Rostocker Zoo mit europäischem Zoo-Award ausgezeichnet
15. März 2022Der Zoo Rostock ist laut Ranking zum dritten Mal in Folge erfolgreichster Zoo Europas – in der Kategorie über 500.000 bis zu einer Million Besucher. Die Übergabe der Auszeichnung durch den britischen Zoo-Experten Anthony Sheridan hatte sich coronabedingt verzögert.
Nach 2015 und 2018 ist der Rostocker Zoo wieder mit dem „Best European Zoo Award“ ausgezeichnet worden. Wie der britische Zooexperte und Ausrichter des Wettbewerbs, Anthony Sheridan, sagte, habe Rostock die Spitzenposition in seiner Kategorie noch einmal ausbauen können. „Der Dreiklang aus artgerechter Tierhaltung in neuen, modernisierten Anlagen, der Umsetzung des Bildungsauftrages sowie des Natur- und Artenschutzes machen den Zoo Rostock so erfolgreich.“ Zudem würden viele innovative Visionen für die Zukunft eine erfolgreiche Entwicklung versprechen.
Gesamtkonzept für Zoo-Award ausschlaggebend
Für den Wettbewerb seien mehr als 100 Zoos aus rund 30 europäischen Ländern bewertet worden. Kriterien seien beispielsweise Bildungsarbeit, Natur- und Artenschutz, Tierhaltung oder Öffentlichkeitsarbeit. Für Zoodirektorin Antje Angeli stehen moderne Tieranlagen und der Natur- und Artenschutz im Mittelpunkt der Arbeit. „Als eine der größten Freizeit- und Bildungseinrichtungen des Landes müssen auch hier die Inhalte fortlaufend überprüft und aktualisiert werden.“
Weitere Umbauarbeiten stehen 2022 an
Dass der Rostocker Zoo den Award zum wiederholten Male erhält, wurde schon Anfang des Jahres bekanntgegeben. „Eine schöne Auszeichnung nach so einem schwierigen Jahr“, sagte Zoodirektorin Antje Angeli im Januar. Mit zehn Prozent weniger Besuchern und steigenden Kosten läge ein schwieriges Jahr hinter Zoo und Mitarbeitern. In diesem Jahr stehen die Aufzucht der Eisbären-Zwillinge und die Neugestaltung der Robben-Anlage für sieben Millionen Euro im Vordergrund. Dafür werden die Seebären und Seehunde im Spätsommer ins Marine Science Center nach Warnemünde umziehen. Die Eröffnung der neuen Anlage sei für den Herbst 2023 geplant.
Freude über „ungeheure Solidarität“
Ein weiterer Grund zur Freude ist laut Angeli: Der sogenannte Artenschutzbeitrag konnte vervierfacht werden. Seit einem Jahr zahlen die Zoobesucher ihn freiwillig. 91.000 Euro sind so zusammengekommen. Das Geld fließt direkt in weltweite Projekte, zum Beispiel zum Schutz der Eisbären, der Berg-Gorillas und Baumkängurus. „Wir spüren eine ungeheure Solidarität unserer Besucher“, sagte Angeli.
Spenden und Nachlässe gleichen die Bilanz aus
2021 registrierte der Zoo rund 511.600 Besucher, 2020 waren es noch 589.300. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch mehr als 652.000 Besucher. Trotzdem habe der Zoo für das vergangene Jahr eine ausgeglichene Bilanz vorlegen können, sagt Zoodirektorin Antje Angeli. Dazu hätten die staatlichen Corona-Hilfen genauso beigetragen wie zwei große Nachlässe in Höhe von insgesamt 180.000 Euro. Dieses Geld sei unter anderem für Bauprojekte verwendet worden. „Wir spüren eine ungeheure Solidarität unserer Besucher“, sagte Angeli.
Weiterhin hohe Qualität europaweit
Die gesunkenen Einnahmen konnten offenbar der Qualität des Zoos nichts anhaben. Die Basis für die Bewertung „Bester Europäischer Zoo“ sei ein Punktesystem aus Einzelkriterien, wie Artenschutz und -vielfalt, Tierhaltung, Zoopädagogik, Beschilderung, Investitionen, Werbung und Visionen. Das Zooranking werde seit 2009 im Zwei- bis Dreijahresrhythmus veröffentlicht und gelte als die größte und wichtigste Bewertung für die europäischen Zooeinrichtungen.