Mehr Neuinfektionen als vor einer Woche – meisten Fälle in Sachsen
30. November 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt
- Rund 14.500 Neuinfektionen in Deutschland – Sachsen meldet allein über 4000 neue Fälle (20.48 Uhr)
- WHO warnt vor Familienfeiern: Weihnachten gegen Corona-Risiko abwägen (19.06 Uhr)
- Türkei verschärft Corona-Ausgangssperren – Ärzte warnen vor „Tsunami“ (18.39 Uhr)
Rund 14.500 Neuinfektionen in Deutschland – Sachsen meldet allein über 4000 neue Fälle
20.48 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben in den vergangenen 24 Stunden 14.457 neue Corona-Fälle gemeldet, wie aus einer Berechnung von FOCUS Online hervorgeht. Das sind 820 mehr als am vergangenen Montag.
Allein in Sachsen wurden dabei über 4000 neue Fälle gemeldet, das Bundesland meldete am Wochenende allerdings auch keine neuen Werte.
Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 ist von Samstag auf Sonntag um 299 gestiegen – das sind 86 mehr als im selben Zeitraum vor einer Woche.
Der R-Wert stieg leicht von 1,03 auf 1,04. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen (+31) stieg an, während die Zahl der beatmeten Covid-Patienten leicht sank (+26).
Das Niveau der Infektionen bleibt weiterhin hoch: Insgesamt gibt es in Deutschland nun 1.061.661 Corona-Fälle.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.061.551, 16.391 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 150.706 (+1405), 2775 Todesfälle (+61)
- Bayern: 207.541 (+2131), 3804 Todesfälle (+19)
- Berlin: 65.145 (+925), 565 Todesfälle (+12)
- Brandenburg: 20.135 (+218), 370 Todesfälle (+4)
- Bremen: 10.104 (+26), 123 Todesfälle (+2)
- Hamburg: 24.860 (+150), 281 Todesfälle (+0)
- Hessen: 86.792 (+513), 1248 Todesfälle (+8)
- Mecklenburg-Vorpommern: 5996 (+46), 64 Todesfälle (+3)
- Niedersachsen: 71.508 (+475), 1154 Todesfälle (+6)
- Nordrhein-Westfalen: 260.637 (+2256), 3435 Todesfälle (+17)
- Rheinland-Pfalz: 44.345 (+755), 546 Todesfälle (+29)
- Saarland: 12.963 (+49), 287 Todesfälle (+9)
- Sachsen: 57.030 (+4816), 961 Todesfälle (+115) –> Sachsen hatte am Wochenende keine neuen Zahlen gemeldet
- Sachsen-Anhalt: 12.568 (+189), 176 Todesfälle (+11)
- Schleswig-Holstein: 14.336 (+198), 255 Todesfälle (+2)
- Thüringen: 16.995 (+310), 347 Todesfälle (+1)
Gesamt (Stand 30.11., 20.30 Uhr): 1.061.661 (+14.457), 16.391 Todesfälle (+299)
Gesamt (Stand 29.11., 20.55 Uhr): 1.047.204 (+13.255), 16.092 Todesfälle (+117)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 739.100 (+16.800)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 306.170 (Vortag: 307.990)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 30.11.): 1,04 (Vortag: 1,03)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3929 (+31)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2323 (+26)
Dorint-Hotels reichen Verfassungsbeschwerde wegen Corona-Hilfen ein
19.57 Uhr: Die Hotelgruppe Dorint hat Eilanträge beim Bundesverfassungsgericht gegen die aus ihrer Sicht unzureichende Entschädigung für die Corona-Maßnahmen gestellt. Die nicht zeitgerecht ausgezahlte Entschädigung führe zur Existenzgefährdung einer ganzen Branche, teilte die Hotelgesellschaft mit 4500 Mitarbeitern und Sitz in Köln am Montag mit.
Bei einem Schaden von 14,3 Millionen Euro im Vergleich zum November 2019 sei zunächst als Entschädigung nur eine Abschlagszahlung von 10.000 Euro geplant. Der Maximalbetrag sei zudem auf eine Million Euro gedeckelt – darüber hinausgehende Hilfen müssten angeblich erst mit der EU abgestimmt werden.
