“Polarnet” in der Türkei eingelaufen – Erster Getreidefrachter erreicht Zielhafen

“Polarnet” in der Türkei eingelaufen – Erster Getreidefrachter erreicht Zielhafen

8. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke
Stand: 08.08.2022 11:33 Uhr

Zehn Frachter mit Getreide haben die Ukraine mittlerweile verlassen. Mit der “Polarnet” hat jetzt der erste seinen Zielhafen im türkischen Kocaeli erreicht. Die Ankunft der “Razoni” im Libanon verzögert sich dagegen weiter.

Erstmals seit Abschluss des internationalen Getreideabkommens hat ein Frachter mit Mais aus der Ukraine seinen Zielhafen erreicht. Das unter türkischer Flagge fahrende und mit 12.000 Tonnen beladene Schiff “Polarnet” sei im türkischen Kocaeli am Marmara-Meer angekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Das Schiff war am Freitag im Hafen Tschornomorsk gestartet.

Aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen sind zudem zwei weitere Getreideschiffe ausgelaufen. Beide Frachter sind Teil einer Vereinbarung zur Freigabe ukrainischer Exporte auf dem Seeweg sind zwischen Russland und der Ukraine, teilte das türkische Verteidigungsminsterium mit. Die “Sacura”, die aus dem Hafen Piwdennyj auslief, transportiert demnach etwa 11.000 Tonnen Sojabohnen nach Italien. Das Schiff fahre in einer Karawane mit dem Frachter “Arizona”, der vom Hafen Tschornomorsk in Richtung Niederlande unterwegs sei.

Laut dem türkischen Verteidigungsministerium haben damit bisher zehn Getreideschiffe ukrainische Häfen verlassen. Zuerst war der Frachter “Razoni” am Montag vergangener Woche in Richtung Libanon aufgebrochen. Eigentlich sollte er gestern dort ankommen, zuletzt lag er aber vor der türkischen Küste vor Anker. Der Frachter habe Verspätung, teilt die ukrainische Botschaft mit, nannte aber keine Einzelheiten. Der Frachter hat rund 26.500 Tonnen Mais geladen.

Getreideexporte monatelang nicht möglich

Seit Februar waren Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine blockiert. Die Kriegsgegner unterzeichneten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.

Mit Inspektionen soll sichergestellt werden, dass die Schiffe keine Waffen transportieren. Die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte gilt als wichtig für die Stabilisierung von Lebensmittelpreisen auf dem Weltmarkt. Die Ukraine zählte bislang zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren.