Kopfbälle und einen Abstauber, um den Gegner sowie den sächsischen Fluch zu besiegen. „Die erste Halbzeit haben wir richtig gut gespielt und hatten neben den Toren noch drei, vier weitere Großchancen. Dynamo war in der ersten Hälfte nicht auf dem Platz“, sagte Trainer Jens Härtel.

Vor 10.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion, 500 davon aus Rostock, schossen John Verhoek und Nils Fröling mit je zwei Treffern in den ersten 18 Minuten die Gäste zu ihrem ersten Sieg in der Rückrunde. Es war zudem der erste „Dreier“ für Hansa nach zuvor sieben sieglosen Ligapartien und ein wichtiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mecklenburger kletterten in der Tabelle auf Rang zwölf.

Hansa erwischt einen Traumstart in Dresden

Schon nach sechs Minuten jubelten die Rostocker das erste Mal in Dresden: Haris Duljevic flankte, Torjäger Verhoek lief und nickte überlegt zum 1:0 ein. Anton Mitryushkin, der im Tor der SGD den verletzten Stammkeeper Kevin Broll vertrat, war mit den Fingerspitzen noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr ablenken.

Auch beim 2:0 in der zehnten Minute war der Russe im Tor der Sachsen machtlos. Wieder flankte Duljevic, diesmal lauerte Fröling, der mit dem Kopf vollendete. Und die Mecklenburger ließen den Gastgebern keine Verschnaufpause: Mitryushkin konnte Duljevics Fernschuss in der 13. Minute nicht festhalten, parierte noch gegen den nachsetzenden Hanno Behrens, war beim Abschluss von Fröling allerdings geschlagen – 3:0.

Rostocker Scheibenschießen im Dynamo-Strafraum

Während die Sachsen vollkommen neben sich standen und in der Luft als auch am Boden nahezu jeden Zweikampf verloren, wollte Hansa mehr. Im SGD-Strafraum brannte es über Minuten lichterloh, ehe Verhoek in der 18. Minute erneut mit dem Kopf zum vollkommen verdienten 4:0 traf. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte der Niederländer im NDR Interview. „Nach der ersten Halbzeit muss es 6:0 oder 7:0 stehen.“

Die mitgereisten Anhänger im Gästeblock sahen es ähnlich, konnten ihr Glück kaum fassen und sangen „Einer geht noch rein“. Doch entgegen der Ankündigung aus dem Fanlager beruhigte sich die Partie anschließend. Zwei Wechsel auf Gastgeber-Seite brachten Dresden mehr Stabilität, Hansa nahm sich zudem nach furiosen Anfangsminuten eine Auszeit.

Hansa verwaltet, Dresden verkürzt

Markus Kolke im Tor der Gäste erlebte lange Zeit einen verhältnismäßig ruhigen Sonntagnachmittag. Den ersten gefährlichen Torschuss gaben die Sachsen in der 33. Minute ab, Hansas Keeper parierte gegen Oliver Batista Meier. Nach dem Seitenwechsel traf Sebastian Mai mit dem Kopf die Latte (51.) – und Julius Kade mit einem Traumtor zum 1:4. In der 63. Minute zog der Mittelfeldspieler aus 25 Metern ab, Kolke blieb keine Abwehrchance bei dem Schuss, der im linken Torwinkel einschlug.

Duljevic belohnt sich nicht

Ein Grund für Hansa, nervös zu werden? Mitnichten. Die Rostocker lauerten auf Konter, müssen sich aber vorwerfen lassen, ihre Chancen nicht optimal ausgespielt zu haben. Alleine Duljevic versäumte es gleich zweimal, sich für seine bärenstarke Leistung mit einem Tor zu belohnen (55., 75.). Aber auch ohne einen weiteren Treffer besiegte Hansa den 39 Jahre anhaltenden Fluch in Dresden.

Tore:

  • 0:1 Verhoek (6.)
  • 0:2 Fröling (10.)
  • 0:3 Fröling (13.)
  • 0:4 Verhoek (18.)
  • 1:4 Kade (63.)

Dyn. Dresden: Mitrjuschkin – R. Becker (24. S. Mai), Sollbauer, Ehlers (69. Borrello), C. Löwe – Y. Stark – Mörschel (24. Drchal), Kade (77. Weihrauch) – Daferner – Königsdörffer, Batista Meier
Hansa Rostock: Kolke – T. Becker, R. Malone, Roßbach, Neidhart – Fröde, Rhein (62. Bahn) – Fröling (62. Rizzuto), H. Behrens (78. Ingelsson), Duljevic (78. Breier) – Verhoek (71. Sikan)
Zuschauer: 10000