Nord Stream 2: Bau der Pipeline soll weitergehen
28. November 2020Beim Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 sollen Anfang Dezember die Arbeiten auf der Ostsee wieder aufgenommen werden. Welches Schiff mir der Weiterverlegung der Rohre beauftragt wird, steht noch nicht fest.
Die Arbeiten am internationalen Gaspipeline-Projekt Nordstream 2 sollen Anfang Dezember weitergeführt werden. Das bestätigte ein Sprecher von Nord Stream 2 am Sonnabend. Nach Informationen von NDR 1 Radio MV hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee in Stralsund für Schiffsführer ab dem kommenden Sonnabend Bauarbeiten südlich des Gebietes Adlergrund angekündigt und um besondere Vorsicht gebeten. Dort liegen die beiden Rohr-Enden, die von der Anlandestation Lubmin in Richtung Ostsee führen. Diese werden jetzt nach Angaben von Nord Stream 2 wieder vom Meeresboden geholt und um 2,6 km pro Strang weitergeführt. Erfahrungsgemäß bewältigen die in Frage kommenden Verlegeschiffe eine solche Strecke innerhalb von ein bis zwei Tagen.
Noch 75 Kilometer bis zum Lückenschluss
Insgesamt fehlen momentan noch rund 75 Kilometer, um das Projekt abzuschließen – gut 16 Kilometer innerhalb der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone, die restlichen 60 Kilometer auf dänischem Gebiet. Die 2,6 Kilometer, die nun voraussichtlich ab dem 5. Dezember weitergebaut werden sollen, waren laut Unternehmenssprecher bereits geplant. Nordstream habe die Planung „an die Projektsituation angepasst“, mehr könne er derzeit nicht sagen, hieß es.
Welches Verlegeschiff bekommt die Lizenz?
Auch welches Schiff die Arbeiten weiterführt, ist noch nicht klar. Vorgesehen war die Akademik Cherskiy, die für die Arbeiten extra ausgerüstet wurde. Ob das Schiff eine von Dänemark geforderte Zertifizierung für die Arbeiten hat, ist jedoch noch offen. Der norwegische Zertifizierer hat aber am Donnerstag teilweise einen Rückzug aus dem Projekt angekündigt. Allerdings bezog sich dieser nur auf Schiffe, nicht aber auf die Pipeline selbst. Die Akademik Cherskiy hat laut einem Onlineportal für Schiffspositionen ebenfalls am Donnerstagabend den Hafen Mukran in Richtung Kaliningrad verlassen.