Tourismus in MV: Gute Buchungslage, aber verhaltene Stimmung
23. Juli 2022Schon die Corona-Pandemie hat der erfolgsverwöhnten Urlaubsbranche Mecklenburg-Vorpommerns einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Nun kommen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges hinzu.
Die Stimmungslage in der Urlaubsbranche von MV ist nach Einschätzung des Landestourismusverbands trotz einer guten Bettenauslastung etwas verhaltener als in den Vorjahren. „Der sehr hohe Nachfragedruck der vergangenen Jahre – auch der beiden Corona-Jahre – ist derzeit nicht zu erkennen“, sagt Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Die aktuell unsichere Situation in der Weltpolitik spiegele sich auch im Urlaubsverhalten der Menschen wider. Viele Menschen müssten oder wollen sparen.
Verzicht auf Restaurantbesuch oder Ausflug
Laut Woitendorf zeigt sich das noch nicht bei den aktuellen Buchungen, aber beim täglichen Urlaubsgeschehen. Die Touristinnen und Touristen würden aktuell eher auf einen Restaurantbesuch oder Ausflug verzichten. Auch könnten sich manche Anbieter gezwungen sehen, energieintensive Angebote wie Wellnessbereiche einzuschränken.
Fernziele bevorzugt – akute Personalprobleme
Hinzu kommt laut Woitendorf: Bei vielen Menschen stünden derzeit wieder Urlaubsziele im Fokus, die während der Corona-Pandemie gar nicht oder nur erschwert zu erreichen waren. Auch seien in manchen Teilen der Branche akute Personalprobleme zu spüren, was wiederum zu eingeschränkten Angeboten beispielsweise auf Promenaden führt. „Wo weniger Angebote sind, sind auch weniger Menschen unterwegs“, erklärt der Verbandschef.
Wenig Hoffnung in der Branche
Die Stimmung in der Branche werde auch dadurch beeinflusst, dass es aktuell wenig Hoffnung auf Verbesserung der weltpolitischen Lage gibt. Dies habe auch direkte Auswirkungen auf die Zukunftsplanungen der Betriebe, die beispielsweise vor teuren und gleichzeitig notwendigen Investitionen zurückschrecken.