Klare Sicht auf Nachthimmel: Zwei Sternenparks in MV geplant
5. März 2022Sterne beobachten ohne von künstlichen Lichtquellen gestört zu werden: Das könnte bald an zwei Orten in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein. Dort laufen Planungen für sogenannte Sternenparks.
Der Sternenhimmel fasziniert Menschen seit jeher. Doch Sterne zu entdecken, ist in Deutschland nicht immer leicht. Leuchtreklamen oder Straßenbeleuchtung überstrahlen die kosmischen Lichtquellen meist. Nur noch wenige Orte bieten ideale Bedingungen, um den Nachthimmel ohne Lichtverschmutzung zu beobachten. Diese Orte werden Sternenparks genannt. Eine Handvoll davon gibt es schon in Deutschland. Zwei weitere könnten nun in MV entstehen: auf dem Darß und im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.
Ideen bei Info-Veranstaltung in Wieck vorgestellt
Auf dem Darß braucht es erst einmal Gemeindebeschlüsse dafür. Gestern Abend hatte die Gemeinde Wieck – als Ideengeber – die anderen Darßgemeinden, aber auch den Förderverein vom Nationalpark zu einer nicht öffentlichen Info-Veranstaltung eingeladen. Wenn sich Wieck, Prerow und Born nun dafür entscheiden, sich von einem internationalen Verband als Sternenpark zertifizieren zu lassen, dann müssten sie bestimmte Voraussetzung dafür nachweisen.
Lampen dürften nur noch auf den Boden strahlen
In erster Linie geht es dabei um die Beleuchtung in den Orten. Wiecks stellvertretender Bürgermeister Hans-Joachim Budde (Wählergemeinschaft Wir für Wieck) erklärte beispielsweise, dass Lampen dann nur noch auf den Boden leuchten dürften. Zudem dürfte eine bestimmte Helligkeit nicht überschritten werden und die Lampen müssten eine bestimmte Lichtfarbe haben. Der Erholungsort möchte das Projekt nun angehen und wird prüfen, was ein Umbau kosten würde.
Gute Bedingungen auf dem Darß
Die Voraussetzungen sind gut: Große Teile des Darß gehören zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und sind damit weitestgehend ohne künstliche Lichtquellen. Die Planungen für einen Sternenpark stehen auf der Halbinsel noch am Anfang, in der Nossentiner/Schwinzer Heide sind diese schon wesentlich weiter.
Schutz von nachtaktiven Tieren
Der Antrag für die Zertifizeriung des Sternenparks soll dort spätestens im Sommer eingereicht werden. Er wird seit 2014 vorbereitet. Dafür hat die Region einen Managementplan erarbeitet, Beobachtungsstationen gebaut, eine App entwickelt, die den Sternenhimmel erklärt und auch die Mythen, die sich um die Sternbilder ranken und viele Informations- und Bildungsangebote entwickelt. Denn bei diesen Nachtschutzgebieten, also den Sternenparks, geht es nicht nur um das Erleben eines dunklen Sternenhimmels, sondern auch um den Schutz nachtaktiver Tiere und Energieeinsparung durch sinnvoll eingesetzte künstliche Beleuchtung.