Laschets Lockdown-Vorschlag: Treffen nur noch mit zwei weiteren Personen aus einem Haushalt
12.41 Uhr: Da braut sich etwas zusammen. Nachdem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits in einer Unions-Fraktionssitzung vom Dienstag andeutete, die Corona-Beschränkungen eher zu verschärfen als zu lockern, legt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) jetzt mit harten Maßnahme-Vorschlägen nach. Der „Stuttgarter Zeitung“ sagte Laschet: „Eine Familie darf sich nur noch mit zwei weiteren Personen aus einem anderen Hausstand treffen.“ Das werde der 59-Jährige beim Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am nächsten Mittwoch vorschlagen.
Laschet begründet seine radikale Maßnahme mit der Wirksamkeit des Lockdown-Prinzips. Es gelte, die Mobilität der Bürger und damit die Infektionsdynamik zu senken – wie beim ersten Lockdown im Frühjahr. „Wenden wir dieses Prinzip konsequent an, können Beschränkungen für Gastronomie oder Kultur mittelfristig zurückgenommen werden, wenn die Infektionszahlen weiter sinken“, sagte Laschet der Zeitung.
Lockdown-Verlängerung: Kanzlerin macht Hoffnung für Weihnachten, sieht aber schwarz für Silvester und Skiurlaub
10.46 Uhr: Wird der „Lockdown light“ aufgehoben, verlängert oder gar verschärft? Darüber rätselt Deutschland derzeit vor dem nächsten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am nächsten Mittwoch. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung verdeutlichte die Kanzlerin in der Unions-Fraktionssitzung am Dienstag, dass sie eine Corona-Strategie für den Winter und nicht nur für die nächsten Wochen beschließen wolle. Die Zeitung zitiert Merkel, sie wolle, dass „Vorschläge gemacht werden – nicht nur für zwei Wochen, sondern mit einer Perspektive bis Januar“.
Immerhin glaube die Kanzlerin an die Unterstützung durch einen Corona-Impfstoff, der „sehr schnell nach der Jahreswende“ komme und für Europa zugelassen werde. Trotz eines möglichen Lockdowns bis Januar mache Merkel Hoffnungen für Weihnachten. Dort könne den Bürgern „ein gewisses Maß an Freiheit gegeben werden“.
Schlechter sieht es für Silvester und Skiurlaub aus. Sie warnte davor, „nicht wieder alles einzureißen“, wenn man normal Silvester feiere oder in den Skiurlaub nach Österreich fahre.
Auch aus einer SPD-Landesregierung sei laut „Bild“ zu hören, dass mit einer Verlängerung der aktuellen Corona-Maßnahmen zu rechnen sei – bis Ende Dezember oder gar Januar. Eine Ausweitung der Maskenpflicht in Hotspots sei ebenso im Gespräch wie eine mögliche Ausdehnung der Winterferien.
Sogar eine Teilschließung von Schulen in Hotspots sei denkbar. Merkel meinte, wenn man „sieben Stunden in einem Klassenraum sitzt“, sei eine Maske kein Schutz. Deshalb sei eine Maskenpflicht keine Alternative.
WHO rät von Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten ab
09.20 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät vom Einsatz des antiviralen Medikaments zur Behandlung von Covid-19-Patienten ab. Das Medikament habe „keinen entscheidenden Einfluss“ auf die Überlebenswahrscheinlichkeit, teilte die WHO am Freitag mit. Damit spricht sie sich gegen eines der wenigen bisher genutzten Medikamente für schwer erkrankte Coronavirus-Patienten aus.
Die internationalen Experten des WHO-Gremiums für Leitlinien-Entwicklung (GDG) stützten ihre Empfehlung auf vier internationale Studien. Forscher hatten für die Studien Daten von mehr als 7000 Krankenhauspatienten, die an dem neuartigen Coronavirus erkrankt waren, untersucht.
Sie kamen laut der WHO zu dem Schluss, dass es „keinen Nachweis auf der Grundlage der aktuell verfügbaren Daten“ gibt, dass Remdesivir etwa die Sterblichkeit oder die Krankheitsdauer verbessert. Es spiele dabei keine Rolle, wie schwer die Coronavirus-Erkrankung ist.
Die Experten räumten in der medizinischen Fachzeitschrift „British Medical Journal“ (BMJ) aber ein, ihre neue Empfehlung bedeute nicht, dass Remdesivir absolut keinen Vorteil für Patienten bringe. Die Leitlinie ist demnach das Ergebnis einer Abwägung zwischen den neuesten Zahlen, Behandlungskosten und Verabreichungsmethoden.
US-Präsident Donald Trump wurde unter anderem mit Remdesivir behandelt, als er im Oktober an Covid-19 erkrankte. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte im vergangenen Monat das Medikament zur Behandlung von Covid-19-Patienten offiziell zugelassen. Auch die EU und andere Staaten hatten bedingte Marktzulassungen erteilt.
Corona-Rekord in den USA: Mehr als 187.000 Neuinfektionen
09.12 Uhr: Die USA haben innerhalb weniger Tage erneut einen Höchststand bei den Coronavirus-Neuinfektionen verzeichnet. Am Donnerstag meldeten die Behörden binnen 24 Stunden 187.833 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert war am vergangenen Freitag registriert worden, als mehr als 177.000 Neuinfektionen gemeldet wurden. Auch die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion stieg weiter rapide an: Mit 2015 neuen Todesfällen wurde am Donnerstag seit Anfang Mai erstmals wieder die 2000-Marke überschritten. Der höchste Wert an einem Tag wurde am 15. April mit 2609 Toten erreicht.
Erst am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der JHU die Viertelmillion-Marke bei der Zahl der Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 252 000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Coronavirus in Deutschland: 23.648 Neuinfektionen! RKI vermeldet neuen Rekordwert
06.06 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Morgen hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1000. RKI-Chef Wieler hatte am Donnerstagmorgen davon gesprochen, dass der Trend zwar in die richtige Richtung zeige, die Zahlen aber „immer noch viel zu hoch“ sein.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 879.564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 260 auf insgesamt 13.630.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.