18.081 Neuinfektionen in Deutschland – fast 2.400 mehr als Samstag vor einer Woche
5. Dezember 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie
- 18.081 Neuinfektionen in Deutschland (21.21 Uhr)
- Berichte über Corona-Triage in Oberösterreich (19.52 Uhr)
18.081 Neuinfektionen in Deutschland – fast 2.400 mehr als Samstag vor einer Woche
21.21 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.161.475 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Samstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 18.081 – das sind 2.375 mehr als am vergangenen Samstag.
Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+4795), Bayern (+3734) und Baden-Württemberg (+2455).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 326 auf 18.603. Laut Robert Koch-Institut sind 835.700 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 307.172 – Tendenz steigend.
Der R-Wert stieg am Samstag weiter, von 1,00 auf 1,13.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.161.475, 18.603 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 164.843 (+2455), 3006 Todesfälle (+28)
- Bayern: 226.801 (+3734), 4256 Todesfälle (+80)
- Berlin: 71.088 (+1320), 679 Todesfälle (+22)
- Brandenburg: 23.252 (+683), 456 Todesfälle (+8)
- Bremen: 10.775 (+130), 136 Todesfälle (+3)
- Hamburg: 26.624 (+347), 340 Todesfälle (+0)
- Hessen: 94.437 (+1441), 1441 Todesfälle (+30)
- Mecklenburg-Vorpommern: 6689 (+82), 74 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen: 76.702 (+1008), 1258 Todesfälle (+15)
- Nordrhein-Westfalen: 281.486 (+4795), 3892 Todesfälle (+99)
- Rheinland-Pfalz: 48.758 (+519), 666 Todesfälle (+22)
- Saarland: 14.139 (+235), 301 Todesfälle (+3)
- Sachsen: 65.510 (+2105), 1212 Todesfälle (+74) – Sachsen meldet weiterhin nicht am Wochenende –
- Sachsen-Anhalt: 14.640 (+278), 208 Todesfälle (+6)
- Schleswig-Holstein: 15.617 (+234), 264 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 20.114 (+652), 414 Todesfälle (+9)
Gesamt (Stand 05.12., 21.08 Uhr): 1.161.475 (+18.081), 18.603 Todesfälle (+326)
Gesamt (Stand 04.12., 21.11 Uhr): 1.143.394, 18.277 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 835.700 (+15.100)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 307.172 (Vortag: 301.791)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 05.12.): 1,13 (Vortag: 1,00)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4055 (+44)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2416 (+28)
Zahl der Neuinfektionen in Frankreich steigt wieder
20.48 Uhr: In den vergangenen Tagen war die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich konstant gesunken. Nun ist dieser Trend vorerst gestoppt. Die Gesundheitsbehörden meldeten knapp 13.000 neue Fälle, am Vortag waren es noch 11.221 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gewesen.
„Zum Ersticken nach Hause geschickt“: Berichte über Corona-Triage in Oberösterreich
19.52 Uhr: Während die Corona-Massentests in Österreich begonnen haben und die Zahl der Neuinfektionen rückläufig ist, berichtet die Zeitung „Österreich“ von dramatischen Szenen in Krankenhäusern. Einige Spitäler in Oberösterreich sollen Covid-Patienten mit akuter Lungenentzündung wieder entlassen haben. Ein praktischer Arzt aus Linz berichtet gegenüber der Zeitung „Österreich“ von schrecklichen Zuständen: „Zwei Patienten von mir, 90 Jahre alt, aber beide vor ihrer Covid-Infektion rüstig und selbstständig, wurden – er nach nur einer Nacht, sie nach zwei Tagen auf einer Normalstation – von zwei Spitälern in Linz wieder nach Hause geschickt.“
Der Schwiegersohn des Paares rief verzweifelt bei ihrem Hausarzt an: „Ich kann sie doch nicht zu Hause ersticken lassen.“ Die Sauerstoffsättigung bei den Patienten sei schließlich niedrig. Was den besorgten Mann besonders stutzig machte: Ein sonst üblicher Satz fehlte im Arztbrief des Krankenhauses: „Bei Verschlechterung bitten wir um Wiedervorstellung.“
Nur dem Engagement des Hausarztes ist es offenbar zu verdanken, dass die beiden Patienten in einem anderen Krankenhaus unterkamen. „Zum Ersticken heimgeschickt, das können wir nicht zulassen“, erklärte der engagierte Hausarzt. Er konnte einen Kollegen überreden, die 90-Jährigen aufzunehmen. „Das gelingt nicht immer. Und es gibt unzählige solcher Fälle“, sagte der Mediziner weiter. Einzelne Krankenhäuser in in Oberösterreich seien bereits völlig überlastet. Auch jüngere Covid-19-Patienten würden dort nicht mehr aufgenommen werden.
