Russland verkündet Ende des Militärmanövers auf der Krim

Russland verkündet Ende des Militärmanövers auf der Krim

16. Februar 2022 Aus Von mvp-web

Russlands Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihr Militärmanöver auf der Krim beendet. Die Einheiten des südlichen Militärbezirks hätten ihre „taktischen Übungen“ auf den Militärbasen der Halbinsel abgeschlossen und kehrten nun zu ihren Heimatstandorten zurück, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch laut russischen Nachrichtenagenturen mit.

Die Staatsagentur Ria Nowosti veröffentlichte ein Video, das einen Zug bei Dunkelheit mit Panzern und anderen Militärfahrzeugen auf der Krim-Brücke zeigt. Die Brücke führt von der Halbinsel, die sich Russland 2014 einverleibt hatte, aufs russische Festland. Nicht mitgeteilt wurde zunächst, um wie viele Soldaten es sich handelt. Auf der Halbinsel ist zudem Militär dauerhaft stationiert.

Das Ministerium hatte am Mittwoch vor dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz bei Russlands Staatschef Wladimir Putin in Moskau einen teilweisen Abzug von Soldaten im Süden und Westen des Landes angekündigt. Der Westen reagierte zurückhaltend darauf. Andere Manöver wie die Übung im Nachbarland Belarus liefen aber weiter.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

07:29 Uhr – Russland weist Angriffspläne für Mittwoch zurück

Russland weist Warnungen der USA vor einer bevorstehenden russischen Invasion der Ukraine zurück. „Ich kann, soweit es Russland betrifft, versichern, dass es an diesem Mittwoch keinen Angriff geben wird. Es wird auch in der kommenden Woche keine Eskalation geben, oder in der Woche danach, oder im kommenden Monat“, sagt Russlands EU-Botschafter Wladimir Tschischow WELT. Er fügt lakonisch hinzu: „Kriege in Europa beginnen selten an einem Mittwoch.“

03:35 Uhr – Japan weiter besorgt über Lage

Japan beobachtet die Ukraine-Krise trotz der Ankündigung Russlands, seine Streitkräfte teilweise zurückzuziehen, weiter mit großer Sorge. „Die japanische Regierung ist der Ansicht, dass die Situation weiterhin unvorhersehbar ist, und wir werden die Lage mit hoher Wachsamkeit und großer Sorge im Auge behalten“, sagt Kabinettschef Hirokazu Matsuno auf einer Pressekonferenz.

02:00 Uhr – Wehrbeauftragte fordert mehr Geld für Bundeswehr

Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) hat vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise mehr Geld für die Bundeswehr verlangt. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Högl: „Die Ukraine-Krise zeigt, dass es manchmal auch sehr schnell gehen muss.“ Das sehe man jetzt bei der Verlagerung der Kräfte nach Litauen oder Rumänien. Sie fügte hinzu: „Die Kaltstartfähigkeit ist ganz entscheidend, und deshalb muss es auch bei den Verhandlungen um den Bundeshaushalt darum gehen. Die Bundeswehr braucht mehr Geld, damit sie schnell, flexibel und wirksam handeln kann.“ In den vergangenen Jahren habe der Fokus der Bundeswehr auf Auslandseinsätzen – vor allem Afghanistan – gelegen, die monatelang im Voraus geplant wurden. Erst jetzt fokussiere sich die Truppe wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung: „Es muss noch viel getan werden.“

00:15 Uhr – Von der Leyen: EU vorbereitet auf mögliche Gas-Kürzungen

Die EU hat nach Angaben der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen umfangreiche Vorkehrungen für den Fall eines Stopps russischer Gaslieferungen getroffen. Um das Risiko von Engpässen abzuschwächen, habe die EU-Kommission in den vergangenen Monaten mit wichtigen Flüssiggasexporteuren gesprochen, etwa den Vereinigten Staaten, Katar und Ägypten, damit diese ihre Lieferungen aufstockten, sagte von der Leyen der Deutschen Presse-Agentur und anderen europäischen Nachrichtenagenturen.

Außerdem habe man mit wichtigen Flüssiggas-Importeuren wie Japan und Südkorea ausgehandelt, dass diese der EU eigene Bestellungen zur Verfügung stellten. So könnten etwa Schiffe mit Flüssiggas aus Katar statt nach Japan nach Europa geschickt werden. Im Januar habe die EU dank dieser Bemühungen mit rund zehn Billionen Kubikmetern eine Rekordmenge Flüssiggas importiert, sagte von der Leyen. Förderlich sei in der aktuellen Lage außerdem, dass die EU seit der russischen Krim-Annexion 2014 ihr Leitungsnetz ausgebaut und die Kapazitäten der Flüssiggasterminals aufgestockt habe.