„Razoni“ in Türkei angekommen Getreideschiff aus Ukraine wird inspiziert

„Razoni“ in Türkei angekommen Getreideschiff aus Ukraine wird inspiziert

3. August 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 03.08.2022 07:03 Uhr

Nach monatelanger Blockade durch russische Streitkräfte ist das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine am Bosporus angekommen. Die „Razoni“ ist aber noch nicht am Ziel. Vor der Weiterfahrt in Richtung Libanon wird sie inspiziert.

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die türkische Küste erreicht. Das Schiff sei am Schwarzmeer-Eingang der durch Istanbul verlaufenden Meerenge Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilte das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mit.

Nach monatelanger Blockade Erstes Getreideschiff verlässt die Ukraine

Durch die Wiederinbetriebnahme dreier Häfen im Rahmen des Getreideabkommens hofft die Ukraine auf hohe Einnahmen.

„Razoni“ muss sich Inspektion auf See unterziehen

Das mit etwa 26.000 Tonnen Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ soll heute unter anderem von Vertretern der UN, Russlands und der Ukraine inspiziert werden. Das teilte das gemeinsame Koordinationszentrum mit. Die Inspektion ist Teil der Vereinbarung, um russische Bedenken zu zerstreuen. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind.

Die Inspektion soll auf offener See vor Istanbul erfolgen, das Schiff soll also nicht in den Hafen einlaufen. Nach der Inspektion soll das Schiff weiter in Richtung Libanon – Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Dort soll das Frachtschiff dann entladen werden.

Getreideschiff auf dem Weg in die Türkei Wertvolle Fracht in vermintem Gewässer

Der mit ukrainischen Getreide beladene Frachter „Razoni“ soll in der Nacht die Türkei erreichen.

Moskau warnt vor Scheitern des Abkommens

Ungeachtet des ersten ausgelaufenen Frachtschiffs warnte Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens. Die Vereinbarung habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge. „Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen“, sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland.

Ukrainischer Getreide-Export Nervenprobe am Schwarzen Meer

In den Schwarzmeer-Häfen lagern Millionen Tonnen Getreide. Das Warten auf den Export wird zur Nervenprobe.

Abkommen wichtig für Bekämpfung von Lebensmittelkrise

Die Ukraine und Russland hatten sich am 22. Juli auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreide-Export geeinigt. Kiew und Moskau verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten. Die „Razoni“ ist das erste Schiff, das im Rahmen des Abkommens ukrainisches Getreide ins Ausland bringt.

Mit den Lieferungen aus der Ukraine sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem Krieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Für das Land geht es um Milliardeneinnahmen.