MV-Gipfel: Tourismusbranche fordert Perspektiven für den Winter
28. November 2020Die Landesregierung berät heute mit Vertretern aus Kommunen, Wirtschaft und Spitzenverbänden in einer Videokonferenz über die Corona-Maßnahmen. Vor Beginn des sogenannten MV-Gipfels hat der Tourismus im Land eine Entscheidung gefordert.
Touristiker gegen Wiederöffnungen über Weihnachtszeit
Der Landes-Tourismusverband hat kurzfristig rund 350 Betreiber von Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen befragt. Mehr als 80 Prozent sprachen sich demnach gegen eine Wiedereröffnung zwischen dem 21. Dezember und dem Jahreswechsel aus, dies sei – nur für Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern – nicht wirtschaftlich, hieß es. Fast 40 Prozent befürworteten eine verlängerte Schließung bis Ende Januar und darüber hinaus, wenn dafür entsprechende Entschädigungen in Aussicht gestellt werden. Stattdessen wünsche man sich eine längerfristige Perspektive für den Winter, als die bereits angekündigte Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember.
Hotellerie- und Gastronomiebranche auf staatlliche Hilfen angewiesen
Derzeit spitzt sich die wirtschaftliche Lage in der Branche weiter zu: Jeder zweite Befragte im Tourismus sei derzeit auf staatliche Hilfen angewiesen. Verbands-Geschäftsführer Tobias Woitendorf sagte: Wie auch entschieden wird, wichtig sei eine Entscheidung. DEHGOA Chef Lars Schwarz sagte hingegen NDR 1 Radio MV, dass man von den Ergebnissen von Mittwoch ernüchtert sei. Er gehe mit Konzepten für mögliche Öffnungen in den heutigen MV Gipfel. Denn andernorts – in Hessen beispielsweise – dürfen Hotels über Weihnachten öffnen.
Landesregierung entscheidet über Beschlüsse der Bund-Länder-Gespräche
Ziel der Sitzung des MV-Gipfels sind Beschlüsse und eine Novelle der neuen Corona-Landesverordnung. Die Entscheidungen aus der Bund-Länder-Runde von Mittwoch sind bislang noch nicht in eine Verordnung für das Land eingeflossen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte bereits angekündigt, dass Mecklenburg-Vorpommern im Bereich des Einzelhandels von der Bund-Länder Einigung abweichen wird. So gilt die neue, strengere Beschränkung, wie viele Kunden pro Quadratmeter zeitgleich in die Läden dürfen, in Mecklenburg-Vorpommern nicht. Indes stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Nordosten steigt weiter an: Am Freitagnachmittag meldete das zuständige Landesamt 123 neue Fälle.