FDP-Fraktionschef Dürr sieht keinen Anlass, die Corona-Schutzmaßnahmen über den 20. März hinaus zu verlängern. Nach Angaben des RKI sind 55 Prozent der Deutschen geboostert.
- 81 Prozent der Schausteller sehen Existenz bedroht
- FDP will Corona-Schutzmaßnahmen zum 20. März beenden
- 55 Prozent der deutschen Bevölkerung sind geboostert
- Bundestag passt Regeln für Genesene an
- Bayern bekennt sich zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht
- Lauterbach wegen Warnung vor Toten in der Kritik
- Linke kritisiert Bundesregierung
- RKI meldet 247.862 Neuinfektionen
- Protest vor Parlament in Neuseeland eskaliert
- Neun neue Corona-Fälle bei Olympia
22:06 Uhr
Ende des Liveblogs
Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
21:46 Uhr
420.000 Arztbesuche wegen Corona binnen einer Woche
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) hat es in Deutschland zuletzt binnen sieben Tagen 420.000 Arztbesuche wegen Covid-19 gegeben. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl entsprechender Arztbesuche im Vergleich zur Vorwoche noch deutlich gesteigert, geht aus dem RKI-Wochenbericht hervor. Seit dem Jahreswechsel stieg die Zahl der Arztbesuche demnach an, und in fast allen Altersgruppen werden die Werte vorheriger Corona-Wellen deutlich überschritten.
Berechnungen für die fünfte Woche des Jahres zeigen laut RKI zudem, dass etwa 1,9 bis 4,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 1,4 bis 2,7 Prozent der Menschen ab 15 an Covid-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankten. Kalkulationen wie diese legt die Behörde seit einigen Wochen in der Publikation vor. Hintergrund ist etwa eine mutmaßlich steigende Unvollständigkeit der Meldedaten wegen begrenzter Kapazitäten von Laboren und Gesundheitsämtern.
Geschätzte Werte zu Krankenhausaufnahmen von mit Sars-CoV-2 infizierten Patientinnen und Patienten blieben dem Institut zufolge zuletzt auf konstantem Niveau, beziehungsweise stiegen sie wieder an. Auf Intensivstationen wurden laut RKI am Mittwoch 2398 Corona-positiv getestete Patientinnen und Patienten behandelt – eine Woche zuvor waren es 2307 gewesen.
Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen wurden laut RKI weiterhin bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren erhoben. Aber auch in den höheren Altersgruppen seien die Sieben-Tage-Inzidenzen noch einmal deutlich angestiegen. „Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung. Der Höhepunkt der fünften Welle ist noch nicht erreicht“, warnten die RKI-Experten.
20:54 Uhr
Tschechischer Senat lehnt Verlängerung von Corona-Gesetz ab
Der tschechische Senat hat die Verlängerung eines Gesetzes zur Bekämpfung der Corona-Pandemie über den Februar hinaus abgelehnt. Nach einer achtstündigen Debatte stimmte eine Mehrheit von 32 der 62 anwesenden Mitglieder des Oberhauses des Parlaments gegen die Vorlage.
Das Gesetz ermöglicht es unter anderem, Geschäfte zu schließen, öffentliche Veranstaltungen zu verbieten und den Schulbetrieb einzuschränken. Die bisherige Regelung läuft Ende des Monats aus. Das letzte Wort hat nun das Abgeordnetenhaus, welches den Senat überstimmen kann.
Zwar hat die liberalkonservative Regierung in Prag viele Maßnahmen ohnehin bereits beendet, sie will sich aber alle Möglichkeiten offen halten. „Die Corona-Lage bei den Senioren und Risikogruppen bleibt weiter kritisch“, warnte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Binnen sieben Tagen gab es in Tschechien nach offiziellen Zahlen 1829 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
20:39 Uhr
Berlinale startet trotz Corona
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat zum Beginn der Berlinale betont, wie wichtig die Kultur für die Demokratie sei. „Ich bin froh. Bin erleichtert. Bin dankbarer vielleicht als es je eine Kulturstaatsministerin an einem Abend im Februar sein durfte“, sagte sie in Berlin.
Sie sei glücklich, dass diese Berlinale stattfinden könne. „Ja, es ist ein Festival unter Pandemiebedingungen. Mit Einschränkungen, die man kritisieren kann. Mit Unzulänglichkeiten, die man bemängeln mag. Mit Lücken, die man bedauern muss“, sagte Roth. „Aber das wirklich, wirklich Wichtige ist doch: Die Berlinale, sie findet statt.“
Die Berlinale sei ein Zeichen der Hoffnung: „Wir lassen uns von Corona nicht unterkriegen. Wir brauchen das Kino. Wir brauchen den Film“, sagte Roth und bekam dafür viel Applaus. Sie sagte, sie wolle auch besondere Ehrengäste begrüßen: Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte. Diese stünden stellvertretend für so viele, die in den vergangenen harten Jahren alles getan hätten, um Leben zu bewahren. „Vielen Dank!“
19:58 Uhr
Reul hält Tragen von „Judensternen“ auf Corona-Demos für strafbar
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hält das Tragen sogenannter Judensterne bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen für strafbar. „Für mich ist das Volksverhetzung“, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Das Tragen des von den Nazis als Zwangskennzeichen für Juden eingeführten gelben Sterns – auf den Demos häufig mit dem Zusatz „Ungeimpft“ versehen – bezeichnete er als „skandalös“ und „geschmacklos“. Reul sagte, er habe alle Polizeibehörden angewiesen, die Personalien von Demonstranten mit diesen Abzeichen festzustellen und Anzeige zu erstatten. Die weitere Prüfung liege dann bei der Justiz.
In der vergangenen Woche hatte die Polizei Dortmund das Tragen des Symbols bei den Demos der Impfgegner bereits per Versammlungsauflage verboten, weil es aus Sicht der Beamten den Holocaust verharmlost.
19:52 Uhr
EU-Gesundheitsminister sehen Gefahr noch nicht gebannt
Die EU-Gesundheitsminister sehen die Gefahr durch die Corona-Pandemie noch nicht gebannt. „Es ist zu früh, um die Pandemie wie eine Endemie anzusehen“, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Grenoble.
