RKI registriert 234.250 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1450,8

RKI registriert 234.250 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1450,8

9. Februar 2022 Aus Von mvp-web
Das RKI meldet am Mittwoch 234.250 Corona-Neuinfektionen. Die Inzidenz steigt immer weiter und liegt nun schon bei 1450,8. Dennoch droht den Krankenhäusern in dieser Omikron-Welle keine Überlastung mehr – und der Schrei nach Lockerungen wird laut.

05.59 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1450,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1441,0 gelegen, vor einer Woche bei 1227,5 (Vormonat: 335,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 234.250 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 208.498 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – so dass diese nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 272 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 196 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 11.521.678 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,60 an (Montag: 5,41). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 8.373.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119.215.

Linke fordert Regierungserklärung von Scholz, Lauterbach und Habeck

05.55 Uhr: Wegen offener Fragen zum weiteren Umgang mit der Pandemie fordert die Linke für kommende Woche eine Regierungserklärung. Dazu sollten nicht nur Bundeskanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sondern auch Wirtschaftsminister Robert Habeck im Parlament Rede und Antwort stehen, verlangt der Parlamentarische Geschäftsführer Jan Korte in einem Brandbrief ans Kanzleramt. Die Lage in der Pandemie sei zunehmend chaotisch, kritisiert der Linkspolitiker in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Er führt unter anderem die unterschiedliche Umsetzung der Impfpflicht für Pflegende und der 2G- und 3G-Regeln an sowie steigende Ansteckungszahlen bei Kindern und Jugendlichen. „Dies alles führt in der Bevölkerung nicht nur zu weiterer Verunsicherung, sondern hinterlässt besonders bei Familien mit Kindern den Eindruck, dass sich die Politik um ihre Probleme nicht ausreichend kümmert“, meint Korte und fügt hinzu: „Von einem erkennbaren und nachvollziehbaren Plan, wie die Bundesregierung in den nächsten Wochen und Monaten in der Pandemie handeln will, ist weit und breit nichts zu sehen.“ Eine Klarstellung sei dringend erforderlich.

„Pflege ist kein Spielball“: Nach Söder-Ausreißer fordern Ärzte einheitliche Regeln bei Impfpflicht

Mittwoch, 9. Februar, 05.50 Uhr: Ärzte und Pfleger haben eine erneute Abstimmung der Länder bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gefordert. Um den „Einrichtungen, den Beschäftigten und vor allem den Menschen mit Pflegebedarf Sicherheit zu geben, brauchen wir bundeseinheitliche, klare und gut begründete Regelungen“, sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). „Pflege ist kein Spielball von Politik und Bürokratie.“

Die Verbandschefin befürwortete die einrichtungsbezogene und allgemeine Impfpflicht, „um die Menschen mit Pflegebedarf zu schützen und den Weg aus der Pandemie zu beschreiten“. Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt setzte weiter darauf, Impfunwillige in der Pflege zu überzeugen. „Auf jeden Fall wäre es falsch, Impfunwilligen sofort mit Kündigung zu drohen“, sagte Reinhardt der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochsausgabe). Ungeimpfte Menschen in diesem Sektor sollten in einer Übergangsphase dazu  bewegt werden, sich doch noch freiwillig impfen zu lassen. „Durch die Abfrage des Impfstatus ist eine solche gezielte Ansprache der Beschäftigten unkompliziert zu organisieren“, schlug der Ärztepräsident vor. Alleingänge einzelner Länder verunsicherten die Menschen, und die Akzeptanz für die Maßnahmen schwinde. „Man muss endlich einmal an einem Strang ziehen“, forderte er.

Mit Blick auf die geplante Einführung einer allgemeinen Impfpflicht mahnte die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Lehren aus der aktuellen Situation zu ziehen. „Es darf nicht wieder ein solches Desaster passieren, dass eines der Bundesländer ausschert“, sagte Claudia Moll den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Sie erwarte mehr Verlässlichkeit von den Ländern: „Die Länder haben die einrichtungsbezogene Impfpflicht gemeinsam im Bundesrat beschlossen, Bayern auch. Darauf muss sich jeder verlassen können.“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Montag angekündigt, die ab Mitte März geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umzusetzen. Er begründete dies mit ansonsten drohendem verschärftem Personalmangel in der Pflege.