Das Fusion-Festival meldet Millionenverlust
7. August 2022Die Fusion, eines der größten Festivals in Mecklenburg-Vorpommern, meldet ein „großes finanzielles Defizit“. Nach dem Festival im Frühsommer fehlen mindestens 1,5 Millionen Euro.
In einem Newsletter schreiben die Organisatoren, man rechne nach der Fusion 2022, die vom 29. Juni bis zum 3. Juli wie immer auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) stattfand, mit einer Fehlsumme von 1,5 bis 2,0 Millionen Euro. Das Festival wird seit 1999 vom Verein „Kulturkosmos Müritz e.V.“ auf die Beine gestellt. Es müsse schnell gehandelt werden, so heißt es im Newsletter, „damit nicht das gesamte Projekt Kulturkosmos in eine existenzielle Krise rutscht“. Als Gründe für das Defizit werden „enorme Preissteigerungen“ für Materialien, Dienstleistungen, Technik und Infrastruktur genannt.
Verein will Grundstücke verkaufen
„Was wir auch unterschätzt hatten, war der Mehraufwand und die damit verbundenen Kosten für den Aufbau des Festivals und der Infrastruktur nach zwei festivalfreien Jahren.“ Um das Defizit auszugleichen, planen die Organisatoren dem Newsletter zufolge unter anderem den Verkauf von einer Immobilie und mehreren Baugrundstücken, die dem Verein gehören. Auch wurde um Spenden gebeten.
Einnahmen aus 6.000 Tickets fehlen
Laut Fusion durften in diesem Jahr nach Vorgaben der Behörden 80.000 Teilnehmer einschließlich Mitwirkende auf dem Festivalgelände sein. Bei 15.000 Mitwirkenden seien damit maximal 65.000 zahlende Besucher möglich gewesen, so die Organisatoren. 64.000 Tickets seien verkauft worden. In früheren Jahren seien 70.000 Besucher möglich gewesen. Diese Einnahmen fehlten. Die Tickets für die Fusion 2022 wurden für 220 Euro verkauft.
Neue Bühne für 500.000 Euro
Nach Angaben in einem früheren Newsletter hatte der Verein auch während der beiden festivalfreien Jahre 2020 und 2021 Ausgaben in Millionenhöhe zu bestreiten. Die Lohnkosten für die festangestellten Vereins-Mitarbeiter beliefen sich demnach auf 750.000 Euro. Der Bau einer aufwendigen neuen Bühne verschlang 500.000 Euro. Weitere Gelder flossen in „Infrastruktur und Planungs- und Baukosten für diverse neue Projekte“ sowie die Anschaffung eines eigenen Corona-Testlabors.