Auch EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides betonte, die Corona-Pandemie sei noch nicht vorbei. Die Pandemie habe gezeigt, dass es „viele Drehungen und Wendungen“ gebe, sagte Kyriakides. „Wir blicken mit Optimismus in die Zukunft, aber gleichzeitig bleiben wir realistisch und müssen vorbereitet sein, um Varianten entgegenzutreten“, sagte die EU-Kommissarin.
Sie verwies auf die weiterhin hohe Bedeutung von Corona-Impfungen. „Seit heute sind 70 Prozent der EU-Bevölkerung vollständig geimpft und mehr als 45 Prozent haben einen Booster erhalten“, sagte Kyriakides. Dies seien „ermutigende Zahlen, aber wir müssen weiterhin impfen“.
19:44 Uhr
Südafrika will seinen Alarmplan aussetzen
Südafrika will seinen nationalen Covid-Alarmplan nach zwei Jahren aussetzen und seine Wirtschaft nach den verheerenden Folgen der Corona-Restriktionen durch tiefgreifende Reformen wieder aufbauen. Ohne konkrete Termine für die Abschaffung zu nennen kündigte Präsident Cyril Ramaphosa in einer TV-Rede an die Nation an: „üdafrika braucht einen neuen Konsens.“
Strukturreformen seien nötig, um Investoren anzulocken; dazu gehörten auch Modernisierungen der Infrastruktur. Innerhalb der kommenden 100 Tage soll ein entsprechender Rahmenplan ausgearbeitet werden. Der Staat müsse durch Abschaffung schwerfälliger und unnötiger bürokratischer Hürden ein neues Umfeld schaffen, in dem die private Wirtschaft gedeihen könne.
Das zahlenmäßig am schwersten von der Covid-Pandemie betroffene Land Afrikas hattende 2021 wegen sinkender Infektionszahlen die meisten Restriktionen aufgehoben. Shatten eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft, die unter Stromengpässen leidet. Aktuell befindet sich der Staat auf der niedrigsten Stufe des fünfstufigen Alarmplans.
Sprunghafter Anstieg Corona-Fälle in Südafrika verdoppelt
Doppelt so viele Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages: In Südafrika steigen die Zahlen sprunghaft.
19:20 Uhr
US-Maskengegner bedroht das falsche Ottawa
Mit einer Bombendrohung wollte ein Mann in den USA die Corona-Proteste in der kanadischen Hauptstadt unterstützen – er landete dabei aber im falschen Ottawa. Der Mann rief in einem Dorf im US-Staat Ohio desselben Namens an und hinterließ eine Drohung, mit der er die Polizei beschäftigen wollte, wie die Behörden dort mitteilten.
Der Mann, ein 20-Jähriger aus Akron in Ohio, meldete sich am Montag zwei Mal telefonisch beim Sheriff-Büro im Kreis Putnam, wie der Ermittler Brad Brubaker sagte. Beim ersten Mal sprach er eine Bombendrohung aus, und bei einem zweiten Anruf sagte er, er sei angeschossen worden. Da fand er dann auch heraus, dass er nicht mit der Polizei in Kanada, sondern mit einem Beamten aus Ohio verbunden war.
„Er hat nicht aufgepasst und einfach die erste Nummer angerufen, die er gefunden hat“ sagte Brubaker der Zeitung „The Lima News“. „Er sagte, er sei sauer wegen der Maskenpflicht.“ Die Polizei wollte den Fall zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
19:20 Uhr
Klinikdaten: Zunehmende Belastungen auf Normalstationen
In den Kliniken nehmen in der laufenden Omikron-Welle Belastungen vor allem auf Normalstationen zu. Insgesamt waren am Mittwoch bundesweit 17.940 corona-positiv getestete Patienten im Krankenhaus, wie eine neue Übersicht der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigt.
Davon waren demnach 15 542 Patienten auf Normalstationen und damit 21,5 Prozent mehr als vor einer Woche. Auf Intensivstationen waren 2398 corona-positiv getestete Patienten – 3,8 Prozent mehr als vor einer Woche.
In den Daten wird nicht unterschieden, ob Patienten wegen einer Covid-Infektion kommen oder die festgestellte Infektion nicht ursächlich für die Behandlung ist, wie es zur Erläuterung hieß. Die Übersicht auch nach Ländern soll nun werktäglich aktualisiert werden.
18:54 Uhr
Intensivmediziner: „Ende der Pandemie in Reichweite“
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis sieht das Ende der Corona-Pandemie in Reichweite. „Ich glaube, insgesamt befinden wir uns am Ende eines Marathons“, sagte er in einem Interview mit dem SWR.
„Wir merken, dass die Ungeduld unglaublich steigt, was für mich nicht ganz nachvollziehbar ist, wenn man schon Kilometer 41 erreicht und das Ziel eigentlich vor Augen hat.“ Karagiannidis, der auch Mitglied im Corona-Expertenrat der Regierung ist, äußerte die Hoffnung auf „ein sehr gutes Frühjahr und einen Super-Sommer“.
Wichtig sei jetzt aber ein gründliches Aufarbeiten dessen, was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist. „Wir sollten Lehren daraus ziehen, weil wir im nächsten Winter vor nicht unerheblichen Herausforderungen stehen werden.“ Karagiannidis forderte in diesem Zusammenhang ein Monitoring, das jederzeit einen Überblick etwa über Bettenzahlen und -belegung sowie verfügbares Medizin-Personal erlauben würde. Sinnvoll sei auch die Gründung eines Bundesinstituts, das sich unabhängig um Verbesserungen im Gesundheitswesen bemüht.
