Russland-Ukraine-Krieg: Mehr als 230.000 Geflüchtete registriert
22. März 2022Bislang sind in Deutschland 232.462 Geflüchtete aus der Ukraine registriert worden. Das teilte das Bundesinnenministerium mit. Die Kämpfe im ganzen Land gehen derweil weiter. Die News im Überblick.
Die tatsächliche Zahl der Schutzsuchenden liegt aber wahrscheinlich höher, weil Menschen mit ukrainischem Pass sich 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Unter anderem für die Finanzierung der Geflüchteten hat Bundesfinanzminister Lindner bereits einen Ergänzungshaushalt angekündigt, der nur Ausgaben umfasse, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stünden. Das sagte er im Bundestag, während er den Bundeshaushalt 2022 einbrachte. Auch nach dem Ende des Krieges werde Deutschland da sein, um beim Wiederaufbau zu helfen, fügte er an. Der FDP-Chef verlangte ein internationales Hilfsprogramm für die Ukraine nach dem Vorbild des Marshall-Plans nach dem Zweiten Weltkrieg.
Neue Fluchtkorridore aus Mariupol
Derweil sollen heute drei Fluchtkorridore aus Mariupol geöffnet werden. Das teilte die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft mit. Es sei klar, dass es nicht genügend Plätze gebe, sagte Wereschtschuk weiter. Man führe weiter täglich Evakuierungen durch, bis alle Menschen aus der Stadt gebracht worden seien. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums befinden sich noch bis zu 130.000 Bewohner in der Stadt am Asowschen Meer – einst waren es rund 440.000.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte angekündigt, dass alle Bürgerinnen und Bürger über mögliche Ergebnisse der Verhandlungen mit Russland in einem Referendum abstimmen werden. Im Gegenzug für eine Feuerpause, einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für sein Land wäre er willens, über eine ukrainische Absage an eine NATO-Mitgliedschaft zu reden, sagte Selenskyj im Interview mit ukrainischen TV-Sendern.