40 Prozent mehr Covid-Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr

6. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Corona-Pandemie

  • Bericht: In Thüringen keine Lockerungen zu Weihnachten und Silvester (15.42 Uhr)
  • 200 Menschen bei „Glühweinspaziergang“ – Polizei löst Gruppe auf (15.41 Uhr)
  • Kommt es zu Streit um Verteilung? Berlin legt ersten Plan vor, wer zuerst geimpft werden soll (08.35 Uhr)
  • Bericht: 40 Prozent mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr (07.58 Uhr)

News zur Corona-Pandemie am Sonntag, 6. Dezember

Kanzleramts-Chef Braun: „Masken werden uns noch lange bis ins nächste Jahr begleiten“

17.55 Uhr: Kanzleramts-Chef Helge Braun denkt nicht, dass die deutsche Bevölkerung das Tragen von Masken in der Corona-Pandemie so schnell loswird – obwohl der Impfstoff gegen das Virus auch in Deutschland kurz vor der Zulassung steht. Da noch nicht klar sei, ob mit der Impfung eine sterile Immunität erreicht werden könne, bleibt der CDU-Politiker skeptisch. „Ich rechne deshalb damit, dass unsere AHA-Regeln samt Maskentragen uns auch noch lange Zeit im nächsten Jahr begleiten werden“, sagte Braun der „Welt“.

Von einem Impfpass hält der Kanzleramtsminister zunächst wenig, weil der Großteil der Bevölkerung bei geringer Verfügbarkeit von Impfstoffen noch zugunsten prioritärer Gruppen wie älteren und vorerkrankten Menschen, Pflegekräften, Ärzten oder Polizisten zurückstehen müsse. „Ich halte es nicht für richtig, vorrangig Geimpfte noch zusätzliche Vorteile einzuräumen“, so Braun.

Jedenfalls noch nicht am Anfang der Impfwelle. Braun: „Sobald jeder Bürger die Möglichkeit zur Impfung erhalten hat, kehren wir zur Normalität ohne Beschränkungen zurück. Wer dieses Angebot nicht annimmt, muss sein Infektionsrisiko selbst tragen.“

Dänemark meldet Rekord bei Corona-Neuinfektionen

17.16 Uhr: Dänemark hat bei den erfassten Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Wie am Sonntag aus Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit Samstag 1745 neue bestätigte Fälle bekannt. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion stieg im gleichen Zeitraum um sieben auf 885.

Ministerpräsidentin Mette Frederiksen schrieb am Sonntag auf Facebook, dass die Regierung die Einführung neuer Corona-Maßnahmen plane, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Das nordeuropäische Land mit rund 5,8 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang rund 90.600 Corona-Fälle.

Lauterbach-Appell: „Sonst haben wir 25.000 zusätzliche Tote“

16.38 Uhr: Vor den Feiertagen Ende des Monats hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eindringlich für deutschlandweite schärfere Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie plädiert. „Der bisherige Lockdown hat zwar das exponentielle Wachstum gebremst, aber das ist nur ein halber Erfolg – vor allem, weil die Feiertage noch vor uns liegen“, sagte der Epidemiologe dem „Tagesspiegel“.

„Wir brauchen eine neue Ministerpräsidentenkonferenz schon in der kommenden Woche“, erklärte der SPD-Politiker. Das Treffen müsse „deutschlandweit deutlich schärfere Beschränkungen beschließen, als wir sie momentan haben. Sonst haben wir Ende Januar noch einmal zusätzliche 25.000 Tote“, warnte der Mediziner. Konkret nannte Lauterbach „vorgezogene und längere Schulferien bis weit ins neue Jahr und ein Schließen der Geschäfte zumindest nach Weihnachten“. Von der Idee, Silvester wie geplant zu feiern, sollten sich die Bürger auch verabschieden. „Das ist ein typisches Alkoholfest, in der Pandemie wäre das unerträglich und könnte sogar eine dritte Welle einleiten“, warnte der Politiker.