18:47 Uhr
Ministerräsidenten wollen Pandemiemaßnahmen „absichern“
In der Debatte über das richtige Vorgehen in der Corona-Pandemie tut sich ein neuer Streitpunkt auf: FDP-Fraktionschef Christian Dürr will sämtliche Corona-Schutzmaßnahmen am 19. März auslaufen lassen. So ist es aktuell vorgesehen, wenn der Bundestag keine Fristverlängerung beschließt.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) widerspricht vehement. „Corona werden wir perspektivisch nur kontrollieren können, wenn weltweit bewährte Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienekonzepte weiter möglich sind – solange sie eben leider notwendig sind“, sagte er dem „Spiegel“. Die Bundesregierung solle bereit sein, „die eigene Fehleinschätzung aus dem Beginn ihrer Arbeit zu korrigieren“, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz mit Blick auf die Frist vom 19. März. „Corona wird nicht plötzlich verschwinden, weil es politisch gewünscht ist.“
Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich dem „Spiegel“ zufolge in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für eine Verlängerung bestimmter Eindämmungsmaßnahmen aus. Ramelow verlange, dass „die künftig in den Ländern wirksamen Pandemiemaßnahmen durch bundesrechtliche Regelungen widerspruchsfrei abzusichern sind“, zitierte das Magazin aus dem Schreiben.
18:36 Uhr
Erste Autofabriken in Nordamerika verringern Produktion
Als Folge der Truckerproteste in Kanada gegen Corona-Maßnahmen müssen erste Autofabriken in Kanada und den USA ihre Produktion wegen fehlender Teile drosseln.
Zwei kanadische Ford-Werke in Oakville und Windsor liefen wegen der Blockade der Ambassador-Brücke zwischen der kanadischen Provinz Ontario und der US-Metropole Detroit mit „reduzierter Kapazität“, erklärte ein Sprecher von Ford. Das Unternehmen Stellantis erklärte, am Donnerstagmorgen sei der Betrieb in allen Werken Nordamerikas normal gelaufen, aber einige Anlagen in den USA und Kanada hätten am Mittwochabend ihre zweite Schicht wegen fehlender Teile verkürzt.
Ein Toyota-Sprecher erklärte, die Blockade der Grenzbrücke verschärfe die ohnehin wegen schlechten Wetters und der Corona-Pandemie bestehenden Lieferprobleme. Werke im US-Bundesstaat Kentucky und in Kanada seien am stärksten von „dieser jüngsten Herausforderung“ betroffen. Toyota erwarte in den kommenden Tagen Produktionsunterbrechungen.
18:33 Uhr
Neue Übersicht: Mehr Belastungen auf den Normalstationen
In den Kliniken nehmen in der laufenden Omikron-Welle Belastungen vor allem auf Normalstationen zu. Insgesamt waren am Mittwoch bundesweit 17.940 corona-positiv getestete Patienten im Krankenhaus, wie eine am Donnerstag veröffentlichte neue Übersicht der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigt.
Davon waren demnach 15.542 Patienten auf Normalstationen und damit 21,5 Prozent mehr als vor einer Woche. Auf Intensivstationen waren 2398 corona-positiv getestete Patienten – 3,8 Prozent mehr als vor einer Woche.
In den Daten wird nicht unterschieden, ob Patienten wegen einer Covid-Infektion kommen oder die festgestellte Infektion nicht ursächlich für die Behandlung ist, wie es zur Erläuterung hieß.
18:28 Uhr
Schleswig-holsteinische Bildungsministerin spricht mit Schülervertretern
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (CDU), hat sich nach einem Brandbrief von Schülern über die Corona-Lage an Schulen mit der Bundesschülerkonferenz und Schülervertretern aus den Ländern ausgetauscht.
Das Gespräch sei „intensiv und sehr konstruktiv“ gewesen, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin im Anschluss. „Mir ist extrem wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler gehört werden und wir uns regelmäßig miteinander austauschen. Die Schülerinnen und Schüler fordern zu Recht ein, rechtzeitig gehört zu werden. Auch bemängeln sie eine häufig zu späte Kommunikation. Hier müssen wir alle besser werden.“
Einige Schülervertreter hatten zuletzt mit einem offenen Brief im Netz unter dem Hashtag #WirWerdenlaut die Lage an den Schulen in der Corona-Pandemie angeprangert. Der Politik warfen sie darin vor, sie im Stich zu lassen: „Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und unsolidarisch.“ Gefordert wurden unter anderem Luftfilter in allen Schulen, kleinere Lerngruppen und PCR-Pooltests. Das Schreiben richtete sich zudem gegen die Präsenzpflicht.
18:23 Uhr
Heftige Kritik an Johnson wegen Lockdown-Partys
Nachdem die britische Polizei neue Untersuchungen im Party-Skandal um Boris Johnson angekündigt hat, wächst der Druck auf den britischen Regierungschef weiter. Heftige Kritik kam aus den eigenen Reihen – vom ehemaligen konservativen Premier John Major. Dieser warf Johnson vor, zu lügen und den Ruf des Vereinigten Königreichs im Ausland zu beschädigen.
„Der Premierminister und seine Beamten haben gegen die Lockdown-Regeln verstoßen. Es wurden dreiste Ausreden erdacht“, sagte Ex-Premier Major in einer Rede vor dem Institute for Government, einem britischen Think Tank. „Tag für Tag wurde die Öffentlichkeit aufgefordert, das Unglaubliche zu glauben. Minister wurden losgeschickt, um das Unhaltbare zu verteidigen.“ Großbritanniens internationaler Ruf sei nun „zerfetzt“, sagte Major, der von 1990 bis 1997 in Großbritannien regierte.
Major ist bereits der zweite von Johnsons konservativen Vorgängern im Amt, der ihn wegen der „Partygate“-Enthüllungen kritisiert. Vergangene Woche hatte Theresa May der Downing Street vorgeworfen, sich nicht an die Regeln zu halten.
18:19 Uhr
Japan erteilt Corona-Pille von Pfizer die Freigabe
Japan hat dem Corona-Medikament von US-Hersteller Pfizer im Schnellverfahren die Zulassung erteilt. Durch die Verfügbarkeit der Tablette Paxlovid gebe es für Hochrisikopatienten, etwa Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen, zusätzliche Behandlungsoptionen, teilte Gesundheitsminister Shigeyuki Goto am Donnerstag mit.
Das grüne Licht kam damit bereits weniger als einen Monat nach Pfizers Antrag auf Zulassung – und damit ungewöhnlich schnell für ein Land wie Japan, das sich für die Freigabe von ausländischen Medikamenten in der Regel sehr viel länger Zeit lässt.
