Live Blog Corona-Pandemie ++ Öffentliche Schulden steigen auf Rekordhöhe ++

Live Blog Corona-Pandemie ++ Öffentliche Schulden steigen auf Rekordhöhe ++

30. März 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 30.03.2022 10:47 Uhr

Die Schulden im öffentlichen Gesamthaushalt haben nach zwei Jahren Pandemie einen neuen Höchststand erreicht. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1663. Alle Entwicklungen im Live Blog.


  • Öffentliche Schulden steigen auf Rekordhöhe
  • Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1663
  • Kliniken melden sechs Prozent mit fehlender Impfung

12:14 Uhr

Pflegekräfte erhalten Bonus für Einsatz in der Pandemie

Pflegekräfte in Kliniken und Pflegeheimen sollen einen gestaffelten Pflegebonus für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie erhalten. Das Bundeskabinett verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). 500 Millionen Euro zur Auszahlung der Einmalzahlung sollen Krankenhäuser bekommen, die im vergangenen Jahr besonders viele Corona-Patientinnen und Patienten behandelten, die beatmet werden mussten. Dies sind laut Ministerium 837 Kliniken in Deutschland. Mit weiteren 500 Millionen Euro soll der Bonus für Altenpflegekräfte finanziert werden, die zwischen November 2020 und Ende Juni 2022 mindestens drei Monate in einem Heim gearbeitet haben.

10:47 Uhr

Ermittlungen gegen Grünen-Bundesvorstand eingestellt

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Bundesvorstand der Grünen wegen umstrittener Corona-Sonderzahlungen eingestellt. Der Anfangsverdacht der Untreue habe sich nicht bestätigt, sagte der Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Martin Steltner, der Nachrichtenagentur AFP. In dem Fall ging es um einen Corona-Bonus, den sich der Grünen-Vorstand 2020 gewährt hatte.

10:04 Uhr

Razzia wegen mutmaßlich gefälschter Impfpässe in Hessen

Mit einer Razzia sind Polizei und Staatsanwaltschaft in Hessen gegen zahlreiche Verdächtige wegen mutmaßlich gefälschter Impfpässe vorgegangen. Insgesamt richtet sich das Ermittlungsverfahren gegen 250 Verdächtige, die diese Fälschungen genutzt haben sollen, wie die Polizei in Wiesbaden mitteilte. Im Rheingau-Taunus-Kreis wurden 32 mutmaßlich gefälschte Impfausweise und 45 Impfzertifikate beschlagnahmt. 33 Wohnungen wurden durchsucht – rund hundert Beamte waren im Einsatz.

Hauptverdächtige in dem Verfahren ist eine medizinische Fachangestellte, die die falschen Impfpässe ausgestellt haben soll. Sie soll gegen Geld Corona-Impfungen attestiert haben, die es nie gab. Bei der Razzia wurden auch Wohnungen der mutmaßlichen Abnehmer der gefälschten Ausweise aus dem Rheingau-Taunus-Kreis durchsucht. 45 der 250 Verdächtigen waren davon betroffen. Die anderen Verdächtigen müssten laut Polizei “demnächst” mit einem Besuch der Beamten rechnen. Wer die gefälschten Impfpässe vorher bei der Polizei abliefere, könne dies vermeiden.

09:44 Uhr

Öffentliche Schulden steigen auf Rekordhöhe

Die Schulden im öffentlichen Gesamthaushalt in Deutschland haben zum Ende des Jahres 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und Sozialversicherung inklusive aller Extrahaushalte beim nicht öffentlichen Bereich mit 2319,8 Milliarden Euro verschuldet. Das entsprach einer Verschuldung pro Kopf von 27.906 Euro.

Zum nicht öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die öffentliche Verschuldung um 6,8 Prozent oder 146,9 Milliarden Euro. Zurückzuführen sei das insbesondere beim Bund, aber auch in einigen Ländern auf die Maßnahmen zur Bewältigung der Coronapandemie.

