Impfung könnte vor Erkältung schützen
10. Februar 2022Sie wirken bei Covid-19 – möglicherweise dämmen die Impfstoffe aber auch andere Coronaviren ein. Eine neue Studie zeigt: Nach einer vollständigen Impfung könnten Erkältungen seltener, kürzer und weniger schwer werden.
Die Impfstoffe gegen Covid-19 könnten vor auch anderen Coronaviren schützen, zeigt eine Studie der Universität Ulm. Die Viren ähneln sich im Aufbau des Spikeproteins, das bei den Impfungen zur Immunisierung genutzt wird.
Insgesamt sechs Coronaviren können Menschen bisher infizieren. Dazu gehören die Auslöser der lebensbedrohlichen Erkrankungen SARS und MERS, aber auch harmlosere, weit verbreitete Erkältungsviren.
Nur kleine Gruppe von Probanden
Den Effekt der Impfung wiesen die Forscher in einer kleinen Gruppe von 24 Menschen nach. Die Probanden spendeten jeweils vor und nach ihrer vollständigen Kreuzimpfung mit den Impfstoffen von Astra Zeneca und Biontech Blutserum. Die Wissenschaftler untersuchten, wie effektiv die Seren die Infektion von Zellen durch verschiedene Coronaviren hemmen.
Das Ergebnis: Bereits vor der ersten Impfung hatten die Probanden eine gewisse Immunität gegen zwei Arten von Erkältungs-Coronaviren und eine schwächere Hemmung eines weiteren Erkältungsvirus. Nach der vollständigen Impfung war die neutralisierende Wirkung allerdings anderthalb bis vier Mal so hoch.
Erkältungen vielleicht weniger häufig
„Unsere Studie zeigt, dass die COVID-Impfung die neutralisierende Aktivität der Seren gegen saisonale Coronaviren verstärkt“, wird Janis Müller, Wissenschaftler am Ulmer Institut für Molekulare Virologie, in einer Pressemitteilung zitiert.
Erkältungen könnten durch die Impfung womöglich nicht vollständig verhindert werden, weil die Immunität wahrscheinlich zu schwach und zu kurzfristig sei, so die Forscher. Aber sie könnten weniger häufig, langanhaltend und schwer auftreten. In welchem Maße das zutrifft, müssten weitere Studien klären.