Offiziell wird die Triage in diesen Krankenhäusern bisher dementiert, während immer mehr Ärzte von Überlastungen berichten.
„Querdenker“-Demo verboten – Bremer Polizei im Großeinsatz
19.16 Uhr: Eine geplante, aber untersagte Großdemonstration von sogenannten Querdenkern und mehrere Gegenveranstaltungen haben am Samstag in Bremen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Die vorläufig Bilanz sind zwei verletzte Polizisten, 170 Platzverweise und mehrere Strafanzeigen. Insgesamt versammelten sich am Samstag in der Umgebung des Bremer Hauptbahnhofes nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen. Diese waren zum Teil Anhänger der „Querdenken“-Bewegung und zum Teil Gegendemonstranten. Dabei war das Verbot der „Querdenker“-Demonstration kurz zuvor in letzter Instanz vom Bundesverfassungsgericht bestätigt worden.
An einer stark befahrenen Kreuzung verhinderten Polizeikräfte mit Hunden ein Aufeinandertreffen beider Gruppen. Ein Polizist sei von einem Störer getreten und verletzt worden und habe in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Es ergingen Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte und Landfriedensbruchs. Bei der Auflösung einer verbotenen Versammlung mit etwa 300 „Querdenken“-Anhängern sei ein weiterer Polizist leicht verletzt worden. Gegen 170 Personen wurden Platzverweise ausgesprochen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen angefertigt.
Die Bremer Polizei war den ganzen Tag über in der Innenstadt mit einem massiven Aufgebot von Einsatzkräften und mehreren Wasserwerfern auch direkt vor dem Rathaus präsent. Unterstützt wurden die Beamten von Einheiten aus sechs anderen Bundesländern und der Bundespolizei. Am Vormittag hatten vermummte Personen Reifen angezündet, die aber von der Feuerwehr schnell gelöscht werden konnten. Anders als die „Querdenker“-Demonstration waren mehrere Gegendemonstrationen nicht verboten worden.
Ethikrat-Mitglied: Impfpflicht in Teilbereichen möglich
17.25 Uhr: In der Diskussion um Corona-Impfungen hält das Ethikrat-Mitglied Steffen Augsberg eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen oder Tätigkeitsbereiche für möglich. „Ob man die aber tatsächlich braucht, zum Beispiel auf den Intensivstationen, das hängt von der freiwilligen Befolgung ab“, sagte der Gießener Rechtsprofessor dem Portal hessenschau.de am Samstag. Für die Gesamtgesellschaft werde es mit Sicherheit dabei bleiben, dass es keine Impfpflicht geben werde.
Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Priorisierung der Impfungen mit dem Ziel, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle zu vermeiden. Dazu sollten sich Risikogruppen wie Ältere und Vorerkrankte vorrangig impfen lassen, aber auch Medizin- und Pflegepersonal sowie Menschen in Berufen zur Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen und des öffentlichen Lebens.
Augsberg sprach sich für eine Behandlung des Themas in den Parlamenten aus: „Bei der konkreten Impfsituation glaube ich aber, dass wir dringend eine gesetzliche Grundlage im Infektionsschutzgesetz brauchen, die die groben Leitlinien enthält. Auf der Basis könnte dann etwa eine Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums ergehen oder eine Verordnung, die zusätzlich noch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission verweist. Wir brauchen ein gestuftes Verfahren, das in jedem Fall eine Beteiligung des Gesetzgebers enthält.“