Streeck plädiert für Öffnungen ohne „Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften“
10. Februar 202209.42 Uhr: Der Virologe Hendrik Streeck plädiert für Öffnungen in der Corona-Pandemie: „Man muss sich generell die Frage stellen, ob man an den G-Regeln festhalten will. Anlassloses Testen erachte ich daher nicht mehr als sinnvoll.“ Man müsse nun vorsichtig zur Normalität zurück. „Da darf es aus meiner Sicht keinen Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften mehr geben.“ Es könne auch gut sein, dass man bereits weit vor Ostern „die meisten Maßnahmen“ fallen lassen könne, sagte er im Interview mit dem „Münchner Merkur“.
Die Infektionszahlen werden bald deutlich sinken und Lockerungen ermöglichen. Man müsse sich auf Maßnahmen fokussieren, die wissenschaftlich begründet sind, so seien Sperrstunde oder 2G-Plus Konzepte nicht sinnvoll. Der Virologe warnt zudem vor zu häufigem Impfen: „Booster hilft eindeutig. Aber ein sehr häufiges und hochfrequentes Impfen immer wieder gegen die gleiche Variante sehe ich skeptisch. Dann können immunologische Phänomene auftreten, die wir so noch nicht hatten und bei Impfungen schlecht erforscht sind. Streeck fürchtet dabei etwa eine „Toleranzentwicklung, also einer Art Hyposensibilisierung, aber auch eine Ermüdung der T-Zellantworten ist möglich oder die Antigen-Erbsünde des Immunsystems, die entstehen kann, wenn das Immunsystem verlernt, Unterschiede des Virus zu erkennen.“ Allerdings sei dies alles natürlich theoretisch, und „nichts bisher erforscht“. Und „das tritt, um das aber deutlich zu sagen, nicht nach der 3. Impfung auf“.