Ukraine-Krise: Höhe der Gasumlage wird am Montag mitgeteilt

Ukraine-Krise: Höhe der Gasumlage wird am Montag mitgeteilt

9. August 2022 Aus Von ...Linda Gerke

Gaszähler © picture alliance/dpa | Jan Woitas

Die staatliche Gasumlage soll Versorger vor dem Zusammenbruch bewahren.

Am kommenden Montag soll bekannt gegeben werden, wie hoch die staatliche Gasumlage ausfällt, die ab Herbst zu Preissteigerungen für die Gaskunden führen wird. Die entsprechende Verordnung sei heute in Kraft getreten, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Gasversorgern zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) hatte eine Spanne von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde für die Umlage genannt. Unklar ist nach wie vor, ob auch eine Mehrwertsteuer fällig werden wird.

Bundesnetzagentur begrüßt EU-Notfallplan

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Müller, begrüßte das Inkrafttreten des EU-weiten Gas-Notfallplans. Die gemeinsame Zielvorgabe bedeute, dass Deutschland und auch kein anderes europäisches Land allein durch diese Gaskrise gehen müsse, sagte Müller im „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF. Wenn nun EU-weit Erdgas eingespart werde, könne dies die Versorgungslage stabilisieren. Der Gas-Notfallplan der EU ist seit heute in Kraft. Er sieht freiwillige Erdgas-Einsparungen von August bis März in Höhe von 15 Prozent pro Land vor, verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre dieser Periode. Insgesamt will die EU so 45 Milliarden Kubikmeter Gas einsparen.

Studie: Krieg bremst die Wirtschaft und kostet Jobs

Die Folgen der russischen Invasion könnten die deutsche Wirtschaft bis 2030 mehr als 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Nach einer heute veröffentlichten Studie mehrerer Institute schadet der Konflikt außerdem der Beschäftigung: Im kommenden Jahr könnten deswegen rund 240.000 Menschen weniger erwerbstätig sein als ohne Krieg, im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2028 wären es 150.000 Menschen. An der Untersuchung waren neben dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsbildung (IAB) auch das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung beteiligt. Für ihre Prognose gingen die Forscher davon aus, dass die Sanktionen gegen Russland bis 2030 bestehen bleiben.