Uni Rostock: Corona-Impfstoff-Tests laufen weiter

7. November 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 07.11.2020 15:42 Uhr

Die Forschung an einem Corona-Impfstoff an der Universität Rostock läuft weiter. Sie war ausgesetzt, weil bei einer Testreihe in den USA ein Teilnehmer ungeklärt krank geworden war.

An der Universitätsmedizin Rostock läuft die Studie zu einem möglichen Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson seit Sonnabend weiter. Darüber informierte der Leiter des Rostocker Teils der Studie, der Infektionsmediziner Professor Emil Reisinger. Mitte Oktober waren die Impfungen zunächst auf Eis gelegt worden, weil bei einer Testreihe in den USA ein Proband ungeklärt erkrankt war. Mittlerweile habe sich bestätigt, dass dessen Erkrankung nichts mit dem Impfstoff zu tun gehabt habe, so Reisinger.

Untersuchungen an 75 Probanden in Rostock

In Rostock wird an 75 Probanden der Test in der sogenannten Phase 2a durchgeführt. Ein Teil bekommt den abgeschwächten Krankheitserreger gespritzt, damit das Immunsystem anspringt. Der andere Teil erhält Placebos. Auch in Hamburg und Berlin laufen Studien mit eben diesem Impfstoff. In den USA war die Erkrankung eines Probanden bei der sogenannten Phase-3-Studie des Impfstoffs aufgetreten. Daraufhin wurde untersucht, ob das mit dem Impfstoff zusammenhängt oder nichts damit zu tun hat. So lange bekam kein Proband mehr den betreffenden Corona-Impfstoff – auch nicht in Rostock, so Professor Reisinger.

Forscher weltweit arbeiten unter Hochdruck an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Der NDR berichtet über aktuelle Entwicklungen und gibt einen Überblick über den Stand der Forschung.

Rostock eines von drei Testzentren in Deutschland

Laut Reisinger entwickelten zuletzt rund 150 Konsortien Impfstoffe gegen Covid-19, 30 davon in fortgeschrittenen Studien. Die Universitätsmedizin Rostock hat sich offenbar in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht als Kompetenzzentrum für Studien, in denen es um Impfstoffe geht. Dieser neue Impfstoff wurde deutschlandweit bislang an drei Zentren getestet – in Hamburg, Berlin und Rostock.