Krieg in der Ukraine: Ukrainische Delegation bestätigt Verhandlungen am Mittwochabend
2. März 202213.56 Uhr: Die zweite Gesprächsrunde zwischen den Delegationen Russlands und der Ukraine soll heute stattfinden, hat nun auch die ukrainische Seite bestätigt. Es wird erwartet, dass die Delegationen aus denselben Vertretern bestehen, die auch bei der ersten Gesprächsrunde am Montag anwesend waren.
„Jetzt ist es offiziell. Die zweite Gesprächsrunde zwischen der Ukraine und dem Besatzer wird heute stattfinden“, sagte ein ukrainischer Berater des Präsidenten am Mittwoch gegenüber CNN. Zuvor meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA, dass die zweite Gesprächsrunde in Belarus, nahe der belarus-polnischen Grenze, stattfinden werde. Die erste Gesprächsrunde am Montag dauerte fünf Stunden und endete ohne einen Durchbruch.
Am siebten Kriegstag setzt Russland seine Angriffe gegen ukrainische Großstädte fort. Russland signalisierte, zu einer zweiten Verhandlungsrunde bereit zu sein. EU-Sanktionen traten in Kraft. Aktuelle Entwicklungen im Überblick.
Eine russische Delegation werde noch an diesem Tag bereitstehen, um die Gespräche fortzusetzen, sagte der Sprecher des Präsidialamtes, Peskow, ohne einen Ort dafür zu nennen. Der ukrainische Außenminister Kuleba sagte, es sei unklar, wann weitere Verhandlungen stattfinden. Man sei bereit zu reden, aber nicht bereit, russische Ultimaten hinzunehmen.
Unterdessen gingen die Gefechte in der Ukraine weiter. Mit Cherson im Süden ist angeblich die erste Großstadt unter russischer Kontrolle – heißt es zumindest von Russlands Militär. Die ukrainische Seite dementierte das, die Kämpfe würden fortgesetzt. Zudem wollen die Russen das Atomkraftwerk Saporischschja, das größte des Landes, erobert haben. In Schytomyr, in Charkiw und in Mariupol gab es nach russischen Luftangriffen in der Nacht viele Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Der Vormarsch auf Kiew gehe weiter, teilte Bürgermeister Klitschko in sozialen Medien mit. Nach Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdienstes rücken auch belarussische Truppen näher an die Grenze der Ukraine – trotz der Beteuerungen von Machthaber Lukaschenko, man werde sich nicht aktiv am Krieg beteiligen. Die Europäische Union kündigte an, wegen der Unterstützung des Angriffskrieges in Kürze auch Sanktionen gegen Belarus zu verhängen. Heute traten der Ausschluss sieben russischer Banken vom Swift-Verfahren und das EU-weite Verbot der Staatsmedien RT und Sputnik in Kraft.
Bislang etwa 5.300 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher wird heute Mittag eine Regierungserklärung zu den Folgen des Krieges für die Hansestadt abgeben. Bundesweit wurden bislang gut 5.300 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Nach Angaben der Deutschen Bahn weiten die europäischen Bahnen ihr Angebot aus, um Geflüchtete mit ukrainischem Pass oder Personalausweis kostenlos in Sicherheit zu bringen.