Allerdings haben die Behörden Mühe, die hohen Fallzahlen durch die besonders ansteckende Omikron-Variante des Virus zu drücken. Gerade unter den Älteren steigt die Zahl der Neuinfektionen stark an, in Tokio und anderen Metropolregionen kommen Krankenhäuser allmählich unter Druck.
18:15 Uhr
Deutsche Stiftung Patientenschutz: Krankenhäuser nicht überlastet
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, erklärte, es sei gut, dass es nach über zwei Jahren Pandemie endlich ein Corona-Monitoring für alle Krankenhäuser in Deutschland gebe.
Aktuell seien 3,3 Prozent der Patienten mit dem Virus infiziert. Ob die Menschen mit oder wegen des Virus klinisch versorgt werden, lasse sich nicht erkennen. Es zeichne sich indes ab, dass die Krankenhäuser momentan nicht überlastet seien.
18:07 Uhr
FDP und SPD erheben Vorwürfe gegen Bayern
Die FDP kritisiert das jüngste Corona-Manöver von Markus Söder (CSU). Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) warnte am Mittwochabend auf Twitter, wenn sich die Regierenden aussuchen, an welche Gesetze sie sich halten, „ist die Tyrannei nicht mehr fern“. Die SPD wirft Bayern Verantwortungslosigkeit vor.
Eine weitere Eskalation scheinen beide Seiten aber vermeiden zu wollen. Nun soll die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in Bayern nur um ein paar Wochen verschoben werden.
Schaden dürfte der Streit um die Impfpflicht für Pflege- und Klinikpersonal aber dem Ruf des Corona-Managements insgesamt. Die Auswirkungen auf das ungleich größere Projekt einer allgemeinen Impfpflicht sind noch nicht absehbar.
17:19 Uhr
Karlsruhe kündigt Eil-Entscheidung zur Pflege-Impfpflicht an
Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht an diesem Freitag seine Entscheidung über einen Eilantrag gegen das Gesetz zur Corona-Impfpflicht in Kliniken und in der Pflege. Damit könnte es sein, dass die Bestimmungen vorläufig bis zur Entscheidung in der Hauptsache außer Kraft gesetzt werden.
Zuletzt waren 74 Verfassungsbeschwerden von rund 300 Klägerinnen und Klägern gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal in Karlsruhe eingegangen. Die Impfpflicht gilt für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen und war am 10. Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll alte und geschwächte Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
Betroffene müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie voll geimpft oder genesen sind – oder ein Attest vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Fehlt der Nachweis, muss das Gesundheitsamt informiert werden. Es kann ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot aussprechen, hat aber Ermessensspielraum.
16:58 Uhr
Verband: 81 Prozent der Schausteller sehen Existenz bedroht
Wegen der Corona-Krise senden Deutschlands Schausteller einen wirtschaftlichen Hilferuf. Bei einer veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes BSM gaben 81 Prozent an, dass sie ihre Existenz „unmittelbar bedroht“ sähen. Ihr Jahresumsatz war 2021 im Schnitt 71 Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. An der Umfrage nahmen im Januar laut Verband 500 Schausteller, Marktkaufleute und Zirkusbetreiber teil. Der weit überwiegende Teil der Antworten kam von Schaustellern.
Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben an, das Privatleben derzeit über eigene Vermögensteile zu finanzieren, vor allem aus Erspartem und aus aufgelösten Lebensversicherungen. Manche verkauften auch Betriebsmittel, um über die Runden zu kommen. Die finanzielle Situation sei nicht akzeptabel, so der in Bonn ansässige Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (BSM). Staatliche Hilfen reichten bei weitem nicht aus.
16:56 Uhr
Krankenhäuser starten eigene Statistik über Corona-Patienten
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft veröffentlicht seit heute eine eigene Statistik zur Belegung der Stationen mit Corona-Infizierten. Auch nach zwei Jahren Pandemie sei die Datenlage in Deutschland sehr unbefriedigend, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Die Daten, die Krankenhäuser erheben, würden nicht so aufbereitet und veröffentlicht, „dass sie bei der Einschätzung und Bewältigung der Pandemie gut helfen könnten“.
Auf ihrer Website veröffentlicht die Vereinigung nun selbst Daten unter dem Link www.dkgev.de/belegungsmonitoring. Einsehen kann man dort, wie Normal- und Intensivstationen mit Patienten belegt sind, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sowie die Belastung in den einzelnen Bundesländern. Unterschieden wird dabei allerdings nicht, ob die Patientinnen und Patienten wegen Covid-19 behandelt werden oder wegen einer anderen Krankheit im Krankenhaus sind und dort positiv getestet wurden.
Mit der Omikron-Welle würden die Daten von den Normalstationen immer wichtiger, erklärte Gaß. Bislang war durch die tägliche Veröffentlichung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) nur die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen bekannt. Dort sinkt die Belastung durch Covid-19-Erkrankte seit der Omikron-Welle, weil Infektionen mit dieser Variante milder verlaufen.
16:20 Uhr
WHO-Direktorin sieht Afrika auf gutem Weg im Umgang mit Corona
Afrika ist nach Einschätzung der zuständigen WHO-Direktorin Matshidiso Moeti auf einem guten Weg, das Coronavirus unter Kontrolle zu bringen. Moeti sagte vor Journalisten in Johannesburg, höhere Impfraten trügen entscheidend dazu bei, dass der Kontinent mit der Krankheit leben könne.
15:56 Uhr
Lauterbach: Muss Debatte über Lockerung bei Bund-Länder-Treffen geben
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet beim nächsten Corona-Treffen von Bund und Ländern eine Debatte über Lockerungen. Es sei klar, dass es dann auch die Diskussion über Lockerungen geben müsse, sagte der SPD-Politiker am Rande eines EU-Treffens im französischen Grenoble.
Zugleich warnte er, dass man „nicht zu schnell lockern“ solle. „Wir haben nach wie vor steigende Fallzahlen, so wie wir sie noch nie gehabt haben.“ Wenn man nun so stark lockere, dass die Fallzahlen deutlich steigen, dann verlängere man unnötig die Pandemie. Dies sei weder gut für die Wirtschaft, noch für die Gesundheit.
