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10. April 2022Indien bietet Impf-Booster allen Erwachsenen an
Die indischen Behörden haben das Angebot einer Impfauffrischung gegen Corona auf alle Erwachsenen ausgeweitet. Die Auffrischung könnten Menschen erhalten, die mindestens neun Monate zuvor die Zweitimpfung bekommen haben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das kostenlose Angebot in Impfzentren der Regierung bleibe jedoch auf Angestellte in besonders gefährdeten Bereichen und Menschen über 60 beschränkt.
Indien hat im Unterschied zu vielen anderen Ländern fast ausschließlich das Mittel des Herstellers Astrazeneca verimpft, das vom indischen Hersteller Serum Institute produziert wird.
Bislang sind in Indien den Angaben zufolge etwa 83 Prozent der Menschen über 15 vollständig geimpft. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien mit seinen knapp 1,4 Milliarden Einwohnern ist stark zurückgegangen. Zuletzt meldete das Gesundheitsministerium 1054 Fälle in 24 Stunden.
RKI meldet 55.471 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) hat mitgeteilt, dass der Wert nun bei 1097,9 liegt. Am Vortag hatte er 1141,8 betragen, vor einer Woche lag er noch bei 1457,9. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden heute bei 55.471 – nach 150.675 am Vortag und 74.053 Neuinfektionen vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 22.647.197. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 36 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 131.715.
Am Wochenende werden in der Regel weniger Fallzahlen gemeldet, unter anderem weil weniger getestet wird.
Kretschmann bemängelt fehlende Führung bei Impfpflicht
Nach dem Scheitern einer Corona-Impfpflicht hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz kritisiert. „Ganz offensichtlich hat es an Führung gefehlt“, sagte der Grünen-Politiker dem Berliner „Tagesspiegel“. Kretschmann hatte mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits im November auf die Einführung einer Impfpflicht gedrängt. „Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, doch die Politik hat dieses Momentum nicht genutzt“, kritisierte der Regierungschef, ohne Scholz namentlich zu nennen. „Dann ist die Impfpflicht zerredet worden und am Ende ist sie gescheitert, obwohl es im Parlament eine Mehrheit dafür gibt.“
Der von Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützte Kompromiss für eine Impfpflicht ab 60 Jahren war am Donnerstag im Bundestag durchgefallen – auch die meisten Abgeordneten der mitregierenden FDP votierten in der Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben dagegen. Einen eigenen Entwurf hatte die Regierung nicht vorgelegt.