13.221 Neu-Infektionen, über 14.000 Todesfälle
22. November 2020Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt
- Mehr als 13.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der Corona-Todesfälle steigt über 14.000 (20.58 Uhr)
- Großbritannien: Bürger können „Freiheits-Pass“ erwerben (19.52 Uhr)
- Corona-Impfbeginn in den USA wohl bereits Mitte Dezember (15.40 Uhr)
Schwedens Regierungschef warnt: Corona-„Verschnaufpause“ ist vorbei
21.31 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Schwedens Regierungschef Stefan Löfven alle Bürger dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Pandemie zusammenzustehen und die Hygieneregeln zu beherzigen. Die „kleine Verschnaufpause“ im Sommer und Herbst sei vorbei, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Fernsehansprache – seiner ersten derartigen Botschaft seit März. „Mehr Menschen stecken sich an. Mehr Intensivbetten werden für Schwerkranke mit Covid-19 benötigt. Mehr Menschen sterben“, warnte er. Er beklagte, dass sich zu viele Menschen nicht an die Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung gehalten hätten. Dies ändere sich aber nun.
In dem Land mit seinen gut zehn Millionen Einwohnern wurden bislang rund 208.300 Ansteckungen erfasst sowie 6400 Todesopfer im Zusammenhang mit der Krankheit. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern hatte Schweden über die vergangenen Monate deutlich weniger Beschränkungen im Alltagsleben erlassen.
Mehr als 13.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der Corona-Todesfälle steigt über 14.000
20.58 Uhr: Nach Angaben der Gesundheitsämter der Bundesländer vom Sonntag haben sich 13.221 weitere Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert. Das sind etwas weniger als am Sonntag vor einer Woche (+13.824 Neuinfektionen).
Die Zahl der positiven Tests seit Pandemiebeginn stieg auf bundesweit 923.059. 14.008 Menschen sind an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben (+93 Todesfälle).
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 923.059, 14.008 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 133.573 (+1569), 2448 Todesfälle (+8)
- Bayern: 181.381 (+3459), 3426 Todesfälle (+27)
- Berlin: 56.504 (+436), 449 Todesfälle (+2)
- Brandenburg: 16.639 (+422), 302 Todesfälle (+9)
- Bremen: 9300 (+92), 107 Todesfälle (+2)
- Hamburg: 22.702 (+172), 281 Todesfälle (+0)
- Hessen: 75.789 (+1421), 1027 Todesfälle (+17)
- Mecklenburg-Vorpommern: 5192 (+35), 53 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 63.283 (+751), 1009 Todesfälle (+6)
- Nordrhein-Westfalen: 230.971 (+3191), 2956 Todesfälle (+13)
- Rheinland-Pfalz: 38.284 (+723), 420 Todesfälle (+4)
- Saarland: 11.691 (+151), 260 Todesfälle (+1)
- Sachsen: 41.264, 621 Todesfälle (meldet am Wochenende keine Zahlen)
- Sachsen-Anhalt: 10.032 (+263), 122 Todesfälle (+0)
- Schleswig-Holstein: 12.908 (+121), 234 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 13.546 (+415), 293 Todesfälle (+4)
Gesamt (Stand 22.11., 20.51 Uhr): 923.059 (+13.221), 14.008 Todesfälle (+93)
Vortag (Stand 21.11., 21.10 Uhr): 909.838, 13.915 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 603.800 (Vortag: Rund 593.100)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 305.251 (Vortag: 302.823)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 22.11.): 1,08 (Vortag: 1,05)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3709 (+79)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2132 (+34)
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind mehr als 600.000 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen (603.800). Somit sind derzeit 305.251 Menschen akut infiziert (aktive Fälle).
Der R-Wert stieg nach Angaben des RKI erneut leicht, von 1,05 auf 1,08. Der bundesweite Inzidenzwert blieb am Sonntag mit 141 unverändert gegenüber dem Vortag.
Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten stieg um 79 auf 3709. Davon müssen 2132 Patienten beatmet werden (+34).
Bereits rund 3200 Corona-Fälle bei Massentest in Südtirol identifiziert
20.39 Uhr: Ein dreitägiger Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol hat große Resonanz gefunden und mehr als 3000 Infektionen ans Licht gebracht. Bis Sonntagabend ließen in der kleinen Alpen-Provinz mehr als 343 000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen. Wie die Behörden mitteilten, erhielten nach Abschluss der zentralen Phase bis 20 Uhr insgesamt 3185 Teilnehmer (0,9 Prozent) ein positives Corona-Resultat.
Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung wollte so die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollten entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach am Abend von einem «außergewöhnlichen Ergebnis».
In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden wollten mit «Südtirol testet» etwa 350 000 Menschen erreichen.
Großbritannien: Bürger können „Freiheits-Pass“ erwerben
19.52 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson plant offenbar neue Maßnahmen, mit denen ein normales Leben trotz Corona-Pandemie wieder möglich sein soll – zumindest für einen Teil der Bürger. Wie der britische „Telegraph“ berichtet, können Briten einen sogenannten „Freedom Pass“ (deutsch: „Freiheits-Pass“) erwerben, und zwar, wenn sie binnen einer Woche zwei Mal negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Dieser „Freedom Pass“ könnte etwa in Form einer Karte oder eines Dokuments ausgestellt werden, oder aber in digitaler Form an das Smartphone der jeweiligen Person gesendet werden, heißt es in dem Bericht weiter.
Doch welche Vorteile bringt der „Freedom Pass“ mit sich? Laut „Telegraph“ könnten die Bürger, die über einen solchen Pass verfügen, von bestimmten Einschränkungen befreit werden. Dazu zählt etwa die Maskenpflicht. Wer gefragt werde, warum er keine Maske in der Öffentlichkeit trage, der könne einfach den Pass vorzeigen. Auch Familientreffen wären dem Bericht zufolge wieder möglich.
Voraussetzung für den Erhalt des Passes sind regelmäßige Tests. Wie die Regierung sicherstellen will, dass sich Bürger auch nach Erhalt des Passes weiterhin regelmäßig testen lassen, bleibt unklar.
Coronavirus-Pandemie: Wissenschaftler kritisieren Maßnahmen von Bund und Ländern scharf
17.15 Uhr: Wissenschaftler und Experten haben vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern die gegenwärtige Strategie zur Bekämpfung der Pandemie scharf kritisiert. Der Wellenbrecher-Lockdown funktioniere nicht. In einem Thesenpapier fordern sie jetzt einen Strategiewechsel. Statt einer Welle, die gebrochen werden könne, sehe man ein „kontinuierliches Ansteigen der Zahlen“, heißt es in dem Schreiben, das der „Welt“ vorliegt. „Wir praktizieren gerade eine aus dem Straßenverkehr vertraute Methode, das Stotterbremsen“, schreibt Medizinsoziologe und Mitautor Holger Pfaff. „Wir bremsen, lösen die Bremse und bremsen danach wieder und so weiter.“ Doch das Virus werde so schnell nicht verschwinden, außer alle ließen sich Impfen.
Weiter werfen die Experten Bund und Ländern vor, den Schutz von Hochrisikogruppen zu vernachlässigen. Sie missachteten gar ihren Schutzauftrag für Risikogruppen, behaupten sie in dem Schreiben. Die Bevölkerung werde „sehenden Auges in eine ‚kalte Herdenimmunität‘“ getrieben. „Verletzliche Gruppen“ müssten demnach ins Zentrum der Pandemiebekämpfung rücken. Es sei nicht auszuschließen, „dass eine weitgehende Durchseuchung der Bevölkerung so rasch eintritt, dass selbst eine Impfung nicht mehr zu einem Trendwechsel beitragen kann.“ Hochrisikogruppen seien allerdings weitgehend ungeschützt.
Weiter fordern die Experten, Bund und Länder müssten sich für die Entscheidung über Corona-Maßnahmen an einem anderen Grenzwert orientieren. „Der Wert ‚50 Fälle auf 100.000 Einwohner‘ ist inhaltsleer“, so Medizinprofessor Matthias Schrappe in dem Schreiben. Sinnvoller sei der Hospitalisierungs-Index, der Aufschluss über die Belastung der Krankenhäuser nach Region gebe.
Auch schlagen die Autoren die Durchführung einer langfristigen Bevölkerungsstudie vor, um die tatsächliche Zahl der Infektionen sowie die Dunkelziffer festzustellen. Die Autoren gehen von einer hohen Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen aus.