Bericht: In Thüringen keine Corona-Lockerungen zu Weihnachten und Silvester

15.42 Uhr: In Thüringen sind wegen der zunehmenden Zahl an Infektionen mit dem Corona-Virus einem Medienbericht zufolge keine Lockerungen der Corona-Maßnahmen über die Feiertage geplant. „Es wird keine Entlastungen für Weihnachten und Silvester geben“, zitierten am Sonntag die Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur war die Staatskanzlei zunächst nicht zu erreichen.

Wegen der aktuellen Entwicklung sei ein anderes Vorgehen aus seiner Sicht nicht möglich, hieß es auf den Online-Portalen von Thüringer Allgemeine, Ostthüringer Zeitung und der Thüringischen Landzeitung. Abschließend werde das Kabinett am Dienstag darüber beraten.

Damit würden voraussichtlich die aktuellen Regelungen der Thüringer Corona-Eindämmungsverordnung auch über die Festtage Bestand haben. Danach sollen „private Zusammenkünfte, die in der eigenen Wohnung stattfinden, auf die Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstands bis zu einer Gruppengröße von höchstens fünf Personen beschränkt werden“. Kinder bis 14 Jahre würden nicht mitgezählt. Bund und Länder hatten ursprünglich geplant, bei Familientreffen vom 23. Dezember bis 1. Januar zehn Personen plus Kinder zuzulassen – unabhängig davon, aus wie vielen Haushalten sie kommen.

200 Menschen bei „Glühweinspaziergang“ – Polizei löst Gruppe auf

15.41 Uhr: Die Polizei hat in Heidelberg eine Gruppe von rund 200 Menschen aufgelöst, die zum Glühweintrinken zusammengekommen waren. In fast allen Fällen hätten sie weder Abstand gehalten noch eine Mund-Nase-Bedeckung getragen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Beteiligten seien am Samstag wegen eines „Glühweinspaziergangs“ von vier Gaststätten zusammengekommen, hätten dann aber dicht gedrängt auf der Straße gestanden, statt zu spazieren.

Es seien mehr als 20 Polizisten im Einsatz gewesen, um die Gruppe aufzulösen. Von rund 70 Menschen seien die Personalien aufgenommen und Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung eingeleitet worden. Gegen die Betreiber der Gaststätten werde ermittelt. Der kommunale Ordnungsdienst hat den Verkauf der Gaststätten laut Polizei am Abend beendet. Ein für Sonntag geplanter erneuter „Glühweinspaziergang“ solle streng kontrolliert werden, hieß es von der Polizei.

Polizei löst illegale Karaoke-Party mit 41 Teilnehmern auf

13.24 Uhr: Die Polizei hat in Berlin eine illegale Karaoke-Party mit mehr als 40 Teilnehmern aufgelöst – gegen vier von ihnen hat ein Haftbefehl vorgelegen. Ein anonymer Anrufer hatte die Beamten am frühen Sonntagmorgen wegen Lärms zu einem Haus in Lichtenberg gerufen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als die Polizisten eintrafen, schallte ihnen aus einer Wohnung in der ersten Etage laute Musik entgegen. Als die Beamten klopften, wurde sie abgestellt. Mehrere Leute versuchten, über das Dach zu fliehen. Nachdem Verstärkung eingetroffen war, überprüften die Einsatzkräfte in der Wohnung und auf dem Dach 24 Männer und 17 Frauen. Niemand von ihnen trug eine Maske. Die Polizei stellte entsprechende Anzeigen aus.

Zum Alter der Beteiligten wurde am Sonntag nichts bekannt. Bei vier Partygästen stellten die Polizisten bei der Überprüfung fest, dass Haftbefehle vorlagen. Sie wurden in eine Polizeisammelstelle gebracht. Zu den Gründen der Haftbefehle machte die Polizei zunächst keine Angaben.

In der Wohnung war eine Bar mit Ausschank aufgebaut sowie eine Karaoke-Anlage. „Die Party hinterließ den Eindruck einer kommerziellen Veranstaltung“, sagte eine Polizeisprecherin. Daher wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gestellt. Weil sich niemand für die Wohnung verantwortlich zeigte, wurde sie anschließend von der Polizei verschlossen.

