Toter vor Helgoland: 40 neue Hinweise im Cold Case

Toter vor Helgoland: 40 neue Hinweise im Cold Case

20. Februar 2022 Aus Von ...Susanne Kimmpert
Stand: 20.02.2022 11:06 Uhr

Bei Helgoland ist 1994 die Leiche eines Mannes gefunden worden. Vor einigen Woche wurde die Suche nach Spuren in diesem Cold Case intensiviert – doch die Identität des Verstorbenen ist weiter unklar.

Allerdings seien bei der Polizei Wilhelmshaven seit Anfang Februar etwa 40 Hinweise eingegangen, sagte eine Sprecherin. Diese Hinweise würden nun geprüft. Die meisten von ihnen bezögen sich auf die auffällige Krawatte des Toten.

Polizei und Unis arbeiten zusammen

Diese Krawatte führte zu neuen Hinweisen.

Am 1. Februar hatte die Ermittler aus Niedersachsen die Öffentlichkeit um Hilfe in dem Fall gebeten. Seit 28 Jahren gibt ihnen der unbekannte Tote Rätsel auf. Der Aufruf ist Teil einer Zusammenarbeit von Polizeibehörden und Universitäten mehrerer Länder. Gemeinsam wollen sie seit Jahren ungelöste Kriminalfälle mit neuen Methoden doch noch klären.

War der Tote vor Helgoland ein Geschäftsmann?

Der mit Gewichten beschwerte Leichnam des etwa 50 Jahre alten Mannes war am 11. Juli 1994 in der Nordsee gefunden worden. Er wies Spuren von Misshandlungen auf. Mit seiner Businesskrawatte, teurer Kleidung und Schuhen wirkte der Unbekannte wie ein gut situierter Geschäftsmann. Er passt aber zu keinem international bekannten Vermisstenfall. Die Ermittler vermuten, dass er aus dem englischen Sprachraum stammte.

Polizei in Wilhelmshaven rollt Cold Case von 1994 wieder auf

Stand: 01.02.2022 20:29 Uhr

28 Jahre nach dem Fund eines unbekannten Toten vor Helgoland versuchen niedersächsische Behörden nun mit einer internationalen Öffentlichkeitsfahndung seine Identität zu klären.

Am Dienstag veröffentlichten die Polizei in Wilhelmshaven und die Staatsanwaltschaft Oldenburg Fotos, um den sogenannten Cold Case – einen lange ungelösten Fall – neu aufzurollen. Die Fahndung ist Ergebnis einer Zusammenarbeit der Polizeiakademie Niedersachsen mit britischen Polizeistellen und elf britischen und australischen Universitäten.

Verletzungen an Kopf und Oberkörper

Der Mann trug zum Todeszeitpunkt eine solche Krawatte.

Am 11. Juli 1994 hatte der frühere Bundesgrenzschutz See, heute die Bundespolizei See, den Leichnam aus der Nordsee geborgen. Nach damaligen Ermittlungen soll der Mann zu Lebzeiten etwa 1,97 Meter groß und zwischen 70 und 75 Kilogramm schwer gewesen sein. Er dürfte vermutlich aus dem englischsprachigen Raum stammen und bei seinem Tod zwischen 45 und 50 Jahre alt gewesen sein. Die Ermittler stellten Verletzungen am Kopf und Oberkörper fest.

Über Bord geworfen?

Bringt das Etikett der Krawatte weitere Hinweise?

Zudem war der Körper mit Gewichten beschwert, entsprechend gehen die Behörden von einem Tötungsdelikt aus. Unklar ist, ob er westlich von Helgoland von einem Schiff über Bord geworfen oder im Wasser dorthin getrieben wurde. Der Tote passt zu keinem Vermisstenfall. Im Dezember wurde das Grab des Mannes in Wilhelmshaven noch einmal geöffnet, um neue Erkenntnisse vor allem für die Rekonstruktion seines Gesichts zu gewinnen.

Gekleidet in blauem Hemd und schwarzen Schuhen

Bei der Öffentlichkeitsfahndung setzen die Behörden neben der Skizze des Gesichts auch auf Bilder von Kleidungsstücken des toten Mannes. Sie zeigen etwa die gestreifte Krawatte und ein Etikett aus der Textilie, zudem ein hellblaues Hemd und dunkle Herrenschuhe. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer (0 44 21) 9 42 215 zu melden.