Corona in MV: Personallage in Krankenhäusern angespannt

Corona in MV: Personallage in Krankenhäusern angespannt

6. Juli 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 06.07.2022 12:17 Uhr

Die Corona-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind weiter hoch. Das führt auch zu Personalausfällen in den Krankenhäusern des Landes. Laut Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) ist die Situation angespannt.

Es bestehe aber keine Gefährdung des Gesundheitssystems, so die Ministerin bei NDR MV Live. Das bestätigt auch Uwe Borchmann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern: „Regional kann es derzeit zu Engpässen kommen, wir haben in der Fläche aber noch keine Versorgungsgefahr“, erklärte er ebenfalls bei NDR MV Live. Ursache für die angespannte Personalsituation sei ihm zufolge aber nicht nur die Sommerwelle, die auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitssystem trifft, sondern auch die Ferienzeit. Nicht nur das Personal hätte hier erfahrungsgemäß mehr Urlaub, es seien auch mehr Menschen im Land, die beispielsweise die Notaufnahmen zusätzlich belasten.

Bioinformatiker Kaderali: Vorgeschmack auf Herbst

Knapp 2.500 neue Corona-Infektionen hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Dienstag in MV gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 620,9. Laut dem Greifswalder Bioinformatiker dürfte das Infektionsgeschehen aber deutlich höher sein – etwa drei Mal so hoch. Für den Wissenschaftler, der auch im Corona-Expertenrat der Landesregierung sitzt, ist die aktuell angespannte Personnallage in den Krankenhäusern ein Vorgeschmack auf das, was im Herbst kommen wird. Er vermutet, dass dann auch wieder einzelne Stationen in den Kliniken des Landes geschlossen werden müssen.

Um die Krankenhäuser zu entlasten würde sich Uwe Borchmann mit Blick auf die kommenden Monate wünschen, dass die Ansteckungsgefahr unter den Menschen mit entsprechenende Maßnahmen so gering wie möglich gehalten wird. „Wir wissen bereits, dass Indoor-Großveranstaltungen und Ähnliches im Herbst vielleicht nicht der richtige Weg sind“, sagte er bei NDR MV Live weiter.