Wegen der geringen Impfquote bei den Älteren gelte in Deutschland: „Höhere Inzidenz und es sterben mehr Menschen.“ Es sei Wunschdenken, zu glauben, man könnte die Inzidenzen steigen lassen, aber es gebe keine zusätzlichen Toten. „Dafür haben wir einfach nicht die Impfquote. Und die ist auch nicht über Nacht gekommen.“
15:48 Uhr
Forscher: Covid-Impfung könnte Erkältungen ausbremsen
Die Impfung gegen das Coronavirus könnte auch Erkältungen ausbremsen. Die Impfstoffe hemmen Coronaviren, die mit dem Pandemie-Auslöser Sars-CoV-2 verwandt sind, wie die Universität Ulm mitteilte. Diesen Effekt wiesen Wissenschaftler an einer allerdings kleinen Gruppe von zwei Dutzend Probandinnen und Probanden nach.
Neben dem Pandemieerreger Sars-CoV-2 gibt es mindestens sechs weitere Coronaviren, die Menschen infizieren. Darunter sind die Auslöser der lebensbedrohlichen Erkrankungen Sars und Mers, aber auch relativ harmlose und weit verbreitete Erkältungsviren. Die unterschiedlichen Coronaviren ähneln sich demnach im Aufbau des Spike-Proteins, das an menschliche Zellen bindet und somit deren Infektion ermöglicht. Alle Covid-Impfungen nutzen dieses Protein zur Immunisierung.
15:42 Uhr
Rheinland-Pfalz nimmt Abschied von der Luca-App
Die Gesundheitsbehörden in Rheinland-Pfalz verzichten auf die weitere Nutzung der Luca-App zur Kontakterfassung bei Corona-Infektionen. Das Land habe den Vertrag mit den Betreibern der App zum 31. März gekündigt, teilte das Gesundheitsministerium in Mainz mit. Die meisten Kontaktpersonen seien inzwischen geimpft oder geboostert und somit viel besser geschützt, erklärte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Zudem seien selbst enge Kontaktpersonen nicht mehr zur Quarantäne verpflichtet.
15:42 Uhr
Lauterbach kritisiert „Freiheitskonvois“ von Gegnern der Corona-Maßnahmen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die als „Freiheitskonvois“ bezeichneten Proteste gegen Corona-Maßnahmen scharf kritisiert. „Die Konvoi-Bewegung finde ich hochproblematisch. Aber ich bleibe dabei: Der Staat darf sich nicht erpressen lassen“, sagte Lauterbach in Grenoble. „Wir können nicht sagen, wir überlassen ältere Menschen dem Risiko, weil wir Angst vor den Protestierenden haben“, betonte der Minister.
Es seien nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern auch Menschen mit Immunkrankheiten oder anderen schweren Erkrankungen. „Diese Menschen verdienen unseren Schutz“, sagte Lauterbach. „Es kann nicht angehen, dass wir diesen Schutz nicht gewährleisten, nur weil es illegale Konvois auf den Straßen gibt“, fügte er hinzu.
15:38 Uhr
Brüssel verbietet Lkw-Demonstration gegen Corona-Maßnahmen
Auch Brüssel verbietet eine Lastwagen-Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen, die in den nächsten Tagen in die belgische Hauptstadt ziehen soll. „Wir tun alles, um zu verhindern, dass Brüssel blockiert wird“, schrieb die Innenministerin Annelies Verlinden auf Twitter. Mittel des Bundes, der Region und der Stadt würden dafür eingesetzt, hieß es in einer Pressemitteilung. Am Morgen hatte Paris ebenfalls den von kanadischen Protesten inspirierten „Convoi de la Liberté“ („Konvoi der Freiheit“) zum Schutz der öffentlichen Ordnung verboten.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga wird der Konvoi am Montag in Brüssel erwartet, nachdem die Demo in Paris am Samstag stattfinden soll.
14:46 Uhr
FDP will Corona-Schutzmaßnahmen zum 20. März beenden
Die FDP-Bundestagsfraktion will sämtliche geltenden Corona-Schutzmaßnahmen im März beenden. „Am 20. März sollte Deutschland zur Normalität zurückkehren“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Denn dann laufen die Maßnahmen aus, wenn der Bundestag nicht aktiv eine Verlängerung beschließt.“ Für eine Verlängerung bestehe aus heutiger Sicht jedoch kein Anlass, sagte Dürr. „Der Gradmesser für die Corona-Einschränkungen muss immer die Belastung des Gesundheitssystems sein“, sagte Dürr. „Glücklicherweise gibt es diese Überlastung nicht mehr.“
Derzeit sei zu erleben, dass die Kliniken sehr gut mit der Omikron-Welle umgehen könnten, argumentierte Dürr. „Daher sollten wir schon heute damit beginnen, die Freiheitseinschränkungen Schritt für Schritt zurückzunehmen und zum 19. März – also in über einem Monat – auslaufen zu lassen.“
13:37 Uhr
Prinz Charles erneut mit Coronavirus infiziert
Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich erneut mit dem Coronavirus infiziert. „Der Prinz von Wales ist heute Morgen positiv auf Covid-19 getestet worden und isoliert sich nun“, hieß es auf dem offiziellen Twitter-Account des 73-Jährigen.
Prinz Charles bedauere es, seine geplanten Termine in der Start Winchester nicht wahrnehmen zu können und bemühe sich darum, den Besuch nachzuholen. Am Mittwochabend hatte Charles gemeinsam mit seiner Frau Herzogin Camilla (74) an einem Empfang im British Museum in London teilgenommen.
13:17 Uhr
Studie: Viele Deutsche vertrauen Wissenschaft
Während der Corona-Pandemie ist laut einer Studie das Vertrauen der Deutschen in die Wissenschaft gestiegen. Gaben im September 2019 nur 46 Prozent der Befragten an, der Wissenschaft zu vertrauen, stieg ihr Anteil bis April 2020 auf 73 Prozent und lag im November 2020 noch bei 61 Prozent, wie die Universität Münster mitteilte.
