Inzidenzen auf Höchstwert: MV lockert später

Inzidenzen auf Höchstwert: MV lockert später

15. März 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 15.03.2022 05:16 Uhr

Mecklenburg-Vorpommern wird die Maskenpflicht und die 3G-Regelung als Corona-Schutzmaßnahmen in vielen Bereichen bis zum 2. April als Übergangsregelung beibehalten.

Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern werden weiterhin bis zum 2. April vielerorts eine Corona-Schutz-Maske tragen müssen. Zu vielen Bereichen bekommen sie zudem nur Zutritt nach der 3G-Regel, laut der sie frisch getestet, geimpft oder genesen sein müssen. Das teilte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Montag nach einer Sondersitzung der Landesregierung mit. Demnach bleibt die Maskenpflicht unter anderem im Einzelhandel, im Nahverkehr, bei Indoor-Sportaktivitäten und für Zuschauer von Veranstaltungen drinnen wie draußen bestehen. Die 3G-Regel gilt unter anderem beim Friseur, in der Gastronomie, im Tourismus und bei größeren Veranstaltungen. Nach dem 2. April werden Corona-Schutzmaßnahmen nur noch in sogenannten Hotspots möglich sein. Dies muss durch den Landtag – voraussichtlich auf einer Sondersitzung – geregelt werden.

Wegfall der Schutzmaßnahmen für 19. März geplant

Nach der Übereinkunft von Bund und Ländern sollen am 19. März 2022 alle tiefgreifenden Schutzmaßnahmen wegfallen, die nach dem Infektionsschutzgesetz bis dahin möglich waren. Dazu gehören unter anderem Zuschauer-Obergrenzen für Veranstaltungen und die Pflicht für Arbeitgeber, Homeoffice zu ermöglichen. Drese hofft allerdings, dass Bund und Länder sich am kommenden Donnerstag darauf einigen, „bewährte Schutzmaßnahmen“ weiterhin anordnen zu können. Sie machte keinen Hehl daraus, dass für sie die Lockerungen der Regeln zu früh kommen. „Nicht alles, was ab dem 20. März möglich ist, ist auch sinnvoll. Die Pandemie lässt sich nicht per Gesetz beenden“, so die Gesundheitsministerin im NDR Nordmagazin. Viele Krankenhäuser arbeiten laut Drese bereits am Limit, einige hätten bereits Stationen geschlossen, um das Personal für die Betreuung von Corona-Patienten einsetzen zu können.

Hohe Fallzahlen wegen Omikron-Subtyp B2

Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger erklärte, dass für die hohen Fallzahlen in MV vor allem der Omikron-Subtyp B2 verantwortlich sei. Dieser sei mit einem Anteil von 85 Prozent an allen Infektionen im Nordosten deutlich stärker verbreitet als im Rest Deutschlands mit etwa 50 Prozent. Der rasante Anstieg der Neuinfektionen könne zwischen April und Mai jedoch sein Plateau erreichen, so Reisinger.

Hoteliers und Gastwirte zeigen sich enttäuscht

Der Landesvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Lars Schwarz, zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung der Landesregierung, Maskenpflicht und 3G-Regel bis zum 2. April beizubehalten. Es sei zu befürchten gewesen, dass wegen der hohen Infektionszahlen etwas getan werden muss. „Aber dass es gerade wieder unsere Betriebe sind, die wieder einmal nicht von der Testpflicht befreit werden sollen, sondern 3G weiter in unseren Betrieben gilt, dass ärgert mich schon“, sagte Schwarz bei NDR MV Live. Der Landesregierung warf Schwarz vor, diese Verlängerungen nur kurzfristig kommuniziert zu haben. Schwarz hofft allerdings, dass das Oster-Geschäft nicht gefährdet ist.

Täglich neue Höchststände

Die Landesregierung wollte am Nachmittag zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um erneut über die Corona-Lage zu sprechen. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hielt im Vorfeld eine Übergangsregelung für möglich. Die Bundesländer entscheiden selbst, was bei ihnen gelten soll. In Mecklenburg-Vorpommern erreicht die Zahl der Neuinfektionen zur Zeit fast täglich neue Höchststände, vor allem Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre stecken sich vermehrt an.