Die Entschädigungen seien verpflichtend und damit auch zeitgerecht und angemessen zu zahlen, so Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe. Schließlich sei das Beherbergungsverbot ein Eingriff in die Berufsfreiheit. Deswegen habe man eine Verfassungsbeschwerde mit sechs Hauptanträgen und zwei Eilanträgen eingereicht. Viele Unternehmer stünden nun „am Scheideweg“, so Iserlohe. Entweder entschädige der Gesetzgeber zügig, oder sie müssten ihre Existenzen aufgeben.
WHO warnt vor Familienfeiern: Weihnachten gegen Corona-Risiko abwägen
19.06 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der jüngsten Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Vorsicht gemahnt. Zwar sei vergangene Woche erstmals seit September die Zahl der Neuinfektionen vor allem dank der jüngsten Maßnahmen in Europa zurückgegangen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. „Das ist eine willkommene Nachricht“. Aber der Erfolg könne auch leicht wieder verschenkt werden, sagte der WHO-Chef. Er rief dazu auf, sich sehr genau zu überlegen, wie und ob man Weihnachten im Familienkreis feiern wolle. „Das Zusammensein mit Freunden und der Familie ist es nicht wert, sie oder sich selbst einem Risiko auszusetzen“, meinte Tedros.
Zur umstrittenen Frage, ob Skiurlaube sicher oder gefährlich seien, äußerte sich die WHO eher ausweichend. Es gehe nicht um die eigentliche Aktivität, es gehe darum, ob zum Beispiel beim Transport jegliche Menschenansammlungen vermieden werden könnten, hieß es. Die Risiken müssten beherrscht werden können. In diesen Wochen sei eine der wichtigsten Fragen: Sollte ich wirklich reisen?, sagte Tedros. „Für viele Menschen ist das eine Jahreszeit, um zu Hause und dort sicher zu bleiben.“
Türkei verschärft Corona-Ausgangssperren – Ärzte warnen vor „Tsunami“
18.39 Uhr: Angesichts stark steigender Fallzahlen verschärft die Türkei ihre Corona-Restriktionen deutlich. Ausgangssperren würden ab Freitag das gesamte Wochenende gelten, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag nach einer Kabinettssitzung in Ankara an. Das Verbot beginnt demnach freitags um 21:00 Uhr und endet montags um 5:00 Uhr. Supermärkte seien aber zu bestimmten Zeiten geöffnet. Unter der Woche werde täglich eine abendliche Ausgangssperre von 21:00 Uhr abends bis 5:00 Uhr morgens gelten. Bislang galten nur abendliche Ausgangssperren am Wochenende.
Ältere Menschen ab 65 Jahren und Jüngere unter 20 Jahren dürften keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Es würden zudem keine Neujahrsfeiern abgehalten, sagte Erdogan. An Beerdigungen dürften nur bis zu 30 Personen teilnehmen. Die Zahl der Neuinfektionen war in der Türkei zuletzt, wie in vielen anderen Ländern, stark gestiegen. Zurzeit liegt die tägliche Zahl an Neuinfizierten in dem 83-Millionen-Land bei rund 30.000 Fällen. Nach offiziellen Angaben starben am Sonntag zudem 185 Menschen an oder mit Covid-19. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) zweifelt die Zahlen der Regierung an und geht von täglich mindestens 50 000 neuen Fällen aus.
Die Vereinigung warnte am Montag erneut, dass staatliche Krankenhäuser voll belegt seien. Die Angabe der Regierung, dass nur rund 70 Prozent der Intensivbetten belegt seien, widerspreche den Erhebungen der TTB, heißt es in einer Erklärung. „Patienten warten manchmal tagelang auf ein Bett auf einer Intensivstation.“ In manchen Provinzen würden Patienten auf den Korridoren oder Kantinen behandelt, es sei aber nicht ausreichend Personal und Ausstattung vorhanden, um sie zu versorgen. Das Land erlebe zurzeit einen „Tsunami“, vor dem die TTB seit Monaten gewarnt habe.