Mecklenburg-Vorpommerns einziger Gasspeicher schon fast voll

Mecklenburg-Vorpommerns einziger Gasspeicher schon fast voll

28. Juli 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 28.07.2022 10:31 Uhr

Obwohl Russland deutlich weniger Gas liefert, ist der einzige Erdgasspeicher in Mecklenburg-Vorpommern fast vollständig gefüllt – und liegt damit deutlich über den Zielvorgaben der Bundesregierung.

Der landesweit einzige Gasspeicher befindet sich mitten im Wald südlich von Schwerin. Die vier Kavernen in dem Salzstock beinhalten derzeit mehr als 200 Millionen Kubikmeter Gas – und sind damit zu fast 93 Prozent gefüllt. Das liege vor allem daran, dass der schleswig-holsteinische Betreiber Hansewerk schon vor einigen Wochen angefangen habe, Gas nachzufüllen, sagte ein Sprecher zu NDR 1 Radio MV.

So funktioniert Mecklenburg-Vorpommerns einziger Gasspeicher

In Kraak bei Schwerin befindet sich der Erdgasspeicher des Betreibers Hansewerk. Derzeit ist er zu 80 Prozent gefüllt.

November-Ziel in Kraak schon fast erreicht

Damit haben die unterirdischen Lager in Kraak das Ziel der Bundesregierung, die Gasspeicher bis November zu 95 Prozent zu füllen, schon fast erreicht. Wenn der Speicher voll ist, reiche das Gas ein Jahr lang für gut 170.000 Haushalte. Damit gehört Kraak eher zu den kleinen Speichern in Deutschland. In anderen Speichern, zum Beispiel in Niedersachen können mehrere Milliarden Kubikmeter Gas gespeichert werden. Nach jüngsten Einschätzungen halten die deutschen Speicherbetreiber einen Füllstand von 90 Prozent zum Winter für machbar.

Pufferspeicher wird im Auftrag von Gasversorgen gefüllt

Der Speicher Kraak ist auch nicht für die Grundversorgung vorgesehen, sondern als Puffer, heißt es von Hansewerk. Der Betreiber hat Verträge mit verschiedenen Gaslieferanten. Die Kunden entscheiden, wohin das Gas später geliefert wird – das kann überall in Deutschland sein. Anfang Juli hat Hansewerk wegen eines Großauftrags angefangen, den Speicher aufzufüllen.

Anteil von russischen Gas unklar, aktuell wohl Gas aus Norwegen

Wie viel russisches Erdgas in Kraak gespeichert ist, lässt sich nicht genau sagen. Denn wie das Gas durch die Fernleitungen gelenkt wird, entscheiden die Netzbetreiber. Beim Einspeisen werden allerdings Brennwertanalysen durchgeführt und die lassen laut Hansewerk darauf schließen, dass aktuell Gas aus Norwegen in Kraak ankommt.