„Die Gruppe, die der Wissenschaft misstraut, ist mit sieben bis acht Prozent der Befragten sehr gering“, erklärte der Psychologe Rainer Bromme. Ihr Anteil sei während der Pandemie auch nicht gestiegen.
Seit Beginn der Pandemie erwarten laut Studie vier von fünf Befragten, dass sich die Politik an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert. Forschenden werde vor allem wegen ihrer Expertise vertraut. Misstrauen entstehe dann, wenn bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unlautere oder egoistische Absichten angenommen werden.
13:15 Uhr
55 Prozent der deutschen Bevölkerung sind geboostert
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben bisher mindestens 45,7 Millionen Personen oder 55 Prozent der Bevölkerung (Stand Mittwoch) eine Auffrischungsimpfung erhalten. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern.
An der Spitze liegt weiter Schleswig-Holstein, wo bereits 63,3 Prozent der Menschen einen Booster erhielten. Das Schlusslicht bildet Sachsen mit 44,6 Prozent. Insgesamt wurden am 9. Februar 260.000 Impfdosen verabreicht.
Es gab jedoch nur wenige Erstimpfungen: 187.000 Dosen wurden als Auffrischungsimpfungen gespritzt, 55.000 Dosen führten zum Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Den Grundschutz haben 62,1 Millionen Menschen oder 74,6 Prozent der Bevölkerung. Mindestens eine Impfdosis haben 63,2 Millionen Menschen oder 76,0 Prozent der Bevölkerung bekommen.
13:13 Uhr
Britische Polizei weitet „Partygate“-Ermittlungen aus
Die britische Polizei weitet ihre „Partygate“-Untersuchungen um Premierminister Boris Johnson aus. Nach einem Bericht des „Daily Mirror“ ist nun auch ein weihnachtlicher „Quizabend“ im Regierungssitz in London während des Corona-Lockdowns Gegenstand der Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte.
Die Boulevardzeitung hatte ein Foto veröffentlicht, das Johnson und drei seiner Mitarbeiter im Dezember 2020 in der Downing Street zeigen soll. Auf dem Tisch steht eine offene Sektflasche. Zudem kündigte die Polizei an, im Zuge der Ermittlungen zu mindestens zwölf Veranstaltungen in der Downing Street in den Jahren 2020 und 2021 Fragebögen an mehr als 50 Menschen zu schicken.
Die Befragten sollen binnen sieben Tagen Auskunft geben über ihre Aktivitäten an den betreffenden Tagen. In den britischen Medien wird darüber spekuliert, ob auch Johnson zu den Empfängern des Fragebogens zählt. Verteidigungsminister Ben Wallace verwies in diesem Zusammenhang auf die Ankündigung des Regierungschefs, „vollständig und transparent“ Auskunft zu geben.
12:03 Uhr
Behindertenverband fordert Aufschub der Teil-Impfpflicht
Die Behindertenhilfe der Caritas fordert für die einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen Corona ein Moratorium. Bei einer Blitzumfrage unter den 1.100 Mitgliedern des katholischen Behindertenverbandes habe innerhalb eines Tages mehr als jede zehnte Einrichtung die Sorge geäußert, bei einer Impfpflicht ihre Angebote nicht oder nicht vollständig aufrechterhalten zu können, teilte der Verband in Berlin mit.
Die Versorgung von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankung ist dadurch laut Caritas „erheblich gefährdet“. Die Impfpflicht für Beschäftigte in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen soll nach einem Beschluss von Bundestag und Bundesrat am 16. März in Kraft treten.
„In der Praxis zeigt sich mittlerweile, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht erhebliche Schwierigkeiten in der Umsetzung mit sich bringt“, erklärte der Fachverband.
12:02 Uhr
Krankenkasse: Versicherte in der Pandemie seltener und länger krank
Nach einer aktuellen Fehlzeitenanalyse unter den Versicherten der bundesweit tätigen Handelskrankenkasse (hkk) waren Arbeitnehmer während der Corona-Pandemie zwar seltener, dafür aber länger krank.
41,6 Prozent der Arbeitnehmer haben sich im vergangenen Jahr zumindest einmal krankschreiben lassen und damit deutlich weniger als vor der Pandemie (2019: 48,8 Prozent), wie die Kasse mit Sitz in Bremen am Donnerstag mitteilte. Im Gegensatz dazu sei die Dauer der Arbeitsunfähigkeit gestiegen. So hätten Langzeitausfälle von mehr als sechs Wochen 2021 über die Hälfte (54,1 Prozent) aller Fehltage ausgemacht, hieß es.
2020 seien es 50,3 Prozent gewesen, 2019 vor der Pandemie 47,3 Prozent. Für die Analyse wurden den Angaben zufolge die Daten von knapp 527.000 erwerbstätigen hkk-Versicherten ausgewertet.
11:36 Uhr
Auch im Bundestag: Genesenenstatus nur noch drei Monate
Der Bundestag ändert die umstrittene Genesenenregelung für den Zugang zum Plenarsaal und zu Ausschusssitzungen. Vom kommenden Montag an wird auch dort der Genesenenstatus nur noch drei und nicht mehr sechs Monate gelten, wie die Bundestagsverwaltung den 736 Abgeordneten mitteilte. Der Nachweis einer vorherigen Infektion muss demnach durch einen PCR-Test erfolgen.
Trotz der Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate für die Bürger galt im Bundestag in der vergangenen Sitzungswoche noch die alte Frist für den Zugang zum Plenum und zu den Ausschüssen. Dies hatte für Unverständnis und Kritik gesorgt. Die neue Regelung soll nun zunächst bis zum 13. März gelten.
11:20 Uhr
Kritik an Johnson: Verzicht auf Isolation „unverantwortlich“
Als Teil einer Lockerungsstrategie will Großbritannien künftig Corona-Infizierte nicht mehr in Isolation schicken. Dieser Schritt sorgt für Kritik. Es sei unverantwortlich, dass der britische Premierminister Boris Johnson die Vorschrift aufheben wolle, sagte der Epidemiologe Tim Spector vom King’s College in London dem Sender Times Radio. „Den Eindruck zu erwecken, dass das Vereinigte Königreich Covid besiegt hat, ist der völlig falsche Weg.“
Johnson hatte angekündigt, die Pflicht zur Isolation als Teil eines Plans für ein „Leben mit Covid“ schon in zwei Wochen zu beenden, wenn die Daten dies erlauben. Damit wolle der konservative Premier nach Ansicht politischer Kommentatoren die Hardliner in seiner Partei auf seine Seite ziehen. Johnson steht parteiintern wegen seines Umgangs mit der „Partygate“-Affäre heftig unter Druck.
11:07 Uhr
Südkorea beginnt bald mit Novavax-Impfungen
Südkorea wird ab nächster Woche den Corona-Impfstoff Novavax in Krankenhäusern, Pflegeheimen und öffentlichen Gesundheitszentren anbieten. Der Proteinimpfstoff, der den Impfungen ähnelt, die seit Jahren gegen Krankheiten wie die gewöhnliche Grippe und Hepatitis B verwendet werden, könnte Menschen ansprechen, die mRNA-Impfstoffe ablehnen.
In Deutschland wird die erste Novavax-Lieferung ab dem 21. Februar erwartet. Das Bundesgesundheitsministerium sprach zuletzt von rund 1,4 Millionen Dosen. Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich dafür ausgesprochen, das Präparat zunächst ungeimpften Beschäftigten im Gesundheitswesen anzubieten, weil dort ab Mitte März die Impfpflicht greifen soll.
10:16 Uhr
Paris verbietet Protestkonvois wie in Kanada
Die von Gegnern des Impfpasses in Frankreich angekündigten „Freiheitskonvois“ sind in Paris verboten worden. Die Polizei sei darauf vorbereitet, die Blockade von Hauptverkehrsstraßen zu verhindern, Strafzettel auszustellen und „diejenigen festzunehmen, die gegen das Protestverbot verstoßen“, teilte die Polizeipräfektur in der französischen Hauptstadt mit. Sie kündigte ein entschlossenes Vorgehen gegen die angekündigten Proteste an und verwies darauf, dass die Behinderung des Verkehrs mit Geld- und Haftstrafen geahndet werden könne.
Tausende Kritiker der Corona-Maßnahmen hatten in Online-Netzwerken ankündigt, nach Paris zu fahren, um dort nach dem Vorbild der kanadischen Lkw-Fahrer Protestaktionen zu veranstalten. Am Mittwoch waren bereits mehrere Konvois in Nizza, Bayonne und Perpignan gestartet. Die Demonstranten wollten sich am Freitagabend in Paris treffen. Einige kündigten an, anschließend nach Brüssel weiterzufahren, um dort am Montag ein europäisches Treffen abzuhalten.
09:28 Uhr
Philippinen öffnen für Touristen
Die Philippinen haben am Donnerstag ein fast zweijähriges Einreiseverbot für Personen aus dem Ausland aufgehoben. Reisende aus 157 Ländern mit Vereinbarungen zu Visafreiheit mit den Philippinen, die vollständig geimpft sind und negativ auf das Virus getestet wurden, werden wieder willkommen geheißen und müssen bei der Ankunft nicht mehr in Quarantäne, wie die Regierung mitteilte.
Die Philippinen hatten zur Eindämmung der Pandemie einen der weltweit längsten Lockdowns verhängt. Das Land geriet dadurch in die schlimmste Rezession seit den 1940er-Jahren. Arbeitslosigkeit und Hunger stiegen auf ein Rekordniveau. Nach Angaben der Regierung verloren allein im ersten Jahr der Pandemie mehr als eine Million Philippiner ihren Arbeitsplatz in Tourismusbetrieben und an Reisezielen. Tourismusorte, darunter beliebte Strand- und tropische Inselresorts, glichen auf dem Höhepunkt der Pandemie Geisterstädten.
Die Wiedereröffnung war bereits für den 1. Dezember geplant, wurde aber verschoben, da sich die hoch ansteckende Omikron-Variante ausbreitete. Mehr als 60 Millionen der fast 110 Millionen Philippiner gelten als vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 8,2 Millionen haben eine Drittimpfung erhalten. Die Impfkampagne wurde auch durch Impfstoffknappheit behindert.
08:52 Uhr
Tourismus leidet unter Corona-Auflagen
Die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben dem Deutschland-Tourismus das zweite Jahr in Folge hart zugesetzt. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienhäusern und Co. lag trotz einer leichten Erholung im vergangenen Jahr um 37,4 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Gezählt wurden 310,3 Millionen Gästeübernachtungen. Das waren 2,7 Prozent mehr als im Corona-Krisenjahr 2020. Wegen der Pandemie galten in einigen Bundesländern teilweise bis Juni 2021 Übernachtungsverbote für Privatreisende. Im Jahr 2020 waren in der ersten Jahreshälfte dagegen nur etwa zwei Monate – Mitte März bis Mitte Mai – von solchen Verboten betroffen.
08:47 Uhr
Wann kommt der Impfstoff für Kleinkinder?
Gut vier Millionen Kinder unter fünf Jahren gibt es in Deutschland. Für sie ist derzeit kein Impfstoff zugelassen. Die USA planen, am 21. Februar ihre Impfkampagne für Kleinkinder zu starten. Wie ist der Stand bei uns?
Coronavirus Wann kommt der Impfstoff für Kleinkinder?
Für Kinder unter fünf Jahren gibt es noch keine zugelassenen Corona-Impfstoffe.
08:44 Uhr
Linke kritisiert „Maßnahmen-Chaos“
In der Debatte um die Lockerung der Corona-Maßnahmen hat die Linke der Bundesregierung Planlosigkeit vorgeworfen. „Wir erleben nach wie vor ein Maßnahmen-Chaos“, sagte Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.
Die Ampel-Koalition müsse einen „vernünftigen Plan“ vorlegen, um zu zeigen, „wie es weitergehen soll“. Sie sei für die Aufrechterhaltung „sinnvoller“ Maßnahmen, sagte Mohamed Ali. Die 2G-Regel im Einzelhandel müsse aber aufgehoben werden.
Alle Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie stellten Eingriffe in die Grundrechte dar, betonte Mohamed Ali. „Da wo ich sehe: Das ist ein kleiner Eingriff, der große Wirkung hat, da sollte man das auch nicht ändern.“ Als Beispiel nannte die Linken-Politikerin die Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie in Geschäften.
