Bilanz für Juli Chinas Exporte wachsen schneller als erwartet

Bilanz für Juli Chinas Exporte wachsen schneller als erwartet

7. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 07.08.2022 10:54 Uhr

Lockdowns und eine Immobilienkrise belasten Chinas Wirtschaft. Der Export hingegen läuft besser als erwartet – vor allem im Handel mit Russland gab es ein deutliches Plus. Deutschland exportiert dagegen weniger nach China.

Chinas Exporte haben im Juli unerwartet stark zugelegt und verschaffen der von der Corona-Pandemie belasteten Wirtschaft einen Schub. Die Ausfuhren stiegen in US-Dollar berechnet im Juli um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie der chinesische Zoll in Peking berichtete.

Das ist der bislang steilste Anstieg in diesem Jahr. Im Juni betrug das Plus 17,9 Prozent. Experten hatten einen Exportanstieg von 15,0 Prozent erwartet. In vielen Analysen war außerdem erwartet worden, dass die Ausfuhren angesichts der sich abkühlenden weltweiten Nachfrage durch hohe Inflationen nachlassen werden.

Zweitgrößte Volkswirtschaft in diesem Jahr stark belastet

Die vermehrten Ausfuhren sind in diesem Jahr einer der wenigen Lichtblicke für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft. Lockdowns inmitten der Corona-Pandemie trafen die Bevölkerung und die Unternehmen hart. Der einst überaus starke Immobilienmarkt taumelt von einer Krise zur nächsten.

Auf eine weiterhin schwächelnde Binnennachfrage verweisen die Juli-Daten zu den Einfuhren: So stiegen die Importe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent und verfehlten die Prognose von 3,7 Prozent deutlich. Im Juni betrug das Import-Plus 1,0 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete China im Juli einen Handelsüberschuss von 101 Milliarden US-Dollar.

Besonders starker chinesischer Handel mit Russland

Besonders stark entwickelte sich der chinesische Handel mit Russland, der um 37,1 Prozent zulegte. Chinas Einfuhren aus dem – wegen seiner Invasion in die Ukraine mit internationalen Wirtschaftssanktionen belegten – Nachbarland stiegen um 49,3 Prozent. China importiert besonders viel Energie aus Russland. Die chinesischen Ausfuhren wuchsen um 22,2 Prozent.

Deutschland exportiert weniger nach China

Deutschlands Exporteure leiden nach diesen Angaben weiter unter einem Rückgang der deutschen Ausfuhren in die zweitgrößte Volkswirtschaft. Die Importe Chinas aus Deutschland fielen um 6,7 Prozent. Hingegen stiegen die chinesischen Exporte nach Deutschland weiter um 17,6 Prozent.

Ähnlich ist der Trend im Handel mit Europa: Chinas Ausfuhren in die Europäische Union stiegen sogar um 23,2 Prozent, während die Einfuhren aus der Gemeinschaft um 7,4 Prozent zurückgingen.