Polizei löst mehrere Nikolaus-Partys auf

13.10 Uhr: Die Polizei hat in Bayern am Wochenende zahlreiche Nikolaus-Partys aufgelöst, weil die geltenden Corona-Einschränkungen missachtet wurden. Im niederbayerischen Hemau feierten am Samstag sieben Menschen eine Nikolaus-Grillfeier in einem Gartenhaus. Die Teilnehmer erhielten nach Polizeiangaben von Sonntag eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die aktuellen Corona-Kontaktbeschränkungen. Der Eigentümer des Gartenhauses müsse sich zudem wegen einer nicht erlaubten Veranstaltung auf seinem Grundstück verantworten.

In Krailling (Kreis Starnberg) löste die Polizei eine Gruppe von 18 Jugendlichen auf. Einige seien stark betrunken gewesen, berichtete ein Sprecher. Alle seien angezeigt worden. Ein 18 Jahre alter Münchner kam der mehrmaligen Aufforderung, den Platz zu verlassen, nicht nach. Er wurde vorübergehend in Polizei-Gewahrsam genommen und später seinen Eltern übergeben.

Im Zimmer eines Münchner Hotels traf die Polizei 21 Menschen an, die eine Party feierten. Das Hotelpersonal hatte davon nichts mitbekommen, weil die Gäste offenbar einen anderen Eingang benutzt und sich so an der Rezeption vorbeigeschlichten hatten.

In Freising feierten sechs Jugendliche im Alter zwischen 17 und 19 Jahren in einem Gewächshaus. Beim Eintreffen der Polizeibeamten schlug einer der Party-Gäste ein Loch in die Glaswand des Gewächshauses, so dass die Gäste zunächst flüchten konnten. Nach einer kurzen Verfolgung hätten jedoch alle gestellt werden können, hieß es. Weil die sechs Jugendlichen aus sechs verschiedenen Haushalten stammten, seien alle angezeigt worden.

Polizei löst Party von Jugendlichen auch in Hotel in Mannheim auf

13.08 Uhr: Die Polizei hat eine Feier von rund zehn Jugendlichen in einem Hotel in Heidelberg aufgelöst. Nach der Beschwerde einer Nachbarin wegen Lärms habe die Polizei in einem Hotelzimmer in der Weststadt sieben Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren aufgefunden, teilte ein Sprecher der Polizei am Samstag mit. Die Jugendlichen kamen demnach aus sechs verschiedenen Haushalten und hatten sich in der Nacht zu Samstag in dem Hotel eingemietet, um zu feiern.

Mindestens drei weitere Teilnehmer der Party sind den Angaben nach noch vor Eintreffen der Polizisten aus einem Fenster geklettert und geflüchtet. Im Zimmer entdeckte die Polizei eine Vielzahl alkoholischer Getränke. Die Beamten lösten die Feier auf und stellten die Personalien der Jugendlichen fest, zum Teil wurden sie daraufhin von ihren Eltern abgeholt. Sie wurden wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen angezeigt und müssen mit einem Bußgeld rechnen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Auch gegen den Hotelbetreiber laufen Ermittlungen, inwiefern er die Feier bewusst ermöglicht hat.

Hotels und Gasthöfe dürfen aufgrund der Corona-Verordnung des Landes nur für geschäftliche Zwecke oder etwa für Besuche von Angehörigen in Kliniken Übernachtungen anbieten. Jegliche touristischen Übernachtungsangebote sind derzeit verboten.

Italien lockert strikte Corona-Beschränkungen in einigen Regionen

12.15 Uhr: In mehreren italienischen Regionen sind die strikten Corona-Beschränkungen gelockert worden. Unter anderem in der Toskana, in Kampanien und dem Aostatal dürfen die Menschen seit Sonntag wieder innerhalb ihrer Region reisen, diese aber weiterhin nicht verlassen. Der Einzelhandel ist wieder geöffnet, nur Restaurants und Bars müssen weiterhin geschlossen bleiben.

In der Region Abruzzen im Zentrum des Landes herrschen weiterhin strenge Einschränkungen. Die Bewohner dürfen ihre Häuser nur für die Arbeit, Lebensmitteleinkäufe oder Arztbesuche verlassen oder um ihre Kinder zur Schule zu bringen.

