Forsa-Umfrage: Mehr als jeder Dritte in MV sieht Kriegs-Mitschuld bei NATO
25. März 2022Jeder zweite Wähler in Mecklenburg-Vorpommern ist der Meinung, dass die Ukraine weder Mitglied der EU noch Mitglied der NATO werden sollte – bei den AfD-Anhängern ist die Ablehnung besonders groß. Laut einer Umfrage der „Ostsee-Zeitung“ haben viele Menschen in MV Angst vor einem Dritten Weltkrieg.
44 Prozent der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern sagen laut der Forsa-Umfrage im Auftrag der „Ostsee-Zeitung“, dass sie eine Ausweitung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zu einem Dritten Weltkrieg befürchten, 53 Prozent teilen diese Befürchtung nicht. Die Angst vor einem Dritten Weltkrieg ist damit in Mecklenburg-Vorpommern nicht ganz so weit verbreitet wie im gesamten Bundesgebiet. Deutschlandweit gaben 53 Prozent der Befragten an, Angst vor einem neuen Weltkrieg zu haben.Große Mehrheit der AfD-Anhänger sieht NATO-Mitschuld
Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 37 Prozent der Wahlberechtigten im Nordosten Verständnis für das Argument Putins haben, dass die NATO eine Mitschuld am Krieg in der Ukraine habe, 55 Prozent haben dafür kein Verständnis. Die These von der Mitschuld der NATO am Krieg in der Ukraine wird insbesondere von Anhängern der AfD geteilt. 75 Prozent können der Putin-Argumentation etwas abgewinnen. Zum Vergleich: Bei den Anhängern der Grünen sehen lediglich 14 Prozent eine Mitverantwortung des westlichen Verteidigungsbündnisses am gegenwärtigen Krieg.
Jeder zweite gegen Westbindung der Ukraine
Skeptisch ist eine Mehrheit der Wahlberechtigten im Nordosten mit Blick auf eine Westbindung der Ukraine. Nur 19 Prozent sagen, dass die Ukraine Mitglied der NATO werden sollte. 40 Prozent befürworten einen Beitritt der Ukraine zur EU. Aber 49 Prozent meinen, dass die Ukraine weder NATO- noch EU-Mitglied werden sollte. Eine große Mehrheit – 92 Prozent – sagt zudem, die NATO sollte sich aus dem Krieg heraushalten.
Die Methodik der Forsa-Umfrage
Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag der Ostsee-Zeitung durch die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen Forsa zwischen dem 14. und 18. März 2022. Befragt wurden insgesamt 1.001 Wahlberechtigte aller Altersgruppen und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern mittels computergestützter Telefon-Interviews. Da mehr als 1.000 Personen quer durch alle Altersgruppen befragt wurden, gilt die Wahlumfrage als repräsentativ.