Lubmin bekommt weiteres schwimmendes LNG-Terminal
19. Juli 2022Ende 2022 soll ein schwimmendes Flüssigasterminal (LNG) eines privaten Konsortiums vor Lubmin in Betrieb gehen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium nun bekannt gab, soll dort ein Jahr später eine weitere vom Bund gemietete Anlage starten.
Sie gehört zu vier schwimmenden LNG-Terminals, die der Bund gemietet hat. Die übrigen drei sollen in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade stehen. Diese drei sollen im Lauf des kommenden Jahres betriebsbereit sein, das in Lubmin folge als letztes „frühestens ab Ende 2023“, heißt es in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom Dienstag. Insgesamt soll demnach die Regaszifizierung an der deutschen Nord- und Ostseeküste in insgesamt fünf Anlagen erfolgen. LNG wird unter Druck tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, regasifiziert und dann in die Netze gepumpt.
„Schnell russisches Gas ersetzen“
„Wir müssen innerhalb kürzester Zeit eine neue Infrastruktur aufbauen, um russisches Gas so schnell es geht ersetzen zu können“, teilte Bundeswirtschaftsminster Robert Habeck (Grüne) mit. Es sei daher eine sehr gute Nachricht, dass zusätzlich zu den vier Bundes-Schiffen ein fünftes privates Regaszifizierungsschiff hinzukomme. „Damit können wir die Menge, die angelandet werden kann, noch mal erhöhen und so die Versorgungssituation verbessern.“ Der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann, erklärte: „Wir haben jetzt über Regas eine Lösung schon für diesen Winter und mit dem mobilen Schiff des Bundes eine gute für die nächsten Jahre.“ Lubmin biete sich mit seiner Infrastruktur und den von dort sowohl nach Süden wie auch nach Westen laufenden Gasleitungen dafür an.
Insgesamt zwei Terminals vor Lubmin
Die exakte Kapazität der Leitung für Lubmin werde derzeit in Absprache mit Akteuren vor Ort bestimmt. Das LNG-Schiff soll aber mindestens eine Kapazität von 5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben. Darauf würde die Anbindung ausgerichtet. Das private Terminal der Deutschen Regas soll bereits Ende 2022 in Betrieb gehen. Dort sollen bis zu 4,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich in das deutsche Fernleitungsnetz eingespeist werden.