Erstmals in Sachsen Landkreis mit Inzidenz über 500er-Marke

11.10 Uhr: Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz kletterte nach Zahlen des Landratsamtes und des Robert Koch-Instituts (RKI) über die Marke von 500 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Das habe es seit Ausbruch der Pandemie in Sachsen nicht gegeben, bestätigte am Sonntag das Gesundheitsministerium in Dresden. Das RKI gab den Wert für den Landkreis mit 534,6 an. Im bundesweiten Vergleich gehört die Region damit zu jenen, in denen die Pandemie derzeit am heftigsten grassiert. Höher liegt die Inzidenz einzig im bayerischen Landkreis Regen.

Unter den Bundesländern bleibt Sachsen insgesamt negativer Spitzenreiter: Der Inzidenzwert des Freistaates ist laut RKI knapp über die Marke von 300 geklettert (Stand: Sonntag 0.00 Uhr).

Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Corona-Impfstoff – wer kommt zuerst?

8.35 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fürchtet zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland Verteilungskonflikte. Anfangs werde die Menge an Impfstoffen begrenzt sein, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion in Berlin. Nach aktuellem Stand werde es im Januar in Deutschland für eine zweistellige Millionenzahl an Impfwilligen nur drei Millionen Impfdosen geben. Deshalb werde es eine „sehr harte Priorisierung“ geben.

Risikogruppen – also Ältere und Kranke -, Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge sollen nach den Plänen der Bundesregierung zuerst geimpft werden. Als „Hauptkriterium“ nannte Spahn das Alter. Wer Vorerkrankungen habe, brauche eine Bescheinigung vom Haus- oder Facharzt. Von Ärzten erwarte er Aufgeschlossenheit, sich selbst impfen zu lassen. Eine Impfpflicht werde es aber auch für sie nicht geben.

Konkreter hat es nun als erstes Bundesland Berlin formuliert. Laut einem Papier der Gesundheitsverwaltung, das dem rbb vorliegt, kalkuliert Berlin mit 900.000 Impfdosen bei Impfstart. Damit könnten laut Nachrichtenportal alle Menschen aus sogenannten vulnerablen Gruppen in einem ersten Schritt geimpft werden. Zu den vulnerablen Gruppen gehören laut Papier Menschen über 75 Jahre (laut Statistischem Bundesamt: 386.884 Berliner) und Menschen mit Vorerkrankungen (noch nicht beziffert, hier fehle laut rbb bislang noch eine Definition der Ständigen Impfkommission (Stiko)).

Hinzu kommen Mitarbeiter von stationären und ambulanten Einrichtungen, wie etwa Krankenhäusern, Altenheimen und Arztpraxen (Anzahl schätzt die Gesundheitsverwaltung auf mindestens 107.216). Auch Mitarbeiter aus „Bereichen der Daseinsvorsorge“ etwa im Supermarkt und Menschen, die „zur Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen“ gebraucht werden, wie Mitarbeiter des Justizvollzugs, sollen prioritär geimpft werden (etwa 70.767 Personen).

Laut den Berechnungen der Gesundheitsverwaltung sollen also in einem ersten Schritt 564.867 Menschen geimpft werden. Die Impfung muss in zwei Schritten verabreicht werden, damit wären es mehr zu impfende Menschen als Impfdosen. Doch die Impfung bleibt freiwillig und nach ersten Umfragen wollen sich nicht alle Menschen aus diesen vulnerablen Gruppen impfen lassen. Laut rbb bezieht sich die Gesundheitsverwaltung auf die Umfragen des ARD-Deutschlandtrends aus dem November wonach rund 70 Prozent der Deutschen angaben, sich „wirklich oder wahrscheinlich“ impfen zu lassen. Das wären demnach 395.407 Menschen – für sie wäre ausreichend Impfstoff vorhanden.

Bericht: 40 Prozent mehr Covid19Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr

7.58 Uhr: Die Krankenhäuser in Deutschland kommen laut einem Medienbericht angesichts der steigenden Belastungen durch die Corona-Pandemie an ihre Grenzen. „In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April. Dort geraten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben diese bereits überschritten“, warnte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“.