08:20 Uhr
Holetschek: Einrichtungsbezogene Impfpflicht ein „paar Wochen“ später
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek geht fest davon aus, dass es sowohl zu einer einrichtungsbezogenen wie auch zu einer allgemeinen Impfpflicht kommen wird. Es sei aber noch zu klären, wie der Vollzug und die Kontrolle dieser Pflichten aussehen soll, so Holetschek im BR.
Bayern halte die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht nach wie vor für eine gute Idee. Diese werde sich aber um ein „paar Wochen“ verschieben. „Das Gesetz ist damals beschlossen worden unter der Prämisse, dass auch die allgemeine Impfpflicht wollen. Da hätte ich mir auch gewünscht, dass die Bundesregierung endlich liefert. Es wäre auch für die Pflegebranche gut gewesen zu sagen, es kommt die allgemeine Impfpflicht zeitlich kurz dahinter. Natürlich ist das Gesetz sinnvoll. Aber es muss halt auch im Vollzug machbar sein. Der Kanzler soll sich hier mal an der eigenen Nase fassen, wie es aussieht mit der allgemeinen Impfpflicht.“
06:25 Uhr
Krankenkassen gegen Kontrolle der Impfpflicht
Die gesetzlichen Krankenkassen sehen sich nicht für die Kontrolle einer möglichen allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus zuständig. Diesem Vorstoß einer Gruppe von Abgeordneten aus SPD, Grünen und FDP, die einen Gesetzentwurf vorbereiten, erteilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) eine deutliche Absage.
06:23 Uhr
Haseloff: Keine guten Vorzeichen für allgemeine Impfpflicht
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht angesichts der Debatten um die Umsetzung der Corona-Impfpflicht für die medizinischen und Pflegeberufe kein gutes Vorzeichen für die allgemeine Impfpflicht. „Wenn es nicht gelingt, die einrichtungsbezogene Impfpflicht vernünftig auf den Weg zu bringen, dann sehe ich für eine allgemeine Impfpflicht kaum mehr Chancen“, sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg.
Wenn es nicht bald praktikable Lösungen gebe, wachse verständlicherweise die Anzahl derer, die es für problematisch oder quasi nicht mehr realistisch halten, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht akkurat umzusetzen sei.
06:17 Uhr
Neun neue Infektionen bei Olympia
Nach einem mehrtägigen Abwärtstrend ist die Zahl der Corona-Fälle bei den Winterspielen in Peking wieder leicht angestiegen. Wie die Organisatoren mitteilten, wurden am Mittwoch neun neue Infektionen unter mehr als 71.000 Corona-Tests entdeckt. Am Dienstag hatten die Infektionen mit nur fünf Fällen den bisherigen Tiefststand erreicht.
Seit dem Beginn der Anreisewelle zu den Winterspielen am 23. Januar wurden bisher 408 Infektionen am Flughafen und in der geschlossenen Blase nachgewiesen. Die Organisatoren sehen in den relativ geringen Fallzahlen der letzten Tage einen Beleg für die Effektivität der getroffenen Schutzmaßnahmen. Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten – von Athleten bis hin zu Journalisten – sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt.
05:56 Uhr
Neuseeland: Polizei geht gegen Demonstranten vor Parlamentsgebäude vor
Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington hat die Polizei offiziellen Angaben zufolge mehr als 50 Personen festgenommen. Sie begann außerdem mit der gewaltsamen Räumung Hunderter Demonstranten, die seit Tagen vor dem Parlamentsgebäude kampieren. Jeder Neuseeländer habe das Recht zu protestieren, doch dürfe dies nicht das Leben anderer beeinträchtigen, sagt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Das Entfernen von Demonstranten sei Sache der Polizei.
05:07 Uhr
Dräger-Chef: Impfablehnung sollte als Verzicht auf Krankenhausbehandlung gelten
Der Chef des Lübecker Medizintechnik-Herstellers Dräger hat sich für einen harten Kurs gegen Impfgegner ausgesprochen. Die Ablehnung einer Impfung solle als Verzicht auf eine Behandlung im Krankenhaus im Falle einer Corona-Erkrankung gewertet werden, sagte Vorstandschef Stefan Dräger der Zeitung „Welt“.
Jeder Bürger solle ein Impfangebot erhalten,. „Wenn er das ablehnt, gilt dies automatisch als eine Patientenverfügung darüber, bei einer Erkrankung durch das Virus auf eine Behandlung im Krankenhaus zulasten der Allgemeinheit zu verzichten.“ Dies vermeide eine Überlastung der Hospitäler. Dräger stellt Beatmungsgeräte und Masken her.
04:29 Uhr
RKI meldet 247.862 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1465,4
Das Robert Koch-Institut hat 247.862 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 11.742 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 236.120 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1465,4 von 1450,8 am Vortag. 238 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 119.453. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 11,76 Millionen Corona-Infektionen registriert.
Coronavirus in Deutschland Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 247.862 Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1465,4.
04:29 Uhr
Lauterbach eckt mit Äußerung zu stark steigender Zahl von Corona-Toten an
Eine Äußerung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einer stark steigenden Zahl an Corona-Toten im Falle einer Lockerung der Beschränkungen hat Kritik hervorgerufen. Ethikratsmitglied Stephan Rixen sagte dem Portal ZDFheute.de, dass „Bedrohungsszenarien ins Blaue hinein Grundrechtsbeschränkungen nicht rechtfertigen“ könnten. Hamburgs CDU-Vorsitzender Christoph Ploß nannte Lauterbach bei „Bild“ einen „Angstminister“.
Lauterbach hatte am Dienstagabend im ZDF erneut eindringlich vor verfrühten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen gewarnt. Wenn Deutschland den Weg Israels mit wegfallenden Maßnahmen gehen würde, käme Deutschland auf eine höhere Sterbequote. „Ich mag mir einfach gar nicht vorstellen, dass wir in einer Situation wären, so spät in der Pandemie, wo wir gute Impfungen haben, wo wir dann 400, 500 Tote am Tag hätten“, sagte der Gesundheitsminister.