Hohe Infektionszahlen bei den Jüngsten in MV
12. Februar 2022Die Infektionen bei den Jüngsten in Mecklenburg-Vorpommern steigen kontinuierlich. Rostocks Gesundheitssenator Bockhahn spricht von Durchseuchung und kritisiert den fehlenden Infektionsschutz in den Kitas.
Seit Wochen sind die Corona-Infektionszahlen in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern besonders hoch. Während die Schülerinnen und Schüler jetzt Winterferien haben, sind die Kitas weiterhin geöffnet.
Bockhahn: „Gezielte Durchseuchung“
Die Sieben-Tage-Inzidenz für die 0- bis 5-Jährigen liegt aktuell bei 1.700, die Zahl steigt kontinuierlich. Vor einer Woche lag die Inzidenz bei den Jüngsten noch bei rund 1.500. Der zuständige Senator für Gesundheit in Rostock, Steffen Bockhahn (Die Linke), hielt den Infektionsschutz in Kitas zuletzt für nicht ausreichend. Beim Kurznachrichtendienst Twitter äußerte er sich und sprach von „gezielter Durchseuchung, die insbesondere von Kindern stattfindet oder zumindest billigend in Kauf genommen wird“.
Kitas müssen wegen Personalmangel schließen
Anders sieht das Christine Runge. Sie arbeitet beim Institut für Lernen und Leben, das rund 70 Kitas in ganz Mecklenburg-Vorpommern betreibt. Runge meint, durch die Bildung von Kohorten und einer hohen Impfquote beim Personal sei schon viel für den Infektionsschutz getan. Trotzdem seien drei Viertel der von ihr betreuten Einrichtungen von Corona betroffen. Laut Runge fallen auch viele Mitarbeitende aus. In Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen mussten drei Einrichtungen des Instituts aufgrund des Personalmangels bereits schließen.