Beim Bund stiegen die Schulden des öffentlichen Gesamthaushalts am Jahresende 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent beziehungsweise 145,0 Milliarden Euro. Auch die Länder waren Ende 2021 um 2,1 Milliarden Euro mehr verschuldet als im Vorjahr. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände ging dafür leicht zurück.

09:15 Uhr

VdK kritisiert Lauterbach-Pläne für Erhöhung der Kassenbeiträge

Der Sozialverband VdK hat Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisiert, wegen hoher Defizite die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung anzuheben. “Es ist sozial ungerecht und ein völlig falsches Signal, dass der Gesundheitsminister die Krankenkassenbeiträge 2023 erhöhen will”, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Das belastet alle Menschen mit kleinen Einkommen in unzumutbarer Weise ausgerechnet in Zeiten hoher Preissteigerungen.”

Bentele erinnerte an frühere Vorschläge von Lauterbach und forderte “eine solidarische Krankenversicherung, in die alle Menschen vom Selbstständigen bis zum Beamten einzahlen”. Außerdem müsse die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4800 Euro auf 7050 Euro angehoben werden. Damit würden Arbeitnehmer mit höheren Einkommen stärker in die Pflicht genommen.

04:57 Uhr

Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt auf 1663

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist gesunken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen mitteilte, liegt der Wert nun bei 1663,0. Am Montag hatte er 1703,3 betragen, vor einer Woche 1734,2.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die absolute Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Mittwoch bei 268.477. Am Vortag waren 237.352 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche waren es 283.732. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 20.829.608. Das RKI geht aber davon aus, dass derzeit viele Fälle nicht erfasst werden.

Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 348 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 129.112.

02:22 Uhr

Zahl der Neuinfektionen in Shanghai steigt weiter

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in der chinesischen Metropole Shanghai ist weiter gestiegen. Die Behörden meldeten binnen 24 Stunden fast 6000 Neuinfektionen – etwa 1500 mehr als am Tag zuvor. In China gilt eine “Null-Covid-Strategie” – bereits bei einzelnen Fällen werden harte Maßnahmen verhängt. In der 26 Millionen Einwohner zählende Hafenmetropole gilt derzeit deshalb ein Lockdown.

02:02 Uhr

Klinken melden sechs Prozent mit fehlender Impfung

Die Krankenhäuser haben nach einem Medienbericht im Schnitt sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei knapp 400 Kliniken, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Im Einzelnen liegt die Meldequote demnach bei den Pflegediensten bei sieben Prozent, wobei sie bei der Intensivpflege vier Prozent beträgt. Im ärztlichen Dienst sind es demnach drei Prozent. “Die Zahlen der Umfrage belegen sehr eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine außerordentlich hohe und vorbildliche Impfquote aufweisen”, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND.

In Deutschland besteht seit Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. Ungeimpften droht ohne Impf- oder Genesenennachweis ein Beschäftigungsverbot.

01:59 Uhr

Gewerkschaften fordern anhaltenden Corona-Schutz in Betrieben

Mehrere Gewerkschaften rufen die Arbeitgeber auf, den Corona-Schutz am Arbeitsplatz auch nach dem Auslaufen der strengen Maßnahmen am kommenden Wochenende zu gewährleisten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Guido Zeitler, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf das Gastgewerbe: “Schon aus eigenem Interesse sind die Arbeitgeber dringend aufgefordert, weiterhin alles zum Schutz ihrer Beschäftigten und Gäste zu tun.” Sie sollten ihren Beschäftigten auch künftig kostenlose Corona-Tests zur Verfügung stellen.

Mit Blick auf den Handel sagte Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger den Funke-Zeitungen: “Der Schutz der Beschäftigten sowie der Kundinnen und Kunden ist jetzt am Wichtigsten.” Sie kritisierte die Aufhebung der Maskenpflicht angesichts der hohen Infektionszahlen. Viele Beschäftigten machten sich deswegen derzeit große Sorgen.