Nach Angaben der DKG befinden sich laut dem Bericht gegenwärtig 40 Prozent mehr Covid-19-Intensivpatienten auf Station als noch während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr. Hinzu kämen rund 16.000 Covid-19-Fälle, die auf Normalstationen versorgt würden. „Diese haben einen deutlich höheren Versorgungsaufwand als andere Patienten“, sagte Gaß.

Im Frühjahr hätten kleinere, weniger gut ausgerüstete Kliniken ihre schwer kranken Covid-19-Patienten dem Bericht zufolge meist problemlos an Maximalversorger wie etwa Universitätskliniken überweisen können. Nun würden sich diese in manchen Regionen selbst der Belastungsgrenze nähern.

„Noch können wir Patienten von den kleineren Häusern aufnehmen“, sagte Gernot Marx von der Uniklinik Aachen der Zeitung. Das Krankenhauspersonal müsse sich allerdings „schon sehr strecken, zumal wir uns auch weiterhin um andere Patienten kümmern wollen“. Angesichts personeller Ausfälle werde die Übernahme solcher Patienten zusehends schwieriger. „Nicht die Intensivbetten sind der limitierende Faktor, sondern das entsprechend qualifizierte Personal“, warnte Marx.

Bericht: Queen Elizabeth will sich rasch gegen Corona impfen lassen

7.45 Uhr: Großbritanniens Königin Elizabeth II. will sich einem Medienbericht zufolge innerhalb weniger Wochen gegen das Coronavirus impfen lassen. Die 94-jährige Monarchin und ihr 99-jähriger Mann Philip gehörten wegen ihres hohen Alters zur Corona-Hochrisikogruppe und hätten deshalb Anspruch darauf, sich den im Vereinigten Königreich bereits zugelassenen Impfstoff von Biontech-Pfizer frühzeitig verabreichen zu lassen, berichtete die Zeitung „Mail on Sunday“.

Ranghohe Mitglieder des Königshauses planten, ihre eigene Impfung öffentlich bekannt zu geben, um auf diese Weise mehr Menschen zu „ermutigen“, sich die „lebenswichtige Spritze“ ebenfalls geben zu lassen, schrieb die „Mail on Sunday“ weiter. In Großbritannien gibt es Befürchtungen, wonach Impfgegner auch andere Menschen davon überzeugen könnten, sich nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Giffey warnt vor Angriffen auf Demokratie aus „Querdenker“-Szene

7.30 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat vor Angriffen auf die Demokratie aus der sogenannten Querdenker-Szene gewarnt. „Wir als Staat müssen wachsam sein, wenn die Demokratie angegriffen wird. Oder wenn unsere demokratischen Organe bedroht werden, wie neulich, als Störer in den Bundestag eingedrungen sind und Abgeordnete daran hindern wollten, ihrer Arbeit nachzugehen“, sagte Giffey den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben).

Bei Gruppen, die sich verfassungsfeindlich äußerten oder einen Angriff auf die Demokratie planten, müsse sich der Verfassungsschutz einschalten, betonte die Ministerin. Dies bedeute „nicht, dass alle, die bei solchen Demonstrationen mitlaufen, als Verfassungsfeinde angesehen werden“, fügte sie mit Blick auf die landesweiten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen hinzu.

Ihr Verständnis für die Menschen, die gegen die Vorschriften auf die Straße gingen, sei jedoch „begrenzt“, sagte Giffey. Jeder habe natürlich das Recht, die Maßnahmen auch kritisch zu sehen. „Ich kann diese massive Ablehnung aber nicht nachvollziehen“, sagte die SPD-Politikerin. „Wir haben inzwischen wirklich hohe Todesfallzahlen. Was muss denn noch passieren, damit diese Leute begreifen, wie gefährlich diese Krankheit ist?“

Giffey sprach sich dafür aus, noch in dieser Legislaturperiode ein Demokratiefördergesetz zu beschließen. „Dazu muss allerdings die Union mitziehen“, sagte sie.

In Bremen waren am Samstag trotz eines Versammlungsverbots Anhänger der „Querdenker“-Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Bis zum Abend meldete die Polizei zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln sowie weitere Ordnungswidrigkeiten. Sie erteilte nach eigenen Angaben mehr als 300 Platzverweise und unternahm mehr als 460 Identitätsfeststellungen. Zwei Beamte wurden demnach verletzt.