Das Ukraine-Update am 18. März – Raketen auf Tschernihiw, Was in der Nacht passiert ist

Das Ukraine-Update am 18. März – Raketen auf Tschernihiw, Was in der Nacht passiert ist

18. März 2022 Aus Von mvp-web

Vize-Chef der russischen Nationalgarde verhaftet:

Das Ukraine-Update am 18. März: Die Zahl der Opfer nach der Bombardierung eines Theaters in Mariupol ist noch immer unklar. Im Norden des Landes setzt Russland seine Angriffe auf Stadt Tschernihiw fort. Der Vize-Chef der russischen Nationalgarde ist wohl verhaftet worden. Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist.

Was in der Nacht zum 18. März passiert ist

Nach ukrainischen Angaben setzen im Norden des Landes russische Truppen eine Teilblockade und Angriffe auf die Stadt Tschernihiw fort. Das teilte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seinem täglich auf Facebook veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage in der Nacht zu Freitag mit. Der Beschuss erfolgt demnach durch Artillerie.

Viele Gebäude in Tschernihiw sind zerstört - die humanitäre Lage gilt als katastrophal.

Viele Gebäude in Tschernihiw sind zerstört – die humanitäre Lage gilt als katastrophal.

Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw mit seinen rund 300.000 Einwohnern ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört. Erst am Donnerstag meldeten lokale Behörden mehr als 50 Tote binnen 24 Stunden in der Stadt.

Der Vize-Chef der russischen Nationalgarde, Roman Gawrilow, ist verschiedenen Berichten zufolge von seinem Posten zurückgetreten. Das bestätigte unter anderem das russische Medium „Kommersant“ am Donnerstag. Weiter heißt es, Gawrilow sei verhaftet worden. Den Berichten zufolge soll der russische Geheimdienst den hochrangigen Beamten festgenommen haben. Es wurde kein offizieller Grund für Gawrilows Verhaftung bestätigt, aber eine Quelle in Moskau soll gesagt haben, er sei möglicherweise wegen „Lecks militärischer Informationen, die zum Verlust von Menschenleben führten“ festgenommen worden. Diese Angabe ließ sich am späten Abend nicht unabhängig überprüfen.

Blick auf das beschädigte Stadtzentrum im ukrainischen Tschernihiw nach einem russischen Luftangriff. (Symbolbild)

Blick auf das beschädigte Stadtzentrum im ukrainischen Tschernihiw nach einem russischen Luftangriff.
Freitag, 18.03.2022, 06:19

Das Ukraine-Update am 18. März: Die Zahl der Opfer nach der Bombardierung eines Theaters in Mariupol ist noch immer unklar. Im Norden des Landes setzt Russland seine Angriffe auf Stadt Tschernihiw fort. Der Vize-Chef der russischen Nationalgarde ist wohl verhaftet worden. Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist.

Was in der Nacht zum 18. März passiert ist

Nach ukrainischen Angaben setzen im Norden des Landes russische Truppen eine Teilblockade und Angriffe auf die Stadt Tschernihiw fort. Das teilte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seinem täglich auf Facebook veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage in der Nacht zu Freitag mit. Der Beschuss erfolgt demnach durch Artillerie.

Viele Gebäude in Tschernihiw sind zerstört - die humanitäre Lage gilt als katastrophal.

Viele Gebäude in Tschernihiw sind zerstört – die humanitäre Lage gilt als katastrophal.

Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw mit seinen rund 300.000 Einwohnern ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört. Erst am Donnerstag meldeten lokale Behörden mehr als 50 Tote binnen 24 Stunden in der Stadt.

Der Vize-Chef der russischen Nationalgarde, Roman Gawrilow, ist verschiedenen Berichten zufolge von seinem Posten zurückgetreten. Das bestätigte unter anderem das russische Medium „Kommersant“ am Donnerstag. Weiter heißt es, Gawrilow sei verhaftet worden. Den Berichten zufolge soll der russische Geheimdienst den hochrangigen Beamten festgenommen haben. Es wurde kein offizieller Grund für Gawrilows Verhaftung bestätigt, aber eine Quelle in Moskau soll gesagt haben, er sei möglicherweise wegen „Lecks militärischer Informationen, die zum Verlust von Menschenleben führten“ festgenommen worden. Diese Angabe ließ sich am späten Abend nicht unabhängig überprüfen.

In dem bombardierten Theater in der ukrainischen Stadt Mariupol könnten sich noch mehr Menschen befunden haben als bisher angenommen. Der ukrainische Abgeordnete Serhij Taruta schrieb in der Nacht zu Freitag auf Facebook, dort seien zuletzt offenbar noch mindestens 1300 Menschen gewesen. Das habe er von Personen erfahren, die im Theater gewesen und aus Mariupol hinausgekommen seien. Davor war der Stadtrat von rund 1000 Personen ausgegangen, die dort Schutz gesucht hatten.

Ukraine-Konflikt - Mariupol Theater

Dieses vom Asow-Bataillon zur Verfügung gestellte Bild zeigt das nach Beschuss beschädigte Theater in Mariupol.

Aussagen der ukrainischen Abgeordneten Olga Stefanyschyna zufolge wurden am Donnerstag rund 130 Zivilisten aus dem Theater gerettet. Taruta schrieb auf Facebook weiter, es sei noch immer unklar, wie viele Verletzte und Tote es gebe. Es bestehe die Sorge, dass es nach dem andauernden Beschuss der Stadt durch russische Truppen niemanden mehr gäbe, der die Menschen dort retten könne. „Niemand räumt die Trümmer weg.“ Die Rettungsdienste seien durch die russische Blockade faktisch ausgeschaltet worden.

Mehr als 1.000 Schutzsuchende: Bombenangriff zerstört Theater in Mariupol

Nach Angaben der ukrainischen Staatsführung halten die Streitkräfte mehr als drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs weiter die wichtigsten Gebiete, in die Russlands Armee vorzudringen versucht. Die Truppen antworteten auch auf jeden Angriff russischer Einheiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer in der Nacht zu Freitag auf Telegram veröffentlichen Videobotschaft.

Selenskyj richtete sich auch an die Menschen in Städten wie Mariupol im Süden, Charkiw im Osten und Tschernihiw im Norden, die von russischen Truppen belagert werden und teils schweren Schaden durch die Kämpfe genommen haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner würden nicht im Stich gelassen, versicherte der Präsident. Von der Armee bis zur Kirche tue jeder alles für die Menschen. Selenskyj versprach ihnen: „Ihr werdet frei sein.“

In den Dörfern rund um Kiew laufen ukrainischen Angaben zufolge derweil Militäreinsätze, um russische Einheiten zurückzudrängen. Das sagte der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Kiew, Olexander Pawljuk, am späten Donnerstagabend (Ortszeit) laut der Agentur Unian im ukrainischen Fernsehen. Es gebe “Widerstand des Feindes” und dieser verlege seine Einheiten. Er könne aber keine Details nennen, bevor die Operationen nicht abgeschlossen seien, sagte Pawljuk weiter. Insgesamt sei die Situation in der Region Kiew schwierig, aber „kontrollierbar“. Es sei nicht einfach, Prognosen abzugeben.