Schule, Silvester, Ausgangssperren – Söder plant weitere Verschärfungen in Bayern
5. Dezember 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie
- Schule, Silvester, Ausgangssperren: Söder plant weitere Verschärfungen (11.32 Uhr)
- Kliniken und Pflegeheime bitten Gastro-Mitarbeiter um Hilfe (08.01 Uhr)
- SPD rüttelt an Weihnachtslockerungen (08.00 Uhr)
News zur Corona-Pandemie am Samstag, 5. Dezember
Gesundheitsminister Spahn rechnet mit Corona–Massenimpfungen bis zum Sommer 2021
13.07 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus bis zum Sommer kommenden Jahres. „Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird“, sagte Spahn am Samstag dem Nachrichtenportal „t-online“. Nach derzeitigem Wissensstand gehe er davon aus, dass „wir im Sommer auch flächendeckend in den Arztpraxen impfen können.“
Insgesamt gebe es fünf Kandidaten, „die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bis zur Jahresmitte zugelassen werden: Neben den Produkten von Biontech und Moderna auch die von Curevac, Astra Zeneca und Johnson & Johnson.“ Auf die Frage, ob Deutschland im nächsten Herbst 2021 mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: „Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja.“
Millionen Menschen könnten allerdings bereits im Frühjahr durch Impfungen immunisiert sein, sagte Spahn. Bis Ende März seien „für Deutschland 11 Millionen Dosen allein von Biontech realistisch“. Auf die Frage, wer zuerst geimpft werde, antwortete Spahn: „Das klären wir in der kommenden Wochen auf Basis der Expertenempfehlungen. Wir müssen die Balance zwischen ethischem Grundsatz und Praktikabilität finden.“
Dass es vor Weihnachten noch stärkere Beschränkungen der Kontakte gibt, wollte Spahn nicht ausschließen. „Wie sich die Pandemie entwickelt, wie viele Menschen mit Corona Weihnachten auf den Intensivstationen liegen, entscheidet sich kommende Woche“, sagte der CDU-Politiker.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich zum Stand der Impfstoffentwicklung. „Nach mehr als einem Dreivierteljahr der Pandemie sehen wir mittlerweile ja Licht am Ende des Tunnels“, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Podcast. Es bestehe die Hoffnung, dass schon sehr bald ein oder mehrere Impfstoffe zur Verfügung stünden. „Dann können wir Schritt für Schritt das Virus besiegen.“ Eine Sache von wenigen Monaten sei das allerdings nicht, schränkte Merkel ein.
Schule, Silvester, Ausgangssperren: Söder plant weitere Verschärfungen der Corona-Einschränkungen in Bayern
Top-Meldung: 11.32 Uhr: Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Sonntagmittag eine Kabinettssitzung anberaumt. Wie der „Münchner Merkur“ am Samstag berichtete, plant Söder dabei weitere Verschärfungen der Corona-Einschränkungen im Freistaat. Verhandelt werde etwa über Wechselunterricht an Schulen für ältere Schüler, strengere Kontaktregeln an Silvester und mögliche Ausgangssperren betreffen. Details der neuen Maßnahmen seien jedoch noch offen.
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach sich für eine Verschärfung der Corona-Regeln nach Weihnachten aus. „Eines ist doch klar: Wir dürfen kein Risiko eingehen, auch nicht an Silvester. Deshalb sollten wir – wenn sich die Zahlen weiter auf so hohem Niveau befinden – auf Nummer sicher gehen und vor Silvester wieder zu den jetzigen strengen Corona-Regelungen zurückkehren“, sagte Hans der „Augsburger Allgemeinen“.
Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, über die Weihnachtsfeiertage die Beschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu lockern. Vom 23. Dezember bis maximal 1. Januar sollen Treffen im engsten Familien- oder Freundeskreis möglich sein – mit höchstens zehn Personen. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Aktuell gilt für solche Treffen eine Beschränkung von maximal fünf Personen aus zwei Haushalten.
Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) rief in der Debatte über Regelverschärfungen dazu auf, Ruhe zu bewahren. Zusätzliche Beschränkungen seien sorgfältig abzuwägen, sagte der SPD-Politiker dem Deutschlandfunk.
Er wisse, dass es für viele schwer sei, nicht die Nerven zu verlieren, sagte Scholz. Aber einmal getroffene Beschlüsse müssten hinterher gemeinsam vertreten werden. Dies gehöre auch zur Führung. Scholz fügte hinzu, die bisherigen Einschränkungen seien nicht zu milde. Sie hätten gewirkt, wenn auch noch nicht in gewünschtem Ausmaß.
Kliniken und Pflegeheime bitten Gastro-Mitarbeiter um Hilfe
08.01 Uhr: In der Corona-Krise bitten Kliniken und Pflegeheime aus München und Umgebung die Gastronomie um Hilfe. Wie der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) mitteilt, richtete das Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt München (RGU) eine Anfrage an den Verband. Gesucht seien Mitarbeiter aus Hotels und Gaststätten, die bereit sind, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen stundenweise als Servicekräfte auszuhelfen. Angesprochen seien insbesondere Mitarbeiter, die sich zurzeit in Kurzarbeit befinden.
„Die Pflegekräfte arbeiten seit Wochen am Limit und brauchen jede verfügbare Hilfe“, so der DEHOGA Bayern in einem Schreiben an seine Mitglieder. Die Gastronomie-Mitarbeiter seien wiederum flexible Fachkräfte, die sich „auch im Hochbetrieb zu Höchstleistungen motivieren“.
SPD rüttelt an Weihnachtslockerungen
08.00 Uhr: Aus der SPD im Bundestag kommt die Forderung, bei anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten nicht zu lockern. Die für Gesundheit zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas sagte der Deutschen Presse-Agentur:“ Sollten die Zahlen bis zum 20. Dezember auf diesem hohen Niveau bleiben, sollten die Maßnahmen über die Feiertage nicht gelockert werden. Es sollte dann bei den jetzt gültigen Beschränkungen bis in den Januar bleiben.“ Sonst drohten im Januar und Februar noch höhere Infektionszahlen als heute, die weitergehende Beschränkungen nötig machten.
Bas sagte, der „Lockdown-Light“ habe einen weiteren Anstieg der Corona-Neuinfektionen verhindert. „Die Zahlen verharren aber seit Wochen auf einem sehr hohen Niveau.“ Auch die Zahl der Todesfälle sei gestiegen. Die Belastung der Pflegekräfte auf den Intensivstationen sei enorm hoch, genau wie in den Gesundheitsämtern. Sie brauchen dringend Entlastung.“ Die Infektionszahlen müssten sinken. „Wir müssen die Entwicklung genau beobachten.“
USA registrieren zweiten Tag in Folge Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen
07.00 Uhr: Die USA haben den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Freitagabend mehr als 225.000 neue Fälle registriert, rund 15.000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten binnen eines Tages lag bei 2506.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,3 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 278.000 Infizierte starben.
Seit zwei Wochen registrieren die US-Behörden täglich mehr als 2000 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, steigt stetig. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet.